Wer hat das Sterben verdient?

orca
Wieder mal ein Hartz-IV-Todesopfer: arbeitslos, allein, arm. Und der Mann dokumentierte seinen bewußt herbeigeführten Hungertod. Siehe http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,534750,00.html .

Schade um ihn. Solch ein konsequenter Mensch richtet seine Aggressionen leider nicht gegen die Schuldigen, sondern gegen sich. Das (Tot-)Hungern des Armen auf der Schwelle des sozial hochstehenden Verbrechers war eine moralisch wirkungsvolle Maßnahmen bei den alten Kelten. Entweder der Verbrecher gab nach oder war bei der Gemeinschaft, in und mit der auch er lebte, unten durch. Nur in der BRD, in welcher als kapitalistischem Regime Verbrechen gesellschaftliche Norm sind, nutzt das nichts. Denn die Verbrecher bewegen sich anonym und die Verantwortung von sich abwälzend fernab ihrer Opfer in ihren eigenen Kreisen. Durch Hungerstreiks ist ihnen nicht beizukommen. Da müssen wir schon andere Maßnahmen ergreifen.
U.Walluhn
So bringt man Menschen um. Still, leise, heimlich, ohne Waffen und ohne KL. Nicht jeder hat den Mut, den Kampf aufzunehmen und auch durchzuhalten.
SirBernd
Wenn ich das über diesen Mann lese, bin ich traurig.
Böse, dass er mit Sicherheit nicht das einzige Opfer, weil kein Sinn mehr im Leben, ist.
Einige andere, die freiwillig nicht mehr unter uns weilen, hatten bestimmt ähnliche Probleme, ihren Abgang nur nicht dokumentiert ...
U.Walluhn
Es hat schon eine ganze Reihe Suizidfälle unter den Hartz4-Opfern gegeben. Keiner zählt sie, keiner nennt die Namen, keiner deckt die Schicksale auf. Wo immer es geht, werden die Fälle verschwiegen. Wir hatten in Erfurt auch schon gut ein dutzend solcher ausweglosen Menschen, keiner stand je in der Zeitung. Man erfährt es unter der Hand von Notärzten, die man persönlich kennt. Bei der Eisenbahn (DBAG) gibt eine Informationssperre über Suizidfälle. Es vergeht allerdings hier fast kein Tag, an dem nichts in dieser Richtung passiert.
Pfiffikus
Zitat:
U.Walluhn hat am 15. Februar 2008 um 01:49 Uhr folgendes geschrieben:

Bei der Eisenbahn (DBAG) gibt eine Informationssperre über Suizidfälle. Es vergeht allerdings hier fast kein Tag, an dem nichts in dieser Richtung passiert.

Gibt es vermehrt Suizide unter Eisenbahnern?


Pfiffikus,
der nicht glaubt, dass da so viele Hartz-IV aufstocken müssen
U.Walluhn
Nein unter Eisenbahnern nicht, aber auf den Gleisen der Eisenbahnen ereignen sich überdurchschnittlich viele.
gastli
2013 - Hartz IV tötet immer noch.

Am 13. Oktober 2012 zündet sich ein junger Mann auf den Stufen des Reichstagsgebäudes in Berlin selbst an, dann sticht er sich mit einem Messer in die Lunge. Kurz darauf stirbt er an diesem Ort, vor den Augen vieler anderer Menschen.

Marius, 32 Jahre alt, ist tot.


Was trieb ihn in den Suizid?

mehr erfahren:
http://mantovan9.wordpress.com/2012/10/2...re-alt-ist-tot/
und
http://www.atase.de/blog/ehrfurcht-vor-d...globalnoisetag/