CDU will auch private Kitas fördern

gastli
So titelt der Stern.
Logisch war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der vielerorts anzutreffende Privatisierungswahn auch im Bereich der Kinderbetreuung Einzug halten wird. Es ist für mich erschreckend, dass unser kostbarstes Gut - so nennen diese heuchlerischen CDU-PolitikerInnen in schmeichlerischer Wortwahl gerne unsere Kinder - in die Hände eines Unternehmens geraten soll, welches Kinder als Objekt von Profitmaximierung betrachten muß, wenn es am freien Markt nicht untergehen will. Kotz.
Erfurter
Schwarzmalerei. Gastli

Der Gegenteil ist doch der Fall. Private Unternehmer werden sich mehr an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern orientieren um zu bestehen.

Die jetzigen kommunalen Kindergärten sind doch nur noch Aufbewahrungsanstallten.

Es wird Zeit, daß es den Eltern überlassen werden soll, wo sie ihr Kind betreuen lassen.
Herasun
Zitat:
Erfurter hat am 20. März 2008 um 22:21 Uhr folgendes geschrieben:

Die jetzigen kommunalen Kindergärten sind doch nur noch Aufbewahrungsanstallten.


Das halte ich für ein Gerücht.
Weil sich die Erzieher/innen in den herkömmlichen Einrichtungen - trotz massiver Kürzungen, sowohl im personellen als auch im finanziellen Bereich - meistenteils sehr engagiert für die ihnen anvertrauten Kinder und deren Wohlbefinden einsetzen!!!
(Frage am Rand:
Woher beziehst du deine Informationen über die "Aufbewahrungsanstalten"?)
Im Übrigen befindet sich meines Wissens -zumindest in Gera- keine einzige Vorschuleinrichtung mehr in kommunaler Trägerschaft.
kritiker
Zitat:
Erfurter hat am 20. März 2008 um 22:21 Uhr folgendes geschrieben:

Der Gegenteil ist doch der Fall. Private Unternehmer werden sich mehr an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern orientieren um zu bestehen.

genau! daß sieht man ja auch an den altenheimen, die ja auch nur aufbewahrungsanstalten sind! Kopfpatsch
EFler
Finde ich gut, endlich kann man seine Kinder auch in Kindergärten schicken die alternative Weltanschauungen vorleben!
Pfiffikus
Zitat:
kritiker hat am 20. März 2008 um 23:53 Uhr folgendes geschrieben:

genau! daß sieht man ja auch an den altenheimen, die ja auch nur aufbewahrungsanstalten sind! Kopfpatsch

der Vergleich hinkt. Die Unterbringung in einem Altenheim ergolgt ganztägig, ist also dementsprechend kostenintensiv. Sie ist so kostenintensiv, dass sie in der Regel von staatlichen Stellen/Pflegekassen mitfinanziert werden muss. Und diese Institutionen müssen neben der Qualität der Unterbringung vor allem auch die eigene Kassenlage im Auge behalten.

Die Betreuung eines Kindes ist eigentlich in allen Bevölkerungsschichten aus eigenen finanziellen Mitteln möglich. Die Unterbringung in einer Kindertagesstätte, vor allem, wenn sie gegen das Kindermädel im eigenen Haushalt konkurrieren muss, hat vor allen Dingen auf eine ordentliche Qualität der Leistung zu achten. Ansonsten ist zu befürchten, dass die Kundschaft wegbleibt.


Pfiffikus,
der deshalb meint, dass dieser Vergleich hinkt
Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 28. März 2008 um 21:40 Uhr folgendes geschrieben:

Die Unterbringung in einer Kindertagesstätte, vor allem, wenn sie gegen das Kindermädel im eigenen Haushalt konkurrieren muss, hat vor allen Dingen auf eine ordentliche Qualität der Leistung zu achten. Ansonsten ist zu befürchten, dass die Kundschaft wegbleibt.


Nu klar, und das ist der Grund private Kitas zu fördern?
Denn darum ging es doch wohl, oder?

Aber prinzipiell bin ich auch dafür:
Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, die Gesellschaft zu teilen.
Und man sollte diese Teilung auch konsequent verfolgen.
Endlich beginnt die Trennung der Spreu vom Weizen nun schon in den Windeln.
Erfurter
Zitat:
Herasun hat am 28. März 2008 um 23:34 Uhr folgendes geschrieben:
Endlich beginnt die Trennung der Spreu vom Weizen nun schon in den Windeln.


Und was ist daran so schlimm?
Wer Leistung bringt soll diese auch selbst erfahren. Wer keine bringt hat ja die Möglichkeit sein Kind in die Aufbewahrungsanstallt zu bringen oder betreut sie selbst. Wenn man den ganzen Tag zu Hause ist ist das ja auch kein Problem.
Hugo
Ich verstehe die Aufregung nicht. Es gibt - zumindest im "Westen" - schon jetzt jede Menge private Kindertagesstätten, jede Tagesmutter ist gewissermaßen eine private Kindertagesstätte ... Kommunale Kitas haben oftmals sehr eigenwillige Öffnungszeiten, so z.B. von 8-12 und von 14-16 Uhr. Wie halt die kommunalen Beschäftigten zu arbeiten bereit sind oder dürfen ... Was soll eine arbeitende Mutter damit anfangen? Ihr bleibt nur die Tagesmutter. Ich glaube schon, daß da private Kitas viel flexibler agieren können. Im Osten profitiert man noch von den Strukturen aus den DDR-Zeiten. Deutschland besteht aber nicht nur aus "Mittel"-Deutschland. Meiner Meinung nach seht ihr vieles nur durch eure "Ost"-Brille.
Dr. No
Zitat:
Herasun hat am 28. März 2008 um 23:34 Uhr folgendes geschrieben:
Endlich beginnt die Trennung der Spreu vom Weizen nun schon in den Windeln.


Und was ist daran so schlimm?

Es ist nur schlimm weil der Vorschlag von der CDU kam. Hätte ein anderer diesen Vorschlag gemacht, oh je, dann wäre es dann eine Super-Idee gewesen. Dann hätte man damit argumentiert, dass dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ich habe längst durchschaut das hier gegen alles "geschossen" wird was nicht ein bisschen aus der rote Ecke kommt, auch wenn es so geniale Ideen sind wie private KITAs.

Ps.: mein Kurzer war in einer privaten KITA und er hat sich prächtig entwickelt!!!
Wir haben damals alle KITAs in unserer Umgebung inspiziert und genau unter die Lupe genommen und als für uns der schwere Tag kam unser Kind in den Kindergarten zu bringen, war der private unser Favorit --> OHNE AUSNAHME!!!
Herasun
Zitat:
Hugo hat am 31. März 2008 um 23:28 Uhr folgendes geschrieben:

Ich verstehe die Aufregung nicht. Es gibt - zumindest im "Westen" - schon jetzt jede Menge private Kindertagesstätten, jede Tagesmutter ist gewissermaßen eine private Kindertagesstätte ... Kommunale Kitas haben oftmals sehr eigenwillige Öffnungszeiten, so z.B. von 8-12 und von 14-16 Uhr. Wie halt die kommunalen Beschäftigten zu arbeiten bereit sind oder dürfen ... Was soll eine arbeitende Mutter damit anfangen? Ihr bleibt nur die Tagesmutter. Ich glaube schon, daß da private Kitas viel flexibler agieren können. Im Osten profitiert man noch von den Strukturen aus den DDR-Zeiten. Deutschland besteht aber nicht nur aus "Mittel"-Deutschland. Meiner Meinung nach seht ihr vieles nur durch eure "Ost"-Brille.


Das ist eben deine Meinung.
Für mich stellt sich die Sache aber geringfügig anders dar!
Ich denke, ich erwähnte bereits mehrfach, daß die Träger der Kindereinrichtungen eben nicht mit den nötigen Mitteln ausgestattet sind.
Und wenn das nicht Sache des Staates ist (nämlich dafür zu sorgen, daß unser wertvollstes Gut eben nicht nur als Kostenfaktor betrachtet wird und demzufolge mitunter nur halbherzig betreut werden kann), dann löst das Problem auch eine private Betreuung nicht wirklich.
Denn sind wir doch mal ehrlich:
Eltern, die sich eine private Betreuung leisten können, nehmen diese doch auch nicht deshalb in Anspruch , weil sie gerade paar Euro zu viel haben bzw. weil sie die privaten Kitas fördern möchten, oder?
Sie tun es deshalb, weil der Staat an unseren Kindern spart, und sie in der glücklichen Lage sind, ihren Kindern trotzdem eine gute Betreuung bieten zu können.
Was aber ist mit den Kindern, deren Eltern die Kosten eben nicht aufbringen können verwirrt verwirrt verwirrt ?
Meine Meinung dazu ist:
Gewinnen kann bei der Privatisierung auf Teufel komm raus keiner, außer die Sparfüchse der Regierung!
Ach ja, und durch meine Brille sehe ich eben in erster Linie, daß in diesem Staat zunehmend Menschen deshalb ausgegrenzt werden, weil sie nicht mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen sind!
Das hat mit keiner Himmelsrichtung und auch nichts mit einer Farbe zu tun!
Und wer mag, dem leihe ich die Brille auch mal!!! großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen
gastli
Ich sehe bei Privaten ein Problem mit der Sicherung von Qualitätsstandards.
Nachweis über die Ausbildung der Betreuer, regelmäßige Schulungen oder der generellen Eignung zur Betreuung von Kindern.

Einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Kinderbetreuung findet ihr hier. (PDF)

Zitat:
EFler hat am 28. März 2008 um 15:47 Uhr folgendes geschrieben:
Finde ich gut, endlich kann man seine Kinder auch in Kindergärten schicken die alternative Weltanschauungen vorleben!


Hier muss - Bezug nehmend auf den Schreiber des Beitrag - angenommen werden das unter alternative Weltanschauungen Rassismus und Fremdenhass gemeint ist oder?
GiselaTiciani
Zitat:
Hier muss - Bezug nehmend auf den Schreiber des Beitrag - angenommen werden das unter alternative Weltanschauungen Rassismus und Fremdenhass gemeint ist oder?

Entschuldigung, aber wieso unterstellen Sie (Gastli) dies? Nicht jede Alternative zum bestehenden System der Bundesrepublik ist automatisch rassistisch und-oder fremdenfeindlich.