Zitat: |
gastli hat am 21. November 2020 um 09:48 Uhr folgendes geschrieben:
Ein Link der unter anderen auch @Pfiffikus "begeistern" wird. |
Ach, Begeisterung ist etwas anderes.
Derzeit macht das Stichwort "Digitalisierung" allerlei Schlagzeilen. Da wünschen sich manche Leute, dass jetzt kramphaft neue Technik die bewährten Methoden
ersetzen sollen. Außenstehende können sich darüber freuen. Und die Presse zeigt uns auch das eine oder andere Potemkinsche Dorf.
Praktisch schätzen viele Lehrer an ihrer Kreide, dass diese garantiert nicht morgens, wenn man mit der Arbeit beginnen möchte, ultimativ nach irgendwelchen Updates verlangt, bevor eine Arbeit möglich ist.
Leihgeräte - auch suboptimal. Das habe ich hier schon kund getan. Es wurde tatsächlich schon beobachtet, dass Schüler solche Leih-Tablets tatsächlich dazu nutzten, wozu man ein
Tablett eben üblicherweise nutzt. Was nichts kostet, erhält nämlich auch keine Wertschätzung.
(Gegen einen anteiligen Zuschuss für Bedürftige, der die Erschwinglichkeit einer solchen Anschaffung für alle sicher stellen würde, hätte ich natürlich nichts einzuwenden.)
Einzelne Räume mancher Schulen werden sogar mit Whiteboards ausgestattet. Feine Sache! Praktisch herrscht dabei die Unsitte, die grünen Kreidetafeln dafür raus zu schmeißen. Das bedeutet: Sobald an dem dahinter stehenden Computer oder am Beamer irgendetwas defekt ist, ist der komplette Klassenraum unbrauchbar.
Merke:
Irgendwelche digitalen Lösungen können niemals ein Ersatz für bewährte Unterrichtsmethoden sein, sondern allenfalls eine sehr nützliche Ergänzung. Das war zu unserer Schulzeit schon so, als Diaprojektoren, Tonbandgeräte, Polyluxe und Fernseher Einzug in die Schulhäuser hielten. Selbst Videorekorder haben den Unterricht nicht ersetzt, sondern allenfalls ergänzt.
Das kann bei den digitalen Geräten und Methoden nicht anders sein.
Nicht umsonst stellen erste Schulen den digitalen Unterricht wieder ein, denn den Lehrern werden noch zusätzliche Knüppel zwischen die Beine geworfen.
Pfiffikus,
der inzwischen weiß, dass von den Entscheidern niemand Interesse an wirklich innovativen Lösungen hat