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Männer Reglionalliga Nord
ZFC Meuselwitz vs. SV Babelsberg 03
0 : 3
Die Babelsberger nahmen den Thüringer Liganeuling sehr ernst und verpassten dem ZFC am Sonntag eine eklatante 0:3-Schlappe vor den 1 271 Zuschauern. Trainer D.Demuth hatte seine Elf sehr gut auf die monotone taktische Marschroute der Zipsendorfer, hohe Eingaben auf die lange Spitze M.Bocek, eingestellt und setzte seine läuferisch überlegenen Stürmer M.Rudolph und Ü.Ergirdi offensiv dagegen. Hinzu kam an diesem Tage eine ungewöhnliche Häufung von eklatanten Fehlern in der Defensive bei den Hausherren, die auch noch umgehend von den Gästen bestraft wurden. Selbst mehrere Glanztaten von Torhüter O.Dix, einziger Lichtblick bei den Meuselwitzern, konnte diese klare und verdiente Niederlage nicht vermeiden. Über die gesamte Spielzeit wirkte die Gästeelf körperlich und geistig beweglicher.
Von Anfang an war ersichtlich, dass der ZFC an diesem Tage viel Sand im Getriebe hatte. Es fehlte neben der körperlichen Frische oft an Standfestigkeit und vor allem an der Spielgenauigkeit. Selbst das erfahrene Mittelfeld konnte sich nicht kreativ entfalten, zudem A.Pikl mehrmals Abspielfehler unterliefen. Nach ersten positiven Ansätzen, M.Bocek verzog (9.) oder schoss am linken Pfosten vorbei (13.), übernahmen die Babelsberger zunehmend die Initiative. Vorher jedoch warf wieder einmal ein unglücklich verhängter Foulelfmeter den ZFC aus der Bahn. Geschickt hatte sich ein Babelsberger Stürmer über das ausgestreckte Bein von P.Brendel fallen gelassen, aber Schiedsrichter Schössling entschied trotzdem auf Foul. Frahn verwandelte sicher und wuchtig zum Führungstreffer der Gäste (8.). Anschließend fand das gesamte ZFC-Team keine notwendige Bindung und der sonst sicheren Abwehr unterliefen mit der Zeit viele spielentscheidende Fehler. Hatte der 30-Meter-Freistoss von R.Müller noch das Dix-Tor knapp verfehlt (17..), nahm der sehr schnelle Ergirdi ein eklatantes Fehlabspiel von F.Müller auf und A.Müller vollendete zum zweiten Gästetreffer (20.), O.Dix kein Chance lassend.. Dies verunsicherte die Heimelf noch stärker und die Nervosität der Meuselwitzer nahm sichtlich zu. Zu allem Überfluss produzierte M.Rudolph einen weiteren folgenschweren Ballverlust, den die Babelsberger wieder zum konsequenten Eindringen in den ZFC-Strafraum nutzten. Nach schöner Kombination konnte Frahn zu seinem zweiten Tagestreffer einnetzen (32.). Während die weiter locker aufspielenden Gäste im regelmäßigen Abstand gefährlich vor dem ZFC-Tor erschienen, hatte man auf Seiten des ZFC nur einen ernsten Versuch von M.Rudolph (37.), den Keeper Unger über die Querlatte faustete, verzeichnen können. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit strich noch ein Schuss von A.Pikl über das Gästetor (45.+2.). Charakteristisch an diesem Tag war eine sehr große Verunsicherung im gesamten ZFC-Spiel.
Die Gastgeber starteten mit etwas mehr Elan in die zweite Spielhälfte. Zuerst scheiterte P.Brendel mit gutem Schuss an Keeper Unger (46.) und nach einem Oswald-Freistoss ging sein Kopfball nur knapp am Tor vorbei (47.). Auch S.Gasch gelang es nicht, einen Anschlusstreffer zu erzielen (46./52.). Anschließend wurde der SV Babelsberg erneut überlegener, was auf die Spieleröffnung und auch auf das Abwehrverhalten zutraf. Besonders der auffällige Ergirdi sowie R.Müller sorgten ständig für helle Aufregung in den Reihen des ZFC. O.Dix musste mehrmals all sein Können aufbieten, um weitere Tore der Gäste zu verhindern. Deren größte Chance hatte Civa mit einem Kopfball aus Nahdistanz (63.), wobei der Ball genau in den Armen des ZFC-Keepers landete. Ansonsten hatten die Babelsberger weiterhin größere Anteile am Ballbesitz. Sie spielten geradliniger, wesentlich ansehnlicher und gerieten nie in Gefahr, dieses Match noch zu verlieren. Die bemerkenswerteste Aktion des ZFC gelang dem eingewechselten Ph.Riese (71.). Bei dessen Schuss tauchte Keeper Unger jedoch reaktionsschnell ins linke untere Eck ab. M.Bocek konnte ihn nach einer Oswald-Ecke ebenso wenig überwinden (73.). Es hatte den Anschein, dass die Zipsendorfer an diesem Tag mehr mit sich selbst beschäftigt waren, als gegen einen gut disponierten Gegner zu bestehen. Selbst bei den letzten beiden ZFC-Schussversuchen (87./89.) stand symptomatisch ein eigener Spieler im Wege.
Nach diesem 0:3-Debakel ergeben sich für die Thüringer nun doch einige Fragezeichen. Trainer D.Halata monierte ein katastrophales Abwehrverhalten und erkannte enttäuscht, dass seine Elf in diesem Heimspiel das ausgegebene Spielkonzept wieder nicht verwirklichen konnte und relativ chancenlos blieb. Den abgezockten Babelsbergern hatte es der ZFC einfach zu leicht gemacht. Es bleibt zu hoffen, dass die Meuselwitzer die folgenden beiden Auswärtsspiele, das Pokalspiel gegen Gebesee am Dienstag und den RL-Punktekampf bei Hannover II, zur Bestimmung des Standortes im positiven Sinne nutzen können.
Frieder Wittmann / http://zfc.zliga.de