Erdogan fordert türkische Schulen und Unis in Deutschland

die_gute_fee
Zitat:
Pfiffikus hat am 12. Februar 2008 um 21:23 Uhr folgendes geschrieben:



[QUOTE]mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 20:23 Uhr folgendes geschrieben:
So wie ich aber den Herrn Erdogan verstanden habe, soll der deutsche Steuerzahler nun noch türkische Schulen in Deutschland finanzieren.


Gibt es ein entsprechendes Zitat?
Für mich bleibt immer noch die Frage, was eine "türkische Schule" überhaupt sein soll.
Pfiffikus
Zitat:
die_gute_fee hat am 12. Februar 2008 um 21:30 Uhr folgendes geschrieben:


Gibt es ein entsprechendes Zitat?
Für mich bleibt immer noch die Frage, was eine "türkische Schule" überhaupt sein soll.

Nein, ich habe kein Zitat.

Wozu auch solche konkreten Fragen beantworten? Hier hat ein populistischer Phrasendrescher einen Spruch geklopft und viel Wirbel und Publicity erfahren - in türkischen Kreisen dürfte diese Forderung viel Beifall gefunden haben - damit ist doch der Zweck erreicht.

Jegliche Konkretisierung seiner Wünsche würde von seinen politischen Gegnern gerne als Steilvorlage aufgegriffen und zerpflückt. Das muss er sich nicht geben.
Sein Vorschlag, auch wenn er als Forderung formuliert war, steht doch jenseits einer Realisierbarkeit. Wozu also konkretisieren?


Pfiffikus,
der nicht auf dem Laufenden ist, ob in der Türkei irgendwelche Wahlen anstehen
die_gute_fee
Zitat:
Pfiffikus hat am 12. Februar 2008 um 22:25 Uhr folgendes geschrieben:

Pfiffikus,
der nicht auf dem Laufenden ist, ob in der Türkei irgendwelche Wahlen anstehen


ich meine gehört zu haben, dass er auf die wählerstimmen der in deutschland lebenden türken angewiesen sei... auf stimmen ist man wohl am ehesten angewiesen, wenn wahlen anstehen.

ansonsten wird mal wieder mehr wirbel gemacht, als es braucht. in den tagesthemen sah man gerade ein beispiel einer grundschule, an der deutsch und türkisch gelehrt/gelernt wird - von zweisprachigen lehrern. das finde ich eine sinnvolle einrichtung und so (oder gern auch mit weiteren sprachen) stelle ich mir generell grundschulen in deutschland vor.
Herasun
Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 20:23 Uhr folgendes geschrieben:

Ich denke mal wir sollten uns erst mal in der Toleranz gegenüber unseren eigenen Mitbürgern üben ....


Ja, genau das meinte ich, @mcbernie.
In dem konkreten Fall eben Toleranz gegenüber @gastlis Meinung.
Herasun
Zitat:
U.Walluhn hat am 12. Februar 2008 um 20:24 Uhr folgendes geschrieben:

Ich höre und lese ständig Integration. Und zwar Integration von Ausländern in Deutschland. Ich hätte nun gern mal gewusst, welches Land integriert mehr als 6 Millionen deutsche Hartz4-Gemeinschaften und bietet denen eine Perspektive und ein besseres Leben? Die Türkei vielleicht? Herr Erdgoan vielleicht?


Warum Sie ständig Äpfel mit Birnen vergleichen, ist einerseits nicht nachvollziehbar und zudem...???
Richtig, Herr W.:
Nichts als Polemik
Und die hilft keinem der hier Angesprochene in irgendeiner Weise weiter, auch nicht den 6Mill. Bedarfsgemeinschaften.
Günstigstenfalls Ihrem Bürgerrat. Doch selbst dem ist eine solche "Diskussion" meines Erachtens eher abträglich. Es sei denn, Sie sind ausschließlich auf Dummenfang!
U.Walluhn
Ich glaube kaum, dass 6 Millionen Hartz4-Bedarfsgemeinschaften als Dummenfang ansehen, wenn türkische Probleme wichtiger sind als die der eigenen Familien. Ich schlage vor, 2 Millionen dieser Familien machen sich auf den Weg nach Istanbul, 1 Million nach Ankara, der Rest verteilt sich auf Basel, Zürich, Chur, Zug in der Schweiz. Und alle halten dort die Hände auf: Asyl, Asyl. Ich bin gespannt, wie die beiden Regierungen in diesen Ländern reagieren werden. Stocksauer vermutlich. Und mit sofortiger Ausweisung.
die_gute_fee
Zitat:
U.Walluhn hat am 13. Februar 2008 um 00:16 Uhr folgendes geschrieben:
Ich glaube kaum, dass 6 Millionen Hartz4-Bedarfsgemeinschaften als Dummenfang ansehen, wenn türkische Probleme wichtiger sind als die der eigenen Familien. Ich schlage vor, 2 Millionen dieser Familien machen sich auf den Weg nach Istanbul, 1 Million nach Ankara, der Rest verteilt sich auf Basel, Zürich, Chur, Zug in der Schweiz. Und alle halten dort die Hände auf: Asyl, Asyl. Ich bin gespannt, wie die beiden Regierungen in diesen Ländern reagieren werden. Stocksauer vermutlich. Und mit sofortiger Ausweisung.


Von was für "türkischen Problemen" redest Du eigentlich?
U.Walluhn
Türkische Probleme? Ich habe keines. Andere haben eines. Herr Erdogan zum Beispiel. Und 1918 gab es eines. Aber 1918 ist lange her.
Türkische Schulen, Ach ja. Türkische Schulen. Ja das sollen türkische Exklaven auf deutschem Boden werden, die der deutsche Steuerzahler finanzieren soll. In diesen Schulen soll alles - also nicht nur die Sprache - türkisch bzw. auf türkische Art gelehrt werden, ganz so wie in der Heimat. Und Universitäten, rein türkische, die soll es auch geben.
Um dies finanzieren zu können, schlage ich kühn und zynisch vor, die Hartz 4-Regelsätze von 347 auf 298 Euro abzusenken. Die Menschen wird sicherlich "freuen".
die_gute_fee
Bei Zeit-Online gibt es einen lesenswerten Artikel zum Thema:

Zitat:

Mit zweierlei Maß

Assimilation sei ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagte der türkische Ministerpräsident Erdogan - starker Tobak. Etwas mehr Sensibilität würde aber auch seinen Kritikern nicht schaden

Von Günter Seufert

"Du sieht den Splitter im Auge deines Nächsten, den Balken im eigenen Auge siehst du nicht!" Die Worte Jesu kommen einem in den Sinn, wenn man die Worte des türkischen Ministerpräsidenten Recep T. Erdogan einen Moment auf sich wirken lässt. "Integriert euch, aber assimiliert euch nicht", hat Erdogan vor 18.000 seiner Landsleute in der Arena von Köln gesagt und Assimilation als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet.

Das mag schon sein, doch ist es starker Tobak für den Regierungsführer eines Landes, in dessen Verfassung es bis Mitte der Neunziger das Wort "verbotene Sprache" gab, gemeint war Kurdisch, und in dessen Verfassung es noch heute heißt, "keine andere Sprache als Türkisch darf türkischen Staatsangehörigen als Muttersprache gelehrt werden". Zwar sind im Zuge der EU-Reformen, private Kurdischkurse erlaubt. Doch wer auf Transparenten die Buchstaben X und W gebraucht, die es im Türkischen nicht gibt, wird wegen Separatismus angeklagt.

Die Lehrergewerkschaft Egitim-Sen musste die Forderung nach Unterricht der Muttersprache aus den Statuten nehmen, um einem Verbot zu entgehen. Und wer dem Nachwuchs einen kurdischen Namen geben will, riskiert, dass er vom Meldeamt zurückgewiesen wird.

"Wer vor euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein", fällt einem ein, wenn man die Reaktionen betrachtet, die Erdogans Kölner Rede in Bayern losgetreten haben. CSU-Chef Erwin Huber kann gar nicht fassen, dass Erdogan auf deutschem Boden türkischen Nationalismus betreibe, und Bayerns Innenminister Günter Beckstein ist entsetzt, weil Erdogan die türkische Kultur über deutsche gestellt habe.

Was ist die Sprache doch verräterisch! Das heißt ja wohl, dass man in Deutschland nur deutschen Nationalismus treiben darf. Und dass die deutsche über der türkischen Kultur stehen soll, ist bei so viel Empfindlichkeit wohl nicht ganz auszuschließen. Exakt dieselbe Geisteshaltung herrscht in der Türkei - jeder sagt: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste im ganzen Land?" Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass Deutschland Gründungsmitglied der EU ist und die Türkei an den Irak, Iran und Syrien angrenzt, und dass deshalb die Dinge vielleicht nicht mit dem gleichen Maß zu messen seien, so findet man doch viel Gemeinsamkeiten in dem Umgang mit Minderheiten und der Begeisterung für Assimilation.

So ist die Republik Türkei seit ihrer Gründung wild entschlossen, die Kurden zu assimilieren, wie sie das sehr erfolgreich mit anderen sprachlichen Gruppen gemacht hat, die alle auch Muslime sind: Tscherkessen, Araber und Tschetschenen beispielsweise. Als Minderheit erkennt die Republik Türkei nur die kleinen nicht-muslimischen Gruppen an: die Juden und die orthodoxen Christen, jene armenischen, griechischen sowie assyrischen Bekenntnisses. Wenn es um größere Gruppen geht, wie um die Kurden und die Alewiten, will die Türkei von Minderheitenrechten wenig wissen. Ihr rechtlicher Rückhalt ist der Vertrag von Lausanne, geschlossen nach dem Ersten Weltkrieg, der nur den nicht-muslimischen Gruppen den Schutz ihrer sozialen und religiösen Einrichtungen verspricht.

Auch Deutschland geizt mit dem Begriff der Minderheit und mit den Minderheitenrechten und hat sie für die Friesen, die Dänen und die Sorben reserviert, die kleine Gruppen sind und deren kulturelle Eigenheiten heute nicht die Politiker, sondern nur Ethnologen interessieren. Bei der größten der kulturellen Gruppen, die anders ist, als "wir", den türkischen Muslimen, wird nicht von Minderheit gesprochen, sondern ausschließlich von Integration. Auch Deutschland kann sich dabei auf internationales Recht berufen, das nur die autochthonen Gruppen als Minderheiten ernst nimmt und nicht Gruppen, die eingewandert sind.

Juristisch ist das sicher alles hieb- und stichfest, doch etwas mehr an Sensibilität würde den Deutschen genauso wenig schaden wie den Türken.


Quelle: ZEIT online 07/2008
http://images.zeit.de/text/online/2008/0...ilation-debatte
die_gute_fee
Auch interessant:
http://www.welt.de/meinung/article166771..._hat_Recht.html

Zitat:

Regt euch nicht auf – Erdogan hat Recht!
Angenommen, es gäbe eine deutsche Minderheit in der Türkei – es wäre selbstverständlich, wenn deutsche Politiker zur Pflege der kulturellen Tradition aufrufen würden. Doch der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, in Deutschland türkische Schulen einzurichten, hat für Empörung gesorgt. Warum eigentlich?

Ein berühmter jüdischer Witz geht so: „Kommt ein Mann zum Rabbi. Rebbe, sagt er, ich möchte mich scheiden lassen.“ Jüdische Witze sind in Deutschland so beliebt wie Klezmer-Musik. Vielleicht weil man auf diese Weise zeigen kann, dass man nicht Antisemit ist, ohne sich zu etwas zu verpflichten.
Zum Beispiel zum Nachdenken darüber, was ein solcher Witz über die jüdische Parallelgesellschaft im Shtetl und im Ghetto sagt: Nämlich dass dort in Hochzeits- und Scheidungsdingen das jüdische religiöse Gesetz galt. Und darüber, wie lange es überhaupt eine jüdische Kultur in Europa gegeben hätte, wenn sich die Juden so assimiliert hätten, wie sie es heute von den muslimischen Zuwanderern gefordert wird. Und darüber, was den deutschen Juden ihre Assimilation genutzt hat.
Weiterführende links

* CDU-Spitzenpolitiker nimmt Erdogan in Schutz
* CSU-Chef stellt EU-Beitritt der Türkei infrage
* Erdogan bekräftigt Warnung vor "Assimilierung"
* Erzbischof von Canterbury will Scharia zulassen
* Scharia in Großbritannien? Inakzeptabel!

Dieser Tage ist in England der anglikanische Erzbischof von Canterbury Rowan Williams unter Beschuss geraten, weil er laut darüber nachdachte, Imamen eine ähnliche Autorität in den muslimischen Gemeinden einzuräumen wie früher den Rabbinern in den jüdischen. Und in Deutschland empört man sich über den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, weil er seinen hier lebenden Landsleuten gesagt hat, Integration sei notwendig, Assimilation aber ein Verbrechen; und weil er über türkische Schulen in Deutschland nachgedacht hat.

Gäbe es eine große deutsche Minderheit in der Türkei, würde man es allerdings für das Selbstverständlichste der Welt halten, wenn deutsche Politiker beim Staatsbesuch die Landsleute zur Pflege ihrer kulturellen Traditionen ermutigen würden. So hielt es Charles de Gaulle bei seinem Besuch bei der französischsprachigen Minderheit in Quebec.

Und was türkische Schule betrifft: In Schlesien etwa, wo es immer noch eine – wenn auch arg dezimierte – deutsche Minderheit gibt, werden selbstverständlich auch deutsche Schulen von der Bundesrepublik Deutschland gefördert. Kein deutscher Politiker hat die Russland- oder Siebenbürgen-Deutschen zur Assimilation, also zur Aufgabe ihres Deutschtums und zur Kappung ihrer Bindungen zu Deutschland aufgefordert.

Und was den Vorschlag des Erzbischofs betrifft: In einem muslimischen Land wie Ägypten, wo es eine bedeutende christliche Minderheit gibt, gelten für die verschiedenen Religionsgemeinschaften verschiedene Regelungen in Sachen Eherecht; in Israel, wo es nicht einmal ein ziviles Eherecht gibt, ist es ähnlich. Übrigens fordert dort niemand die arabischen Bürger des Landes auf, sich zu assimilieren.

Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: In keinem Staat der Erde haben die Staatsbürger das Recht, die Gesetze zu missachten. Daran denken auch weder Williams noch Erdogan. Aber kein Staat der Erde hat das Recht, von seinen Bürgern die Aufgabe ihrer kulturellen und religiösen Identität zu verlangen. Dass Minderheiten auf ihre Eigenheiten bestehen, einschließlich der engen Verbindung zur Heimat, ja auch des Nationalstolzes, ist ihr Menschenrecht.

Dieses Recht wurde mit Füßen getreten, als die deutschen Minderheiten nach dem zweiten Weltkrieg im Namen der ethnischen und kulturellen Homogenisierung aus Polen, der Tschechoslowakei, Rumänien und anderen Teilen Osteuropas vertrieben wurden; dieses Menschenrecht wurde mit Füßen getreten, als die italienische Regierung im Namen der nationalen Einheit eine brutale Italienisierungspolitik in Südtirol durchführte; es würde mit Füßen getreten, wenn man von den hier lebenden Türken nicht nur Integration, sondern auch Assimilation fordern würde. Da hat Erdogan Recht.
VIDEO
UMFRAGE
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Diskussion um Integration
Erste deutsche Politiker verteidigen Erdogan. Was halten Sie davon?
Richtig so! Die Politiker müssen dafür sorgen, dass die Diskussion nicht ausufert
Das ist doch nur parteipolitisches Geplänkel
Mich interessiert dieses Thema überhaupt nicht
abstimmen Ergebnis
15% Richtig so! Die Politiker müssen dafür sorgen, dass die Diskussion nicht ausufert
81% Das ist doch nur parteipolitisches Geplänkel
4% Mich interessiert dieses Thema überhaupt nicht
Aktuell: 79 Stimmen
Deutschland hat immer noch Schwierigkeiten damit, ein Einwanderungsland zu sein. Ein Einwanderungsland ist nämlich bis zu einem bestimmten Grad auch immer ein multikulturelles Land. Ein Blick in die jiddischen Teile Brooklyns, in die kubanischen Viertel Miamis, in die Chinatowns diverser Großstädte, bestätigt diesen Befund. Mit dem gesellschaftlichen Aufstieg lockert sich für gewöhnlich der ethnisch-kulturelle Zusammenhalt. Wer also Integration will, muss für Aufstieg sorgen; und sich vorher mit dem Faktum des Multikulturalismus anfreunden.
Multikulti ist zum Schimpfwort geworden
Multikulti, einst eine beliebte Losung, ist selbst unter Linksliberalen zu einem Schimpfwort geworden. Das ist schade. Denn Multikulturalismus heißt doch nicht, dass man Ehrenmorde oder andere Formen des Dunkelmännertums gutheißt. Multikulturalismus heißt, dass man die Sitten von Berlin-Kreuzberg nicht einem bayrischen Bergdorf aufzwingt. Und umgekehrt. Multikulturalismus schließt auch das Recht ein, sich zu keiner Religion oder sonst gearteten Gemeinde zu bekennen – das Recht der Bauerntochter aus Bayern, das katholische Milieu zu verlassen, und der Bauerntochter aus Anatolien, das muslimische Milieu zu verlassen.
Der Staat hat auch dieses Recht – ja gerade dieses Recht - zu garantieren. Jeder moderne Staatsbürger ist selbst multikulturell, definiert sich über die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen. Darüber wird die Frage der Integration gelöst – dadurch, dass türkische Zuwanderer eben nicht nur zur türkischen Gemeinde gehören, sondern über ihre Einbindung in Schulen, Betriebe, Vereine, Parteien auch an der Zivilgesellschaft partizipieren.
Schlagworte
Erdogan Türkei Assimilation Integration Köln
Ob türkische Schulen dabei eher behilflich oder eher hinderlich sein würden, sollte man im Praxistest prüfen. Statt auf Erdogans Vorschlag mit gereizter Ablehnung zu reagieren, sollte man den türkischen Premier einladen, zwei oder zwanzig Modellschulen zu finanzieren. Deutschlands Türken werden dann mit den Füßen abstimmen; und die Erfahrung lehrt, dass Einwanderer die Schulen wählen werden, die ihren Kindern die besten Aufstiegschancen bieten. Haben die staatlichen Schulen Angst vor diesem Wettbewerb?
Türkische Schulen? Lasst die Praxis entscheiden!
P.S. Wie geht der jüdische Witz weiter? „Der Mann erzählt dem Rabbi, wie schlimm seine Frau ihn behandle. Mein Sohn, du hast Recht, sagt der Rabbi. Du darfst dich scheiden lassen. Kurz darauf kommt die Frau zum Rabbi und beschwert sich: Ihr Mann habe Lügen über sie erzählt. Dabei wolle er sie bloß loswerden, um eine Jüngere zu heiraten. Meine Tochter, du hast Recht, sagt der Rabbi. Die Scheidung kommt nicht in Frage. Da sagt der Schüler des Rabbi, der die ganze Zeit daneben gestanden hat: Aber Rebbe, zwei Parteien können doch nicht gleichzeitig Recht haben? Auch du hast Recht, sagt der Rabbi.“
gastli
Ich bleibe dabei. Es wird unserem Land nicht schaden wenn es sich besser in der Gemeinschaft Europa und Welt einbindet , nicht nur militärisch oder besser nicht militärisch.
Es wundert mich, dass das Thema von einem Politiker eines Landes, aus dem die Einwanderer kommen ergriffen werden muss und das es nicht dem Land, dass die Einwanderer gerufen hat, eine Ehre ist den Einwanderern optimale Bedingungen für ihrer Integration zu schaffen. Zum Aufbau des Wohlstandes in Deutschland waren doch die Türken und Italiener um die großen Gruppen zu nennen auch gut genug. Nicht nur türkische Schulen sind dringend angebracht.

Andere Staaten in denen deutsche Schulen betrieben werden sind sogar glücklich darüber diese Schulen anzusiedeln.
Wie machen die das?
Oder anders gesagt wie unreif für die Welt sind wir Deutsche eigentlich?
Es ist beschämend!
orca
Zitat:
gastli hat am 13. Februar 2008 um 12:39 Uhr folgendes geschrieben:
Es wird unserem Land nicht schaden wenn es sich besser in der Gemeinschaft Europa und Welt einbindet , nicht nur militärisch oder besser nicht militärisch.


Das gehört aber nicht zu den Traditionen der imperialistschen Deutschen Reiche. Die deutsche Dominanz des Euroimperiums gehört ja gerade zu den Grundpfeilern aggressiver deutscher Außenpolitik.

Warum sollte man Gelder in die Integration von Ausländern in die BRD stecken, die viel nützlicher zur militärischen Integration von Ausländern jenseits der Grenzen ins deutschimperiale Ausbeutungssystem verwendet werden könnten? Manche scheinen noch immer den humanistischen Aufklärungsduseleien fortschrittlicher Deutscher nachzuhängen. Deren Zeiten sind längst vorbei.
Adeodatus
Mal eins vorweg, die Amtssprache in Deutschland ist noch Deutsch somit wird an den Schulen in deutscher Sprache unterrichtet. Solange das noch so ist sollte das auch weiterhin so gehandhabt werden. Wer anderes fordert sollte sich schon einmal als Wahlkampfhelfer für die NPD eintragen lassen. Denn damit werden deren Aussagen vom Aussterbenden Deutschen gestärkt. Also wer ganz schnell Nationalistische Entwicklungen in Deutschland will sollte sich für derartige Forderungen wie türkische Schulen etc. einsetzen. Wie solche Experimente der Falschverstandenen Integration enden sollen wissen die Befürworter solcher Schnapsideen wahrscheinlich selbst nicht.
die_gute_fee
Zitat:
spidy hat am 13. Februar 2008 um 16:32 Uhr folgendes geschrieben:
Mal eins vorweg, die Amtssprache in Deutschland ist noch Deutsch somit wird an den Schulen in deutscher Sprache unterrichtet. Solange das noch so ist sollte das auch weiterhin so gehandhabt werden. Wer anderes fordert sollte sich schon einmal als Wahlkampfhelfer für die NPD eintragen lassen. Denn damit werden deren Aussagen vom Aussterbenden Deutschen gestärkt. Also wer ganz schnell Nationalistische Entwicklungen in Deutschland will sollte sich für derartige Forderungen wie türkische Schulen etc. einsetzen. Wie solche Experimente der Falschverstandenen Integration enden sollen wissen die Befürworter solcher Schnapsideen wahrscheinlich selbst nicht.



Mir ist keine Forderung bekannt, die eine Einführung von Schulen mit einer einzigen Unterrichtssprache türkisch vorsieht. Das dürfte schon allein mit den entsprechenden Schulgesetzen und den verbindlichen Lehrplänen der Länder nicht zu vereinbaren sein.
Erdogan hat eine populistische Forterung rausposaunt, ohne weitere Ausführungen zu Inhalt und Umsetzung. Im Grunde lohnt also die Diskussion nicht. Es wird keine "türkischen" Schulen - also Schulen mit der einzigen Unterrichtssprache türkisch, in Deutschland geben. Gegen mehrsprachigen Unterricht ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden, im Gegenteil. Das gibt es in D schon.

Es gibt auch Schulen, in denen auf sorbisch unterrichtet wird. Eine heisst "Sorbisches Gymnasium"
Zitat:
Die sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der schulischen Bildung am Sorbischen Gymnasium. Beide Sprachen werden gleichwertig im gesamten schulischen Leben, im Unterricht als auch außerhalb des Unterrichtes behandelt und gesprochen. Der Grundstein der Zweisprachigkeit wird im Muttersprachunterricht Sorbisch und Deutsch gelegt. In den anderen Fächern, in denen eine von beiden Unterrichtssprache ist, wird die zweite in dafür vorgesehenen Stoffeinheiten oder nach weiteren Festlegungen angewendet. Nach ihren zweisprachigen Fähigkeiten, das heißt nach den Fähigkeiten in der sorbischen und der deutschen Sprache, werden die Schüler in der 5., 6. oder 7. Klassenstufe in zwei Klassen aufgenommen. Eine Klasse wird aus Schülern gebildet, die Sorbisch als Muttersprache oder Zweitsprache beherrschen, die zweite aus Schülern, die Deutsch als Muttersprache sprechen und Sorbisch als Fremdsprache lernen. Vorgesehen ist, die beiden Klassenzüge in den höheren Klassenstufen zeit- und schrittweise zusammen zu führen.
Quelle: http://www.sorbisches-gymnasium.de

Warum sollte nun nicht auch nach diesem Muster ein oder mehrere "Türkische Gymnasien" in Deutschland geben? Was für die Sorbische Minderheit erlaubt ist, kann für die "türkische Minderheit" nicht verboten sein.


Was Hochschulen angeht, so gibt es in D zumindest schon Studiengänge, in denen ausschießlich in englischer Sprache gelehrt wird. Wenn es dafür genug Intressenten gibt, spricht nichts dagegen, sowas auch auf türkisch zu veranstalten.
wenn eine private hochschule ausschließlich studienproigramme in türkisch anbieten möchte, so ist es sache der hochschule und der leute, die sie finanzieren. das regelt dann der markt (so eine hochschule könnte sich kaum halten) und in diesem Fall finde ich das auch ausreichend.

Was nun Wahlkampfhilfe für die Nazis angeht: Wenn es danach ginge, dann dürfte man nichts mehr sagen, tun und planen, wogegen die npd "argumentiert". Das kann ja wohl nicht die Lösung sein.

Wenn man unbedingt über Erdogans Forderung diskutieren möchte, dann sollte man das genauso unaufgeregt und sachlich tun.
Bernhard P.
Man kann doch wohl türkisch nicht mit sorbisch vergleichen. Während die Sorben Bestandteil des deutschen Volkes sind haben die Kapitalisten die Türken als billige Arbeitskräfte ins Land geholt.
die_gute_fee
Zitat:
mcbernie hat am 13. Februar 2008 um 17:56 Uhr folgendes geschrieben:
Man kann doch wohl türkisch nicht mit sorbisch vergleichen. Während die Sorben Bestandteil des deutschen Volkes sind haben die Kapitalisten die Türken als billige Arbeitskräfte ins Land geholt.


Warum sollten denn Deiner Meinung nach die 600.000 Deutschen mit türkischer Herkunft andere Rechte haben, als 60.000 Deutsche, die der sorbischen Minderheit angehören?
Leona
Zitat:
die_gute_fee hat am 13. Februar 2008 um 18:24 Uhr folgendes geschrieben:
Warum sollten denn Deiner Meinung nach die 600.000 Deutschen mit türkischer Herkunft andere Rechte haben, als 60.000 Deutsche, die der sorbischen Minderheit angehören?


Die Türken sind eingewandert, zugewandert - die, die ehedem gerufen wurden, haben inzwischen ihre gesamten Familien und die wiederum ihre Familien nachgeholt. Die Sorben waren schon vor den Deutschen da, sie sind der Überrest der ehemaligen slawischen ostelbischen Bevölkerung, die von den DEUTSCHEN im Rahmen der Kolonisierung der ostelbischen Gebiete vertrieben wurde. Sozusagen die Aborigienes oder Native Eastgermans.
die_gute_fee
Zitat:
Leona hat am 13. Februar 2008 um 19:01 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat:
die_gute_fee hat am 13. Februar 2008 um 18:24 Uhr folgendes geschrieben:
Warum sollten denn Deiner Meinung nach die 600.000 Deutschen mit türkischer Herkunft andere Rechte haben, als 60.000 Deutsche, die der sorbischen Minderheit angehören?


Die Türken sind eingewandert, zugewandert - die, die ehedem gerufen wurden, haben inzwischen ihre gesamten Familien und die wiederum ihre Familien nachgeholt. Die Sorben waren schon vor den Deutschen da, sie sind der Überrest der ehemaligen slawischen ostelbischen Bevölkerung, die von den DEUTSCHEN im Rahmen der Kolonisierung der ostelbischen Gebiete vertrieben wurde. Sozusagen die Aborigienes oder Native Eastgermans.


Und was willst Du jetzt damit sagen?
U.Walluhn
Zitat:
Mal eins vorweg, die Amtssprache in Deutschland ist noch Deutsch somit wird an den Schulen in deutscher Sprache unterrichtet. Solange das noch so ist sollte das auch weiterhin so gehandhabt werden.

Das ist ja wieder "prima" formuliert. Noch. Und wie lange noch? Und anschließend. Was bitte müssen wir dann sprechen? Hier kommen unangenehme Erinnerungen hoch. Und zwar an die wenigen in den deutschen Ostgebieten verbliebenen Deutschen, die bis 1989 nicht deutsch sprechen durften, sondern polnisch sprechen mussten.
Bernhard P.
Die Sorben sind ein Teil der deutschen Bevölkerung. Das Problem mit den Türken ist hausgemacht. Wir haben das der Raffgier der Kapitalisten zu verdanken welche die sich einst als billige Arbeitskräfte zum ausbeuten ins Land holten.