gastli
So ungerecht ist unser Bildungssystem.
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gastli hat am 21. November 2013 um 08:46 Uhr folgendes geschrieben: Allerdings stehen noch eine Reihe der Vereinbarungen unter Finanzierungsvorbehalt. Dazu gehört auch die Ankündigung, jedem Schüler in Deutschland ein "mobiles Endgerät" – also ein Smartphone oder einen Tablet-Computer – zur Verfügung zu stellen. |
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Ein Großteil der Erstklässler kann heute laut einer Forscherin nicht mehr richtig mit der Hand schreiben. Etwa 70 Prozent der Schüler brächten nach dem Kindergarten nicht mehr die nötigen motorischen Voraussetzungen für das sogenannte Kritzel-Alphabet mit, sagte die Nürnberger Bildungsforscherin Stephanie Müller. Diese zeichnerischen Elemente wie kleine Schleifen, Schlangen- oder Zickzacklinien seien die Grundlage für verbundene Schriften mit Buchstaben, die ineinander übergehen wie bei der Schreibschrift. Die Gründe seien unter anderem: Zu wenig Bewegung, fehlende Fingerfertigkeit, keine Eltern als Vorbilder und moderne Geräte wie Smartphones und Tablet-Computer. „Die Kindheit heute ist nicht mehr so bewegt“, sagt Müller. Früher habe man viel draußen gespielt, sei rumgehüpft und auf Bäume geklettert. „Heute können Kinder in der dritten Klasse nicht mal mehr gerade rückwärtsgehen oder freihändig auf einem Bein stehen.“ Auch Aufgaben, die Fingerfertigkeit erfordern, wie etwa einen Faden einfädeln oder eine Schleife am Schuh binden, seien meist nicht mehr nötig durch Klettverschlüsse und Druckknöpfe. Grob- und Feinmotorik prägten sich dadurch nicht mehr gut aus. Zudem seien bei Smartphones und Tabletcomputern ganz andere Handbewegungen und Muskeln nötig als beim Halten eines Stiftes. „Dafür braucht man nur den Zeigefinger oder beide Daumen zum Tippen, oder das Handgelenk, wenn man über das Pad wischt.“ Die 46-jährige Kunst- und Medienpädagogin plädiert dafür, schon in der Lehrerausbildung mehr Wert auf das Schreiben-Lehren zu legen. „Die meisten Lehrer sind hilflos. Sie wissen nicht, wie man den Kindern das Schreiben beibringt.“ Und sie hätten wegen des vielen Unterrichtsstoffs in den höheren Klassen auch gar keine Zeit dafür. „Seit zwei Jahren kommen selbst im Lehrer-Seminar junge Anwärter zu mir, die nicht mehr schreiben können. Und wenn schon die Lehrerin den Stift falsch hält, wie soll es dann der Schüler lernen?“, sagt die gelernte Grundschullehrerin. |
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Das Bundeskriminalamt (BKA) hat die polizeiliche Kriminalstatistik im Hinblick auf Straftaten gegen Minderjährige ausgewertet und in Berlin seine Ergebnisse präsentiert. Demnach starben im vergangenen Jahr 153 Kinder in Deutschland durch Gewalt und Vernachlässigung. Mehr als drei Viertel von ihnen waren jünger als sechs Jahre, 84 von ihnen höchstens zwei Jahre alt. Insgesamt wurden 4016 Kindesmisshandlungen polizeilich registriert - die Dunkelziffer ist aber bekanntermaßen groß. Noch immer droht Schutzbefohlenen die größte Gefahr aus dem direkten Umfeld: Bei der Hälfte der Todesfälle bestand zwischen Täter und Opfer ein Erziehungs- und Betreuungsverhältnis. "Diese Kinder wurden also in ihrem sozialen Nahraum getötet durch Personen, deren Aufgabe es gewesen wäre, für das Wohlbefinden und die Sicherheit dieser Kinder Sorge zu tragen", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. 13.647 Minderjährige wurden Opfer sexuellen Missbrauchs |
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Privathochschulen: Arme schicke "Business School Leipzig" Die offiziell als Privatuni firmierende Handelshochschule Leipzig (HHL) hat den elitären Anspruch, künftige Top-Manager ausbilden zu wollen. Doch die HHL kommt seit ihrer Gründung nicht ohne staatliche Hilfe aus. So residiert die HHL nach Angaben des Rechnungshofes zum Beispiel mietfrei in Gebäuden des Landes. Die Behörde hat ausgerechnet, dass sie allein dadurch rund 343.000 Euro im Jahr spart, nach einer geplanten Erweiterung werden es ab 2017 sogar 620.000 Euro sein. Zudem spendierte die schwarz-gelbe Landesregierung Sachsens der HHL ein zinsloses Darlehen über 12,5 Millionen Euro, aus dem sich die Hochschule bei finanziellen Nöten bedienen konnte. In diesem Jahr sollte die Privatuni den Kredit eigentlich spätestens zurückgezahlt haben. Doch der Schutzschirm für alle Fälle musste längst bis 2020 verlängert werden. Von 2006 bis 2012 glich die HHL Defizite in Höhe von insgesamt fast 6 Millionen Euro über das Darlehen aus. Auch das Jahr 2013 endete für die HHL mit einem Verlust. Auf die Vergütung der HHL-Geschäftsführung sollen diese Umstände indes keine negativen Auswirkungen gehabt haben: 2012 lag deren Verdienst laut Rechnungshof "deutlich" über dem Niveau an staatlichen Universitäten. Der HHL-Präsident Andreas Pinkwart (FDP) möchte sich zu dem laufenden Verfahren des Landesrechnungshofs auf Anfrage nicht weiter äußern. |
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Ernüchternde OECD-Studie Die Bundesregierung hat ihr eigenes Versprechen, sozialen Aufstieg durch Bildung zu ermöglichen, nicht eingehalten. Dabei haben alte und neue Bundesregierung sich für die gestiegenen Bildungsausgaben ausgiebig auf die Schulter geklopft. Die Ergebnisse der OECD-Studie zeichnen indes ein nüchternes Bild: Deutschland liegt als reichstes Land Europas bei den Bildungsausgaben immer noch unter dem Durchschnitt. ... Es kann nicht sein, dass 18 Prozent aller Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren einen niedrigeren Bildungsstand erreichen als ihre Eltern. Und auch nur 19 Prozent aller jungen Menschen zwischen 25 und 34 Jahren, die keine akademische Bildung aufnehmen, haben eine höhere Bildung erreicht als ihre Eltern. ... Das ist der zweitniedrigste Wert aller OECD-Länder. ... Der Zugang zu Bildung darf nicht vom familiären Umfeld oder Geldbeutel abhängen. Jeder muss die Chance auf gute Bildung haben. Bildung ist Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge, muss ausreichend finanziert und mit sinnvollen und nachhaltigen Bildungskonzepten unterlegt werden.” |
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Jako-o-Bildungsstudie Eltern kritisieren Leistungsdenken in der Schule Mit ihren Kindern durchleben Mütter und Väter ein zweites Mal die Schule. Doch wie bewerten sie das, was sie sehen? Eine repräsentative Umfrage zeigt: Eltern wünschen sich mehr Lernzeit - und ein zentrales Abitur. |
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gastli hat am 28. Oktober 2014 um 10:45 Uhr folgendes geschrieben: 1,5 Millionen junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren sind Analphabeten. Reaktion der Bundesregierungen, von Rot-Grün, Schwarz-Gelb bis Schwarz-Rot: Sparpolitik, Schuldenbremse, Privatisierungen, Sozialabbau und bloß keine Millionärsbesteuerung. Reaktion der Bevölkerung: Jubel und weit über 80 Prozent Wählermehrheit zugunsten von CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE. Muss man angesichts dieser Diagnose überhaupt noch Pisa-Tests machen? Um rudimentäre Reste an Intelligenz nachweisen zu wollen? Oder spricht das Ergebnis nicht schon für sich? |
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Studie zeigt: Deutsches Bildungssystem versagt. Das deutsche Bildungssystem ist nach wie vor sehr weit von der angestrebten Chancengleichheit entfernt. Das geht aus einer Studie hervor. Demnach werden Kinder aus sozial schwachen Familien noch immer benachteiligt. |
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Eine Lehrerin, die länger in Deutschland war, kann bis heute nicht fassen, daß Gymnasiastenkinder nur mit anderen Gymnasiasten befreundet waren. ,In Finnland sind wir alle nur Menschen, alle sind gleich, aber in Deutschland gibt es diese Art von Menschen und jene Menschen, mindestens zwei, eher drei Gesellschaftsgruppen.’“ ... Blick von außen: Franzosen, die darüber staunen, daß bei uns nicht alle Krippen umsonst sind, schließlich öffnet sich die Bildungsschere schon in einem Alter, in dem die Kinder noch nicht mal ,Schere’ sagen können. Oder die Hirnforscherin von der ETH Zürich, die sagt, eine Begabungsprognose in der vierten Klasse sei ,hochgradig unseriös’. Und dann ist da noch der finnische Lehrer, der Maurer einmal abends in die Stadt bringt und zum Abschied fragt: ,Weißt du eigentlich, daß ihr Deutschen genau das Schulsystem habt, das wir vor 40 Jahren abgeschafft haben, weil es uns zu altmodisch und zu ungerecht vorkam?’“ Aber die Deutschen und ihre Entscheider wollen es so, weil sie nämlich nicht durchzivilisiert, sondern feudal und dünkelbesoffen denken und immer nur nach unten treten: Ob Neger oder asozial: / Was nicht wir selbst sind, kann uns mal. Man möchte ausspucken. Sommermärchen, my ass. |