osslowsky
Zitat: |
Fuchs Bernie hat am 23. Juni 2008 um 22:11 Uhr folgendes geschrieben:
Das Problem sind wohl nicht die Denkmuster welche die Menschen haben, sondern das immer noch oft starke Vertrauen in die Politik. Während es in der DDR sozialpolitische Programme gab, scheint das heute Politiker von CDU und SPD einen Dreck zu interessieren. Die Politik ist ganz im Sinne des Profites. Somit weiß ich zumindest schon ganz genau wen ich nicht wähle. Denn vor der Wahl Honig ums Maul schmieren und nach der Wahl die Leute in den Arsch treten habe ich zur Genüge mitgemacht. Auch wenn der Sozialismus der DDR nicht das war was Liebknecht/Luxemburg/Thälmann wollten war er in meinen Augen immer noch besser als der heutige Kapitalismus, der sich den Zeiten des Beginns in Manchester immer mehr annähert. |
bitte liebe herasun, kannst du mir erklären, was uns der verfasser z.b. dieses beitrages sagen will.
Meister
Der Verfasser dieses Beitrages möchte damit vielleicht sagen,
Wo war der Bildungsnotstand im Sozialismus?
Wo war die Existenznot im Sozialismus?
Wo war die Ellenbogengesellschaft im Sozialismus?
Wo war die Arbeitslosigkeit im Sozialismus?
Wo waren die Obdachlosen im Sozialismus?
Wo waren die Tafeln im Sozialismus?
Auch bei allen negativen Fassetten, könnte man ohne Probleme diese Seite voll schreiben.
Meister
Bernhard P.
Geanau Meister. Das wollte ich damit sagen. Wenn du als Mensch im Leben einen Schritt zurück machst eben weil die sozialpolitischen Bedingungen plötzlich andere sind wird man wohl das Recht haben dürfen Fragen zu stellen. Das setzt aber auf der anderen Seite ebenso Verständnis für diese Fragen voraus.
osslowsky
siehst du meister, jetzt weiß der verfasser wenigstens was er mit dem unsinn den er in zitiertem beitrag schrieb sagen wollte.
Herasun
Zitat: |
osslowsky hat am 27. Juni 2008 um 17:07 Uhr folgendes geschrieben:
siehst du meister, jetzt weiß der verfasser wenigstens was er mit dem unsinn den er in zitiertem beitrag schrieb sagen wollte. |
Ich habe keine Ahnung, was dich dazu treibt, insbesondere gegen einen User in diesem Forum Stimmung zu machen. Es interessiert mich auch nicht wirklich.
Ich halte es aber - man verzeihe mir meine Direktheit - für schlicht und ergreifend niveaulos, erbärmlich und dünkelhaft.
So, und nun kannst du weitermachen mit deinem persönlichen Krieg.
osslowsky
Zitat: |
Herasun hat am 27. Juni 2008 um 18:16 Uhr folgendes geschrieben:
Ich habe keine Ahnung, was dich dazu treibt, insbesondere gegen einen User in diesem Forum Stimmung zu machen. Es interessiert mich auch nicht wirklich.
Ich halte es aber - man verzeihe mir meine Direktheit - für schlicht und ergreifend niveaulos, erbärmlich und dünkelhaft.
So, und nun kannst du weitermachen mit deinem persönlichen Krieg. |
mit verlaub herasun, es interressiert mich wirklich nicht sehr, was du von meinem tun geschweige denn von mir persönlich hältst.
reallocksley
In diesem Thema geht es bestimmt nicht um eine vereinzelte Person und den Grund wieso er das Thema eröffnet hat.
Und wieder einmal muss ich auf die
Forum Regeln 7.3. verweisen.
Zurück zum Thema ansonsten wird der Mülleimer gefüllt.
R300
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Der Verfasser dieses Beitrages möchte damit vielleicht sagen,
Wo war die Arbeitslosigkeit im Sozialismus?
Meister |
Das Thema Arbeitslosigkeit im Sozialismus ist nicht einfach so zu behandeln. Ich bitte darum, keine Bezüge zur Jetztzeit herzustellen. Es gab im Sozialismus auch arbeitsunwillige Personen. Diejenigen, die das simpel angestellt haben, wurden gnadenlos einer Arbeit zugeführt. Andere waren schlauer und haben sich durchgewurstelt und hatten Erfolg. Drückeberger hat es viele gegeben und da war das System der DDR zu human. Manche von diesen sind sogar zu Aktivisten gekürt worden, weil jeder mal dran war. Das lässt sich heute ein Unternehmer nicht mehr bieten.
Andererseits gab es die Kämpfer an der unsichtbaren Front. Die haben rund um die Uhr geguckt, gehorcht und gegriffen (GHG). Der Volkswirtschaft der DDR haben sie keinen Beitrag liefern können, vielleicht nur ganz indirekt, ihr Ressourcenverbrauch war garantiert höher als der Effekt. Aber all diese Leute hätten mit produktiver Arbeit der DDR mehr dienen können. So gesehen waren das wegen ihren Unnützigkeit (Herbst 1989) verdeckte, vom Staat subventionierte Arbeitslose.
Pfiffikus
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Der Verfasser dieses Beitrages möchte damit vielleicht sagen,
Wo war der Bildungsnotstand im Sozialismus? |
Nun ja, Notstand würd ich es nicht nennen. Aber dass Leute wegen der Quote auf Teufel komm raus in die nächste Klassenstufe versetzt worden sind, würd im heutigen System nicht mehr passieren.
Zitat: |
Wo war die Existenznot im Sozialismus? |
Gabs nicht. Durfte es nicht geben.
Zitat: |
Wo war die Ellenbogengesellschaft im Sozialismus? |
Schwammiger Begriff. Gegen Volkseigentum, gegen Material aus den Betrieben gab es relativ wenig Skrupel.
Zitat: |
Wo war die Arbeitslosigkeit im Sozialismus? |
Verdeckt, versteckt.
Zitat: |
Wo waren die Obdachlosen im Sozialismus? |
Die mussten eben bei den Eltern wohnen bleiben. Oder in einer Bude hausen, die heute nicht mal ein HartzIV-Empfänger mit spitzen Fingern anrühren würde. (Wie ich zum Beispiel.) Die Partei-und Staatsführung wurde leider durch die Umstände 1989 gehindert, das Wohnungsproblem bis 1990 zu lösen.
Heute ist zum Glück genügend Wohnraum vorhanden. Und die ARGE finanzieren jedem Bedürftigen, der sich an die Regeln hält, eine Wohnung.
Zitat: |
Wo waren die Tafeln im Sozialismus? |
Gabs nicht, da ja die Arbeitslosigkeit verdeckt wurde und demzufolge jeder über ausreichend Einkommen verfügte, sich von subventionierten Lebensmitteln zu ernähren.
Zitat: |
Auch bei allen negativen Fassetten, könnte man ohne Probleme diese Seite voll schreiben. |
Klar.
Pfiffikus,
der sich fragt, weshalb du es nicht machst
Herasun
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Der Verfasser dieses Beitrages möchte damit vielleicht sagen,
Wo war der Bildungsnotstand im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Nun ja, Notstand würd ich es nicht nennen. Aber dass Leute wegen der Quote auf Teufel komm raus in die nächste Klassenstufe versetzt worden sind, würd im heutigen System nicht mehr passieren. |
Daß aber die Mehrzahl der Absolventen z.B. von POS über eine bessere Bildung verfügen als Absolventen von vergleichbaren Bildungseinrichtungen der "Jetztzeit", stellst du hoffentlich nicht auch in Frage?
Am Bildungsnotstand scheint es jedenfalls nicht zu liegen, wie du uns sehr plausibel erklärt hast.
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Wo war die Existenznot im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Gabs nicht. Durfte es nicht geben. |
Wiederum überzeugst du mit Argumenten.
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Wo war die Ellenbogengesellschaft im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Schwammiger Begriff. Gegen Volkseigentum, gegen Material aus den Betrieben gab es relativ wenig Skrupel. |
Ich finde den Begrif nicht schwammig ( höchstens ziemlich dämlich und abgedroschen).
Was das Volkseigentum betrifft, magst du Recht haben. Das war sicherlich auch einer mangelnden Identifikation mit demselben geschuldet.
Mit dem Begriff der Ellenbogenmentalität verbinde ich auch eher solche Eigenschaften wie Rücksichtslosigkeit und Selbstsucht.
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Wo war die Arbeitslosigkeit im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Verdeckt, versteckt. |
Ja, in den WGs, wo sie zu Tausenden und Abertausenden hausen mußten, weil es ja keinen entsprechenden Wohnraum für sie gab.
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Wo waren die Obdachlosen im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Die mussten eben bei den Eltern wohnen bleiben....
|
Ist das jetzt Hohn, oder meinst du irgendwelche andere Menschen als die bedauernswerten Geschöpfe, die ich als Obdachlose kennengelernt habe?
Zitat: |
Meister hat am 27. Juni 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Wo waren die Tafeln im Sozialismus? |
Zitat: |
Pfiffikus hat am 27. Juni 2008 um 23:11 Uhr folgendes geschrieben:
Gabs nicht, da ja die Arbeitslosigkeit verdeckt wurde und demzufolge jeder über ausreichend Einkommen verfügte, sich von subventionierten Lebensmitteln zu ernähren. |
Genau. Und weil es heute zum guten Ton gehört, zuzugeben, daß es durchaus Arbeitslose gibt, gehört es auch zwangsläufig zum guten Ton, daß diese auf Almosen angewiesen sind.
Bernhard P.
Pfiffikus sagte:
Zitat: |
Die mussten eben bei den Eltern wohnen bleiben. Oder in einer Bude hausen, die heute nicht mal ein HartzIV-Empfänger mit spitzen Fingern anrühren würde. (Wie ich zum Beispiel.) Die Partei-und Staatsführung wurde leider durch die Umstände 1989 gehindert, das Wohnungsproblem bis 1990 zu lösen.
Heute ist zum Glück genügend Wohnraum vorhanden. Und die ARGE finanzieren jedem Bedürftigen, der sich an die Regeln hält, eine Wohnung. |
Das enttäuscht mich jetzt aber. Ist es heute denn anders? Was ist mit den Jugendlichen die bei Mama (Hotel Mama) nicht ausziehen können weil sie Hartz IV-Empfänger sind? Die gabs ja bekanntlich in der DDR nicht. Ob die Partei bis 1990 das Wohnungsproblem tatsächlich gelöst hätte weiß ich nicht und deshalb sollte man nicht über ungelegte Eier reden meine ich. Fakt ist doch das gerade bei Jugendlichen nur den Zucker in denen Arsch geblasen wird die sich z.B. Als Berufssoldat verpflichten um deutsche Interessen am Hindukusch zu vertreten. Der genügende Wohnraum erklärt sich auch dadurch das die Mieten immer mehr ins Unermessliche steigen. Billiger Soziakwohnraum wird dagegen verstärkt abgerissen. Auch diese Diskussion hatten wir hier bereits zur Genüge. Das Wohnungsproblem anzusprechen war wohl nicht gerade sehr klug in diesem Thema weil die Bundesrepublik da der DDR nicht das Wasser reichen kann. Um in der Fußballsprache zu sprechen, weil gerade EM ist, war es wohl ein ganz gewaltiges Eigentor.
Ja und mit den Obdachlosen der Vergleich ist ja wohl auch mehr als zynisch:
"Die mussten bei den Eltern wohnen blkeiben." Da sage ich nur, auch wenns nicht optimal ist, ist das immer noch besser als unter irgendeiner Brücke zu hausen.
Der Vergleich beider Bildungssysteme erübrigt sich hier. Man zog es vor in der BRD Jahrzehnte zurück zu gehen. Lieber schaut man neidisch auf Finnland die das Bildungssystem der DDR gecovert haben.
Auch die Frage "Kann ich es mir leisten jetzt krank zu machen" (Praxisgebühr, Medikamente, Krankenhausgebühren) stand so in der DDR nicht.
Man kann es drehen und wenden wie man will aber wer meint das Soziale wäre jetzt besser geregelt als in der ehemaligen DDR der glaubt auch daran das Atlantis von allein wieder auftaucht.
Danu
Diese Diskussion dreht sich im Kreis.
Es gibt genug Gründe für die ehemalige DDR aber auch genug dagegen. Man darf nicht nur das Positive oder nur das Negative sehen, sondern muß es in seiner Gesamtheit betrachten.
Das sollte man genauso mit dem jetzigen System tun.
Ganz so krass, wie Fuchsbernie das hier darstellt müßte es gar nicht sein, wenn man es in seiner Gesamtheit betrachtet!
Ich persönlich möchte keine Zeit zurückhaben, in der man nur dann als Frau eine Wohnung bekommt, wenn man heiratet und Kinder hat, in der man nur studieren darf, wenn man brav der Partei huldigt, in der man seine Kinder mit 6 Wochen in eine Krippe geben muß, in der viele Ärzte einfach unqualifiziert sind, in der man fürchten muß das man was Falsches sagt, in der jede tolle Hinterhofnachbarschaftsfeier in Alkoholismus endet, in der man nicht nach Italien in den Urlaub fahren darf.......
Ich könnte auch noch mehr schreiben, um das zu verdeutlichen, aber es reicht, denn wie gesagt, es gab Gutes und auch Schlechtes, so wie Heute auch!
Bernhard P.
Danu sagte:
Zitat: |
Ich persönlich möchte keine Zeit zurückhaben, in der man nur dann als Frau eine Wohnung bekommt, wenn man heiratet und Kinder hat, in der man nur studieren darf, wenn man brav der Partei huldigt, in der man seine Kinder mit 6 Wochen in eine Krippe geben muß, in der viele Ärzte einfach unqualifiziert sind, in der man fürchten muß das man was Falsches sagt, in der jede tolle Hinterhofnachbarschaftsfeier in Alkoholismus endet, in der man nicht nach Italien in den Urlaub fahren darf....... |
Gebe dir insofern recht wenn genügend Geld vorhanden ist. Bei mindestens 25% der Deutschen (ich befürchte es sind noch mehr) ist das leider nicht so. Wenn man heutzutage etliche Kilometer bis zur nächsten Krippe fahren muss um das Kind abzugeben, um arbeiten zu gehen falls man Arbeit hat, ist das auch nicht schön. Na und das Thema mit den Ärzten war wohl, angesichts der Gesundheitsreform, auch nicht sehr klug, denn da dürfen Pfleger Arbeiten verrichten die normalerweise Sache von ausgebildeten Fachärzten sind. Findest du das richtig wenn der Pförtner dir den Blinddarm raus holt?
Ich hüte mich davor zu behaupten jetzt ist alles besser als früher. Auf jedem Fall ist der Egoismus und das Negieren von gesellschaftlichen Problemen ein nicht zu unterschätzender Faktor der eines Tages dem Kapitalismus als GO entgültig das Genick brechen wird.
Spezi
Wunder dich nicht, wenn mit dir keiner mehr diskutiert, Fuchs Bernie.
Du bist ja völlig verzaubert. Mit der eigentlichen Themenfrage hat das Thema, wie fast alle von dir, überhaupt nichts zu tun, sondern ist nur wieder ein "Die DDR war besser Gequatsche"
Du drehst dich im Greis.
Zur eigentlichen Frage - Der Sozialismus wurde nicht verraten, er war nie existent und die Menschen waren so egoistisch zu glauben sie hätten einen Sozialismus, in Wirklichkeit haben wie heute Bonzen regiert, die weit weg vom Volk ihr Süppchen kochen und den es einen Scheiß interessiert was das gemeine Volk möchte.
Ich sehe in den Systemen keinen Unterschied, im Gegenteil – Menschlich sind sie beide nichts wert.
Adeodatus
@ Danu
Zitat: |
Ich persönlich möchte keine Zeit zurückhaben, in der man nur dann als Frau eine Wohnung bekommt, wenn man heiratet und Kinder hat, in der man nur studieren darf, wenn man brav der Partei huldigt, in der man seine Kinder mit 6 Wochen in eine Krippe geben muß, in der viele Ärzte einfach unqualifiziert sind, in der man fürchten muß das man was Falsches sagt, in der jede tolle Hinterhofnachbarschaftsfeier in Alkoholismus endet, in der man nicht nach Italien in den Urlaub fahren darf....... |
In welchem Land hast Du gelebt das Dich gezwungen hat Dein Kind mit 6 Wochen in eine Kindergrippe zu geben? In welchem Land waren die Ärzte einfach unqualifiziert?
In welchem Land wurdest Du gezwungen Alkohol zu konsumieren?
Das sind drei Fragen die mich brennend Interessieren, auf die ich persönlich aus meinen Erlebnissen in der DDR keine Antwort finde, die aber geradezu dazu einladen einen Vergleich zur jetzt Zeit zu treffen.
Daher muss ich feststellen, ich lebe derzeit in einem Land in dem Kinder ein Armutsrisiko darstellen, einem Land dem die Bildung der Kinder ein zehntrangiges Ziel ist, ein Land das lieber Menschen in Kriegseinsätze schickt als Geld in Schulen zu investieren. Ich lebe in einem Land in dem die medizinische Betreuung und deren Qualität sich nach dem Geldbeutel richtet. Ich lebe in einem Land in dem zig tausende keinen anderen Ausweg sehen als ihre Probleme in einem Rausch vom Alkohol zu ertränken obwohl es aussichtslos ist, seine Probleme zu ertränken denn sie sind gute Schwimmer. Und last but not least lebe ich in einem Staat der Gutes aus der real existierenden DDR als Schlecht bezeichnet (Schulsystem, Ärztliche Versorgung, Schutz der Mütter und Kinder etc.) und Schlechtes als Gutes einführen will (hier die lückenlose Überwachung, die jedem Stasi vor Neid erblassen lässt)
Um auf Bernies eigentliches Thema zurückzukommen steht die Frage wer hat wann die DDR verraten? Hier sind meine Erkenntnisse aus der DDR eben nicht identisch mit dem was er meinte an der DDR gesehen zu haben. Sozialismus in der DDR ? Eigentlich Nein. Denn dieser Staat hatte sich zwar selbst als Sozialistisch bezeichnet aber die Freiheiten die der Sozialismus jedem Individuum bieten sollte in eklatanter Weise mit Füßen getreten. Die persönliche Entfaltung war wie @ danu richtig sagt der Willkür der Partei (die ja immer recht hatte) unterworfen, Kritik am System am Führungsanspruch der SED und dem Verhalten der Genossen konnten für die künftige Lebensplanung zu tiefen Einschnitten führen. Also was wurde denn wirklich Verraten? Eigentlich nur eine Partei und ihre Führung die meinte wo ein Genosse ist, ist die Partei.
Danu
Zitat: |
In welchem Land hast Du gelebt das Dich gezwungen hat Dein Kind mit 6 Wochen in eine Kindergrippe zu geben? In welchem Land waren die Ärzte einfach unqualifiziert?
In welchem Land wurdest Du gezwungen Alkohol zu konsumieren? |
Das sind alles meine eigenen Lebenserfahrungen gewesen.
Ich und auch meine Geschwister wurden mit 6 Wochen in die Krippe gegeben, weil meine Eltern beide arbeiten mußten. Die Krippen waren auch nicht gerade unterfüllt.
Ich wurde mit Sicherheit nicht gezwungen Alkohol zu konsumieren, aber auf jeder Familien-Kollegen- und anderen Feier wurde getrunken. Keine Party ohne Alkohol. Erschreckend.
Mein Vater wurde Zwangsausgewiesen, weil er sich weigerte der Partei beizutreten, da er studieren wollte. Ihn habe ich erst in meinem 26.-ten Lebensjahr kennengelernt.
Gab es denn Alternativmedizin, konnte man denn dem Arzt sagen, das man lieber nicht schon wieder Antibiotika geben möchte, um dann eine Beratung zu bekommen, was man noch alles tun kann?
Kamen denn Kinder in tolle Ferienlager, die nicht so gut gestellt waren?
Wie gesagt, die Diskussion dreht sich im Kreis, sowie auch jeder seine eigenen erfahrungen gesammelt hat, und hoffentlich auch noch weiterhin sammeln wird.
Danu
Ich finde leider keine Edit-Funktion, also ein Doppelbeitrag! Entschuldigung!
Zitat: |
Daher muss ich feststellen, ich lebe derzeit in einem Land in dem Kinder ein Armutsrisiko darstellen, einem Land dem die Bildung der Kinder ein zehntrangiges Ziel ist, ein Land das lieber Menschen in Kriegseinsätze schickt als Geld in Schulen zu investieren. Ich lebe in einem Land in dem die medizinische Betreuung und deren Qualität sich nach dem Geldbeutel richtet. |
Auf welche Bundesländer beschränkt sich denn diese Aussage? Derzeit habe ich nur den direkten Vergleich von Thüringen zu Franken und Aussagen Bekannter aus dem Rheinland Pfalz, und kann deine aussage nur auf Thüringen beschränken, und auch hier nur teilweise.
Die medizinische Betreuung liegt nich am Geldbeutel, sondern an der eigenen Motivation anständige Ärzte zu finden, und den Mut auf die nicht so anständigen aufmerksam zu machen, ebenso geht es mit der Schule. Man muß selbst etwas dagegen tun, und kann es auch!
Armut der Kinder? Ich kenne solche Kinder, aber sie werden in einem sozialen Umfeld groß indem man sie auffangen oder fallen lassen kann. Das liegt auch an uns, sofern wir die Kraft dazu haben.
Pfiffikus
Zitat: |
Danu hat am 28. Juni 2008 um 09:47 Uhr folgendes geschrieben:
Ich wurde mit Sicherheit nicht gezwungen Alkohol zu konsumieren, aber auf jeder Familien-Kollegen- und anderen Feier wurde getrunken. Keine Party ohne Alkohol. Erschreckend. |
Das ist keine Frage der Gesellschaftsordnung. Das ist eine Frage der Gruppendynamik, damals wie heute. Setzt dich doch einfach mal in ein fränkisches Bierzelt und wenn die Kellnerin eine Runde Maßkrüge an den Tisch bringt, bestellst du eine Himbeerlimonade. Die staunenden Blicke der Umsitzenden under Kellnerin waren damals nicht anders als heute. Und damals in der DDR war Alkohol noch relativ teurer!
Zitat: |
Danu hat am 28. Juni 2008 um 09:47 Uhr folgendes geschrieben:
Das sind alles meine eigenen Lebenserfahrungen gewesen. |
Nicht alles. Manches wurde dir nur erzählt.
Zitat: |
Danu hat am 28. Juni 2008 um 09:47 Uhr folgendes geschrieben:
Mein Vater wurde Zwangsausgewiesen, weil er sich weigerte der Partei beizutreten, da er studieren wollte. Ihn habe ich erst in meinem 26.-ten Lebensjahr kennengelernt. |
Bei dieser Geschichte solltest du ihn mal ganz in Ruhe fragen, ob da noch mehr war. Ich habe studiert, ohne in der Partei gewesen zu sein.
Dass ich nicht promovieren durfte, lag unter anderem daran, dass ich nicht in diese Partei wollte. Aber ausgewiesen wurde ich trotzdem nicht.
Pfiffikus,
der nie und nimmer glaubt, dass allein die Weigerung, dieser Partei beizutreten zu einer Ausweisung geführt hätte
Danu
Zitat: |
Pfiffikus hat am 28. Juni 2008 um 11:16 Uhr folgendes geschrieben:
Die staunenden Blicke der Umsitzenden under Kellnerin waren damals nicht anders als heute. |
Da kann ich nur von mir und meiner Familie ausgehen, und sagen: Nein! ;-)
Zitat: |
Nicht alles. Manches wurde dir nur erzählt. |
Stimmt, mein Fehler zu verallgemeinern.
Zitat: |
Bei dieser Geschichte solltest du ihn mal ganz in Ruhe fragen, ob da noch mehr war. Ich habe studiert, ohne in der Partei gewesen zu sein.
Dass ich nicht promovieren durfte, lag unter anderem daran, dass ich nicht in diese Partei wollte. Aber ausgewiesen wurde ich trotzdem nicht.
Pfiffikus,
der nie und nimmer glaubt, dass allein die Weigerung, dieser Partei beizutreten zu einer Ausweisung geführt hätte |
Aber er wurde ausgewiesen weil er deswegen aufmüpfig geworden ist, und selbst nach mehreren Aufenthalten im Gefängnis nicht klein bei gab, Heute ist er Dr. der Philosophie und Chemie.
Ein Auflehnen gegen den Staat war genauso ein Kampf gegen die Windmühlen wie heute, nur hat man heute mehrere verschiedene Windmühlen als Anlaufstelle.
Meister
Dei Anzahl der steigenden Gerichtsverfahren auf sozialpolitischen Gebieten sprechen ihre eigene Sprache.
Meister