Bürgerinitiative für eine Gentechnikfreie Region Altenburger Land gegründet

Pettersson
Bürgerinitiative für eine Gentechnikfreie Region Altenburger Land gegründet

In Schmölln / Weißbach soll in diesem Jahr der Weltweit umstrittene genveränderte Mais der Sorte MON 810 angebaut werden.
Dieser genveränderte Mais der Sorte MON 810 ist in Ländern wie Polen, Österreich, Ungarn und seit Januar 2008 in Frankreich zum Anbau nicht mehr zugelassen.
Da die Agrarprodukte Schmölln GmbH unter Vorsitz der Herren Dietmar Koch und Rainer Risch, der letzte Betrieb in Thüringen ist, welcher nicht vom komerziellen Anbau des GEN - Mais der Sorte MON 810 im Jahr 2008 Abstand nehmen will, fühle ich mich, als Imker im Altenburger Land, verpflichtet Aufklärung zu betreiben.
Alle anderen Landwirtschaftsbetriebe in Thüringen haben erkannt, dass nicht alle Risiken für Mensch und Natur ausgeschlossen sind und verzichten deshalb auf den Anbau von genverändertem Mais der umstrittenen, unsicheren Sorte MON 810, in 2008.
Bei der Suche nach Gleichgesinnten im Kampf um natürliche und ökologisch saubere Nahrungsmittel, sowie dem Erhalt unserer Artenvielfalt in Flora und Fauna reifte der Gedanke eine Interessengemeinschaft zu gründen. Deshalb organisierte ich ein 1. Treffen in der Schmöllner Gaststätte „Zum Trödler“ und so trafen sich am 28.03.2008 um 19:00 Uhr elf interessierte Frauen und Männer zusammen, um die längst überfällige Interessengemeinschaft für eine „Gentechnikfreie Region Altenburger Land“ zu gründen.
Leider waren aktive Bio- und Ökolandwirte nicht zugegen.
Deshalb will ich es nicht versäumen diese für die Zukunft einzuladen, um mitzukämpfen für eine Gentechnikfreie Region Altenburger Land. Ebenso lade ich auch alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger herzlich dazu ein, ihr Grundrecht auf Wahlfreiheit ihrer Lebensmittel und Lebensräume wahrzunehmen und mit uns gemeinsam gegen die unkalkulierbaren Risiken durch GVO (Gentechnisch veränderte Oganismen) in unserer Nahrung und Umwelt zu kämpfen.
Wir, die Gründer dieser Initiative hoffen auf regen Zulauf aus allen Teilen unserer Bevölkerung im Altenburger Land und darüber hinaus, denn heute ist es die Region Schmölln / Weißbach, welche mit GVO verunreinigt wird und morgen, wenn wir nicht achtsam sind, wird es jeden anderen Ort in unserem schönen Landkreis treffen.
Als Gast zu unserer Gründungsversammlung war Herr Dr. Frank Augsten, vom Verein Thüringer Ökoherz e.V. und Sprecher des Aktionsbündnisses „Für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Thüringen“, extra von Weimar angereist. Er bot uns seine aktive Hilfe an, welche wir dankbar annehmen werden. Dr. Frank Augsten befasst sich schon seit langer Zeit mit den Studien der Grünen Gentechnik und kennt als aktiver Ökolandwirt die Risiken und Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Er hat durch seine Arbeit für Thüringer Ökoherz e.V. und als Öko – Landwirt schon viele GVO - Landwirte von der Notwendigkeit und der Richtigkeit auf GVO zu verzichten überzeugen können, denn er kennt die Alternativen zu genveränderten Organismen und kann sie dem interessierten Landwirt und Bürger anschaulich erläutern.
Er gab uns bekannt das die Agrarprodukte Schmölln GmbH, unter Vorsitz der Herren Dietmar Koch und Rainer Risch, der letzte Agrarbetrieb in Thüringen ist, welcher nicht bereit ist auf den Anbau des überall umstrittenen Anbau, von GEN Mais der Sorte MON810, zu verzichten.
Leider interessieren diese Herren die Ängste und Bedenken vieler Menschen offensichtlich nicht, denn verantwortungsvollere Landwirte haben, wie z.B. in Großfahner, ihren Anbau dieser umstrittenen und unsicheren genveränderten Maissorte MON810, welcher in Polen, Österreich, Ungarn und seit Januar 2008 in Frankreich nicht angebaut werden darf, für die Aussaat 2008 gestoppt.
Da die Zeit bis zu geplanten Aussaat in Schmölln / Weißbach durch die Agrarprodukte GmbH immer näher rückt, möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger, Naturschutz- und Umwelt-, Bauernverbände, Jagd-, Angel-, Imker- sowie Volklorevereine und nicht zuletzt die Kirchgemeinden des Landkreises Altenburger Land und darüber hinaus um schnelle und unbürokratische Unterstützung, für eine Gentechnik freie Region, Altenburger Land oder noch besser Ostthüringen, bitten.
Packen wir es alle gemeinsam an, Flora und Fauna werden es uns mit Artenvielfalt und mit von GVO freien heimischen Nahrungsmitteln danken.
Unser nächstes Treffen findet am 08.03.2008 um 19:00Uhr in der Gaststätte „Rock Bock“ in Selka statt.
Eine weitere Informationsveranstaltung findet am 17.04.2008 19:00Uhr in Schmölln im Hotel „Reussischer Hof“ statt.

Zu Fachfragen zum Thema Grüne Gentechnik und Ökologische Landwirtschaft steht Herr Dr. Frank Augsten vom Thüringer Ökoherz Tel. Tel. 0 36 43 / 437-128 (http://www.oekoherz.de/ ) für uns zur Verfügung und als Ansprechpartner in der Region können Herr Lutz Landgraf Tel. 01708058894, Frau Ute Luckasch Tel. 01629854604, Herr Jörg Kirmse Tel. 0171 2349864 gern kontaktiert werden.
birke
Ich wünsche Euch dabei auf jeden Fall viel Erfolg.
Gentechnik auf den Feldern öffnet die Büchse der Pandora.
Würde nicht so übermässig viel Fleisch gegessen, wäre auch der Maisanbau in dem Umfang nicht erforderlich.
Imker
Hallo Leute
Ich habe heute dieses Forum entdeckt und muss sagen „alle Achtung“.
Als Bürger unserer schönen Thüringer Heimat will ich mich als Gegner der grünen Gentechnik und Naturfreund „outen“ Hi und mich hier in die Diskussion einbringen.
Leider hat die BI im Altenburger Land gegen den GVO Anbaubetrieb in diesem Jahr keinen großen Erfolg gehabt, denn der Genmais müsste zurzeit seine Giftpollen über die Schmöllner Flur ausbreiten, wenngleich die Möglichkeit zur Änderung der Pachtverträge zwischen Landeigentümern und dem Agrarbetrieb ausgehandelt wurde. Das werte ich schon als Erfolg. Dies sollte Schule machen, denn dann können die Landeigentümer den Anbau von GVO auf ihrem Grund und Boden untersagen..
Und @birke - sicherlich geht es bei diesem Anbau in Schmölln nicht nur ums Futter fürs liebe Vieh, sondern auch um Macht und Profit – Volkeswille zu sauberen Nahrungsmitteln zählt hier offensichtlich nicht mehr.
Ein weiterer Aspekt ist sicherlich die Produktion von Energiepflanzen, denn diese sind doch bestimmt lukrativer als der Anbau von Getreide für Brot.
Weiterhin sollte man sich sicherlich auch Gedanken darüber machen, wieso in unseren östlichen Gefilden von der Partei mit dem großen „C“ im Namen zu diesem Thema geschwiegen wird, wenngleich die kleinere Schwester in Bayern gegen den Anbau von MON810 arbeitet. Sind wir hier in den „neuen blühenden Landschaften“ die Versuchskaninchen der Nation? Hat Herr Kohl GVO gemeint, als er seiner Zeit von den blühenden Landschaften gesprochen hat, denn die Straßenränder in Thüringen kann er nicht gemeint haben, da diese doch durch die regelmäßige Maht nicht zum blühen kommen.
Adeodatus
Zitat:
birke hat am 02. April 2008 um 23:28 Uhr folgendes geschrieben:

Ich wünsche Euch dabei auf jeden Fall viel Erfolg.
Gentechnik auf den Feldern öffnet die Büchse der Pandora.
Würde nicht so übermässig viel Fleisch gegessen, wäre auch der Maisanbau in dem Umfang nicht erforderlich.


Der Fleischkonsum hat nichts damit zu tun das ein paar Konzerne wie z.B. Monsanto, von dem auch dieser Mist MON 810 stammt, diese unsinnige Art der Veränderung von Pflanzen und Tieren betreibt hier geht es um das ganz große Geschäft, um Milliarden Umsätze (nicht umsonst will sich der oben genannte Konzern auch das Erbgut vom Hausschwein patentieren lassen) Bessere Landwirtschaftliche Erträge sind auch ohne Genveränderungen möglich in dem man wie es schon seit Jahrhunderten gemacht wird auf Zucht und Selektion setzt. Man muss keine Pflanze und kein Tier genetisch verändern um bessere Erträge zu erzielen. Wenn man die Urformen unsere jetzigen Kulturpflanzen anschaut, muss man erkennen das es mit diesen Formen nicht möglich wäre die heutige Weltbevölkerung zu ernähren aber durch gezielte Zucht ist es den Menschen gelungen Ertragreichere Sorten zu züchten das ist gut aber auch ausreichend. Landwirtschaft und Ernährung darf kein Experimentierfeld für Frankenstein sein oder werden.

Und was die Unmengen an Mais angeht so spielen diese Pflanzen in Deutschland keine Rolle als Futtergetreide in der Tiermast, der Angebaute Mais wird in der Regel als Grünfutter oder als Silage verfüttert. als Futtergetreide wird hier allenfalls Gerste oder Weizen verwendet. In Amerika gibt es ein anderes Problem dort werden Unmengen an Mais zu Bioethanol verarbeitet also weder dem menschlichen noch dem tierischen Verzehr zugeführt. Da kannst Du auf Dein Schnitzel oder Deine Roulade verzichten das Ändert aber nichts am Bedarf der Amerikaner an diesem Getreide.
Pfiffikus
Zitat:
birke hat am 02. April 2008 um 23:28 Uhr folgendes geschrieben:

Ich wünsche Euch dabei auf jeden Fall viel Erfolg.
Gentechnik auf den Feldern öffnet die Büchse der Pandora.

Ja Birke, das ist in der Tat die Gefahr die von genverändertem Mais ausgeht.


Es gibt einige Themen, wenn dazu etwas geschrieben wird, ist es wie ein rotes Tuch, welches vor manchen Leuten aufgeht. Das ist auch hier im Forum zu beobachten. Ich nenne nur die DDR und ihren Sozialismus, rechte Themen und nun die GVO. Man fand dazu den Begriff: "Reizthema".


Beispiel gefällig? Bittesehr:
Zitat:
Imker hat am 18. August 2008 um 19:44 Uhr folgendes geschrieben:

Leider hat die BI im Altenburger Land gegen den GVO Anbaubetrieb in diesem Jahr keinen großen Erfolg gehabt, denn der Genmais müsste zurzeit seine Giftpollen über die Schmöllner Flur ausbreiten, ...

Abgesehen von der Blütezeit des Maises, die inzwischen schon vorbei sein müsste. (Für Imker, die üblicherweise recht gut über Blütezeiten einzelner Pflanzen Bescheid wissen sollten, scheint der Mais völlig uninteressant zu sein!) Kannst du mal bitte ergänzen, bis in welche Entfernung die Pollen von Mais getragen werden? Kannst du uns weiterhin mal darüber informieren, wie viel Pollen vom Mais (GVO oder nicht) deine Bienen heuer in den Stock getragen haben?
Der Mais ist eine Pflanze, die sich üblicherweise selbst bestäubt, indem die männliche Blüte den Pollen auf die darunterliegenden weiblichen Blüten (Maiskolben) herabkleckern lässt. Selbst bei windigen Wetterlagen werden 10m Reichweite nicht überschritten. Allenfalls wird mal die Nachbarpflanze fremdbestäubt.
Hier ein wenig wissenschatlich fundierter Lesestoff:
http://www.biosicherheit.de/de/sicherhei...g/68.do-ku.html


Leider haben unsere Politiker nicht mit Sachverstand geglänzt. Sowohl für Mais, als auch für Raps gelten einheitlich 300m Mindestabstand zu konventionellen Kulturen. Für Mais total überzogen, für Raps einfach lächerlich!

Und diese Sorte Mais wird nur durch ein Protein ergänzt. Nämlich eins, das nichts weiter macht, als den Mail gegen den Maiszünsler resistent macht. Alle anderen Proteine liegen in natürlicher Form vor.


Zitat:
spidy hat am 22. August 2008 um 15:16 Uhr folgendes geschrieben:

Bessere Landwirtschaftliche Erträge sind auch ohne Genveränderungen möglich in dem man wie es schon seit Jahrhunderten gemacht wird auf Zucht und Selektion setzt. Man muss keine Pflanze und kein Tier genetisch verändern um bessere Erträge zu erzielen. Wenn man die Urformen unsere jetzigen Kulturpflanzen anschaut, muss man erkennen das es mit diesen Formen nicht möglich wäre die heutige Weltbevölkerung zu ernähren aber durch gezielte Zucht ist es den Menschen gelungen Ertragreichere Sorten zu züchten das ist gut aber auch ausreichend. Landwirtschaft und Ernährung darf kein Experimentierfeld für Frankenstein sein oder werden.

Frankenstein - was für ein ein Totschlagargument!
Aber mal im Ernst. Die Weltbevölkerung wurde in den letzten 10000 Jahren in der Tat zahlreicher. Auch konnte die konventionelle Züchtung durch gezielte Auslese und Kreuzung die Erträge merklich steigern. Doch man sollte das Tempo betrachten. Über Jahrtausende wuchs die menschliche Population relativ langsam, während die letzte Milliarde Zuwachs in Sachen Weltbevölkerung nur wenige Jahre brauchte. Im Moment ist das Wachstum der Weltbevölkerung einfach rasant. Und ich ziehe einfach in Zweifel, dass die konventionelle Zucht ebenfalls in der Lage ist, dem rasanten Wachstum der Weltbevölkerung und dem damit verbundenen rasanten Wachstum des Nahrungsbedarfes und des Bedarfes an nachwachsenden Rohstoffen zu folgen. Aus diesem Grunde würde ich diese Sätze von dir nicht unterschreiben wollen.



Pfiffikus,
der das Für und Wider von GVO nicht pauschal, sondern von Fall zu Fall beurteilen möchte
Imker
@Pfiffikus

Da unsere aufgeräumte Natur zur Zeit der Maisblüte nicht mehr all zuviel für unsere Insektenwelt an Pollen bietet, ist es zum Beispiel bei uns in der Region so das die Honigbiene sehr wohl den Pollen des Mais einlagert. Ich kenne Imker die schon zu DDR Zeiten in die Nähe von Mais angewandert sind um ihren Völkern eine Hilfestellung im Futterstrom zu bieten.
Die auch von alten Imkern oft zitierte Meinung, das Bienen keinen Maispollen eintragen, ist wissenschaftlich widerlegt, denn es wurde auch der Pollen von MON810 in den Pollenbrettern der Völker, welche in der Nähe dieser Maissorte standen, gefunden.
Weiterhin kann es nicht stimmen, das der Maispollen nicht durch z.B. den Wind in große Entfernungen getragen wird, denn auch der Wüstensand ist auf der anderen Seite der Erde zu finden (nun kann man sagen das der Pollen leichter ist - aber fällt er deshalb schneller nach unten?)
Meine Bienen haben heuer hoffentlich keinen MON810 Pollen in die Völker getragen, da mein Honig ansonsten laut einem Augsburger Gerichtsurteil vom Frühjahr diesen Jahres unter Umständen nicht mehr verkehrsfähig wäre.
Das Selbe hoffe ich auch für die Pollenernte!
Ich glaube, das in der Pollenfrage eine Koexistenz nicht gegeben ist.
Übrigens ist die Sache mit der Zugabe eines Proteins nicht so einfach getan, denn
a) wird hier die Artengrenze überschritten (Frankenstein lässt also doch grüßen), denn das Gen welches eingeschossen wird ist kein Pflanzengen.
b) das Gen wird nicht an einer bestimmten Stelle in die DNA eingebaut, sondern es landet beim Beschuss rein zufällig irgendwo und verdrängt irgendwo ein anderes Gen.
c) man spielt Herr Gott indem man ohne ausreichende Langzeitstudien die Menschen für den größten Versuch aller Zeiten benutzt.
d) Tier -Versuche (mit z.B.Bienen) haben offensichtlich nur unter Laborverhältnissen, aber nicht unter realen komplexen Bedingungen statt gefunden.

Übrigens wird auf der von Ihnen benannten Seite von gesunden Bienenvölkern ausgegangen, aber die haben wir in Deutschland nicht mehr, denn unsere Völker sind mal mehr und mahl weniger geschädigt durch Varroamilbe, Nosemose u. a.
Also Vorsicht mit den pauschalen Behauptungen der Gen Lobbyisten.

Und der Welthunger wird wissentlich auch nicht durch GVO besiegt werden – vielmehr kommt es zu Abhängigkeiten und Existenzbedrohung von Landwirten durch Knebelung mit Patent – Verträgen.

Zitat H. Kissinger 1970 : „ Hat man die Kontrolle über Öl, beherrscht man ein Land; kontrolliert man die Nahrungsmittel, beherrscht man das Volk“ Zitat Kissinger 1974: „ Um wie viel wirksamer sind Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle anstatt Investitionen in Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken

Der Link dazu:
http://www.zivilcourage-vogelsberg.de/in...id=46&Itemid=43

- Was braucht es noch mehr?
Pfiffikus
Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

Da unsere aufgeräumte Natur zur Zeit der Maisblüte nicht mehr all zuviel für unsere Insektenwelt an Pollen bietet, ...

Jaja, die Monokultoren, diese riesigen Anbauflächen ohne große Artenvielfalt. Die gibt es aber mit und ohne GVO, das hat mit dem Thema also recht wenig zu tun.


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

... ist es zum Beispiel bei uns in der Region so das die Honigbiene sehr wohl den Pollen des Mais einlagert. Ich kenne Imker die schon zu DDR Zeiten in die Nähe von Mais angewandert sind um ihren Völkern eine Hilfestellung im Futterstrom zu bieten.

Das verblüfft mich ein wenig. Denn:
Zitat:
Im Sinne eines Monitorings wurden 2003 neun Bienenvölker in unmittelbarer Nähe eines Bt-Maisfeldes aufgestellt.
...
Die Bienen sammelten während der Blüte nur zu einem sehr geringen Teil Maispollen von weniger als drei Prozent (sowohl Bt- als auch nicht-transgener Pollen).

Die Bienen fanden den Maispollen offensichtlich nicht so toll, so dass sie auf die frei Haus gelieferten Maispollen verzichteten und lieber die Umgebung erkundeten, ob es dort schmackhaftere Pollen gibt. Das erscheint mir auch sehr plausibel. Denn ein Windbestäuber wie der Mais ist schließlich nicht auf Insekten angewiesen und muss die Blüten deshalb weder mit Duft, noch mit Köderstoffen versehen. Aus der Sicht des Maises wäre das Verschwendung, sowas sieht die Evolution üblicherweise nicht vor.


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

Die auch von alten Imkern oft zitierte Meinung, das Bienen keinen Maispollen eintragen, ist wissenschaftlich widerlegt, denn es wurde auch der Pollen von MON810 in den Pollenbrettern der Völker, welche in der Nähe dieser Maissorte standen, gefunden.

Dass Maispollen gefunden wurden, ist unbestritten. In der von mir angeführten Studie konnte man die Bienen gerade mal überreden, drei Prozent davon einzulagern. Bitte ergänze mal, welchen Anteil in diesen Studien gefunden wurden! Abgesehen davon-welcher Imker wird seine Völker so wie in der Studie gezielt neben einem MON810-Feld platzieren?


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

Weiterhin kann es nicht stimmen, das der Maispollen nicht durch z.B. den Wind in große Entfernungen getragen wird, denn auch der Wüstensand ist auf der anderen Seite der Erde zu finden (nun kann man sagen das der Pollen leichter ist - aber fällt er deshalb schneller nach unten?)

Du kennst dich sicher besser mit Bienen aus als ich. Aber sollten durch einen Sturm hier in die Straße Maispollen verweht werden, so rechne ich nicht damit, dass hier die Bienen damit anfangen, Mailpollen aus dem Straßenstaub und aus meinem Rasen herauszusortieren. (Aschenputtel spielen) Vielmehr bin ich der Meinung, dass die Bienen den Pollen auf den Blüten der jeweiligen Pflanze aufnehmen. Aber du wirst das sicherlich besser wissen.


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

b) das Gen wird nicht an einer bestimmten Stelle in die DNA eingebaut, sondern es landet beim Beschuss rein zufällig irgendwo und verdrängt irgendwo ein anderes Gen.

Falsche Zeitform. Es landete rein zufällig irgendwo... . Die Sorte wurde inzwischen produziert und ist auf dem Markt. Und wenn das Saatgut vermehrt wird, so wird das Gen der Nachkommen wieder exakt an derselben Stelle des Genoms eingebaut. Es ist keinesfalls so, dass die Gentechniker jedes Maiskorn des Saatgutes einzeln "beschießen" und jedesmal einen Zufallstreffer landen.

Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

c) man spielt Herr Gott indem man ohne ausreichende Langzeitstudien die Menschen für den größten Versuch aller Zeiten benutzt.

Das sehe ich nicht so. Für die Studien hat man Tiere, unter anderem Bienen verwendet. Die eignen sich einfach besser, weil die Generationen schneller aufeinander folgen. Der Mais wird schließlich angebaut, um als Silage an Rinder verfüttert zu werden. Darf MON810 überhaupt als Lebensmittel verwendet werden?


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

ohne ausreichende Langzeitstudien ...

Wieviele Menschengenerationen willst du denn abwarten, bis eine neue Sorte die Zulassung erhalten sollte?



Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

d) Tier -Versuche (mit z.B.Bienen) haben offensichtlich nur unter Laborverhältnissen, aber nicht unter realen komplexen Bedingungen statt gefunden.

Besser gesagt: AUCH unter Laborbedingungen. Die vorhin von mir erwähnten Freilandversuche kommen der Realität in ihrer Komplexität schon recht nahe.

Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

Übrigens wird auf der von Ihnen benannten Seite von gesunden Bienenvölkern ausgegangen, aber die haben wir in Deutschland nicht mehr, denn unsere Völker sind mal mehr und mahl weniger geschädigt durch Varroamilbe, Nosemose u. a.

An dieser Stelle sprichst du ein echtes Problem der Bienenvölker an. Dieses tritt aber unabhängig und völlig losgelöst von genverändertem Mais auf. Und wenn ein Volk zugrunde geht, hat es wahrscheinlich eine solche Ursache. Denn:
Zitat:
Das Bt-Toxin (Bt176) erwies sich auch bei 100fach höherer Dosis als im Pollen nicht als akut toxisch. Weder Mortalität noch Futteraufnahme wurden bei verschiedenen Altersstadien der Bienen negativ beeinflusst.

Wenn einem Volk das Licht ausgeht, so ist das auf Varroamilbe, Nosemose u. a. zurück zu führen. Aber nicht auf Bt-Mais, denn dessen Gift ist schließlich auch in 100-facher Dosierung nicht wirklich gefährlich.


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

Und der Welthunger wird wissentlich auch nicht durch GVO besiegt werden –

GVO können einen Beitrag dazu leisten. Dass sie allein der Heilsbringer sind, wer behauptet denn sowas?


Zitat:
Imker hat am 23. August 2008 um 09:13 Uhr folgendes geschrieben:

vielmehr kommt es zu Abhängigkeiten und Existenzbedrohung von Landwirten durch Knebelung mit Patent – Verträgen.

Das ist wahr. Es kommt in der Tat zu solchen Erscheinungen. Das ist aber ein gesellschaftliches Problem und kein wissenschaftlich-technisches. Abhängigkeiten und Existenzbedrohungen gibt es schon jetzt und gab es schon früher völlig ohne GVO. Ich erinnere nur mal an die subventionierten Lebensmittellieferungen der EU an Afrika, die den heimischen Landwirten die Existenz nimmt.

GVO können Erträge erhöhen und die Produktionskosten senken, das steht außer Frage, glaube ich. Aber GVO wegen anderer, gesellschaftlicher Probleme zu verteufeln, das kann doch nicht sein.

Das ist aber ein Phänomen, das nicht zum ersten Male auftritt. Vor vielen vielen Jahren glaubten die Leute, dass der Einsatz von Maschinen daran schuld sei, dass sie ihre Arbeitsplätze verlieren. So entstand eine Maschinenstürmerbewegung. Praktisch hat die maschinelle Produktion die Manufaktoren fast vollständig verdrängt.
Die Eisenbahnen sollten mal verboten werden, weil deren Anblick von 35km/h schnellen Zügen den Leuten angebliche seelische Schäden zufügen würden. Immerhin hatte man damals keine Langzeiterfahrungen mit solchen schnellen Fahrzeugen! Heute fahren ICEs durch die Gegend.

Maschinen zu stürmen ist kein Mittel gegen Arbeitslosigkeit und GVO zu verbieten ist kein Mittel, die Abhängigkeit der Bauern aus der dritten Welt von den Monopolen zu brechen.

Die GVO werden sich durchsetzen, das ist für mich keine Frage. Aber die damit verbundenen Gefahren müssen von Fall zu Fall betrachtet werden und unter Umständen muss auf den einen oder anderen möglichen Fortschritt verzichtet werden. So wäre für mich ein genveränderter Raps wegen der fehlenden Möglichkeit, Pollenflug auf konventionelle Felder zu vermeiden und der Attraktivität des Pollens für Bienen ein absolutes Tabu! In anderen Fällen wie zum Beispiel Mais und Kartoffel sehe ich die Sache wesentlich entspannter.


Patente an sich sind ein wichtiges Mittel in unserer Gesellschaft, den wissenschaftlichen Fortschritt zu sichern. Die Forschung und Entwicklung ist nicht gerade billig. Und die auch von dir geforderten Langzeitversuche machen neue Sorten nicht preiswerter. Der Entwickler bekommt durch das Patent ein zeitweiliges Monopol, im Gegenzug dafür muss die Sache offen gelegt werden, so dass es anderen Laboren möglich ist, die Entwicklung nachzuvollziehen.
Praktisch genießen Marken und Patente in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlichen Respekt. Während hier in Deutschland eine ganze Hand voll Patentanwälte in Lohn und Brot sind, wären sie in Asien und anderen Teilen wohl auf verlorenem Posten. Was liegt näher, wenn sich die Entwickler also auf andere Schutzmechanismen als die Patentschrift verlassen. Softwareentwickler machen das mittels Seriennummern, Saatgut wird eben durch Hybridisierung vor Plagiaten geschützt. Das Geld, das in die Forschung gesteckt worden ist, muss ja irgendwie wieder eingespielt werden.

Andererseits-Genau dieser Hybrisierung ist es zu verdanken, dass die EU-Kommission ein Zulassungsverfahren durchführen kann. Würde nicht hybridisiert, dann wär schom lange auf irgendeinem GVO-Maisfeld ein Maisfeld ein Maiskolben entwendet worden, um daraus Saatgut für die Ukraine oder mexikanische Felder zu produzieren. Die Sorte wäre schon mit Beginn des ersten Freilandversuches außer Kontrolle. Eine Zulassung durch EU und andere Behörden wäre nicht das Papier wert.



Pfiffikus,
der für eine Verpflichtung an die Konzerne wäre, nach Ablauf der Schutzfrist eine nicht hybridisierte Sorte des neuen Saatgutes anzubieten
Imker
Ui, Ui, Uiiiiiiii

Ich will doch unsere Gen Freunde nicht verärgern.
Ich will nur ohne GVO imkern und der Bevölkerung Gentechnikfreie Naturprodukte zur Verfügung stellen.
Weiterhin will ich mit meinen Bienen zur Erhaltung der Artenvielfaltin unserer Natur – sprich Flora und Fauna beitragen.
Unsere Bienen sollen nicht als Überbringer von unsicheren GVO – missbraucht werden.
Leider haben da die Gen – Lobbyisten offensichtlich etwas dagegen.

Hier mal ein Link zum „Wider“ von GVO
http://umweltinstitut.org/gentechnik/all...echnik-174.html
Pfiffikus
Zitat:
Imker hat am 27. August 2008 um 08:45 Uhr folgendes geschrieben:

Ich will doch unsere Gen Freunde nicht verärgern.

Gibt es welche im Forum?


Zitat:
Imker hat am 27. August 2008 um 08:45 Uhr folgendes geschrieben:

Weiterhin will ich mit meinen Bienen zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Natur – sprich Flora und Fauna beitragen.

Dein Ziel in allen Ehren, es findet erstens meinen Beifall, hat aber zweitens nichts mit GVO oder Nicht-GVO zu tun. Monokulturen findest du auch in den konventionell wirtschaftenden Agrargroßbetrieben.
(Streng genommen doch, denn die Freisetzung von GVO bereichert ja sogar die Biodiversität. Jetzt muss ich mich aber ducken...)







Zitat:
Imker hat am 27. August 2008 um 08:45 Uhr folgendes geschrieben:

Hier mal ein Link zum „Wider“ von GVO
http://umweltinstitut.org/gentechnik/all...echnik-174.html

Hm. Ich hab mich mal ein wenig durchgeklickt. Statt wie von mir bevorzugt von Fall zu Fall zu entscheiden, ob eine Nutzung von GVO sinnvoll und ungefährlich oder eben nicht, wird die Gentechnik pauschal verurteilt. Diese Seite findet zwar sicherlich zahlreichen Beifall von Leuten wie dir. Aber letztendlich wird sie eine Rolle einnehmen, wie sie weiland die Maschinenstürmerbewegung hatte. Beispiel gefällig?


Zitat:

Auch solche Tiere sollen bald als lebende Arzneimittelfabriken dienen. Kurz vor der Zulassung in Europa steht ein Medikament gegen Blutgerinnsel, das aus der Milch genmanipulierter Ziegen gewonnen wird. (Foto: www.oekolandbau.de / Copyright BLE / Dominic Menzler)

Quelle

Nun frage ich dich: Welche Gefahren entstehen denn durch die Nutzung der Ziegen als Mittel zur Arzeneimittelproduktion?
  • Eine Freisetzung der veränderten Gene in freilebende Ziegenpopulationen halte ich für genauso ausgeschlossen wie die unbeabsichtigte Einkreuzung dieser Gene in die Bestände von Biobauern.
  • Eine Gefährdung von Menschen dürfte so gut wie ausgeschlossen sein, insbesondere wenn der Verzehr dieser Milch und des Fleisches dieser Tiere untersagt wird.
  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass an dieser Stelle Tierquälerei betrieben wird, denn die Ziegen werden höchstwahrscheinlich weder wissen, noch spüren, dass da ein besonderer Wirkstoff in ihrer Milch enthalten ist.
  • Für die Patienten ist es sicherlich ein Segen, wenn der hier produzierte Wirkstoff überhaupt hergestellt werden kann. Oder dass dieser Wirkstoff billiger produziert werden kann, als mit gentechnikfreier Produktion.
    Das Medikament selber sollte nicht mehr oder weniger Risiken und Nebenwirkungen als anders produzierte Medikamente haben, denn es dürfte eigentlich keine Ziegen-DNA mehr enthalten.

Nun frage ich dich als erklärten Gegner von GVO, welche stichhaltigen Argumente es gegen die Erzeugung von Medikamenten aus der Milch von genveränderten Ziegen gibt?


Pfiffikus,
der die Verwendung von GVO in anderen, wirklich gefährlichen Fällen ebenso ablehnt wie du
Imker
Mir fallen da sofort Antibiotika Resistenzen oder Allergien ein.
An ein Verbot dieser Art Nahrungsmittel ( von Gv – Tieren) glaubt doch in unserem "Christlich" regierten Deutschland niemand ernsthaft, oder?
Wie z.B. konnte sonst der in Deutschland verbotene Bt-11 Mais in Verkehr gebracht werden?
Siehe hier:
http://umweltinstitut.org/gentechnik/all...nation-506.html
diesen Absatz USA: Bt11/ Bt10
Pfiffikus
Zitat:
Imker hat am 28. August 2008 um 10:43 Uhr folgendes geschrieben:

Mir fallen da sofort Antibiotika Resistenzen oder Allergien ein.

Hm. Ein paar Schlagworte in die Runde geworfen. ...

Resistenzen entstehen, indem sich Bakterien an ein bestimmtes Antibiotikum gewöhnen. Blutgerinnsel werden aber wohl kaum bakteriell verursacht. Demzufolge dürfte das produzierte Medikament kein Antibiotikum sein. Also kann dieses Medikament keine Resistenz aufbauen.

Allergien? Nun das ist nicht so leicht widerlegen, ohne Genaueres über dieses Medikament zu wissen.
Praktisch kann ein Patient jederzeit vor der Behandlung damit gefragt werden: "Wir weisen darauf hin, dass dieses Medikament mit Hilfe von GVO produziert worden ist. Es kann Ihnen helfen, doch die Verwendung birgt ein gewisses Restrisiko... . Sind Sie mit der Behandlung einverstanden?"
Heute kann man den Patienten nicht so fragen, denn man hat dieses Medikament noch nicht.



Zitat:
Imker hat am 28. August 2008 um 10:43 Uhr folgendes geschrieben:

An ein Verbot dieser Art Nahrungsmittel ( von Gv – Tieren) glaubt doch in unserem "Christlich" regierten Deutschland niemand ernsthaft, oder?

Ich sprach von einem Verbot, dieses Ziegenfleisch zu verzehren oder zu verfüttern. Und bei der Durchsetzung der Auflagen, gegen die verstoßen wurde, sind die deutschen Behörden nicht gerade zimperlich. Schau mal hier:
http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_491980...tersuchung.html
Wahrscheinlich wurde jeglicher Gewinn durch den Vertrieb dieses Saatgutes entstanden, mehrfach vernichtet. Denn die unverschuldet betroffenen Landwirte mussten ihre Äcker mit Roundup behandeln und dürften fette Schadenersatzforderungen geltend machen.

Wenn das Inverkehrbringen des GVO-Fleisches ebenfalls verboten wäre - ich kann mir gut vorstellen, dass man sich daran hält. Die Anzahl der Ziegen sollte im Gegensatz zur Masse der Rapskörner überschaubar bleiben und eine Behörde könnte im Rahmen einer Genehmigung einen Entsorgungsnachweis für jede einzelne Ziege verlangen.
Die Milch wiederum sollte viel zu wertvoll sein, um sie zu Ziegenkäse zu verarbeiten.


Zitat:
Imker hat am 28. August 2008 um 10:43 Uhr folgendes geschrieben:

Wie z.B. konnte sonst der in Deutschland verbotene Bt-11 Mais in Verkehr gebracht werden?
Siehe hier:
http://umweltinstitut.org/gentechnik/all...nation-506.html
diesen Absatz USA: Bt11/ Bt10

Hier sehe ich zwei Unterschiede. Einerseits schrieb ich bereits, dass die Anzahl der Körner und erst recht von Pflanzenpollen unüberschaubar groß ist, so dass ein Einzelnachweis des Verbleibs unmöglich wäre.

Zweitens brachte ich hier keine Anwendung von GVO für Nahrungsmittelproduktion, sondern für die medizinische Anwendung in die Diskussion. Hier arbeiten zwar auch Menschen und diese menscheln eben mal. Aber bei Ampullen mit Impfstoff oder Blutkonserven ist bereits ein System etabliert, das jedes Exemplar mit Nummer versieht und rückverfolgen lässt.
Die Ziegen könnten alle gechippt und mit Ohrmarken versehen werden. Letztere könnte man nicht nur mit Nummer, sondern rot und für jeden Metzger deutlich sichtbar beschriften: "Vorsicht GVO-nicht zum menschlichen oder tierischen Verzehr geeignet!" Wie groß der potentielle Absatzmarkt für Ziegenfleisch ist, kann ich nicht überblicken.
Warum sollte es nicht möglich sein, den Verbleib der genveränderten Ziegen zu überwachen.


Pfiffikus,
der angesichts der horrenten, in Amerika üblichen Schadenersatzsummen nicht glaubt, dass die Verkäufer dieses Maises reich geworden sind
Imker
Verbot für Gen – Fleisch? - Lächerlich!!!!!!!!!

Wie kam es zum Gammelfleischskandal, oder Steuerskandal, oder, oder,...... ?
An Ehrlichkeit und Gerechtigkeit kann man da, wo der Profit regiert, nicht mehr glauben, und das Gute im Menschen geht verloren, denn Geld verdirbt nun mal den Charakter – und bei GVO und Pharma geht’s bekanntlich um sehr viel Geld..
Hier wird der Mensch zum „Versuchstier“ gemacht – und wenn nicht freiwillig, dann mit Gewalt.
Wer sauber produzieren will bleibt eben auf der Strecke. – Geld regiert die Welt.
Wie „Kissinger“ schon sagte:
„Kontrolliere die Energieversorgung und du kontrollierst die Nationen“, „Kontrolliere die Nahrung und du kontrollierst die Menschen“
................und da wird hier von Nutzen für die Menschen gesprochen.
Pfiffikus
Zitat:
Imker hat am 29. August 2008 um 17:21 Uhr folgendes geschrieben:

Verbot für Gen – Fleisch? - Lächerlich!!!!!!!!!

Ich habe geschrieben, dass im ganz konkreten Fall der Pharmaziegen der Verzehr des Fleisches dieser Tiere verboten werden könnte - wirksam.
Daraus legst du mir gleich ein Verbot für Gen-Fleisch in den Mund?


Zitat:
Wie kam es zum Gammelfleischskandal, oder Steuerskandal, oder, oder,...... ?

Aus Profitgier von skrupellosen Einzeltätern natürlich.



Zitat:
An Ehrlichkeit und Gerechtigkeit kann man da, wo der Profit regiert, nicht mehr glauben, und das Gute im Menschen geht verloren, denn Geld verdirbt nun mal den Charakter – und bei GVO und Pharma geht’s bekanntlich um sehr viel Geld..

Sicher. Und du kannst verblüfft sein. Aber genau dieser Fakt lässt mich daran glauben, dass ein Verzehrverbot wirksam durchsetzbar ist. Dieses neue Medikament ist sicherlich kein billiger Hustensaft, sondern wahrscheinlich so preisintensiv, dass sich sowohl die Investition in die Forschung, als auch ins Zulassungsverfahren rentieren müssen.
Nun klafft bei mir eine Wissenslücke. Ich hab im Moment keine Ahnung, wie hoch der gegenwärtige Marktpreis für Ziegenfleisch liegt. Aber die Pharmafirma kann doch garnicht so bescheuert sein, ein paar Euro für das Ziegenfleisch einzustreichen und damit sowohl einen potentiellen Skandal heraufzubeschwören und weiterhin zu riskieren, dass aus diesem Grunde die Zulassung zur Medikamentenproduktion zurückgezogen wird. Nein, die werden aus Sorge um den Profit hübsch darauf aufpassen, dass jedes Tier nach dem Ableben vorschriftsmäßig entsorgt wird. Sicherheitshalber wird noch in einen extra Maschendrahtzaun um das Gelände investiert, welcher auch dem letzten Einzeltier eine unbeabsichtigte Flucht vereitelt.



Auf der von dir verlinkten Seite wird einfach blindwütig gegen alles "geschossen", was irgendwie mit GVO zu tun hat. Und dabei bedient man sich bewusst einem negativ besetzten Vokabular. Wie zum Beispiel das:
Zitat:
Auch solche Tiere sollen bald als lebende Arzneimittelfabriken dienen.

Du hast diese Seite, diese Textstelle gelesen und bist als braver GVO-Gegner über diesen Sachverhalt empört. Wer natürlich ein wenig länger darüber nachdenkt, wird schnell merken, dass es diese "lebenden Arzneimittelfabriken" ein wesentlich artgerechteres Leben haben werden als deren Schwestern, die irgendwann am Spieß oder in der Pfanne landen. Denn nur wenn sie sich wohl fühlen, werden sie möglichst viel Milch liefern.


Zitat:
Wer sauber produzieren will bleibt eben auf der Strecke. – Geld regiert die Welt.

Wenn 10m neben dem Pharma-Unternehmen ein Biolandwirt ganz konventionnelle Öko-Ziegen hält und teuren, aber leckeren Öko-Ziegenkäse produziert, inwieweit wird dieser auf der Strecke bleiben? Inwieweit wird sich die Haltung der GV-Ziegen nebenan negativ auf die Ökohaltung auswirken?
Oder wirken sich die GV-Ziegen auf die Imkerei in der Nähe aus? Schließlich lassen sich Bienen nicht durch eine Umzäunung fern halten.

So frage ich noch einmal: Gibt es außer dem blinden Hass auf GVO irgendwelche sachlichen Argumente gegen den Einsatz von GV-Ziegen zur Produktion eines Mittels gegen Blutgerinnsel?


Pfiffikus,
der abseits dieser Anwendung genügend Beispiele findet, bei denen sehr zurecht gegen den Einsatz von GVO protestiert wird
Herasun
Ich bin weder Imker noch Expertin für Genmanipulation.
Würde trotzdem ganz gern ein paar Worte zu diesem Thema loswerden wollen.

Vielleicht kann mir mal jemand erklären, warum wir Menschen einfach nicht lernfähig zu sein scheinen.
Nachdem wir es offensichtlich nicht geschafft haben, mit dem, was die Natur uns bietet, verantwortungsvoll umzugehen- heißt, mit ihr im Einklang zu leben- müssen wir uns nun auch noch anmassen, verändernd in sie einzugreifen. Das halte ich für gefährlich, egal, womit dieses "Gottspielen" begründet wird.
Eine Lösung für die von uns selbst geschaffenen Probleme ist das jedenfalls nicht, sie werden m.E. dadurch höchstens verstärkt.
Ach ja, und den "Frankenstein"-Gedanke von spidy halte ich für so abwegig nicht.
Mich läßt der Gedanke an genveränderte Menschen in nicht allzu ferner Zukunft jedenfalls erschaudern!
birke
Herasun:
Zitat:
Mich läßt der Gedanke an genveränderte Menschen in nicht allzu ferner Zukunft jedenfalls erschaudern!

Mich auch; könnte aber durchaus sein, dass das dann auch keine Rolle mehr spielt, weil von anderem Unheil in den Schatten gestellt.
Imker
O'h
Ich glaube ich bin hier schon wiedermal einem Befürworter der "Patente auf Leben" auf die Füße getreten - Absicht?!, denn ich will doch keinen Gen - verseuchten Honig, -Pollen, -Propolis, und - Gelee Royale ernten um diese wertvollen Bienenprodukte dann in Biogasanlagen verknappen zu lassen, nur weil einige profitgierige Menschen hier über alle anderen GVO - Ablehner skrupellos hinweggehen. Es ist nun mal Tatsache, das 80% der Bevölkerung GVO in der Nahrung ablehnen, und ich bin einer davon, weil die Risiken nicht abschätzbar sind.
Aber einige unbelehrbare vor allem hier im Osten wissen es offensichtlich besser und versuchen auch wissenschaftlich hinterlegte Tatsachen wegzudiskutieren. Wo in den alten Bundesländern eine freiwillige Gentechnikfreie Region nach der anderen entsteht, wird hier im Osten (der Abstandsreglung sei Dank) in unseren großen Agrarbetrieben GVO etabliert. Ich denke, das hier der Osten wieder einmal negativ benutzt wird.
Die CDU/CSU in unserem deutschen Land hat durch Herrn Seehofer im vorigen Frühjahr (April 2007) z.B. den MON810 verboten, weil zu riskant - und im Dezember desselben Jahres erneut zugelassen, obwohl sich am MON810 nichts verändert hat.
Der selbe „Verein“ tingelt zurzeit durch Bavaria und erklärt - dass man in Bayern sobald als möglich GVO verbieten wolle, - dass man sich in Europa dafür einsetze, damit die Bundesländer per Gesetz Gentechnikfreie Regionen veranlassen können (in Bayern ist GVO längst ein Wahlkampfthema) - was wird dann aus Thüringen, Sachsen, Meck – Pom, Brandenburg und Sachsen - Anhalt?
Hierzulande schweigen unsere Landespolitiker der Partei mit dem "C" im Namen zu diesem Thema.
Liegt’s daran, das man über die eigenen Beschlüsse sprachlos geworden ist, denn man hat offensichlich nicht mit einer so breiten Ablehnung von GVO - verseuchten Lebensmitteln gerechnet und das Thema Koexistenz zu GVO – Imkerei gibt es offensichtlich in Thüringen auch nicht?
Ich hoffe das der Wähler dieses Schweigen im nächsten Jahr zu „würdigen“ weiß, damit unsere „blühenden Landschaften“ auch für die bestäubenden Insekten Gentechnik - frei erhalten werden können und damit die Artenvielfalt in unserer Heimat eine Chance behält.
Aussagen zur Gentechnikfreiheit gibt’s in Thüringen von einigen Parteien – aber eben nur von einigen.
Adeodatus
@ Pfiffikus

Glaubst du tatsächlich das keine Gefahren von Genveränderungen ausgehen, ich nicht!
Erste negative Auswirkungen gibt es schon oder besser gesagt sie sind bekannt wie ein Beispiel aus Kanada zeigt.

Eine Gefahr bei genverändertem Raps wird darin gesehen, dass die Pollen sich auch auf "normale" Rapsfelder ausbreiten können. Man spricht dann von einer Kontaminierung.
In Kanada hat der Anbau von Gentech-Raps dazu geführt, dass aufgrund hoher Verunreinigungen praktisch kein konventioneller und biologischer Raps mehr gepflanzt werden kann. Darüber hinaus bilden sich zunehmend "Superunkräuter", die mit immer mehr Chemie bekämpft werden müssen. Hierzu gibt es eine Rapssorte mit dem unscheinbaren Namen GT73-Raps er ist gentechnisch verändert. durch die Veränderung ist er gegen das Herbizid Glyphosat resistent. Auf Rapsfeldern dieser Art können also die Unkräuter mit Glyphosat beseitigt werden, ohne den Raps zu schädigen.

Quelle: www.blikk.it

Auch ist es durch Genmanipulation möglich Getreidesorten zu züchten die ohne die Gabe von bestimmten Düngern oder Pflanzenschutzmitteln keine Erträge bringen. Also frei nach Pippi Langstrumpf "Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt ."
Pfiffikus
Zitat:
Herasun hat am 29. August 2008 um 23:54 Uhr folgendes geschrieben:

Vielleicht kann mir mal jemand erklären, warum wir Menschen einfach nicht lernfähig zu sein scheinen.
Nachdem wir es offensichtlich nicht geschafft haben, mit dem, was die Natur uns bietet, verantwortungsvoll umzugehen- heißt, mit ihr im Einklang zu leben- müssen wir uns nun auch noch anmassen, verändernd in sie einzugreifen. Das halte ich für gefährlich, egal, womit dieses "Gottspielen" begründet wird.

Die Antwort scheint für mich recht einfach. Meine Welt kommt ohne ein göttliches Wesen aus. Alle lebenden Wesen um uns wurden nach meiner Meinung nicht von einem Schöpfungsakt hervorgebracht, sondern sind das Ergebnis einer Evolution, die sich über Millionen von Jahren hingezogen hat.
Gott spielen geht genausowenig wie sich als Stellvertreter Gottes auf Erden aufzuspielen. Somit gibt es für mich kein "Gottspielen".

Und wenn die Evolution nun gezielt in eine bestimmte Richtung beeinflusst wird, indem Mutationen nicht mehr spontan entstehen, sondern gezielt hervorgerufen, um anschließend gezielt ausgelesen zu werden, ist das nicht weit von den völlig realen und natürlichen Prozessen, hat überhaupt nichts Göttliches.
Unsere Vorfahren könnten die Eigenschaften verschiedener Spezies kombinieren, indem Arten gekreuzt wurden. Leider gelang es nur, sehr nahe stehende Arten wie Pferd und Esel zu kreuzen. Die Genetiker haben nichts weiter gemacht als diese Grenze zu beseitigen, das ist doch nicht gleich der Übergang zum Mystischen oder Göttlichen!



Zitat:
Herasun hat am 29. August 2008 um 23:54 Uhr folgendes geschrieben:

Eine Lösung für die von uns selbst geschaffenen Probleme ist das jedenfalls nicht, ...

Das ist eine Pauschalaussage, die ich keinesfalls so unterschreiben würde. Du bist da Opfer einiger Nebelkerzen geworden, die die Gentechnik-Gegner gerne werfen. Gesellschaftliche und technologische Zusammenhänge werden vermischt.

Du sprichst über die "von uns selbst geschaffenen Probleme". Ich mutmaße mal, du meinst den Hunger in weiten Teilen der Welt und du meinst die Abhängigkeit der Entwicklungsländer von den Industriestaaten. (Diese beiden Probleme kamen hier im Thema bisher zur Sprache.) Das sind aber Probleme, die gesellschaftliche Ursachen haben und keine technologischen. Beweis: Beide Probleme gab es schon, als an GVO noch nicht zu denken war.
Und stell dir vor, der felixed würde seinen Traum wahr machen können und den Kommunismis etablieren können. In einer solchen Weltordnung wäre die Gentechnik eins der sehr willkommenen Werkzeuge, den Marxschen Traum "jedem nach seinen Bedürfnissen" ein weites Stück näher zu kommen.


Zitat:
Herasun hat am 29. August 2008 um 23:54 Uhr folgendes geschrieben:

... sie werden m.E. dadurch höchstens verstärkt.

Wie gesagt trifft das nicht für alle Probleme zu. Blutgerinnsel dürften durch die GV-Ziegen eher gelindert werden.


Zitat:
Herasun hat am 29. August 2008 um 23:54 Uhr folgendes geschrieben:

Ach ja, und den "Frankenstein"-Gedanke von spidy halte ich für so abwegig nicht.
Mich läßt der Gedanke an genveränderte Menschen in nicht allzu ferner Zukunft jedenfalls erschaudern!

An dieser Stelle gebe ich dir hundertprozentig Recht. Dass Menschen mit künstlich veränderten Genen herumlaufen, wär für mich ein absolutes Tabuthema.


Zitat:
Imker hat am 30. August 2008 um 11:35 Uhr folgendes geschrieben:

O'h
Ich glaube ich bin hier schon wiedermal einem Befürworter der "Patente auf Leben" auf die Füße getreten - Absicht?!

Jetzt bleib doch mal bitte sachlich! Es ist an dieser Stelle überhaupt nicht hilfreich, wenn irgendwelche Schlagworte und Parolen unverstanden ins Spiel gebracht werden.
Erstens würde ein "Patent auf Leben" bedeuten, dass jegliches Leben nur mit Genehmigung des Patentinhabers stattfinden dürfte und ggf. Lizenzgebühren dafür zu berappen wären.
Zweitens wurde ein solches Patent in diesem Thema bisher mit keinem Wort angesprochen. Solltest du über Patente auf Leben diskutieren wollen, so würde ich dich bitten, ein eigenes Thema dafür zu nutzen.



Zitat:
Imker hat am 30. August 2008 um 11:35 Uhr folgendes geschrieben:

, denn ich will doch keinen Gen - verseuchten Honig, -Pollen, -Propolis, und - Gelee Royale ernten

Den will ich auch nicht. Und aus diesem Grunde betrachte ich den Einsatz der Gentechnik sehr differenziert und lehne den Anbau von solchen GVO ab, deren Ausbreitung nicht kontrollierbar ist. Dass wir uns in dieser Frage einig sind, schrieb ich bereits, du hast es in deiner blinden Wut offensichtlich überlesen.



Zitat:
Imker hat am 30. August 2008 um 11:35 Uhr folgendes geschrieben:

um diese wertvollen Bienenprodukte dann in Biogasanlagen verknappen zu lassen,

Also, dass Honig, -Pollen, -Propolis und Gelee Royale als Rohstoffe für Biogasanlagen verwendet werden sollen, ist mir, gelinde gesagt, sehr neu. Die Tatsachen,
  1. dass zum Beispiel wesentlich preiswerteres und in größerer Menge verfügbares Rapsstroh geschreddert und untergepflügt wird,
  2. dass selbst der am höchsten subventionierte Biostrom nicht annähernd die Kosten für diese Rohstoffe decken könnte,
  3. dass die angeblich überflüssigen Bienenprodukte in solchen (geringen) Mengen vorliegen dürften, dass eine Entsorgung des Gelee Royale im Ausguss billiger wäre, als es zur nächsten Biogasanlage zu fahren,
  4. dass ein Missbrauch dieser Produkte als Schweine- oder Hühnerfutter allemal profitabler wäre als ein Einsatz in einer Biogasanlage.

Ist der Einsatz von Bienenprodukten in Biogasanlagen nicht bloß geflunkert? Und selbst wenn das Zeug in Biogasanlagen landen würde, es hätte mit dem Einsatz von GVO nicht das Geringste zu tun.



Zitat:
Imker hat am 30. August 2008 um 11:35 Uhr folgendes geschrieben:

Es ist nun mal Tatsache, das 80% der Bevölkerung GVO in der Nahrung ablehnen, ...

Ja, der Einsatz in Nahrungsmitteln ist ein zweischneidiges Schwert. Die Schaffung von solchen Nahrungsmitteln ging wesentlich schneller, als mittels konventioneller Zucht. Zurecht wird für den Einsatz in Nahrungsmitteln, vor allem für den stillschweigenden, ungefragten Einsatz dieser Technik verlangt, dass die Unbedenklichkeit nachgewiesen wird.


Zitat:
Imker hat am 30. August 2008 um 11:35 Uhr folgendes geschrieben:

und ich bin einer davon, weil die Risiken nicht abschätzbar sind.

Die Risiken sollen ja auch nicht abgeschätzt, sondern besser erforscht werden.
Das ist aber nicht die einzige Ursache. Eine weitere Ursache der 80% Ablehnung liegt darin, dass Leute wie du, dass Leute wie die Autoren deiner verlinkten Seite zum Teil bewusst, zum Teil unverstanden Falschinformationen unter die Leute bringen, um Ängste vor GVO zu schüren. Du selbst erwähntest Resistenzen im Zusammenhang mit den Ziegen - an dieser Stelle völlig abwegig. Die Gentechnikgegner polemisieren auf ihrer Seite mit "Arzneimittelfabriken".
Ich kann nicht abschätzen, wie viele Prozente Ablehnung es nur gäbe, wenn wenigstens auf Seiten der GVO-Gegner sachlich argumentiert würde.



Zitat:
spidy hat am 31. August 2008 um 09:00 Uhr folgendes geschrieben:

@ Pfiffikus

Glaubst du tatsächlich das keine Gefahren von Genveränderungen ausgehen, ich nicht!
Erste negative Auswirkungen gibt es schon oder besser gesagt sie sind bekannt wie ein Beispiel aus Kanada zeigt.

So pauschal wie dein erster Satz ist mein Glaube nicht. Ich sehe sehr wohl Gefahren im vorschnellen Einsatz von GVO und für dich wiederhole ich mich gerne noch einmal: Genveränderter Raps sollte wie alle GV-Pflanzen, deren Pollen vom Wind weggetragen werden, tabu sein. Aber leider geht es nicht nach mir.


Doch ich sehe es ein wenig differenzierter. Ich lehne keineswegs alle Einsätze der Gentechnik ab. Nicht umsonst habe ich mir ein Beispiel herausgegriffen, das auf der vom Imker verlinkten Seite (ohne Nennung von Argumenten) angeprangert wird. Eine unbeabsichtigte Einkreuzung der veränderten Gene ist weder in Wildbestände, noch in die Bestände von Biolandwirten zu erwarten. Ziegen sin nun mal keine Windbestäuber. Eine Auswirkung auf die Gesundheit von Menschen ist nur an einer einzigen Stelle zu befürchten: Beim Anwender des herzustellenden Medikaments. Aber ich bin dagegen, dass Leute wie der Imker und wahrscheinlich auch du diesem Patienten das neue Medikament vorenthalten wollen. Vielmehr möge der Patient doch bitte selber entscheiden, ob er den Einsatz dieses Medikamentes wünscht, auf dessen Beipackzettel unmissverständlich auf die Nutzung von GVO zur Produktion hingewiesen wird und ob der Patient bereit ist, mögliche Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen.
Nicht umsonst frage ich in diesem Thema ganz gezielt nach plausiblen möglichen Gefahren, die von diesem Einsatz der Gentechnik zu befürchten sind. Außer Polemik und Unterstellungen, zu denen ich am Anfang dieses Themas Stellung bezog, kam da nix. Und das finde ich wirklich jammerschade.


Die Gentechnik macht es möglich, dass bisher bestehende Grenzen überwunden werden. Zum Beispiel die Artengrenze bei Kreuzungen. Warum soll man diese Grenzen nicht an der Stelle überwinden, an der die Gefahren minimal und genau eingrenzbar sind?
Warum sollen nicht die Gene eines Dialysepatienten mit einem Schwein oder einer Kuh gekreuzt werden? Der Patient müsste dann nicht mehr warten, bis endlich ein Mensch mit dem passenden Spenderorgan stirbt. Vielmehr müsste nur gewartet werden, bis das genveränderte Kalb oder Ferkel, welches die Niere ohne Abstoßungsreaktion wachsen lässt, die gewünschte Größe hat.
Die Entscheidung, ob das so kommen soll, die möchte ich keinem Politiker überlassen. Genausowenig möchte ich eine solche Entscheidung in die Hände von irgendwelchen selbsternannten Gentechnik-Gegnern legen, die mit unverstandenen Prasen verblendet sind. Auch ich maße mir eine solche Entscheidung nicht an. Der Einzige, dem in meinen Augen eine solche Entscheidung zusteht, ist der Patient, der im Rahmen eines ärztlichen Beratungsgespräches in vollem Bewusstsein, dass GVO zum Einsatz kommen, die Frage zu beantworten hat, ob er eine solche Rinder- oder Schweineniere haben möchte oder lieber mit dem Dialyseautomaten Vorlieb nimmt. Gibts Argumente dagegen?




Pfiffikus,
der von seiner Meinung gerne abweicht, wenn jemand echte unbeherrschbare Gefahren von solchen Anwendungen der GVO plausibel machen kann
Imker
Zitat von @Pfiffikus
Jetzt bleib doch mal bitte sachlich! Es ist an dieser Stelle überhaupt nicht hilfreich, wenn irgendwelche Schlagworte und Parolen unverstanden ins Spiel gebracht werden.
Erstens würde ein "Patent auf Leben" bedeuten, dass jegliches Leben nur mit Genehmigung des Patentinhabers stattfinden dürfte und ggf. Lizenzgebühren dafür zu berappen wären.
Zweitens wurde ein solches Patent in diesem Thema bisher mit keinem Wort angesprochen. Solltest du über Patente auf Leben diskutieren wollen, so würde ich dich bitten, ein eigenes Thema dafür zu nutzen.
Ende des Zitats

Hören Sie doch mit dem Unfug der Ziegen auf, denn Sie wissen doch sehr wohl was alles möglich ist. Sie wissen doch auch, daß das veränderte Gen eben nicht an einer bestimmten Stelle, sozusagen passgenau eingesetzt, sondern eingeschossen wird und dann zufällig irgendwo auf der DNA landet. Weiterhin muß das neue Gen mittels Protektor erst „angeschaltet“ werden und keiner kann mit Sicherheit sagen was dieser Protektor dann im menschlichen Organismus verursacht.
Ihre Verharmlosung ist „Haaresträubend“
Sie wollen keinen Gen veränderten Honig auf Ihrem Frühstücksbrötchen haben, aber Genveränderte Ziegen sind Ihnen Recht.
Wie wollen Sie das unter Kontrolle bringen? Z.B. wird Fleisch auch durch unsere deutsche Lebensmittelkontrolleure untersucht und trotzdem gibt es Gammelfleischskandale.
Zum Thema Kontrolle, Zulassung und Patente sollten Sie sich die Filme „Monsanto –Mit Gift und Genen“ sowie den Film „Arme Sau“ einmal zu Gemüte führen.

http://www.youtube.com/watch?v=2gQr0B4qR80&feature=related

Zum Thema Patente, sollten Sie sich kundig machen ehe Sie äußern das es so etwas nicht gibt, denn die Fa. Monsanto besitzt genau solche Patente auf Lebewesen – nämlich auf genveränderte Schweine.

http://www.youtube.com/watch?v=4-ouf_gmA5o&feature=related


Zum Thema Gott spielen

http://www.youtube.com/watch?v=uJ-9XEtF4hY&feature=related
Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 31. August 2008 um 14:59 Uhr folgendes geschrieben:
Die Antwort scheint für mich recht einfach. Meine Welt kommt ohne ein göttliches Wesen aus. Alle lebenden Wesen um uns wurden nach meiner Meinung nicht von einem Schöpfungsakt hervorgebracht, sondern sind das Ergebnis einer Evolution, die sich über Millionen von Jahren hingezogen hat.
Gott spielen geht genausowenig wie sich als Stellvertreter Gottes auf Erden aufzuspielen. Somit gibt es für mich kein "Gottspielen".


Für dich scheint nicht nur die Antwort einfach zu sein, sondern du machst es dir auch ganz einfach.
Wenn ich mal ganz am Rande bemerken darf, daß auch ich mich als Atheistin bezeichnen möchte, halte ich ein Eingreifen dieser Art in die Natur nicht nur für gefährlich, sondern auch für dumm, weil die Folgen von Genmanipulationen ja eigentlich nur am lebenden Objekt in seiner Umwelt getestet werden kann.
Wenn du der Meinung bist, daß alle lebenden Wesen das Ergebnis der Evolution sind, warum befürwortest du dann die Aufhebung dieser Entwicklung?????

Zitat:
Pfiffikus hat am 31. August 2008 um 14:59 Uhr folgendes geschrieben:
Unsere Vorfahren könnten die Eigenschaften verschiedener Spezies kombinieren, indem Arten gekreuzt wurden. Leider gelang es nur, sehr nahe stehende Arten wie Pferd und Esel zu kreuzen. Die Genetiker haben nichts weiter gemacht als diese Grenze zu beseitigen, das ist doch nicht gleich der Übergang zum Mystischen oder Göttlichen!


Diese Grenze zu beseitigen, ist wohl doch ein ganz klein wenig mehr als "nichts weiter", wie ich meine. Es ist eine Grenze, die in erster Linie mit ethischen Werten zu tun hat, und die gehört ganz einfach nicht überschritten. Egal, ob es um Mensch, Tier oder Pflanze geht.

Zitat:
Pfiffikus hat am 31. August 2008 um 14:59 Uhr folgendes geschrieben:
..... Du bist da Opfer einiger Nebelkerzen geworden, die die Gentechnik-Gegner gerne werfen.


Nein, das bin ich nicht!
Noch bin ich bei klarem Verstand, und noch bin ich in der Lage, mir meine Meinung selbst zu bilden. (Wie das nach Veränderung meines Erbgutes aussehen würde, weiß ich allerdings nicht! Nee Ne Nee Ne )

Zitat:
Pfiffikus hat am 31. August 2008 um 14:59 Uhr folgendes geschrieben:
Blutgerinnsel dürften durch die GV-Ziegen eher gelindert werden.


Oh ja, welch grandioser medizinischer Fortschritt!
Dafür lohnt es dann wohl doch, eine Lawine loszutreten, deren Auswirkungen keine Sau, keine Ziege und noch nicht mal ein Mensch kennt.

Zitat:
Herasun hat am 29. August 2008 um 23:54 Uhr folgendes geschrieben:

Ach ja, und den "Frankenstein"-Gedanke von spidy halte ich für so abwegig nicht.
Mich läßt der Gedanke an genveränderte Menschen in nicht allzu ferner Zukunft jedenfalls erschaudern!


Zitat:
Pfiffikus hat am 31. August 2008 um 14:59 Uhr folgendes geschrieben:
An dieser Stelle gebe ich dir hundertprozentig Recht. Dass Menschen mit künstlich veränderten Genen herumlaufen, wär für mich ein absolutes Tabuthema.


Ich weiß nicht, warum du für Menschen tabuisierst, was du bei Tieren und Pflanzen bedenkenlos zuläßt?????