Arbeitslosigkeit am niedrigsten seit 15 Jahren

as65
Zitat:

quelle: OTZ

In Gera aber weniger freie Jobs gemeldet
Gera . Die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 15 Jahren meldet die Agentur für Arbeit Gera.
Ende Juli waren im Agenturbereich 20 290 Frauen und Männer auf Jobsuche. Im Vergleich zum Vormonat ging die Zahl der Arbeitslosen um 510 zurück. Der Vergleich zum Juli des Vorjahres fällt noch deutlicher aus. Nun gab es 3870 Arbeitslose oder 16 Prozent weniger.

Dementsprechend positiv zeigt sich auch die aktuelle Arbeitslosenquote. Sie lag, berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, bei 14,8 Prozent und damit 2,3 Prozentpunkte niedriger als im Juli 2005. Im Juli konnten sich 3970 Männer und Frauen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, 320 mehr als im Vorjahresmonat. Gesucht werden zurzeit weiterhin Fach- und Hilfskräfte in den Berufen der Metallbranche, Elektriker, CNC-Dreher, sowie Personen mit Sozial- und Erziehungsberufen.

In der Hauptagentur Gera waren Ende Juli insgesamt 12 820 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 1 950 oder 13,2 Prozent weniger als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag bei 16,5 Prozent, vor einem Jahr lag diese bei 18,5 Prozent.

Mit 1990 Zugängen fiel die Zahl derjenigen, die sich erstmals oder erneut arbeitslos melden mussten, höher aus, als im Vormonat. Allerdings stieg die Zahl der Abmeldungen im Vergleich zum Juni leicht von 2310 auf 2320. Insgesamt blieb der Saldo deutlich im positiven Bereich.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen verlief analog zur Entwicklung im gesamten Agenturbezirk. Aktuell sind 1250 junge Männer und Frauen ohne Beschäftigung. Im Juli des Vorjahres waren 2250 Jugendliche auf Jobsuche.

Der Stellenzugang im Bereich der Hauptagentur orientierte sich entgegen dem allgemeinen Trend in den Geschäftsstellen des Agenturbezirkes. So wurden der Hauptagentur im Juli 580 freie Stellen zur Besetzung gemeldet, im Juni waren es noch 1280.

Arbeitgebern empfiehlt die Agentur für Arbeit Gera, den Arbeitgeberservice zu nutzen, wenn sie freie Stellen besetzen möchten. Dieser Service ist unter der für Arbeitgeber reservierten Rufnummer: Tel. (0365) 857- 666 oder per Fax unter (0365) 857 210- 668 oder auch per E-Mail unter Gera.AG-Betreuung@arbeitsagentur.de zu erreichen.


Um in Forum mal eine halbwegs positive Meldung zu machen!
sachsenmädel
Finde ich auch sehr positiv, obgleich das sicher nicht nur für Gera gillt. Die Meldung gehr heute Bundesweit durch die Nachrichten. Ein Verdienst von Merkel? Glaube ich nicht. Das sind noch die Nachwehen der alten Regierung, welche jetzt anfangen zu fruchten.

Nach der Anhebung der MWSt. wird der Freudentaumel sicher vorüber sein.
Lea
wenn man alle arbeitslosen mitzaehlt die neuerdings unter der bezeichnung 1eurojob, ichag, umschulung etc. gelistet sind hat sich nichts geaendert.
Simson
@ as65:

Danke für die Meldung.

@ alle:

Ich habe mit Spannung gewartet, ob jemand eine Meldung zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Juli bringt. Die bundesweiten Zahlen waren ja überraschend positiv. Von den regelmäßigen Meldungspostern kam eine solche Nachricht jedenfalls nicht. Solche Meldungen oder Diskussionen "Wie finde ich Arbeit ?" erweisen sich hier ja leider meist als unbeliebt.

Im Agenturbereich Gera sind im Juli 3970 Menschen aus der Arbeitslosenzahl herausgegangen. Selbst wenn man Schlimmes unterstellt, nämlich daß die Hälfte davon nicht in reguläre Arbeitsverhältnisse gelangt ist und vom Rest nochmal die Hälfte in nicht dauerhafte oder solide Arbeitsverhältnisse, dann hätten im Juli 2006 etwa 1000 Menschen wieder ein richtiges Arbeitsverhältnis gefunden. In einigen Berufen werden Arbeitskräfte gesucht.

Es ist schwierig auf dem Arbeitsmarkt, ja. Aber es ist nicht so, daß nichts geht, wie hier immer und immer wieder suggeriert werden soll. Eigene Anstrengungen, Kompromißbereitschaft und Herunterkommen von manch hohem Roß sind allerdings oftmals Voraussetzungen, wenn man auf einem schwierigen Arbeitsmarkt zum Erfolg kommen will.

Denjenigen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, zu sagen, daß sie nur Glück haben, daß sie noch Arbeit haben und demnächst vielleicht oder wahrscheinlich keine Arbeit mehr haben werden, ist der Versuch, andere Menschen mit einer durch und durch negativen Grundhaltung anzustecken. Kümmert euch lieber um die positive Veränderung eures eigenen Lebens als zu versuchen, andere Menschen mit eurem negativem Gedankengut anzustecken, möchte ich den chronischen Pessimisten und Passivisten (die vielleicht in einer nicht zielführenden Richtung als Aktivisten tätig sind) zurufen. Es kann sich jeder aussuchen, ob er sich von meinem Zuruf angesprochen fühlt oder nicht. Augenzwinkern
jandark
Zitat:
Original von Simson
Es ist schwierig auf dem Arbeitsmarkt, ja. Aber es ist nicht so, daß nichts geht, wie hier immer und immer wieder suggeriert werden soll. Eigene Anstrengungen, Kompromißbereitschaft und Herunterkommen von manch hohem Roß sind allerdings oftmals Voraussetzungen, wenn man auf einem schwierigen Arbeitsmarkt zum Erfolg kommen will.


Diese Worte sind unabhängig vom schwierigen Arbeitsmarkt richtig. Und zwar jederzeit. Geschenkt wird uns nichts. Also muß man was tun, um was zu erreichen.

Ich frage mich allerdings, was sich tatsächlich verändert haben mag, wenn wir mal annehmen, daß Betriebe wieder mehr Leute in reguläre Arbeitsverhältnisse einstellen sollten. Sind die Rahmenbedingungen für die Unternehmen besser geworden? Wenn ja, wäre das tatsächlich noch Schröders Verdienst. Ich habe da meine Zweifel. Ich will nicht schwarz malen, aber weshalb soll es denn nun plötzlich besser aussehen?


gruß

jandark
gerassimov
So positiv finde ich die Meldung nun auch wieder nicht. Dass weniger freie Jobs gemeldet sind, stimmt doch bedenklich.

@Simson: Eine Ausrede für Nichtstun kann es natürlich nicht geben. Soweit gebe ich dir Recht. Jeder einzelne muss sich bemühen, egal wie schlecht die allgemeine Lage ist.
Zwötzner
@Simson

ich fühle mich durch deinen Zuruf eher etwas provoziert. Ich stehe in einem Arbeitsverhältnis und durfte die letzen 9 Jahre dank meiner Kompromissbereitschaft 3 mal den Arbeitsort und die Tätigkeit wechseln. Das Letzte mal im vorigen Jahr wegen der vielgepriesenen und hochgelobten BUGA, durch ersatzlosen Wegfall des Arbeitsplatzes, dem dieses Jahr noch weitere folgen werden.
Dein Gerede kommt mir vor wie das des guten Märchenonkels aus dem Fernsehen.
Nun will ich mal konkret fragen wie weit geht eigentlich Kompromissbereitschaft.? Das ich die Wohnung aufgebe mir einen Wohnwagen kaufe und der Arbeit hinterher ziehe. Die Familie spielt eh nur noch die 2 Geige, auf Grund der Arbeitnehmerfreundlichen Arbeitszeiten. Sage mir bitte nicht das es normal ist 3.00 Uhr aufzustehen und zur Schicht zu gehen und das im Schichtdienst Wochenende und Feiertag inklusive, und das wegen 4 Stunden Nachtarbeitseinsparung für den Arbeitgeber. Über die Überstunden will ich gar nicht erst Reden, dafür könnte eine Arbeitkraft beschäftigt werden. Du kannst mir glauben mein Arbeitgeber hat genügend Geld für neue Arbeitsplätze , das jedoch in unsinnige Prestigeobjekte gesteckt wird.
Was sagt uns das? Es hat doch wirklich niemand ernsthaft von der Unternehmerseite Interesse neue Arbeitsplätze zu schaffen. Es soll aber auch Ausnahmen geben, nur muss
man die mit der Lupe suchen, sonst gäbe es in Deutschland nicht so viele Arbeitslose.
Wenn unsere Unternehmer in Arbeitsplätze investieren, dann im Ausland das bringt mehr Profit.
Herasun
Zitat:
Original von Zwötzner
@Simson

ich fühle mich durch deinen Zuruf eher etwas provoziert.
Dein Gerede kommt mir vor wie das des guten Märchenonkels aus dem Fernsehen.

Das geht nicht nur dir so,@ Zwötzner. Immerhin habe ich unlängst von @ Simson den guten Rat bekommen, mir doch eine neue Arbeit zu suchen, wenn ich mit der momentanen Entlohnung unzufrieden sei! Wenn ich es nicht als Verhhöhnung betrachten möchte, so hat es zumindest mit Weltfremdheit zu tun.
Zitat:
Die Familie spielt eh nur noch die 2 Geige, auf Grund der Arbeitnehmerfreundlichen Arbeitszeiten.

Das kannst du nun wirklich nicht behaupten, schließlich haben wir ja hier in Thüringen evtl. bald eine Familienoffensive, die es dir und Anderen möglich macht, ungestört und ohne Schwierigkeiten auch mit Familie deinem Job nachzugehen. Denn du wirst eine Frau haben, die alle Zeit der Welt hat, sich um deine Kinder zu kümmern, hinterm Herd zu stehen und deine seltene Heimkehr sehnsüchtig zu erwarten! Weil sie sich nämlich dort aufhält, wo sie hingehört: Zu Hause bei den Möbeln!
Zitat:
Du kannst mir glauben mein Arbeitgeber hat genügend Geld für neue Arbeitsplätze , das jedoch in unsinnige Prestigeobjekte gesteckt wird.

Und daß das leider kein Einzelfall ist, erlebe auch ich tagtäglich. Hinzufügen würde ich aber gern noch, daß hier die Kleinen von den Großen lernen.

Ach so, und was mir zunehmend Brechreiz verursacht, sind( insbesondere, wenn ich solche Schilderungen wie die von @Zwötzner und vielen anderen wirklich Arbeitswilligen und trotzdem bis aufs Blut gepeinigten Menschen höre) Äußerungen wie: Sei froh, daß du Arbeit hast!
Simson
@ Zwötzner:

Du warst mit Sicherheit nicht gemeint. Es tut mir leid, wenn Du Dich von meinem Beitrag angesprochen fühlst. Das war gerade bei Dir, wo Du in einem Arbeitsverhältnis stehst und nicht so oft hier schriebst, nicht beabsichtigt!

Kompromißbereitschaft heißt nicht, daß man alles hinnehmen muß. Aber man kann als Arbeitssuchender nicht erwarten, daß einem ohne eigenes und richtiges Zutun eine genehme Stelle zu Wunschkonditionen offeriert wird.

Ich kenne viele Menschen, die mit Kompromißbereitschaft und Initiative ihren Wiedereinstieg bzw. ihren Weg auf dem Arbeitsmarkt gefunden haben. Und ich kenne einige, die mit ihren Vorstellungen und ihrem Verhalten praktisch wenig oder keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Auch wenn Dir mein "Gerede" wie das eines "Märchenonkels" vorkommt, lebe ich nicht im Märchen sondern da, wo ich unterschiedliche Menschen und Dinge im Alltag erlebe.

Daß Du mit Deinem Arbeitgeber und den Arbeitsbedingungen unzufrieden bist, bedauere ich. Mit diesem Problem bist Du sicher auch nicht der Einzige. Pauschale Vorurteile gegen Unternehmer helfen aber weder bei der Findung eines neuen oder besseren Arbeitsplatzes noch beim Abbau von Arbeitslosigkeit im Allgemeinen weiter.
Simson
Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Original von Zwötzner
@Simson

ich fühle mich durch deinen Zuruf eher etwas provoziert.
Dein Gerede kommt mir vor wie das des guten Märchenonkels aus dem Fernsehen.

Das geht nicht nur dir so,@ Zwötzner. Immerhin habe ich unlängst von @ Simson den guten Rat bekommen, mir doch eine neue Arbeit zu suchen, wenn ich mit der momentanen Entlohnung unzufrieden sei! Wenn ich es nicht als Verhhöhnung betrachten möchte, so hat es zumindest mit Weltfremdheit zu tun.


@ Herasun:

Ich verzichte darauf, den von Dir geschilderten Sachverhalt (mein guten Rat) vollständig und korrekt darzustellen.

Nur mal ein einziges konkretes Beispiel aus dem Leben: Ein gleichaltriger Schulfreund von mir, der wie ich eine Schulabschluß 10. Klasse POS und eine DDR-Facharbeiterausbildung hat, wurde nach der Wende arbeitslos. Er hatte eine Arbeit bei einer Elektroinstallationsfirma in Gera angenommen, die ihn nicht zufriedenstellte. Durch Bewerbung gelangte er zu einer andereren Installationsfirma in Gera. Später gelangte er als Verkäufer in einen Geraer Baumarkt. Nach Personalabbau und Entlassung bewarb er sich auf eine Stellenanzeige in einer Geraer Zeitung und erlernte in Bayern den Beruf eines Triebfahrzeugführeres, wo er aktuell tätig ist. Er hatte mit der Eisenbahn in seinem bisherigen Arbeitsleben vorher nie etwas zu tun. In wenigen Monaten wird er nunmehr eine freiwerdende Stelle als Lokführer in einem Unternehmen in Ostthüringen annehmen können. Ich freue mich für ihn, daß er dann wieder dauerhaft in Gera sein kann.

Ich könnte Dir aus meinem persönlichen Umfeld und dem Unternehmen, in dem ich arbeite noch eine ganze Reihe Lebenswege schildern, die nicht genau so aber ähnlich verlaufen sind. Dabei wären auch Menschen über 50 Jahre und Behinderte. Beispiele, in denen Menschen Arbeitsverhältnisse einfach so zugefallen sind, werden allerdings kaum dabei sein.

Die Frage ist, was man als weltfremd betrachtet: Mich und diese Menschen, die mit persönlichem Einsatz ihren Weg gestaltet haben und auch weiterhin gestalten werden oder die Realisierungsmöglichkeiten für Deinen Wunsch, den Unterschied zwischen Deiner tatsächlichen und der von Dir erwarteten Entlohnung zu beseitigen.
kritiker
@ zwötzner, ich wollte mich eigentlich nicht provozieren lassen und mich zu diesem beitrag, den du ansprichst nicht äußern, aber ich muß dir in vollem umfang zustimmen!
Adeodatus
Neue Software entfernt kranke Arbeitslose aus der Statistik

Ach, was muss man oft von bösen
Menschen hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Weis’ und Münte hießen.

Die nur eigne Macht verehren,
Statt zur Wahrheit sich bekehren,
Mit der neuen Software lachten
Und sich heimlich lustig machten.

Ja, zur Übeltätigkeit,
Ja, dazu ist man bereit!
Zahlen drücken, Menschen quälen,
Arbeitslose zu entseelen:

Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer,
Als die Fakten anzugucken
Und dabei nicht aufzumucken.

Aber wehe, wehe, wehe,
Wenn ich auf das Ende sehe!
Ach, das war ein schlimmes Ding,
Wie es Weis’ und Münte ging.

Drum ist hier, was sie getrieben,
Abgemalt und aufgeschrieben:
Ach wie gut, dass niemand weiß,
Dass ich „Mogelpackung“ heiß!

Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe wiedereinmal als Nörgler Pessimist und so weiter dargestellt werde ich hier trotzdem hier einen Link zu einer sehr interressanten Seite setzen von der obiges Gedicht stammt. Zur Seite!
holgersheim
Zitat:
Mit 1990 Zugängen fiel die Zahl derjenigen, die sich erstmals oder erneut arbeitslos melden mussten, höher aus, als im Vormonat. Allerdings stieg die Zahl der Abmeldungen im Vergleich zum Juni leicht von 2310 auf 2320. Insgesamt blieb der Saldo deutlich im positiven Bereich.
Es ist das "Wasserradprinzip" einer Mühle. Neue Arbeitslose kommen dazu und welche gehen. Es hält sich so ziemlich die Waage und ist absolut kein Grund zum jubeln. Denn alle die hinzukommen sind echte Arbeitslose und der größte Teil derer die gehen, gehen in 1,- Eurojobs, Schulungsmaßnahmen und Trainingsmaßnahmen, werden also nur zum Schönigen der Statistik anders verbucht, bleiben aber arbeitslos.

Ergänzend die Daten der BA zum ALG II und den Zahlen der Bedarfsgemeinschaften füt die Stadt Gera

Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen und Bedarfsgemeinschaften (SGB II) für Stadt Gera Stand 07/2006 im Vergleich zu 03/2006:

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat bisher für die Monate Januar 2005 bis
einschließlich März 2006 revidierte Daten zur „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ (nach einer Wartezeit von jeweils drei Monaten) veröffentlicht.

03/2006
Alg II-Empfänger/innen: 12.879
Bedarfsgemeinschaften: 9.865

07/2006
Alg II-Empfänger/innen: 13.031
Bedarfsgemeinschaften: 9.930
Herasun
Zitat:
Original von Simson
@ Herasun:
Ich verzichte darauf, den von Dir geschilderten Sachverhalt (mein guten Rat) vollständig und korrekt darzustellen.

Das ist dein gutes Recht,@ simson, die Gründe für deinen Verzicht hätten mich trotzdem interessiert.
Zitat:
Nur mal ein einziges konkretes Beispiel aus dem Leben: Ein gleichaltriger Schulfreund von mir, der wie ich eine Schulabschluß 10. Klasse POS und eine DDR-Facharbeiterausbildung hat, wurde nach der Wende arbeitslos. Er hatte eine Arbeit bei einer Elektroinstallationsfirma in Gera angenommen, die ihn nicht zufriedenstellte. Durch Bewerbung gelangte er zu einer andereren Installationsfirma in Gera. Später gelangte er als Verkäufer in einen Geraer Baumarkt. Nach Personalabbau und Entlassung bewarb er sich auf eine Stellenanzeige in einer Geraer Zeitung und erlernte in Bayern den Beruf eines Triebfahrzeugführeres, wo er aktuell tätig ist. Er hatte mit der Eisenbahn in seinem bisherigen Arbeitsleben vorher nie etwas zu tun. In wenigen Monaten wird er nunmehr eine freiwerdende Stelle als Lokführer in einem Unternehmen in Ostthüringen annehmen können. Ich freue mich für ihn, daß er dann wieder dauerhaft in Gera sein kann.

Das ist sicher ein Beispiel von Vielen. Was aber willst du damit sagen?
Ich hoffe nur, daß es nicht als Beweis für die Theorie stehen soll, die sich wie ein roter Faden durch deine Äußerungen zum Thema zu ziehen scheint und die da lautet: Wer wirklich arbeitswillig ist, muß nicht arbeitslos sein.
Denn damit würdest du (wider besseren Wissens?) jenen Leuten das Wort reden, die uns tagtäglich das Märchen vom faulen, schmarotzenden, hinterlistigen Arbeitslosen auftischen.
Zitat:
Beispiele, in denen Menschen Arbeitsverhältnisse einfach so zugefallen sind, werden allerdings kaum dabei sein.

Wer, bitte, hat hier die Ansicht vertreten, daß einem Arbeitsverhältnisse einfach so zufallen müssen?
Zitat:
Die Frage ist, was man als weltfremd betrachtet: Mich und diese Menschen, die mit persönlichem Einsatz ihren Weg gestaltet haben und auch weiterhin gestalten werden oder die Realisierungsmöglichkeiten für Deinen Wunsch, den Unterschied zwischen Deiner tatsächlichen und der von Dir erwarteten Entlohnung zu beseitigen.

An dieser Stelle wird klar, warum du eingangs darauf verzichtet hast, den "Sachverhalt" vollständig darzustellen. Es wäre deinem Schlußsatz einfach nicht dienlich gewesen. Augenzwinkern

Immerhin weiß ich nun, daß du nicht weltfremd bist großes Grinsen , es gab da aber eine weitere Möglichkeit...
Simson
@ Herasun:

Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Original von Simson
@ Herasun:
Ich verzichte darauf, den von Dir geschilderten Sachverhalt (mein guten Rat) vollständig und korrekt darzustellen.

Das ist dein gutes Recht,@ simson, die Gründe für deinen Verzicht hätten mich trotzdem interessiert.


So, jetzt erfährst Du den Grund: Gestern abend nach 22 Uhr hatte ich nicht mehr die Muße, die entsprechende Stelle im Forum ausfindig zu machen, die Du meinst. An meinen letzten Satz hatte ich beim ersten Satz überhaupt noch nicht gedacht.

Hier sind die vollständigen Zitate:

Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Original von Simson

Ich bin kein blinder Anhänger des Marktes oder ein Verfechter von Egoismus. Man muß sich meines Erachtens aber die Grundprinzipien des Marktes und der Wirtschaft erst einmal bewußt machen, um als Unternehmen oder von staatlicher Seite darauf richtig reagieren zu können.


Doch , ich bin der Meinung, daß du uns hier etwas "predigst", was ich einfach als Marktwirtschaftsgläubigkeit bezeichnen würde. Ich könnte dir sogar in fast allen Punkten folgen, wenn da nicht die Diskrepanzen zwischen (deiner) Theorie und erlebter Praxis wären!
Und a u s n a h m s w e i s e plaudere ich jetzt mal aus dem Nähkästchen, @ simson!
Ich habe einen Beruf im sogenannten dienstleistenden Gewerbe. Für die Ausübung meiner Tätigkeit ist eine hochwertige Qualifikation grundsätzlich notwendig. Trotz kostenaufwändiger Zusatzqualifikationen bewege ich mich momentan unterhalb des Lohnniveaus mancher Putzfrau! Nun erkläre mir doch bitte noch einmal, wie Marktwirtschaft funktioniert!


Zitat:
Original von Simson
@ Herasun:

Ich habe etwas zu den Grundsätzen der Wirtschaft und der Marktwirtschaft geschrieben. Diese gelten meines Erachtens nach wie vor. Und daß es dabei auch negative Entwicklungen gibt, will ich gar nicht bestreiten. Die Marktwirtschaft mit sozialen Komponenten ist meines Erachtens nach aber das richtige europäische Modell.

Wenn Du eine Tätigkeit ausübst, für die eine hochwertige Qualifikation notwendig ist, die aber unter dem Lohnniveau mancher Putzfrau bezahlt wird, solltest Du Dich meiner Meinung nach um eine andere, besserbezahlte Stelle bemühen. Marktwirtschaft wird Dir eine solche Stelle nicht ins Haus liefern, aber eventuell Gelegenheiten bieten, Dich auf besserbezahlte Stellen zu bewerben und solche Stellen auch einzunehmen.

Markt heißt nicht, ich biete ein Produkt an, und der Kunde muß es kaufen. Markt heißt auch nicht, ich habe den Beruf XYZ, und mich muß jemand beschäftigen. Markt heißt, der Anbieter einer Ware/Dienstleistung muß sich nach Kundenwünschen und -bedürfnissen ausrichten und ein Arbeitssuchender muß gefragte Tätigkeiten ausüben können.


Darüber schriebst Du gestern:

Zitat:
Original von Herasun
Zitat:
Original von Zwötzner
@Simson

ich fühle mich durch deinen Zuruf eher etwas provoziert.
Dein Gerede kommt mir vor wie das des guten Märchenonkels aus dem Fernsehen.

Das geht nicht nur dir so,@ Zwötzner. Immerhin habe ich unlängst von @ Simson den guten Rat bekommen, mir doch eine neue Arbeit zu suchen, wenn ich mit der momentanen Entlohnung unzufrieden sei! Wenn ich es nicht als Verhhöhnung betrachten möchte, so hat es zumindest mit Weltfremdheit zu tun.


Und ich antworte Dir nun heute dazu:

Ich weiß nicht, wo ich Dich in den oben zitierten Beiträgen - auf die Du Dich beziehst - verhöhnt haben sollte oder Weltfremdheit an den Tag gelegt hätte. Menschen, die durch erfolgreiche Initiativen auch in schwieriger Arbeitsmarktsituation einen Arbeitsplatz finden oder sich stellenmäßig verbessern, sind in Deinen Augen möglicherweise alle weltfremd. Und Unternehmer, die ihr Unternehmen unter marktwirtschaftlichen Bedingungen erfolgreich führen, sind es dann wohl ebenso. Vielleicht gibt es die in Deiner Welt auch alle gar nicht.

In meinem persönlichen Umfeld habe ich mit weit mehr als hundert, überwiegend berufstätigen Menschen Kontakt, die und deren Situation ich unterschiedlich intensiv kenne. Also in meiner Welt bin ich jedenfalls nicht alleine.
Herasun
Zitat:
Original von Simson
Ich weiß nicht, wo ich Dich in den oben zitierten Beiträgen - auf die Du Dich beziehst - verhöhnt haben sollte oder Weltfremdheit an den Tag gelegt hätte. Menschen, die durch erfolgreiche Initiativen auch in schwieriger Arbeitsmarktsituation einen Arbeitsplatz finden oder sich stellenmäßig verbessern, sind in Deinen Augen möglicherweise alle weltfremd. Und Unternehmer, die ihr Unternehmen unter marktwirtschaftlichen Bedingungen erfolgreich führen, sind es dann wohl ebenso. Vielleicht gibt es die in Deiner Welt auch alle gar nicht.

In meinem persönlichen Umfeld habe ich mit weit mehr als hundert, überwiegend berufstätigen Menschen Kontakt, die und deren Situation ich unterschiedlich intensiv kenne. Also in meiner Welt bin ich jedenfalls nicht alleine.


Das würde ich dann doch gern so stehen lassen wollen, denn es ist ja alles gesagt.
Nur eins noch: Wenn ich- möglicherweise- auf einem Auge blind sein sollte, so bist du es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem anderen!
Simson
@ Herasun:

Ich habe nun schon ein paar mal im alten und im neuen Forum versucht, Brücken zwischen den Welten (Langzeit-)Arbeitsloser/-suchender und in längerfristigen Beschäftigungsverhältnissen stehender Menschen herzustellen. Aber das ist offenbar von einigen nicht gewünscht und man handelt sich nur Ärger mit solchen Versuchen ein. Also unterlasse ich derartige Versuche vielleicht in Zukunft. Das schont auch meine Nerven, denen nach einem Arbeitstag Erholung gut tut.

Diejenigen Unternehmen und Arbeitnehmer, die mit Erfolg am Markt tätig sind, beschäftigen sich mit positiven Gedanken und denken nach vorne. Mit negativer Grundeinstellung und dem Pflegen negativer Gedanken ist wohl kein längerfristiger Erfolg möglich. Positives Denken bedeutet nicht Realitätsverweigerung. Positives Denken ermöglicht, aus der vorhandenen Situation in eine bessere zu gelangen.

Und am Treiben von Keilen zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern werde ich mich nicht beteiligen. Ich halte es für schizophren, einerseits Arbeitsplätze zu fordern und andererseits Unternehmer als Feinde zu betrachten.
kritiker
Zitat:
Original von Simson
Ich habe nun schon ein paar mal im alten und im neuen Forum versucht, Brücken zwischen den Welten (Langzeit-)Arbeitsloser/-suchender und in längerfristigen Beschäftigungsverhältnissen stehender Menschen herzustellen.

tja, als bauarbeiter hat man es eben nicht leicht!

Zitat:

Aber das ist offenbar von einigen nicht gewünscht und man handelt sich nur Ärger mit solchen Versuchen ein. Also unterlasse ich derartige Versuche vielleicht in Zukunft. Das schont auch meine Nerven, denen nach einem Arbeitstag Erholung gut tut.


mein "gott" jetzt hat er`s, mein "gott" jetzt hat er`s! der einzigste der am tag arbeitet! ich bedaure dich ja so sehr. es tut mir so sehr leid, das du für all dieser schmarotzer arbeiten mußt! ich hoffe nur, das das bald ein ende hat und du wieder beruhigt im "mittelpunkt" des geschehens stehen kannst!
P.S. ich bin froh dich nicht zu kennen!
jandark
Beruhigt Euch mal wieder.
Ich denke, beide Positionen haben was wahres.
1. Der Arbeitsmarkt ist gelinde gesagt bescheiden. Und die veröffentlichten Statistiken können das nicht wirklich beschönigen.
Aber 2. Jeder Einzelne sollte sich nicht entmutigen lassen, an seine Fähigkeiten zu glauben und damit seine Chance zu suchen.


gruß

jandark
Simson
Zitat:
Original von kritiker
der einzigste der am tag arbeitet! ich bedaure dich ja so sehr. es tut mir so sehr leid, das du für all dieser schmarotzer arbeiten mußt!

So einen Gedanken habe ich nie hier zum Ausdruck gebracht.

Zitat:
Original von kritiker
ich hoffe nur, das das bald ein ende hat und du wieder beruhigt im "mittelpunkt" des geschehens stehen kannst!

Du hoffst, daß man mein Arbeitsverhältnis bald ein Ende hat.

Zitat:
Original von kritiker
P.S. ich bin froh dich nicht zu kennen!


Muß man sich hier permanent solche Unverschämtheiten und persönliche Angriffe gefallen lassen und die anderen Leser, Moderatoren und Administratoren schauen tatenlos zu? Nur mal als Hinweis an das Forenteam: Ihr könnt auch meinen Zugang sperren, falls ihr mich für den Verursacher solcher Ausfälligkeiten haltet. Nur zu!

Zitat:
Original von jandark
Aber 2. Jeder Einzelne sollte sich nicht entmutigen lassen, an seine Fähigkeiten zu glauben und damit seine Chance zu suchen.

Genau so sehe ich das auch. Glauben an sich selbst, vorhandene Fähigkeiten erhalten und eventuell erweitern und Chancen dann auch wirklich suchen und nicht warten, daß einem ein tolles Jobangebot ins Haus geliefert wird. Der Weg in ein zufriedenstellendes Arbeitsverhältnis verläuft teilweise über mehrere Stationen, so war es jedenfalls bei vielen Menschen, die ich kenne.