Erdogan fordert türkische Schulen und Unis in Deutschland

EFler
Zitat:
birke hat am 08. Februar 2008 um 21:07 Uhr folgendes geschrieben:



Angenommen, es würde eine grössere Zahl deutscher Bürger in die Türkei auswandern und es würde die umgekehrte Forderung erhoben - ich glaube, die Reaktion kennen alle. Weiter angenommen es würde realisiert, dann würde diese Schule spätestens jetzt abgefackelt und eventuell helfende Feuerwehrleute verprügelt.
Nur gut, dass es auch Türken gibt, die ein Interesse an Integration haben und wissen, das es in den meisten Beschäftigungsverhältnissen keine Dolmetscher gibt. Oder will Erdopgan auch noch ein Bundesland?

Respekt !!!



Glaube kaum das er sich langfristig mit einem Bundesland zufrieden gibt
EFler
Zitat:
SirBernd hat am 10. Februar 2008 um 21:41 Uhr folgendes geschrieben:



Ja, mit dieser Kunstsprache Esperanto klappte es wirklich nicht, kenne sie nur aus dem Kreuzworträtsel. Englisch, für jeden Schüler als Nebenfach auf der Welt, das wärs doch schon ... Ja



Wieso Englisch? Die am meisten gesprochenen Sprachen auf der Welt werden wohl chinesisch und hindi sein und danach wohl spanisch und portugisiesch. Dieser Märchen von der Weltsprache Englisc ist doch ein ziemlich ausgelutschtes!
SirBernd
Von mir aus auch dann chinesisch, aber am vernünftigsten wäre es ja seit dieser von mir nicht so geliebten Globalisierung eine einheitliche Sprache zu lehren ...
EFler
Zitat:
SirBernd hat am 11. Februar 2008 um 23:44 Uhr folgendes geschrieben:



Von mir aus auch dann chinesisch, aber am vernünftigsten wäre es ja seit dieser von mir nicht so geliebten Globalisierung eine einheitliche Sprache zu lehren ...



Vielleicht sollte man sich auch einfach gegen die Globalisierung wehren. Ein paar wurzellose Anpasser findet man vielleicht im sogenannten westlichen Teil der Welt, aber den Rest der Völker wird man sicher nicht überzeugen eine andere Sprache zu lernen und zu nutzen. Ist eh sinnlos denn in spätestens 20 Jahren wird es Echtzeitübersetzungsprogramme geben.
SirBernd
ja, z.B. die Franzosen werden da nirgends mitmachen ...finds gar nicht mal so uncool von dem Volk ...
Und auch da geb ich Dir Recht, in 20 Jahren kann jeder über ein kleines technisches Gerät, jeden verstehen.
Fakt ist nur, dass immer weniger von Mensch zu Mensch kommuniziert wird, sondern von Mensch ziu Maschine und die dann wieder zu Mensch ...eigentlich genial, andererseits sehr albern und dumm, weil wir mit dieser Technik zu einer immer grösseren Vereinsamung des einzelnen beitragen.
U.Walluhn
Kann mir mal irgendjemand erklären, warum ich türkisch und-oder chinesisch lernen soll? Ich habe nicht vor, in eines dieser Länder umzusiedeln.

Zitat:
Ist eh sinnlos denn in spätestens 20 Jahren wird es Echtzeitübersetzungsprogramme geben.

Na hoffentlich gibt es dann auch Echtdenkprogramme. Die hätte das deutsche Volk bitter nötig.
gastli
In der Türkei leben 25.000 Deutsche. Sie verfügen in Ankara über eine deutsche Schule (aus deutschen Steuermitteln finanziert), deutsche Metzger und deutsche Bäcker, um ihre Heimat zu erhalten.

Zitat:
Pfiffikus hat am 11. Februar 2008 um 22:38 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
gastli hat am 11. Februar 2008 um 13:10 Uhr folgendes geschrieben:
Der Deutsche im Ausland rottet sich zusammen, schottet sich ab, passt sich nicht in die Kultur ein[/B][/COLOR], aber der Türke darf dies nicht. Seltsam.

Ähm Gastli, wer erzählt denn so einen ausgemachten Schmarrn? Kannste das irgendwie belegen? Mit einem Link zum Beispiel?


Mallorca ein leuchtendes Beispiel für Respektlosigkeit vor den Belangen der einheimischen Bevölkerung. Neben deutschen Straßen, Kneipen, Dienstleistungsunternehmen, neben einer Balearenausgabe der BILD-Zeitung - schlimmer kann man ein anderes land garnicht behandeln, will man deutsche Feier- und Partyinteressen - mittels Einzug ins Inselparlament - durchzusetzen. Laute Musik (grottenschlechte), Saufgelage, Strandbelagerungen bis tief in die Nacht als Gegenstand politischer Willensbildung! In den türkischen Touristenhochburgen sieht es nicht anders aus: Statt einheimisches Esssen zu akzeptieren fordert man Bratwurst und Sauerkraut. Selbst wenn in der Türkei religionsbedingt Schweinefleisch nicht verzehrt wird was kümmert das den Deutschen. Die einheimischen Bewohner trösten sich damit, daß diese Vandalen früher oder später zurück in ihre Heimat gehen, wo sie sich in dieser Weise niemals benehmen würden.


Zitat:
Die Bundesrepublik unterhält heute 117 deutsche Schulen in anderen Ländern, eine auch in Istanbul. In der Stadt gibt es eine weitere deutsch-türkische Schule, die das Abitur anbietet. Demnächst soll es gar eine deutschsprachige Universität in Istanbul geben. Das Bundesverwaltungsamt entsendet rund 1700 deutsche Lehrer ins Ausland. Das Auswärtige Amt verwendet fast die Hälfte seines gesamten Kulturhaushalts, mehr als 200 Millionen Euro, auf die Förderung der deutschen Sprache im Ausland.

An einer ganzen Reihe von deutschen Universitäten kann man ein Studium auf Englisch absolvieren, ohne deutsche Sprachprüfung, und keiner wundert sich darüber, dass das (ab der achten Klasse einsprachige) französische Gymnasium in Berlin Wartelisten führt. All diese Unternehmungen gelten als Beförderung der internationalen Verständigung, als Erfolge des Dialogs zwischen den Kulturen. Geht es aber um die Türkei und die Türken, gelten die Regeln nicht mehr.
....

Auch nach einer nun schon Monate währenden Debatte um türkische Einwanderer scheint sich nicht einmal die Möglichkeit einer Verständigung abzuzeichnen. Wenn Ministerpräsident Erdogan für türkischen Unterricht und türkische Schulen in Deutschland plädiert, gilt das als Provokation.

Wie will man ihm erklären, dass französische oder englische Schulen hierzulande willkommen sind, nicht aber türkische? Und wer wollte ihm die Wahrheit sagen: dass es hier nicht um Sprache oder Kultur, sondern um die Abwehr einer Unterschicht geht.
(Süddeutsche Zeitung)


gastli, der überhaupt kein Problem darin sehen würde, wenn es in Gera mindestens 20 internationale Schulen gäbe.
Bernhard P.
Wenn man es ganz ganau betrachtet ist Erdogans Vorschlag zum scheitern verurteilt. Stellt euch bloß mal vor andere Länder verlangen das Gleiche. Die Griechen oder Polen würden verlangen Schulen für sie zu bauen usw. usf. Dann fahren wir vielleicht noch als Deutsche dann irgendwo ins Ausland um Deutsch zu lernen. Wo soll das denn im Endeffekt hinführen?
die_gute_fee
Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 11:24 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn man es ganz ganau betrachtet ist Erdogans Vorschlag zum scheitern verurteilt. Stellt euch bloß mal vor andere Länder verlangen das Gleiche. Die Griechen oder Polen würden verlangen Schulen für sie zu bauen usw. usf. Dann fahren wir vielleicht noch als Deutsche dann irgendwo ins Ausland um Deutsch zu lernen. Wo soll das denn im Endeffekt hinführen?


Gegen private "türkische" Schulen und Hochschulen habe ich nichts einzuwenden. Auch für Privatschulen gelten gewisse Standarts, deren Einhaltung überprüft wird.

Erdogans Forderung ist nicht nur populistisch, sie ist nationalistisch und völkisch - deswegen gibt es auch Applaus aus Reihen der NPD. Sowas kommt bei einigen, die sich abgehängt oder ausgeschlossen fühlen, gut an - aber eben nicht bei allen... Erdogan hat Wahlkampf gemacht, der Brand in Ludwigshafen liegt nicht lange zurück, da sollte man nicht alles so bierernst nehmen.
Die Integrationsbemühungen müssen weitergehen und vertstärkt, Reform und Ausbau des Bildungssystems müssen vorangetrieben werden. Das ist nicht kostenlos zu haben - das müssen die Menschen hier im Land kapieren...
Bernhard P.
Ich weiß zwar nicht warum es dafür aus den Reihen der NPD Beifall geben soll. Weils im Fernsehen behauptet wird? Wie weit Realität und Berichterstattung wirklich auseinander liegen sieht man täglich. Warum denn private türkische Schulen in Deutschland? Damit die reichen Türken die sich das leisten können besser gestellt sind gegenüber den armen Türken? Das so ein Vorschlag aus dem linken Lager kommt wundert mich doch. Wie gesagt wenn die eine oder andere Uni türkisch als Fremdsprache lehrt ist sicher nichts dagegen einzuwenden. Damit soll es aber gut sein. Hier gebe ich sogar Edmond Stoiber (CSU) recht der mal sinngemäß sagte das die Ausländer sich befleißigen sollten die deutsche Sprache zu lernen. Ebensogut könnten die Deutschen verlangen deutsche Schulen in der Türkei zu eröffnen. Das wäre genauso Kohl.
die_gute_fee
Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 13:41 Uhr folgendes geschrieben:
Ich weiß zwar nicht warum es dafür aus den Reihen der NPD Beifall geben soll. Weils im Fernsehen behauptet wird?

Du bist doch selbst so ne Art Journalist - da sollte es Dir nicht schwerfallen, entsprechende Quellen zu finden. Ich poste keine Links von Naziseiten...

Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 13:41 Uhr folgendes geschrieben:
Warum denn private türkische Schulen in Deutschland? Damit die reichen Türken die sich das leisten können besser gestellt sind gegenüber den armen Türken? Das so ein Vorschlag aus dem linken Lager kommt wundert mich doch.

Warum nicht? Was spricht denn dagegen?
Ich gehe erstmal davon aus, dass nicht nur Türken, sondern auch Deutsche diese Schule besuchen dürften. Die Höhe des Schulgeldes ist Sache der Schule - niemand ist gezwungen, da hinzugehen. Es gibt ausreichend staatliche Schulen und Hochschulen... Nur weil man Schulgeld bezahlt, bedeutet das keine Besserstellung. Und ob man Geld bezahlen muss, ist auch nicht gesagt. Vielleicht möchte die Türkei oder irgend eine Stiftung das Ganze finanzieren.


Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 13:41 Uhr folgendes geschrieben:Wie gesagt wenn die eine oder andere Uni türkisch als Fremdsprache lehrt ist sicher nichts dagegen einzuwenden. Damit soll es aber gut sein. Hier gebe ich sogar Edmond Stoiber (CSU) recht der mal sinngemäß sagte das die Ausländer sich befleißigen sollten die deutsche Sprache zu lernen. Ebensogut könnten die Deutschen verlangen deutsche Schulen in der Türkei zu eröffnen. Das wäre genauso Kohl.


Es gibt deutsche Schulen in der Türkei
Außerdem ist nicht gesagt, dass in Türkischen Schulen in Deutschland kein Deutsch gelehrt würde. Mit Türkisch als Muttersprache lernt man Deutsch wohl am besten von Lehern, die beide Sprachen (Deutsch und Türkisch) beherrschen. Das kann auch an einer türkischen Schule passieren. Es gibt in Deutschland bereits Schulen, an denen Zweisprachig unterrichtet wird (alle Fächer), z.B. Deutsch+Englisch oder Französisch. Warum das nicht auch für Deustch/Türkisch gehen soll, müsstest Du mal erklären.
Bernhard P.
Ich weiß nicht was dafür sprechen sollte die Eröffnung türkischer Schulen in Deutschland noch zu fördern wo wir allen Grund hätten für unser eigenes Bildungssystem viel mehr zu tun. Übrigens auf erwähnten Seiten habe ich keine Beifallsbekundungen für Erdogan gefunden. Sicher nur ein faules journalistisches Ei welches sich wohl nicht allzugut verkauft. Warum wohl?
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

In der Türkei leben 25.000 Deutsche.

Das ist unbestritten. Und es ist gut möglich, dass die in Istanbul lernenden 145 ausländischen Schüler zu dieser Zahl gehören. Doch wenn diese Schüler gemeinsam mit 593 türkischen Schülern beschult werden, kann ich die von dir im gleichen Abschnitt unterstellte "Zusammenrottung" nicht erkennen. Immerhin ist es 593 türkischen Schülern gelungen, die von dir in diesem Zusammenhang dahergeschriebene "Abschottung" zu durchbrechen. Ja, ich bleibe dabei. Diese Schule hat etwas Integratives, etwas Völkerverbindendes! Das begrüße ich außerordentlich.



Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

Sie verfügen in Ankara über eine deutsche Schule (aus deutschen Steuermitteln finanziert), deutsche Metzger und deutsche Bäcker, um ihre Heimat zu erhalten.
...
Das Auswärtige Amt verwendet fast die Hälfte seines gesamten Kulturhaushalts, mehr als 200 Millionen Euro, auf die Förderung der deutschen Sprache im Ausland.

Ach, da haben wir einen sehr wertvollen Gedanken, den du hier äußerst. Danke dir!
Hatte ich den Herrn Erdogan einfach nur missverstanden? Wollte er aus türkischen Steuermitteln hier in Deutschland türkische Privatschulen und eine Universität finanzieren? Und er darf bloß nicht?


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

Mallorca ein leuchtendes Beispiel für Respektlosigkeit vor den Belangen der einheimischen Bevölkerung.

Ja, hier ist das zahlenmäßige Verhältnis von deutscher und einheimischer Bevölkerung in der Tat wesentlich mehr in Schieflage gekommen, als 25000 Deutsche in der Türkei es verursachen können.

Ja und nun vergleichen wir mal:
Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

Neben deutschen Straßen, Kneipen, Dienstleistungsunternehmen, ...

Hast du etwas dagegen, dass es in Deutschland Straßen gibt, die vorwiegend von türkischer Bevölkerung bewohnt werden? Etwas gegen türkische Gastronomie oder andere Dienstleistungsunternehmen? Gibt es dann noch Einwände gegen derartige Einrichtungen auf Mallorca?

Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

neben einer Balearenausgabe der BILD-Zeitung - schlimmer kann man ein anderes land garnicht behandeln,

Die Türken besitzen ebenfalls die "Respektlosigkeit", hier in Deutschland türkische Zeitungen herauszugeben!
Ich hoffe, du erkennst langsam, dass du hier mit zweierlei Maß misst!


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

In den türkischen Touristenhochburgen sieht es nicht anders aus: Statt einheimisches Esssen zu akzeptieren fordert man Bratwurst und Sauerkraut. Selbst wenn in der Türkei religionsbedingt Schweinefleisch nicht verzehrt wird was kümmert das den Deutschen.

Laaaangsam! Ich war noch nicht in der Türkei. Aber wenn ich da mal 14 Tage Urlaub machen würde, heißt das doch nicht, dass ich 14 Tage lang zum Islam konvertierenmüsste. Soviel Religionsfreiheit genieße ich ja sogar in der Türkei.
Und wie ist das nun mit Schweinefleisch und Sauerkraut? Wird das von den Touristen wirklich "gefordert"? Hätte ein deutscher oder britischer Tourist überhaupt eine Chance, von türkischen Einrichtungen etwas wirksam zu "fordern"? (Türkische Behörden waren erst kürzlich Gegenstand hier im Forum, als es um diesen Marco ging.)
Oder ist es eher so, dass die türkischen Veranstalter diese Gerichte im Sinne von Kundenorientierung freiwillig anbieten, um diese in möglichst großen Scharen anzulocken und möglichst viel Geld mit ihnen zu verdienen? Wer will es denn der Kundschaft verdenken, dass sie auch Schweinefleisch und Sauerkraut essen möchte, wenn der Katalog "Deutsche Küche" anpreist?


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

Die einheimischen Bewohner trösten sich damit, daß diese Vandalen früher oder später zurück in ihre Heimat gehen, wo sie sich in dieser Weise niemals benehmen würden.

Ja, zuhause ist es anders. Da muss ich auf meinen Sohnemann nicht so sehr acht geben, wenn er ein britisches Mädel küssen möchte.
In der Türkei hat man sich eben nach türkischen Gesetzen zu richten und es ist recht und billig, dass sich Ausländer egal welcher Herkunft in Deutschland an deutsche Gesetze zu halten haben.


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

Wenn Ministerpräsident Erdogan für türkischen Unterricht und türkische Schulen in Deutschland plädiert, gilt das als Provokation.

Also bitte nochmal ganz genau, was ist denn nun die Provokation?
Dass keine aus türkischen Steuermitteln finanzierte Privatschulen in Deutschland geöffnet werden dürfen?
Oder dass sich ein türkischer Politiker anmaßt, in die Kultushoheit der Länder hineinzuregieren und die Verwendung von deutschen Steuermitteln zu beeinflussen versucht?


Zitat:
gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:

gastli, der überhaupt kein Problem darin sehen würde, wenn es in Gera mindestens 20 internationale Schulen gäbe.

Ja hier sind wir uns im Geiste einig.
Aber ich sehe da noch ein ganz praktisches Problem. 20 internationale Schulen - wie viele Schüler würden dann noch für die etablierten deutschen Schulen übrig bleiben? Nö, ich will nicht, dass sich unser Bürgermeister noch hier in Gera hinstellen muss und verlangen, dass es wieder deutsche Schulen gibt. 20 internationale Schulen wären allein aufgrund der Schülerzahlen zu viel für Gera.

Theoretisch würde ich eine türkische Schule gerade hier in Gera ebenfalls als Bereicherung ansehen. Denn aufgrund der relativ wenigen hier lebenden Türken könnte hier ein ebensolches Verhältnis der Schüler entstehen: Auf einen ausländischen Schüler kämen in etwa vier einheimische, ebenso wie in Istanbul. Das wär wahrscheinlich gelebte Integration. Ist es das, was Erdogan im Schilde führt? Wenn ja, dann müsste ich mich bei ihm entschuldigen.

Praktisch hätte eine solche Schule in Gera ein Riesenproblem: Selbst wenn die komplette Schule aus türkischen Steuermitteln finanziert würde, wenn kein Schulgeld verlangt werden müsste, sehe ich es als sehr schwer an, eine zum Beispiel zweizügige Schule zu etablieren und ausreichend deutsche Eltern zu bewegen, ihre Kinder dort anzumelden.


Pfiffikus,
der meint, dass türkische Schulen in türkischsprachigen Ballungsgebieten dem Integrationsgedanken eher zuwiderlaufen
Herasun
Zitat:
U.Walluhn hat am 11. Februar 2008 um 16:23 Uhr folgendes geschrieben:

Der böse Deutsche und der gute Türke. Wenn ich solche verbrämte Ideologie lese, wird mir ein wenig unwohl. Klar, wir lernen alle türkisch und passen uns in den kommenden 10 Jahren vollständig der türkischen Kultur an.


Mir wird eher unwohl, wenn ich derartige Unsachlichkeiten lesen muß.
Bevor wir alle eine neue Sprache erlernen, sollten wir zunächst versuchen, uns in der herkömmlichen zu verständigen.
Aber nicht immer sind es eben Sprachbarrieren, die Verständigung verhindern.
Und das ist schlimmer. Fehlende Toleranz gegenüber der Meinung des Anderen ist eines der Grundübel der Gesellschaft!
U.Walluhn
Aha interessant. Fehlende Toleranz gegenüber türkischen Schulen, türkischen Universitäten, vielleicht auch noch türkischen Messerstechern und am Ende fehende Toleranz gegen die türkische Amtssprache in Deutschland. Klar! Am Schlusse gar fehlende Toleranz gegen eine Kaiserlich-Ottomanische Bundesrepublik der Türkei oder wie. Toleranz kann man auch überstrapazieren.
Herasun
Zitat:
Pfiffikus hat am 12. Februar 2008 um 19:50 Uhr folgendes geschrieben:

Pfiffikus,
der meint, dass türkische Schulen in türkischsprachigen Ballungsgebieten dem Integrationsgedanken eher zuwiderlaufen


Auch wenn ich deine Meinung nicht immer teilen kann, hier hast du meine volle Zustimmung!!!!
Bernhard P.
Ich denke mal wir sollten uns erst mal in der Toleranz gegenüber unseren eigenen Mitbürgern üben ehe wir diese gegenüber Ausländern einfordern. Stellt euch das ganze doch mal so vor das Merkel fordern würde in der Türkei deutsche Schulen zu bauen. Man kann Toleranz gegenüber Ausländern auch übertreiben, besonders dann wenn man die eigenen Landsleute dabei vergisst.
U.Walluhn
Ich höre und lese ständig Integration. Und zwar Integration von Ausländern in Deutschland. Ich hätte nun gern mal gewusst, welches Land integriert mehr als 6 Millionen deutsche Hartz4-Gemeinschaften und bietet denen eine Perspektive und ein besseres Leben? Die Türkei vielleicht? Herr Erdgoan vielleicht?
die_gute_fee
Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 20:23 Uhr folgendes geschrieben:
Ich denke mal wir sollten uns erst mal in der Toleranz gegenüber unseren eigenen Mitbürgern üben ehe wir diese gegenüber Ausländern einfordern. Stellt euch das ganze doch mal so vor das Merkel fordern würde in der Türkei deutsche Schulen zu bauen. Man kann Toleranz gegenüber Ausländern auch übertreiben, besonders dann wenn man die eigenen Landsleute dabei vergisst.


Ausländer sind also automatisch keine Mitbürger für Dich? Interessant.
Und nocheinmal: es gibt bereits "deutsche" Schulen in der Türkei. Deswegen braucht Angela Merkel das nicht zu fordern.


@ alle
was ist denn unter "türkische schulen" zu verstehen?
wenn ich es richtig sehe, fallen alle schulen in deutschland unter das hiesige schulgesetz. ob man dann noch von "türkischen schulen" sprechen kann...

entscheidend ist meiner meinung nach, was an den schulen gelehrt werden soll und wer das ganze bezahlt.
Pfiffikus
Zitat:
mcbernie hat am 12. Februar 2008 um 20:23 Uhr folgendes geschrieben:

Stellt euch das ganze doch mal so vor das Merkel fordern würde in der Türkei deutsche Schulen zu bauen.

Stell dir mal vor, es gibt deutsche Schulen in der Türkei!
Nur werden die nicht vom türkischen Staat, sondern vom deutschen Steuerzahler und privaten Vereinen finanziert.

So wie ich aber den Herrn Erdogan verstanden habe, soll der deutsche Steuerzahler nun noch türkische Schulen in Deutschland finanzieren.


Pfiffikus,
der hier eine Kompetenzüberschreitung seinerseits erkennt - ist denn in der Türkei gerade Wahlkampf?