Die liebe Bildung

gastli


Zitat:
Girls' Day: Merkel will Mädchen für Technik begeistern
...
Sie programmierten zum Beispiel Textnachrichten oder fuhren mit einem Fahrsimulator.

[Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/G...rn-2617329.html]

SMS schreiben ist das neue Programmieren, und Autofahr-Spiele sind die neue Kompetenz in der Informationstechnik.
gastli
Zitat:
Die deutsche Wirtschaft ist zunehmend unzufrieden mit Bachelor-Absolventen.
Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Demnach gaben nur 47 Prozent der Unternehmen an, dass Berufseinsteiger mit diesem Abschluss die Erwartungen erfüllen. 2007 waren noch 67 Prozent der Befragten zufrieden.

[Quelle: http://www.zeit.de/studium/2015-04/bache...men-dihk-studie]

Zuerst hat man die Schulzeit bis zum Abitur um ein Jahr gekürzt.
Danach wieder in Form des Bachelor-Studiums, um drei Jahre zu verlängert.
Im Ergebnis hat man also die Schulzeit bis zum Bachelor genannten Abitur um zwei Jahre ausgeweitet. Absolventen mit Bachelor haben keinerlei Berufserfahrung,
Sie haben auch keinerlei Übung in selbstständiger oder gar wissenschaftlicher Arbeit, Erkenntnis und Praxis.
Die neoliberale Schleifung des Bildungssystems in Form des sogenannten Bologna-Prozesses ist ein Desaster.
gastli
Zitat:
Bekenntnisse einer Lehramtsstudentin: Wir lernen: nichts
Larissa Sarand will Lehrerin an einem Gymnasium werden. Sie möchte junge Menschen für Deutsch und Politik begeistern - doch wie Unterricht gehen soll, bringt ihr im Studium keiner bei. Geständnisse - und Verzweiflung - einer angehenden Pädagogin.
[Quelle: http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehra...-a-1033194.html]

Erschütternder Bericht darüber wie systembedingt Bildung verhindert werden soll.

Ich kann meinem Heimatland Deutsche Demokratische Republik nicht genug danken, dass in ihm Bildung noch den Name Bildung verdiente. Generationen seit 1989 bleibt Bildung zu großen Teilen verwehrt.
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 14. Mai 2015 um 10:35 Uhr folgendes geschrieben:
Ich kann meinem Heimatland Deutsche Demokratische Republik nicht genug danken, dass in ihm Bildung noch den Name Bildung verdiente. Generationen seit 1989 bleibt Bildung zu großen Teilen verwehrt.

Was ich im verlinkten Artikel las, versetzte mich nur wenig in Erstaunen.

Allerdings möchte ich Deine Euphorie ein wenig bremsen. Auch zu DDR-Zeiten hatten Lehrerstudenten Dinge zu büffeln, die herzlich wenig mit dem Geschehen im Klassenraum zu tun hatten.

- Russische Sprache
- Dialektischer Materialismus oder so ähnlich
- Politische Ökonomie des Kapitalismus
- Fachliche Inhalte auf einem Niveau, welches nicht einmal in der Abiturstufe berührt worden ist

Den Lebenslauf der Dozenten und Professoren habe ich damals nicht weiter recherchiert. Praktisch gewann ich aber den Eindruck, dass diese Personen auch lange nicht vor einer normalen Schulklasse standen.


Pfiffikus,
der die im SPIEGEL geschilderten Missstände nicht als systemtypisch bezeichnen würde
gastli
Es ist doch tatsächlich wahr, dass sich im Ergebnis einer Umfrage jeder zweite Bewohner der BRD wünscht, dass die Schüler an den Schulen auch in “Benehmen” als Unterrichtsfach beschult werden.

Es ist doch tatsächlich auch wahr, dass sich irgendwas für die Bewohner der BRD ändern wird, wenn die Schüler das "Benehmen" an der Schule vergleichbar gut und erfolgreich lernen würden, wie sie gerade Mathematik, Physik oder Deutsch lernen.
gastli
Die liebe Bildung...

... braucht natürlich auch eine gebildete Bildungsministerin.



Na wenigstens hat sie ihren Amtseid auf die Bibel geschworen.
Mathetik 6 , Religion 1.
Wanka, setzen 6.
Au weia!
gastli
Bildung ist das Wichtigste. Oder?
Selten so gelacht.
Nun kommt der erste Offenbarungseid.
Im Zuge der Flüchtlingskrise und der Integration sollten in Deutschland die Bildungsstandards in Schule und Ausbildung gesenkt werden.
So meinte es zumindest der Innenminister [die Misere].
Mal ganz davon abgesehen, dass hier die Bildung den Ländern untersteht, würde mich es nicht wundern, wenn dieses Ziel eingehalten werden würde.
Zumindest das schaffen wir.
Die Flüchtlinge sind eine prima Ausrede.
Wenn man die Bildungsstandards senken will - kurzfristig für 1 bis 2 Jahre - wie er meinte als ob das einzuhalten wäre - muss man keine neuen Lehrer in Größenordnungen ausbilden und vor allem keine EINSTELLEN und somit auch bezahlen.
Ich frage mich natürlich, wie tief der Bildungsstandard noch gesenkt werden soll.
Schon mit der deutschen Rechtschreibung stehen Schüler auf Kriegsfuß.
Noch tiefer?
Naja, wenn man meint ...
Ich bin froh, in der DDR in die Schule gegangen zu sein und dass mir dort denken gelehrt worden ist.

Zielstellung ist, denke ich: Flächendeckende Privatisierung der Bildung. Privatschulen - das haben die bestimmt im Hinterkopf - sollen ausgebaut werden.
Wer will denn seinen Kindern so eine minimale Bildung, wie sie anscheinend de Maizière vorschwebt - zumuten.
Und wer glaubt, dass dies nur für 1 bis 2 Jahre gelten sollte, der glaubt auch an den Weihnachtsmann, den Osterhasen und den Klapperstorch.
So ist es, wenn in einem widerlichen System, widerliche Menschen ihre widerlichen Motive ausleben.

Die Flüchtlinge?
Schöner Vorwand.
Für irgendetwas müssen die Massen ja gut sein.
Weshalb sollen denn alle integriert werden, wenn sie angeblich Bürgerkriegsflüchtlinge sein sollen?
Viele verschiedene Gruppen im Land, das ist doch Gold wert.
Jede Gruppe gegen jede Gruppe.
Wer würde dann noch auf die Idee kommen, etwas gegen die Krupps oder Kraus-Maffeis zu unternehmen?
Jeder schlägt sich gegen jeden um einen billigen Arbeitsplatz.
Jeder schlägt sich gegen jeden bei den Tafeln um Lebensmittel.
Jeder muss gegen jeden seine Ellenbogen ausfahren, um sein tägliches Leben meistern zu können.

Könnte es für die Herrschenden den paradiesischer sein?
gastli
Zitat:
Eine Schülerin aus Niedersachsen ist die erste Abiturientin in Deutschland, die sich auf einem Pferd prüfen lässt: Im Unterrichtsfach Sport wird sie auch im Voltigieren getestet.
[Quelle: http://www.spiegel.de/schulspiegel/in-ni...-a-1080381.html]

Im Land der Dichter und Denker kann Mann/Frau auch die Jodelschule absolvieren.
gastli
Zitat:
Die erschreckenden Bildungsdefizite junger Deutscher
Immer mehr Deutsche scheitern in Ausbildung oder Studium. Eine Studie zeigt: Die politisch gewollte Inflation der Abschlüsse wurde mit einer dramatischen Absenkung der Anforderungen erkauft.
[Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/a...-Deutscher.html]

Man könnte meinen bei der Springerpresse war der Zensor gerade pinkeln.
Es sind nur Krokodilstränen, die das Sprachrohr des kapital hier vergießt.
gastli
Zitat:
Bilanz der Exzellenziniative. [Fehler im Original] Keine Eins mit Sternchen. Forschungsförderung ja, aber wie? Nach rund zehn Jahren ist es Zeit, ein Nachfolgemodell für die Exzellenzinitiative zu finden. Dazu äußert sich heute Bildungsministerin Wanka. Die Bilanz von Experten und Betroffenen fällt durchwachsen aus.
[Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/exzelle...iative-101.html]

Mir ist vor zehn Jahren schon schlecht geworden, als ich das Wort "Exzellenz" im Kontext von Wissenschaft, Forschung und Ausbildung erstmals hörte.
orca
Welche intellektuelle Ekselens ist in einem ideologisch und damit verbunden wissenschaftlich zutiefst reaktionären Staat zu erwarten?

Einerseits hat das herrschende Schmarotzerpack kein Interesse, daß seine Untertanen die Welt verstehen. Andererseits benötigt technologischer Fortschritt aber verständige Menschen.

Das kann nur zur Kollision führen. Politische Schmalspurlenker wie Wanka versuchen, ein überaltertes, fettes, träges und dementes Schwein zum Fliegen aus eigener Kraft zu bringen. Sie sind selbst sichtbares Ergebnis jahrzehntelanger effektiver Verblödungspolitik - mit angeschlossenem Selbstüberschätzungskurs.
gastli
Zitat:
Abschlussprüfungen an Schulen Abi in Berlin? Mathe zu leicht, Bio zu wirr
Bei den Prüfungen an Berlins Schulen hat das Niveau der Aufgaben nachgelassen – sagen Lehrer. Und äußern einen Verdacht.
Die Klausuren sind geschrieben, bald beginnen die Zeugniskonferenzen, aber Erleichterung will sich nicht einstellen: Gymnasiallehrer beklagen im aktuellen Abitur „wachsweiche Prüfungen“ in Mathematik und eine „wirre Aufgabenstellung“ in Biologie. Sekundarschulen und Berufsschulen hadern damit, dass die Hürden in die gymnasialen Oberstufen gesenkt wurden. Alle zusammen haben den Eindruck, „dass die Bildungsverwaltung ihre Bilanz schönen will“.
[Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/abschl...r/13687412.html]

Die liebe Bildung.
Sie wird im widerlichen System, in dem widerliche Menschen ihre widerlichen Motive ausleben immer weiter vernachlässigt und herunter gefahren.
Was bin ich froh, dass ich noch eine Schulbildung genossen habe, in einem Bildungssystem, dass den Name verdient.
Adeodatus
Schulbildung war gestern - heute gibt es für alles ein App! Die Generation Smartphone, bemerkt nicht dass sie in jeder Form über den Tisch gezogen wird, sie empfindet die Reibungshitze als Nestwärme. Dümmer kann eine Generation schon fast nicht mehr werden.
gastli
Schule – wie Staat Kinder zerstört: über moderne Selektionsrampen und ihre tödlichen Folgen. Bekenntnisse eines Lehrers.[Quelle: https://www.nachrichtenspiegel.de/2016/0...-eines-lehrers/]

Langer Artikel, aber extrem lesenswert vor dem Hintergrund, dass sich in dieser BRD schon über 24.000 Kinderleichen aufgetürmt haben, die wegen dem Notendruck den Freitod wählten.
Adeodatus
Zitat:
Angehende Grundschullehrer können kein Mathe Berliner Lehramtsstudenten sind zum zweiten Mal reihenweise an Mathematik gescheitert.

Die Universitätsleitung will jetzt die Studienordnung überarbeiten und Kritik „berücksichtigen“

Sie gelten als Goldstaub – und werden nun nochmals gehörig ausgesiebt: Die wenigen angehenden Berliner Grundschullehrer haben so massive Probleme in Mathematik, dass etliche während des Studiums an der Freien Universität auf der Strecke bleiben dürften. Über die Gründe wird gestritten.

Zuletzt hatten Mathematiklehrer beklagt, dass das Niveau nochmals abgesenkt worden sei, um die Abbrecherquote zu senken. Dies bestritt die Verwaltung. Allerdings deutet das immer wieder beklagte geringe Vorwissen darauf hin, dass bei den Anforderungen tatsächlich etwas nicht stimmt. „Offenbar gelingt es den Mathematiklehrern in der Schule nicht, die Schüler für das Fach zu begeistern und sie in der Sache kundig zu machen“, kommentierte FU- Grundschulforscher Jörg Ramseger die Lage. Das Niveau abzusenken, sei aber keine Lösung.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/lehram...e/14723010.html


Ich hoffe das die Situation nicht so schlimm ist wie im Artikel beschrieben, denn dann kommen schwere Zeiten auf den Staat zu und wir brauchen dann tatsächlich Fachkräfte aus dem Ausland.
orca
Zitat:
Adeodatus hat am 23. Oktober 2016 um 19:43 Uhr folgendes geschrieben:
Ich hoffe das die Situation nicht so schlimm ist wie im Artikel beschrieben


Doch, sie ist so schlimm. Die Generation Taschenrechner ist jetzt im Lehreralter, ihre Schüler haben das Studienalter erreicht. Wenn mathematisch Minderbemittelte Mathe unterrichten, potenziert sich das Problem. Aber das ist schon wieder Mathe.

Die digitale Demenz ist zwar ein gängiger Begriff, aber falsch. Demenz bedeutet den Verlust bereits vorhandener Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dies betrifft höchstens erwachsene Computer- und Schlausprechernutzer.

Richtig wäre digitale Intelligenzminderung. Sie ist so verbreitet wie hochgradig und nimmt von Generation zu Generation zu.
Meta
Meine Ahnen sind nicht in die Schule gegangen und haben trotzdem lesen, schreiben und rechnen gekonnt. Früher hatten die Menschen Zeit, da hat man seinen Kindern alles zu Hause beigebracht. In den Schulen wird eh nur rumgetrödelt und die Kinder nicht zum Fleiß erzogen.
Da wurden ende der 50-ziger in der DDR die Zweiklassenschulen abgeschafft, die letzten kurz nach dem Mauerbau, indem die Schulen mehrerer Orte zusammengelegt wurden. Da die Kinderanzahl nicht mehr so hoch war ging das, so schaffte man 10 Klassen in 2 alten heruntergekommenen Schulen. Schulbänke usw. stammten noch aus der Vorkriegszeit.
gastli
Zitat:
Meta hat am 23. Oktober 2016 um 20:43 Uhr folgendes geschrieben:
Meine Ahnen sind nicht in die Schule gegangen und haben trotzdem lesen, schreiben und rechnen gekonnt.


Es regnete damals bestimmt Bildung vom Himmel oder die Amme hatte Spezialmilch.
orca
Zitat:
Meta hat am 23. Oktober 2016 um 20:43 Uhr folgendes geschrieben:
Meine Ahnen sind nicht in die Schule gegangen


Da mußt Du aber aus einer seit Generationen asozialen oder reichen Familie stammen, denn in Deutschland besteht seit 1794 eine allgemeine Schulpflicht.

Zitat:
Bis zur Weimarer Republik blieben die Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten von 1794 verbindlich. So heißt es im 12. Titel - "Von niedern und höhern Schulen": "Jeder Einwohner, welcher den nöthigen Unterricht für seine Kinder in seinem Hause nicht besorgen kann oder will, ist schuldig, dieselben nach zurückgelegtem fünften Jahre zur Schule zu schicken."
http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/zukunft-bildung/185878/geschichte-der
-allgemeinen-schulpflicht

Allerdings lassen Deine wüsten Räuberpistolen über das DDR-Bildungswesen vermuten, daß Du zumindest keine hiesige Schule besucht hast.
gastli
Der lustige Verein des Tages: Bundesministeriums für Bildung und Forschung