Erdogan fordert türkische Schulen und Unis in Deutschland

Tom
In Deutschland sollen türkische Schulen und Universitäten geschaffen werden. Das forderte der türkische Premier Erdogan während seines Besuchs bei Bundeskanzlerin Merkel. Viele Migranten beherrschten ihre Muttersprache nicht, beklagte Erdogan.

"In Deutschland sollten Gymnasien gegründet werden können, die in türkischer Sprache unterrichten, und die Bundesregierung sollte darin kein Problem sehen", forderte Erdogan bei einer Diskussion mit türkischen und deutschen Jugendlichen im Berliner Kanzleramt. Auch türkischsprachige Universitäten müsse es in der Bundesrepublik geben. "Wissenschaft kennt keine Grenzen", sagte er zur Begründung.


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birke
Angenommen, es würde eine grössere Zahl deutscher Bürger in die Türkei auswandern und es würde die umgekehrte Forderung erhoben - ich glaube, die Reaktion kennen alle. Weiter angenommen es würde realisiert, dann würde diese Schule spätestens jetzt abgefackelt und eventuell helfende Feuerwehrleute verprügelt.
Nur gut, dass es auch Türken gibt, die ein Interesse an Integration haben und wissen, das es in den meisten Beschäftigungsverhältnissen keine Dolmetscher gibt. Oder will Erdopgan auch noch ein Bundesland?

Respekt !!!
Pfiffikus
Zitat:
Erdogan hat folgendes gesagt:

In Deutschland sollen türkische Schulen und Universitäten geschaffen werden.

Soweit mir bekannt ist, ist dieser Mann Regierungschef in der Türkei, dann sollte er auch besser dort regieren! Ich nehme an, das ist ein Vollzeitjob.
Für Deutschland hat er keinerlei Mandat.


Zitat:
Erdogan hat folgendes gesagt:

Viele Migranten beherrschten ihre Muttersprache nicht, beklagte Erdogan.

Ist auch nicht weiter tragisch. Diese Leute haben sich entschieden, Deutschland als ihren Lebensmittelpunkt zu wählen und da ist es viel sinnvoller, wenn sie die deutsche Sprache zu erlernen haben.
Wenn sie dann noch ein büssl türkisch können, das stört ja nicht weiter.


Zitat:
Erdogan hat folgendes gesagt:

"Wissenschaft kennt keine Grenzen"

Da vergaß er zu erwähnen, dass die Wissenschaftssprache üblichereisen englisch und nicht türkisch ist.


Pfiffikus,
der einen Populisten reden hörte
U.Walluhn
Zitat:
In Deutschland sollen türkische Schulen und Universitäten geschaffen werden. Das forderte der türkische Premier Erdogan während seines Besuchs bei Bundeskanzlerin Merkel. Viele Migranten beherrschten ihre Muttersprache nicht, beklagte Erdogan.

Welch Wunder, dass er nicht gleich die Einführung der Amtsstprache Türkisch in Deutschland forderte. Und in jeder Stadt über 50.000 Einwohner eine Großmoschee.
Bernhard P.
So verkehrt finde ich Erdogans Forderung nicht. Wenn Edmond Stoiber (CSU) z.B. fordert das Ausländer die in Deutschland verbleiben sollen die deutsche Sprache einigermaßen zu beherrschen haben sollte man mit dem richtigen Erlernen der eigenen Sprache wohl erstmal anfangen. Gilt besonders für die Kinder. Von den Erwachsenen sollte man vorraussetzen das sie ihre Muttersprache einigermaßen beherrschen. Allerdings sollte man dabei das nötige Feingefühl walten lassen. Nicht das sich zum Schluss die Deutschen in ihrem eigenem Land als die Ausländer fühlen.
U.Walluhn
Alls muss seine Grenzen haben und im Rahmen bleiben. Türkisch für türkische Schulklassen mag noch nagebracht, aber ganz türkische Schulen und Universitäten (!!) das geht doch bitte "ein wenig" zu weit.
Bernhard P.
Klar, ich sagte doch das richtige Maß ist entscheidend. Außerdem, Angst das es so passiert wie Herr Erdogan dies gerne möchte habe ich nicht da im Kapitalismus jede Maßnahme vorher einer Rentabilitätsprüfung unterzogen wird, sprich ob die Sache für irgendwen Profit abwirft. Da dem kaum so ist dürften Erdogans Pläne und Wünsche schon fast gestorben sein.
U.Walluhn
Unser marodes Schulsystem ist ja nicht einmal in der Lage, ordentlich Deutsch zu unterrichten. Wie soll dann bitte Türkisch gehen?
Dr. No
Zitat:
mcbernie hat am 09. Februar 2008 um 02:02 Uhr folgendes geschrieben:

Klar, ich sagte doch das richtige Maß ist entscheidend. Außerdem, Angst das es so passiert wie Herr Erdogan dies gerne möchte habe ich nicht da im Kapitalismus jede Maßnahme vorher einer Rentabilitätsprüfung unterzogen wird, sprich ob die Sache für irgendwen Profit abwirft. Da dem kaum so ist dürften Erdogans Pläne und Wünsche schon fast gestorben sein.


Na dann sei mal froh, dass du hier im Kapitalismus lebst und nicht im Sozialismus oder Kommunismus. Denn so wie ich aus deinen Zeilen lese, wäre es dann nämlich möglich solche Schulen hier zu errichten und du wärst dann im eigenen Staate als Deutscher einer von der Minderheit, so wie es schon in einigen Städten der Fall ist.

Und im übrigen bringen genügend Türken dem deutschen Staate Profit, denn es gibt nicht wenige die einen festen Job haben und ihre Steuern zahlen und nicht wie so mancher Deutsche, der den ganzen Tag für´s Nichtstun nur die Hand aufhält!!!
U.Walluhn
Im real existierenden Sozialismus der DDR war die Türkei "kapütalistisches" Ausland. Also nix von wegen türkische Schulen. Was hätten diese Schulen lehren sollen. Marxüsmüs-Lenünüsmüs?
SirBernd
Denke, in der heutigen Zeit wäre es vernünftig, über eine Sprache nachzudenken, die in allen Ländern der Erde gelehrt wird. 15 Jahre später gäbe es sprachlich keine Integrationsprobleme mehr ....
Dr. No
Zitat:
U.Walluhn hat am 10. Februar 2008 um 21:13 Uhr folgendes geschrieben:

Marxüsmüs-Lenünüsmüs?


Der gefällt mir!
Dr. No
Zitat:
SirBernd hat am 10. Februar 2008 um 21:25 Uhr folgendes geschrieben:

Denke, in der heutigen Zeit wäre es vernünftig, über eine Sprache nachzudenken, die in allen Ländern der Erde gelehrt wird. 15 Jahre später gäbe es sprachlich keine Integrationsprobleme mehr ....


Ich glaube so einfach ist das nicht. Das hatten wir alles schon mal mit Esperanto und kennst du jemanden der dieser Sprache mächtig ist?! Ich nicht! Es sollte mal überall auf der Welt Englisch gelernt werden aber als Pflicht zur eigenen Muttersprache dann klappt es auch mit der Verständigung in der U-Bahn und das nicht nur in München sondern weltweit.
SirBernd
Ja, mit dieser Kunstsprache Esperanto klappte es wirklich nicht, kenne sie nur aus dem Kreuzworträtsel. Englisch, für jeden Schüler als Nebenfach auf der Welt, das wärs doch schon ... Ja
gastli
Nur gut dass die Türken da weitaus moderner, unverbohrter und weltmännischer aufgestellt sind.
Die Idee Erdogans hat etwas für sich - 117 deutsche Schulen im Ausland beweisen es. Der Deutsche im Ausland rottet sich zusammen, schottet sich ab, passt sich nicht in die Kultur ein, aber der Türke darf dies nicht. Seltsam.

Zitat:
Nach einer Gesprächsrunde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreichen Schülern im Kanzleramt hatte Erdogan erklärt, die Türkei sei bereit dafür Lehrer aus der Türkei nach Deutschland zu schicken. Er verwies dabei auf deutsche Schulen in der Türkei. Türkische Schulen in Deutschland zu verhindern, wäre ein Fehler, so Erdogan.(tagesschau)


Türkische Schulen in Deutschland zu verhindern wäre nicht nur ein Fehler, es wäre ein Akt des offenen Rassismus durch einen Staat, ein Vorgehen welches nicht in ein freies Europa passt.

die Süddeutsche zeitung schreibt:

Zitat:
Tatsächlich gibt es die "Klein-Türkei", vor der sich Erwin Huber fürchtet, hierzulande schon lange, obwohl sie mit der großen Türkei nur wenig zu tun hat. Sie ist vor allem eine Folge einer großen und nicht enden wollenden politischen Unreife. Sie ist die Konsequenz einer arroganten Weigerung anzuerkennen, dass man mehr als zwei Millionen Einwanderer im Land hat.


Genau hier liegt das Problem.
Und noch schlimmer ist es in Huber's Bundesland. Die ticken so:
Wenn Ali, der Türke, endlich jeden Sonntag Schweinebraten isst und sich zwischen den Ave Maria in perfektem Deutsch zur Demokratie und Gleichheit der Frau bekennt, während seine Kinder Hans und Jürgen die Universität besuchen - wird Bayern-Schorch ihm dann seine Resi zur Frau geben?
Nein. Bayern-Schorsch wird Ali immer noch als Türke wahrnehmen. Die Resi wird jemand mit hellerer Hautfarbe heiraten.
U.Walluhn
Der böse Deutsche und der gute Türke. Wenn ich solche verbrämte Ideologie lese, wird mir ein wenig unwohl. Klar, wir lernen alle türkisch und passen uns in den kommenden 10 Jahren vollständig der türkischen Kultur an. Entschuldigung, was soll dieser Blödsinn?
Bernhard P.
Nichts dagegen wenn man an einigen Universitäten vielleicht türkisch lehrt. Doch es sollte die Ausnahme bleiben. Andererseits ist mir auch nicht bekannt das deutsche Politiker fordern in der Türkei an den Schulen Deutsch zu lehren.
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 11. Februar 2008 um 13:10 Uhr folgendes geschrieben:

Nur gut dass die Türken da weitaus moderner, unverbohrter und weltmännischer aufgestellt sind.
Die Idee Erdogans hat etwas für sich - 117 deutsche Schulen im Ausland beweisen es. Der Deutsche im Ausland rottet sich zusammen, schottet sich ab, passt sich nicht in die Kultur ein, aber der Türke darf dies nicht. Seltsam.

Ähm Gastli, wer erzählt denn so einen ausgemachten Schmarrn? Kannste das irgendwie belegen? Mit einem Link zum Beispiel?

Statt dessen solltest du dir mal den Link ansehen und vor allem auch mal lesen, den du selber gepostet hast. Ich darf mal zitieren:
Zitat:
Schüler
593 türkische Schüler,
145 ausländische Schüler

Auf die Schnelle hab ich nicht gefunden, wie viele der 145 Ausländer Deutsche sind.

Aber hier kann ich keineswegs erkennen, dass sich der Deutsche im Ausland "zusammenrottet" und "abschottet". Vielmehr scheint diese Schule hervorragend geeignet zu sein, die in der Gegend lebenden Ausländer zu integrieren. In der Tat modern, unverbohrt und weltmännisch.


Nun hab ich den Herrn Erdogan nicht selber gehört. Aber wenn ich mich nicht irre, verlangt er türkische Schulen, damit die hier lebenden Türken in türkischer Sprache unterrichtet werden können.
Zitat:
Viele Migranten beherrschten ihre Muttersprache nicht, beklagte Erdogan.



Gastli, erstens vermisse ich bei diesem Ansatz von Erdogan jegliches Integratives Bemühen, wie du es uns in Istanbul gezeigt hast. Und zweitens erkenne ich nicht, dass die von Erdogan gewünschten Schulen vorrangig die hier heimischen Deutschen ansprechen sollen.


Vielmehr sehe ich die Gefahr, gerade wenn diese Schulen in den Stadtteilen errichtet werden, in denen ausgesprochen viele Türken wohnen, sehe ich genau die Befürchtungen, die du den Deutschen fälschlicherweise in Istanbul unterstellst: Zusammenrottung und Abschottung in einer Parallelgesellschaft - mitten in Deutschland.

Wollen wir sowas? Ich nicht. Deshalb lassen wir den Herrn Erdogan doch lieber in der Türkei als bei uns regieren.


Zitat:
gastli hat am 11. Februar 2008 um 13:10 Uhr folgendes geschrieben:

Bayern-Schorsch wird Ali immer noch als Türke wahrnehmen. Die Resi wird jemand mit hellerer Hautfarbe heiraten.

Und die Resi hat hier sogar eine echte Chance, bei der Partnerwahl ein Wörtchen mitzureden.


Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass Fatima in Istanbul auch trotz deutscher Schule vorwiegend an Mustafa verheiratet wird
SirBernd
Jede Sprache der Welt sollte überall gelehrt werden dürfen, aber Forderungen im Gastgeberland eigene Schulen zu erstellen, wo dann nur in der eigenen Sprache unterichtet wird, das geht ja wohl doch zu weit ....
Wäre der Anfang von Kleinstaaterei, weil andere Länder ja nachziehen würden und mit der erwünschten Völkerverständigung im eigenen Lande wäre es dann ja wohl ganz vorbei.
SirBernd
Türkische Schulen mit Hauptfach Deutsch bis zum 4. Schuljahr, wo die Jungens und Mädels dann locker nebenbei die deutsche Sprache erlernen, so dass sie dann nach 4 Jahren fit genug sind, auf deutschen Schulen, neben ihren deutschen Klassenkameraden, ohne Nachteile, weiterzulernen, wäre vielleicht noch ganz vernünftig und akzeptabel.