FelixKaiser
Ich hab mal irgendwo eine Studie gelesen, die vom Land in Auftrag gegeben wurden, die die Oberzentren und glaube auch die Mittelzentren in Thüringen analysiert hatte. Für Gera wurde u.a. konstatiert, dass die Forschungs- und Entwicklungslandschaft stark unterentwickelt ist für ein Oberzentrum und die Ansiedlung beispielsweise eines Institutes dringend geboten sei, um dieses Defizit zu mindern. Auch sei die Situation für höhere Bildung stark verbesserungswürdig. BA und die private FH des SRH (die wie ich gestern las das ehrgeizige Ziel formuliert hat die Studierendenzahl künftig zu verdoppeln u.a. durch Einführung neuer Studiengänge) sind Anfänge, jedoch die Kooperation mit umliegenden Fachhochschulen und Universitäten ist mangelhaft. Wir bekommen von den dort ausgebildeten Fachkräften einfach zu wenig ab. Sogleich wurde festgestellt, dass die Wahl für die Gründung einer Fachhochschule in Jena damals mehr als ungünstig gewählt wurde und diese in Gera viel besser aufgehoben wäre. Ursächlich dafür waren wohl die Bedarfsplanungen anfang der 90er, die noch von zwei FHs mehr ausgegangen war, als dann letztendlich gegründet wurden. In der ursprünglichen Planung wurde Gera noch als Standort geführt.
Aber angesichts der prekären Wohnungssituation in Jena wäre es seitens des Landes vielleicht doch eine Überlegung wert, eine Außenstelle in Gera zu schaffen, für verschiedene Fachrichtungen. Das entspannt die Situation in Jena und täte der Bildungslandschaft Geras gut.
baumann
Hallo FelixKaiser, den Schlussfolgerungen aus Deinem Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen. Wie sich jedoch auch aus dem Forum Gera2012 herausschält, geht es beim "Geben und Nehmen" zuallererst um ein gegenseitiges Vertrauen.
Kapriolen, wie die plötzlich erschienene und in Lichtgeschwindigkeit wieder entfernte Kunsthausposition im klammen Haushalt 2011 geben der Hoffnung auf gedeiliche Zusammenarbeit kaum Nahrung. In Anbetracht der allgemeinen Lage deutscher Kommunen ist es wahrlich keine Schande, kein Geld verteilen zu können.
Wenn denn doch der Landesvater (oder hier die -mutter) beispringen soll, bedarf es eines ehrlichen und klaren Konzeptes zur Ansiedlung weiterer Bildungsstätten.
Dies kam bislang nur von den örtlichen Wohnungsgesellschaften, die mit allen erdenklichen Mitteln den notorisch klammen Studis den Weg nach Gera ebnen wollten.
Ein Studienplatz und ´ne billige Bude ist aber noch nicht alles, was der moderne Lernbürger von einer (zeitweisen) Heimat erwartet.
Übrigens: In Jena habe ich noch keine Reklame für "120 Jahre Otto Dix in Gera" entdecken können und deshalb ist mir immer noch nicht ergründlich, was der Kunsthaus-Förderverein mit den Spendenmitteln - die ja wohl nun endgültig nicht für den Anschub einer (Um-)Baufinanzierung bis zum Termin 12/2011 reichen werden - anfangen will. Das nur noch einmal zum eigentlichen Thema.
FelixKaiser
Ab und an hab ich in Jena auf dem Weg von/zur Arbeit schon mal Werbung für Gera gesehen, zuletzt glaube ich um Weihnachten. Allerdings handelte es sich um Werbung von privater Seite, nicht der Stadt. Kunsthaus wird sich wohl verschieben, war eigentlich auch von Beginn an klar, mich wunderts nur dass bisher kein Alternativkonzept für den 120. Geburtstag vorgelegt wurde. Hier darf der Anschluss nicht verpasst werden, sonst droht das Kunsthaus zur Kulturruine zu werden, bei allem Potenzial das in dem Vorhaben steckt. An dem Punkt wo die Stadt steht darf keiner der Mitstreiter vor den Kopf gestoßen werden. Was den Haushaltsposten betrifft so hoffe ich erinnert sich die OTZ Redaktion in einigen Wochen daran bei dem Thema noch einmal nachzuhaken. Von sich aus wird aus dem Rathaus keine Mitteilung kommen was es mit dem Posten auf sich hatte. Recherchen wurden schließlich angekündigt.
Das Engagement der Wohnungsunternehmen ist zu loben, am Ernst-Abbe-Platz fiel mir zuletzt die Reklame für Gera auf. Ich wünsche mir hier mehr Unterstützung, vorallem von Seiten des Landes.
strubbel
es wird eine kulturruine werden bzw. bleiben und der supergeburtstag des malers wird wohl sicher auch nicht der kassenkracher, schon mindestens aus einem bereits genanntem grund (den baumann schon z.B. brachte): nämlich, dass kaum überregionale werbung dafür sichtbar ist.
berichterstattung: erinnern wir uns mal an viele andere "fälle", die erst kurz aufgerührt werden und dann....

(winterdorf, stadtteilbibliothek, jugendclub und vieles andere mehr)
und jetzt kocht zwar mal kurz hoch, was den finger im mustopf namens haushalt (dem kunsthausposten derzeit aktuell) betrifft und dann?

wahrscheinlich wie gewohnt
wenn das rathaus keine "meldung" macht (wortlaut felix), wird die otz es von sich aus machen?
gerade war ich mal wieder "drüben" im gera-2012 lesen... bis auf den bekannten hundefreund (wir erinnern uns? *gg*) waren die meisten beiträge dort sehr treffend. der letzte kommentar, den ich gerade las von einem dr. r.keßler mit dem titel "mission impossible" trifft es genauso auf den punkt, was wir eigentlich in gera brauchen.
ich erinnere mit schmunzeln an die "google-aufgabe" " gera 2030" (m.jischinski)

ich lese diesen blogtext ständig, um das gemüt wieder zu kühlen
baumann
Hallo FelixKaiser, den Förderern des Kunsthausprojektes hatte ich schon vor einiger Zeit hier im Forum meine Hochachtung und die Erfüllung des Vorhabens gewünscht. Sie haben sich ja auch namentlich zu diesem bekannt.
Das der Otto Dix nunmehr in den Räumen der Orangerie geehrt werden soll, steht wohl auch schon fest - zumindest, wenn ich die Ankündigung im Veranstaltungskalender des Monats Dezember richtig verstanden habe....aber was wird mit der ehemaligen LZB, wenn nix mit Dix?
....und der Beitrag von Dr. Keßler im Gera2012 / Kritik / Mission Impossible trifft in der Tat den Nagel auf den Kopf: Brilliant geschrieben, sachlich und mit Vision.....sehr lesenswert!
RudiRatlos
Zitat: |
baumann hat am 10. April 2011 um 19:07 Uhr folgendes geschrieben:
....und der Beitrag von Dr. Keßler im Gera2012 / Kritik / Mission Impossible trifft in der Tat den Nagel auf den Kopf: Brilliant geschrieben, sachlich und mit Vision.....sehr lesenswert!
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Jepp, ich habe heute die Gelegenheit erhalten diesen Kommentar zu lesen. Aber eben auch die entsprechenden Raktionen darauf, mich wundert dabei nicht dass einer der Kommentatoren den Sarrazin ins Spiel brachte.
Und auch die lautesten "Mit uns nicht"- Rufer kenne ich bereits.
strubbel
war doch mutig, den gutsten thilo zu benennen in unserer innovationsmetropole, oder?
aber es ist echt sahne, was man da meistens zu lesen kriegt....mei da tun sich ja wunschkandidaten auf
baumann
Nun kommt zu früher Morgenstund' die Meldung auf den Toast, wonach die Landesregierung den Ankauf von Kunstgegenständen aus der Sammlung Behrens-Weise für die Kunstsammlung Gera mit 350.000 Euro stützt.
Herr Ch Matschie bezeichnet die erworbenen Gegenstände als "prägend für die Geschichte und das Kulturleben Geras".
Wer ist Behrens? Wer ist Weise? Was wir nun aus Otto, aus der Bezeichnung "Otto-Dix-Stadt Gera"?
Wird jetzt an den Zufahrten ein "Willkommen in der Dix-Behrens-Weise-Stadt Gera" die Einströmenden begrüßen?
Es gilt, viele, viele Fragen zu beantworten. Ich spüre, das WE wird kurz!
RudiRatlos
Zitat: |
baumann hat am 16. April 2011 um 01:31 Uhr folgendes geschrieben:
Wer ist Behrens? Wer ist Weise? |
Das sind die welche den Dix sozusagen gesammelt haben für etliche Märker und zwar in Stuttgart wenn ich es recht in Erinnerung habe. Eines der Bilder habe ich im Bürgermeisterthema verlinkt (Großstadt). In Gera ist ja von Dix'scher Kunst nicht viel geblieben nach '45.
baumann
Aha, jetzt fehlt für die an Umfang wachsende Sammlung nur noch die bauliche Hülle und die interessierten Besucher.
...Das Triptychon wollen wir aber besser nicht auf die Werbetafeln dieser Stadt drucken.
RudiRatlos
Wer weiß was für die 350tsd € zu haben ist. Eventuell passt das Ganze ja in eine Streichholzschachtel

, und da gibts dann kein räumliches Problem.
baumann
Es soll sich nach Angaben der OTZ schon um einen nennenwerten Fundus handeln..Vielleicht kann sich ja der Sparfuchs-Pächter des "Winterdorfes" mit seinem Sicherheitspersonal an der Bewahrung des Kunstschatzes mal gemeinnützig beteiligen
baumann
Schon gestern abend stand in der OTZ Online zu lesen, dass die SPARKASSEN-Kulturstiftung Hessen-Thüringen das "Geraer Dix-Jahr mit 31.000 Euro unterstützt".
Diese Institution betätigt sich auch im Bereich Bildung und Wissenschaft (siehe Homepage).
Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn man diesen Betrag zu je einer Hälfte den Bereichen Kultur (Otto-Dix-Ausstellung und Vergabe eines Installationspreises) und Bildung (Schulsanierung) gereicht hätte. Es wäre möglicherweise ein Signal gewesen, dieses unheilige "Entweder-Oder" zwischen Kunsthaus und Schulen zu einem "Und" oder "Sowohl-Als auch" zu wandeln - auch wenns für beide Bereiche wohl nur der bekannte Tropfen auf den heissen Stein gewesen wäre.
Gibt es nichts Wichtigeres, als die "erstmalige Vergabe eines Installationspreises" voranzutreiben?
Vielleicht kann mir hier einer im Forum darauf eine schlüssige Antwort geben.
RudiRatlos
Zitat: |
baumann hat am 24. Mai 2011 um 14:34 Uhr folgendes geschrieben:
Gibt es nichts Wichtigeres, als die "erstmalige Vergabe eines Installationspreises" voranzutreiben?
Vielleicht kann mir hier einer im Forum darauf eine schlüssige Antwort geben. |
Nun, ich bin dieser Jemand gewiss nicht.
Und gäbe es einen solchen, wäre dieser nicht geradezu prädestinert der neue OB in Gera zu werden?
baumann
Heute morgen habe ich über die OTZ Online die neueste Ausgabe des KOMMUNALER ANZEIGER "in die Hände" bekommen. Hierin findet sich ein Artikel zu den Ergebnissen der vom OB Dr. Vornehm im April 2010 eingesetzten Arbeitsgruppe "Stadtmarketing".
Der Artikel ist lesenswert. Ich habe dies dreimal getan und für mich ergibt sich folgendes Fazit:
1. Ein Marketing-Konzept für die Stadt Gera kann die AG nicht erstellen; hierzu bedarf es externer Spezialisten (Diese Erkenntnis kommt erst nach einem Jahr?)
2. Bevor ein Marketing-Konzept erstellt werden kann, bedarf es erst eines Stadtentwicklungskonzeptes (Ich dachte, das gibt es schon und es wird jährlich fortgeschrieben. Und wo liegen die gravierenden Unterschiede zwischen Marketing und Stadtentwicklung?)
3. Die Stadtverwaltung sollte sich auf Projekte konzentrieren, deren Finanzierung auch gesichert sei (Bei der angespannten Haushaltlage bleibt da vom ursprünglichen Entwurf wohl eher weniger bis nix übrig)
Ja, was ist denn nun von der Arbeitsgrupppe "Stadtmarketing" in den zurückliegenden 13 Monaten erarbeitet worden?
Auch bei vierter Lesung habe ich hierauf leider keine Antwort gefunden.
Adeodatus
Zitat: |
Auch bei vierter Lesung habe ich hierauf leider keine Antwort gefunden. |
@ baumann, ich habe die Antwort gefunden!
der Arbeitskreis oder auch unter Vornehmen Fachkundigen auch Arbeitsgruppe genannt hat 7,5 Monate Kaffee gekocht, und gekocht und gek- na ja jedenfalls haben die sich dann überlget wie man sich wenigstens ein gaaaaaaaanz klein wenig mit dem Marketing - Konzept beschäftigen könnte und da hat einer die Zündende

gehabt, und der hat dann gesagt "wir haben davon ja gar keine Ahnung, das kann nur jemand der weiß wie's geht.
Dann kam der Kaffeesatz ins Spiel der sich ja logischerweise die ersten 7,5 Monate angesammelt hat, so ca. 3,8 Tonnen und da haben die Jungs und Mädels daraus gelesen das man ja ein Stadtentwicklungskonzept braucht weil es in Gera ja nur "Leitlinien der Stadtentwicklung - „Otto-Dix-Stadt Gera 2020“" gibt. Also brauchen wir jetzt jemanden der in der Lage ist an hockkomplizierter Computertechnik dieses Stadtentwicklungskonzept zu schreiben.
Ja und nun der Punkt drei, da ja vor 13 Monaten noch niemand etwas von der leeren Stadtkasse wusste, konnte man. erst jetzt, nachdem man die leere Schatulle völlig verstaubt in einer dunklen Ecke das Rathauses fand sagen das "sich die Otto-Stadt auf Projekte konzentrieren soll , deren Finanzierung auch gesichert sei" übrigens das Dix wurde aus Kostengründen weggelassen (Briefbögen lassen sich dadurch etwas Kostengünstiger drucken).
Ich bin froh das es nun raus ist.

ach nö lieber so
baumann
Mensch, spidy, jetzt wird mir alles klar

Da war doch noch das Versprechen, in der Stadtverwaltung nur noch Kaffee aus "Fair-Trade" aufzukochen.
Wenn dem so ist, wurde wohl in den 13 Monaten wenigstens dieses Vorhaben "planmässig erfüllt".
Heiliger Bimbam, Du bist ja wirklich ganz nah am Geschehen dran
Danke und ein schönes WE für Dich.
baumann
Heute ist ja nicht viel los in FT und da habe ich mal auf der Homepage des Kunsthauses Gera nach neuen Nachrichten (denglisch: News) geschaut.
Unter der Rubrik "Aktuelles" findet sich im Artikel "Kunsthaus begeistert Reiseveranstalter" der Hinweis, das Herr Dr. Frank Rühling (Leiter FD Kultur) den Gästen das "......1.400 qm grosse, künftige Museum" konzeptionell vorstellte.
1.400 qm?
In der gleichen Homepage wird unter der Rubrik "Projekt" mit dem Link auf "Gebäude" auf eine Gesamtnutzfläche von 4.000 qm verwiesen. Die Parkplätze vor der Festung können ja in dieser Berechnung nicht gemeint sein.
Da muss das Konzept, welches lt. OB jetzt stehen soll, wirklich gut sein.
FelixKaiser
1400qm Ausstellungsfläche, 2600qm Nutzfläche für Lager, Kasse/Tickerverkauf, Toilette, Stand für Souveniers? Wäre vorstellbar, hab jetzt nicht geschaut, aber ist nicht näher definiert was worunter fällt?
baumann
Nein, das Betreiberkonzept ist noch nicht veröffentlicht worden. Den Fördermittelstellen wird es aber bestimmt vorliegen.