Wer kann hier mithalten ? Wessen Einkommen hat sich verdoppelt ?

Simson
Da hast Du 1991 mindestens 2.280 DM x 12 Monate = 27.360 DM = 13.989 Euro verdient. Das war etwa das 1,3-fache des damaligen Durchschnittsverdienstes der Thüringer Arbeitnehmer und Du hattest gut 500 DM pro Monat mehr als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Thüringen. Deine Lebensgefährtin verdiente mindestens 1.750 DM x 12 Monate = 21.000 DM = 10.737 Euro. Das war ziemlich genau im Durchschnitt.

PS.: Ändere doch mal bitte Dein Profil. Aufgrund Deines Schreibstils vermutete ich schon länger, dass Du männlich bist. Nach diesem Beitrag ist es nun eindeutig.
Pfiffikus
Die im Eingangsbeitrag genannten Zahlen stellen die Entwicklung der nominellen Einkommen dar. Diese sind in der Tat gestiegen. Relevant erscheinen mir allerdings die Reallöhne, die sich seitdem keineswegs so deutlich entwickelt haben dürften. Hier geht es um die nominellen Beträge.



Nun schauen wir uns das Ergebnis der Umfrage mal genauer an. Derzeit geben 16 Forenmitglieder an, ihr Einkommen sei seit dieser Zeit gesunken. Hm.

Die Einkommen wurden mit der Währungsunion 1990 1:1 in DM umgestellt, 1991 war die De-Industrialisierung von Gera noch nicht so weit fortgeschritten, wie heute. Ein guter Teil der DDR-Betriebe arbeitete noch.

Gehen wir mal von heute aus. Die Einkommensschwächsten dürften die Empfänger von HartzIV sein. Ihr Einkommen beläuft sich auf einen Betragzwischen 700 und 800Euro, wenn man die Zuwendungen für Unterkunft mit einberechnet. (Das hatten wir vor einiger Zeit mal hier im Forum auseinanderklamüsert, doch inzwischen hat sich der Regelsatz geändert, den exakten Betrag haab ich gerade nicht.) Das wäre 1991 nominell ein Einkommen von ca. 1400DM gewesen. Es hatten also 16 Forenmitglieder zu diesem Zeitpunkt ein Einkommen in dieser Höhe und zu DDR-Zeiten diesen Betrag in Alugeld in der Tasche?


Pfiffikus,
der nach dem Studium weniger als 700 Mark Netto hatte
Adeodatus
Was aber ein Fakt ist muss man akzeptieren die Löhne sind rein statistisch gestiegen da muss man dem simson schon Recht geben aber das nur ein Bruchteil der Unternehmen diese Löhne zahlt oder zahlen kann (oder will) lässt er außen vor.

Das Einkommen z. B. eines Fliesenlegers stieg von 1990 bis 1998 um mehr als das doppelte an inzwischen aber hat der gleiche Fliesenleger nahezu ein Einkommen das dem von 1993 entspricht. Dank eines Bundeseinheitlichen Baumindestlohnes der in den neuen Bundesländern pro Stunde für die Lohngruppe 1 8,90 € und für die Lohngruppe 2 9,80 € beträgt. Das sind 17,41 DM in der Lohngruppe 1 oder 19,17 DM in der Lohngruppe 2 das entspricht wiederum fast dem Tariflohn im Osten von 1993 der damals bei 16,40 DM oder 18,50 lag.

Und so zieht sich das durch alle Bereiche der Wirtschaft, zum Beispiel lassen solche Statistiken diejenigen die ihr Brot in Zeitarbeitsfirmen verdienen links liegen, sie gehören zwar zu den jeweiligen Berufsgruppen aber nicht zu den Tarifgruppen, somit wird es nicht möglich sein ein generelles Bild von steigenden Löhnen zu zeichnen. Und hier in Thüringen schon gar nicht.

Wenn man aber schon die Lohnsteigerungen aufzeigen will muss man die Steigerungen bei den Lebenshaltungskosten mit einbeziehen nur so kann man erkennen ob es der Mehrheit mit vermeintlich gestiegenen Löhnen wirklich besser geht.
Nehmen wir doch einmal das Beispiel das @ simson unter Pendlerpauschale wieder einführen gebracht hat, ein Liter Benzin kostete zum Vergleich im Jahr 1991 ca. 1,20 DM also rund 0,61 € wie hoch fiel die Lohnerhöhung in der Zeit von 1991 bis 2008 aus und in welcher Höhe stiegen die Kosten die simsons verheirateter Familienvater aufwenden musste um auf Arbeit zu kommen, im Jahr 1991 hätte sein Beispiel Vater im Monat 78,69 € aufwenden müssen und im Jahr 2008 193,50 das ist ein Mehraufwand (nur um auf Arbeit zu gelangen) von schlappen 152 % . Also rein statistisch geht’s im schlechter.
Simson
Zitat:
spidy hat am 08. August 2008 um 09:07 Uhr folgendes geschrieben:

Was aber ein Fakt ist muss man akzeptieren die Löhne sind rein statistisch gestiegen da muss man dem simson schon Recht geben aber das nur ein Bruchteil der Unternehmen diese Löhne zahlt oder zahlen kann (oder will) lässt er außen vor.
...

Das Thema hier wurde nicht von mir sondern von holgersheim mit einem unvollständigen Zitat von mir aus einem anderen Thema eröffnet! Das lässt Du außen vor und versuchst gleich mal wieder, mir etwas zu unterstellen! Auch Deine Sachargumentation ist falsch.

Die Statistik gibt die tatsächlich gezahlten Löhne in Thüringen wieder und nicht irgendwelche Tarifgruppen. Es gibt Arbeitnehmer mit höheren und mit Arbeitnehmer mit niedrigeren Löhnen und Gehältern. Die Statistik bildet den Mittelwert ab. Beschäftigte in Zeitarbeitsfirmen müssten ebenso wie alle anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einbezogen sein.
Simson
Zitat:
Pfiffikus hat am 08. August 2008 um 03:54 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der nach dem Studium weniger als 700 Mark Netto hatte

Ich hatte nach meiner Facharbeiterausbildung 570 Mark brutto.
Adeodatus
Zitat:
Simson hat am 08. August 2008 um 13:47 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
spidy hat am 08. August 2008 um 09:07 Uhr folgendes geschrieben:

Was aber ein Fakt ist muss man akzeptieren die Löhne sind rein statistisch gestiegen da muss man dem simson schon Recht geben aber das nur ein Bruchteil der Unternehmen diese Löhne zahlt oder zahlen kann (oder will) lässt er außen vor.
...

Das Thema hier wurde nicht von mir sondern von holgersheim mit einem unvollständigen Zitat von mir aus einem anderen Thema eröffnet! Das lässt Du außen vor und versuchst gleich mal wieder, mir etwas zu unterstellen! Auch Deine Sachargumentation ist falsch.

Die Statistik gibt die tatsächlich gezahlten Löhne in Thüringen wieder und nicht irgendwelche Tarifgruppen. Es gibt Arbeitnehmer mit höheren und mit Arbeitnehmer mit niedrigeren Löhnen und Gehältern. Die Statistik bildet den Mittelwert ab. Beschäftigte in Zeitarbeitsfirmen müssten ebenso wie alle anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einbezogen sein.


Ich will Dir gar nichts unterstellen! Wie kommst Du nur dauernd auf so ein schmales Brett.

Nein die Statistik gibt eben nicht die tatsächlich gezahlten Löhne wieder es fehlen die sogenannten Prekär beschäftigten und eben die Zeitarbeiter die es inzwischen in jedem Gewerbe gibt, kannst ja mal einen Link setzen der Deine These bestätigt. Ich habe nirgends ein solche Statistische Erhebung gefunden.

Wie aber schon Otto Normalverbraucher zu DDR zeiten richtig erkannt hatte "Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast."

Zitat:
Simson hat am 08. August 2008 um 13:55 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
Pfiffikus hat am 08. August 2008 um 03:54 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der nach dem Studium weniger als 700 Mark Netto hatte

Ich hatte nach meiner Facharbeiterausbildung 570 Mark brutto.


Hm, ich hatte nach meiner Facharbeiterausbildung 1 200,00 Mark. also hatten @ Pfiffikus, @ simson und ich rein statistisch 823,33 Mark monatlich verdient . jetzt frage ich mich @ simson bist Du mit Deinen 823,33 Mark nicht ausgekommen?

Genau da liegt das Problem bei Statistiken sie verallgemeinern genauso wie ich es mit meiner Aussage mit den 823,33 Mark mache das ist nicht das Leben.

P.S. Das ist keine Unterstellung gegen @ simson. fröhlich fröhlich fröhlich fröhlich
Simson
Der Link und anderes wurden aus meinem Zitat entfernt. Vielleicht kannst Du ja mal belegen, warum sozialversicherungspflichtige Zeitarbeitnehmer oder andere sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer aus der Statistik ausgeschlossen worden sein sollen.

Ich mußte mit meinen 570 Mark der DDR brutto und ohne eigene Wohnung auskommen. Darüber gab es keine allgemeine Aufregung.
maverick
Mit anderen Worten wir werden alle verhungern weil wir so arm sind, na super
Simson
Zitat:
Pfiffikus hat am 08. August 2008 um 03:54 Uhr folgendes geschrieben:
Die Einkommen wurden mit der Währungsunion 1990 1:1 in DM umgestellt, 1991 war die De-Industrialisierung von Gera noch nicht so weit fortgeschritten, wie heute. Ein guter Teil der DDR-Betriebe arbeitete noch.

1:1 umgestellte Löhne bei wegbrechenden Absatzmärkten im Inland und im ehemaligen Ostblock haben vielen Betrieben das Genick gebrochen. 3:1 wäre ökonomisch gerechtfertigt gewesen und hätte manchen Betrieb am Leben erhalten können. Das war eine ökonomische Wahrheit, die aber politisch niemand wahrhaben wollte. Betriebe, die heute noch existieren, haben stattdessen ihre Belegschaft erstmal auf ein Drittel oder noch weniger reduziert und konnten später wieder in eine Wachstumsphase eintreten, in der dann auch die Löhne und Gehälter wuchsen.
Adeodatus
@ simson

Und Du hättest Dich natürlich wehement dagegen gewehrt das Dein Lohn 1:1 umgestellt wird?

Ja 3:1 wäre wohl ökonomisch sinnvoll gewesen aber da hätte es keine Wiedervereinigung gegeben. Oder es hätte sie gegeben mit dem gleichen oder sogar schlimmeren Resultat wie heute die Fachkräfte wären auf und davon nämlich dahin wo es besseren Lohn gibt.

Du glaubst doch nicht an den Weihnachtsmann also nehme ich an das Du auch nicht an die Geschichte glaubst das auch nur ein Betrieb mehr erhalten geblieben wäre. Denn es lag ja meist nicht an den Löhnen sondern an den fehlenden Märkten ob im Inland oder dem Ausland.
Pfiffikus
Zitat:
spidy hat am 08. August 2008 um 14:15 Uhr folgendes geschrieben:

jetzt frage ich mich @ simson bist Du mit Deinen 823,33 Mark nicht ausgekommen?

Genau da liegt das Problem bei Statistiken sie verallgemeinern genauso wie ich es mit meiner Aussage mit den 823,33 Mark mache das ist nicht das Leben.

Im Eingangsbeitrag werden nominale Einkommen verglichen. Die sind gestiegen, darüber kann es eigentlich keinen Zweifel geben, dank HartzIV.

Deine Frage zielt aber wieder auf das Realeinkommen ab, das mit Sicherheit nicht in diesem Maße gewachsen ist.


Pfiffikus,
der das gerne deutlicher unterscheiden möchte
Adeodatus
@ Pfiffikus

Das ist ja eben das Problem der Statistiken die uns von Bund und Ländern geboten werden sie verallgemeinern und versperren den Blick auf die Details, bestes Beispiel die Arbeitslosenstatistik das die Zahl der Arbeitslosen gesunken ist ist unbestritten nur wieviele Arbeitslose nun tatsächlich ein Versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis gefunden haben verschweigt die Statistik.
Simson
Zitat:
spidy hat am 08. August 2008 um 15:08 Uhr folgendes geschrieben:

@ simson

Und Du hättest Dich natürlich wehement dagegen gewehrt das Dein Lohn 1:1 umgestellt wird?

Meine Gehaltszahlung endete im Juni 1990. Zur Währungsumstellung gab es kein umzustellendes Arbeitseinkommen bei mir.

Zitat:
spidy hat am 08. August 2008 um 15:08 Uhr folgendes geschrieben:
Du glaubst doch nicht an den Weihnachtsmann also nehme ich an das Du auch nicht an die Geschichte glaubst das auch nur ein Betrieb mehr erhalten geblieben wäre. Denn es lag ja meist nicht an den Löhnen sondern an den fehlenden Märkten ob im Inland oder dem Ausland.

Wenn Betrieben der Umsatz wegbricht, können sie einfach nicht mehr Löhne wie früher zahlen. Dann muß man entlassen oder Löhne senken. Das ist ein ganz simpler ökonomischer Zusammenhang. Mit Beschäftigtenzahlen wie zu DDR-Zeiten bei einbrechenden Umsätzen ließ sich kein Betrieb aufrechterhalten. Mit geringeren Beschäftigtenzahlen oder niedrigeren Löhnen mancher Betrieb schon.

Und wenn man den Umsatz steigern kann, aber sich nicht in gleichem Umfang die Zahl der Beschäftigten erhöht, dann steigert man die Produktivität innerhalb eines Unternehmens und kann auch höhere Löhne zahlen.
Adeodatus
Zitat:
Wenn Betrieben der Umsatz wegbricht, können sie einfach nicht mehr Löhne wie früher zahlen. Dann muß man entlassen oder Löhne senken. Das ist ein ganz simpler ökonomischer Zusammenhang. Mit Beschäftigtenzahlen wie zu DDR-Zeiten bei einbrechenden Umsätzen ließ sich kein Betrieb aufrechterhalten. Mit geringeren Beschäftigtenzahlen oder niedrigeren Löhnen mancher Betrieb schon.

Und wenn man den Umsatz steigern kann, aber sich nicht in gleichem Umfang die Zahl der Beschäftigten erhöht, dann steigert man die Produktivität innerhalb eines Unternehmens und kann auch höhere Löhne zahlen.


@ simson das weiß ich doch alles aber das war doch 1991 eben noch nicht auf die Betriebe in der ehemaligen DDR umgesetzt worden, ein ganzes Wirtschaftssystem musste faktisch von einen Tag auf den anderen komplett umgebaut werden. Trotz Beratern aus dem Westen (die in vielen Fällen eben nicht durch Fachkompetenz glänzten, andere Interessen verfolgten oder schlichtweg keine Ahnung hatten) konnte sich die meist völlig überalterte DDR Wirtschaft nicht gegen die hochmoderne Konkurrenz aus dem Westen behaupten. Erhalten blieben meist Betriebe die in einer Nische Produkte herstellten für die es im Westen keine Kapazitäten gab. Und nicht zu vergessen die Heuschrecken die sich auch so manches Schnäppchen hier beim Ausverkauf sicherten. Aber das ist nun schon wieder eine andere Baustelle.

Unabhängig davon das die Löhne 1:1 umgerechnet wurden, bleibt doch die Frage warum war das so.
Antwort: Helmut Kohl wäre niemals Kanzler der Einheit geworden hätte er den zukünftigen CDU Wählern also seinen Brüdern und Schwestern im Osten gesagt wir müssen euere Löhne 1:3 oder 1:5 umrechnen aber die Kosten die auf euch zukommen die kriegt ihr 1:1, nö mein lieber Simson so einfach ist das eben nicht da hätte der Helmut sehr lange darauf warten müssen das sich im Osten aus eigener Kraft eine Marktwirtschaftliche Ordnung etabliert. Und so lange wollte und konnte der dicke Ockersheimer nicht warten.
Simson
Vielleicht gibt es auch noch andere Antworten auf die von Dir gestellte Frage?

Zitat:

Chronik einer hastigen Währungsunion

Der hohe Umtauschkurs zwischen Ost und West entstand auf Druck der DDR. Wirtschaftlich löste die Entscheidung jedoch eine Krise aus


weiterlesen im Artikel der WELT ONLINE vom 29.08.2004
Adeodatus
Ja da findet sich einiges von meinen eigenen Auffassungen wieder.
Doch diese beiden Passagen finde ich als eigentlich interessant. Zumal nach meiner Auffassung gerade darin der Kardinalsfehler liegt.

Zitat:
25. April 1990: Kohl und de Maizière einigen sich auf die Vorschläge. Die Währungsunion soll am 2. Juli in Kraft treten. Der Marktwert der DDR-Mark steigt auf 31 D-Mark je 100 Ost-Mark; dreimal so viel wie im Januar. Diskutiert wird die Übernahme des West-Rechtssystems.

6. Februar 1990: Bundeskanzler Helmut Kohl kündigt unter dem Eindruck der Entwicklung in der DDR und nach Rücksprache mit den Vorsitzenden der Koalitionsparteien Waigel und Lambsdorff an, mit der DDR sofort Verhandlungen über eine Währungsunion aufzunehmen. Er handelt unter dem Eindruck der massenhaften Ausreise aus der DDR. Im Januar 1990 hatten dieser mehr als 200 000 Menschen den Rücken gekehrt. Ausschlaggebend für seine Initiative - so Kohl - sei auch die Lage in der alten Bundesrepublik gewesen. "Die Belastungen durch die gewaltigen Übersiedlerzahlen waren sehr groß geworden."
http://www.welt.de/print-wams/article115...rungsunion.html


Am Ende rächten sich solche Demosprüche wie "Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehn wir zu ihr", inwieweit die Ossis das wirklich alles so wollten oder die Folgen überhaupt Einschätzen konnten lässt sich heute noch immer nicht völlig nachvollziehen.

Eins lässt sich aber nicht abstreiten allein der Druck aus dem Osten war in meinen Augen nicht der Auslöser, auch die Bundesdeutsche Wirtschaft hat ein groß Teil zur Situation beigetragen, in dem sie dem "Waidwunden Wild DDR" den Gnadenschuß geben wollte und getreu dem Wahlspruch Gorbatschows "Wer zu spät kommt den bestraft das Leben" handelten. Willfährige Helfer fanden die Interessenvertreter der Bundeswirtschaft in fast jeden kleinen Möchtegern Politiker die auf grund mangelnder Fachkenntnis alle Warnungen (auch aus dem Westen) ignorierten. Unangenehm ist mir dabei immer de Maizière in Erinnerung geblieben.
Simson
Nun gut, nach Helmut Kohl hast Du mit der Bundesdeutschen Wirtschaft und Lothar de Maizière nun noch weitere Schuldige an der 1:1-Umstellung von Löhnen ausgemacht.

Der Ausgewogenheit halber möchte ich darauf hinweisen, daß Herr Gysi seit Jahren unter großem Beifall seiner Wählerschaft und Sympathisanten gleiche Löhne wie in den alten Bundesländern fordert. Wie die Unternehmen in den neuen Bundesländern das hätten realisieren sollen, sagte er nicht.
GiselaTiciani
Die Mär von der mangelhaften Produktivität Ost zieht schon lange nicht mehr. Und wenn "Unternehmer" selbst zu Millionären werden, sich dicke Paläste hinstellen (Beispiele? Gibt es in allen Städten und Gemeinden genügend!), im gleichen Atemzug Hungerlöhne an die Beschäftigten zahlen oder die Löhne gar schuldig bleiben, braucht man nicht viel Worte es zu beschreiben. Es genügt ein Wort: Ausbeutung.
Simson
Produktivität wird in Zahlen gemessen: Umsatz pro Beschäftigtem.

Auf Deine Polemik könnte ich Dir "Honni´s Lampenladen" - den Palast der Republik und das Wohnhaus von Oskar Lafontaine - den "Palast der sozialen Gerechtigkeit" erwidern. Aber das würde einer sachlichen Diskussionsführung nicht dienen.

Leg doch mal Deine Zahlen zur Produktivitätsentwicklung in den neuen Bundesländern vor!
GiselaTiciani
Wenn Simson die Zeit hat, lange Episteln zu schreiben und zu recherchieren, ich habe sie nicht. Ausbeutung hat auch nichts mit Produktivität zu tun, sondern ausschließlich mit Moral. Ein "Unternehmer", besser Ausbeuter, der sich Menschen von der ARGE "zutreiben" und diese dann 4800 Flaschenn pro Stunde sortieren lässt und anschließend 1,70 Euro Bruttolohn pro Stund zahlt (macht knapp 300 Euro im Monat), sich im gleichen Atemzug einen neuen Mercedes SEL 300 vor die Palasttür stellt, der ist kein Mensch, sondern ein UNMENSCH, ein AUSBEUTER. Gibt es nicht solche Fälle. Gibt es! Vor meiner Haustür.