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Es gibt keine Armen mehr, zumindest nicht in dieser Gesellschaft und in diesem Lande. Sie wurden aufgespalten in arme Deutsche und arme Ausländer. Und da letztere drei Viertel aller Armen ausmachen, ist die Armutsdebatte gar keine Armutsdebatte - sie ist eine Integrationsfrage. Jörges schreibt schmiert sich seinen nationalen Frust von der Seele und hält Ausschau nach Sündenböcken. Versteckte Quintessenz seines Schmierstücks: Hätten wir weniger Ausländer, hätten wir auch kaum Arme. Und überhaupt: "Höheres Kindergeld und andere Wohltaten könnten für Ausländer sogar den Reiz zur Einwanderung ins deutsche Sozialsystem verstärken. Auch Mindestlöhne gehen an mangelnder Qualifikation und unzureichenden Deutschkenntnissen der Migranten vorbei." - Mittels dem ausländischen Sündenbock soll Sozialabbau gerechtfertigt und eine soziale Errungenschaft, die uns vielleicht eines Tages in Form eines Mindestlohnes begegnet, verhindert werden. Tja, sieh mal an: Selbst für einen Jörges sind Ausländer für irgendetwas nützlich! Jörges ist freilich eloquent und weiß durch schöne Worte, die er bei Fernsehauftritten mit großartiger Weisenmiene in die Wohnzimmer dieses Landes hallen läßt, zu glänzen. Sollte der Inhalt seiner bizarren, kleinen Analyse, die Arme untereinander spaltet - sie sollen bloß nicht auf die Idee kommen, sich in ihrem Leid zu vereinen -, von einer Person aus dem braunen Lager mit einem Résumé kommentiert werden, dann würde der abgeleitete, weniger wortgewandte Slogan "Deutschland verarmt - Ausländer raus!" dabei herauskommen. Das ist das Verdienst Jörges': Er macht die dumpfe Xenophobie salonfähig, ersinnt eine Sprache, die scheinbar unverdächtig ist, aber dafür mit bitterbösen Inhalten konfrontiert.
Eine Sprache, die in vielen Bereichen mehr und mehr Einzug findet. Die Sprache des freundschaftlichen Aufmerksammachens. Ausländerfeindlichkeit und wirtschaftsliberale Forderungen werden ja nicht mit böser Zunge hofiert, sondern mit der vermeintlichen Stimme der Vernunft. Man müsse ja, man könne nicht anders, man sei gezwungen, "Sachzwang - Sie verstehen?" Es ist die säuselnde Stimme des Fuchses, der den Edlen mimt und dann voller Niedertracht über sein Opfer herfällt. Eine Stimme, die natürlich auch beim Agitieren an Schulen Einzug gefunden haben wird. Dort wird man mit Vernunftesstimme klarmachen, dass die Linkspartei, diese Bande von Kommunisten, der Untergang der Bundesrepublik sei. Mit solch einer Stimme betreibt man Gehirnwäsche, nicht mit der Keule, die bei jeder Gelegenheit über den Kopf gebraten wird.
Und wir waren der Ansicht, das Zeitalter des Faschismus sei dahin! Währenddessen wird in Bayern die Versammlungsfreiheit beschnitten, die Bundeswehr in die Öffentlichkeit gerückt, als Armee des deutschen Stolzes, mit liebevoller Stimme gegen Ausländer gehetzt, gegen alles was nur "nach links riecht" agitiert, die systemtreuen Eliten belohnt auf Kosten der Habenichtse und dergleichen Bräunlichkeiten mehr. Nein, weder haben wir diese unheilvolle Zeit überwunden, haben das wohl nur immer mal wieder geglaubt, mittendrin stehend im braunem Sumpf. Und kühn die anderen, diejenigen die behaupten, wir müssen uns vor dem "Angriff der Faschisten" schützen. Als ob sie noch angreifen müßten, in der Stellung in der sie schon sind - in der sie ja diese Gesellschaft maßgeblich prägen und beeinflußen und nicht selten sogar lenken.
Eine Sprache, die in vielen Bereichen mehr und mehr Einzug findet. Die Sprache des freundschaftlichen Aufmerksammachens. Ausländerfeindlichkeit und wirtschaftsliberale Forderungen werden ja nicht mit böser Zunge hofiert, sondern mit der vermeintlichen Stimme der Vernunft. Man müsse ja, man könne nicht anders, man sei gezwungen, "Sachzwang - Sie verstehen?" Es ist die säuselnde Stimme des Fuchses, der den Edlen mimt und dann voller Niedertracht über sein Opfer herfällt. Eine Stimme, die natürlich auch beim Agitieren an Schulen Einzug gefunden haben wird. Dort wird man mit Vernunftesstimme klarmachen, dass die Linkspartei, diese Bande von Kommunisten, der Untergang der Bundesrepublik sei. Mit solch einer Stimme betreibt man Gehirnwäsche, nicht mit der Keule, die bei jeder Gelegenheit über den Kopf gebraten wird.
Und wir waren der Ansicht, das Zeitalter des Faschismus sei dahin! Währenddessen wird in Bayern die Versammlungsfreiheit beschnitten, die Bundeswehr in die Öffentlichkeit gerückt, als Armee des deutschen Stolzes, mit liebevoller Stimme gegen Ausländer gehetzt, gegen alles was nur "nach links riecht" agitiert, die systemtreuen Eliten belohnt auf Kosten der Habenichtse und dergleichen Bräunlichkeiten mehr. Nein, weder haben wir diese unheilvolle Zeit überwunden, haben das wohl nur immer mal wieder geglaubt, mittendrin stehend im braunem Sumpf. Und kühn die anderen, diejenigen die behaupten, wir müssen uns vor dem "Angriff der Faschisten" schützen. Als ob sie noch angreifen müßten, in der Stellung in der sie schon sind - in der sie ja diese Gesellschaft maßgeblich prägen und beeinflußen und nicht selten sogar lenken.