Eisenbahntechnik

Pfiffikus
Zitat:
FelixKaiser hat am 06. Februar 2008 um 16:29 Uhr folgendes geschrieben:

Ich muss mal als Außenstehender Fragen: Sehe ich das richtig, dass hier die ganze Zeit davon ausgegangen wird, dass die CargoMover eigenständig nur auf Sicht fahren und nicht durch das Stellwerk ferngesteuert auf freie Streckenabschnitte geschickt werden?

Der Einsatz solcher Fahrzeuge kann nur in Kooperation mit den Stellwerken bzw. den Betriebszentralen oder wie die Dinger jetzt heißen stattfinden.

Nur dort können die entsprechenden Fahrstraßen für diese Fahrzeuge freigegeben werden. Und nur dort können die Weichen entsprechend der Ziele der einzelnen CargoMover gestellt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sinnvoll und sicher sein könnte, die Weichen analog zur Straßenbahn vom Fahrzeug aus zu beeinflussen und diese kritischen Aktionen den Computergehirnen in den CargoMovern zu überlassen.

Nein, aus den Stellwerken muss das Kommando zum Losfahren der CargoMover aus der WÜST oder aus dem Wartegleis kommen. Die Sensorik der Fahrzeuge hat dann nur noch die Aufgabe, ein Auffahren auf den vorausfahrenden RE bzw. gegenseitiges Auffahren zu verhindern. Und es versteht sich von selbst, dass die genaue Position jedes einzelnen Fahrzeuges live zurück an die Stellwerke gemeldet werden muss.



Wir kennen nun schon die Position von Herrn Walluhn. Er meint, die Dinger sind nicht realisierbar, da sie den mit geltenden Betriebsvorschriften nicht vereinbar sind.

Meine Meinung ist, dass die Sache im Sande verläuft, weil die falsche Lobby in Berlin das Sagen hat.


Pfiffikus,
den jetzt noch die Meinung zur Realisierbarkeit vom Zwötzner interessiert
R300
Ach immer meine leeren Versprechungen, ich klinke mich nun doch noch mal ein. Die Eisenbahn ist ein spurgeführtes Verkehrsmittel, welches ein hohes Automatisierungspotenzial in sich trägt. Ich weiß, dass man lieber mit GPS den Gigaliner umherfahren lassen will und mit dem Transrapid Menschen transportieren will. Aber die Eisenbahn kann (noch) vorhandene Infrastruktur nutzen, während der Transrapid neue Schneisen in die strapazierte Umwelt schlägt. Die EBO und damit viele im Einzelnen geltende Vorschriften, allen voran DS 408 und DS 301 und ihre jeweiligen Vorgänger wurden immer wieder den neuen Anforderungen angepasst. Ich weiß auch nicht, warum man sich am permissiven Fahren so festbeißt. Mit schon existierenden Mitteln, wie dem Automatischen Streckenblock kann man den Fahrweg sichern, so dass immer nur ein Fahrzeug im Blockabschnitt unterwegs ist. Mit PZB oder LZB ausgestattet erfolgt eine Zwangsbremsung, wenn in den gesperrten Abschnitt eingefahren werden soll. Ich finde es modern und zukunftsweisend, wenn sich Pfiffikus solche Gedanken um die Bahn macht. Ansonsten haben wir bald nur noch Transrapid und Gigaliner.
FelixKaiser
Auffahrunfälle lassen sich meiner Meinung nach auf der Schiene aufgrund der scheinbar hervorragenden technischen Möglichkeiten, die mitunter schon seit Jahren genutzt werden, leicht und relativ sicher verhindern. Wir können die Sache auch mal von einer ganz anderen Perspektive aus betrachten: Auffahrunfälle bei LKWs. Die Gefahr menschlicher Fehler und schlechtgewarteter Fahrzeuge sehe ich bei LKWs als um Längen größer an. Waren es nicht auch LKWs, die auch immer wieder für die schweren Unfälle in Autobahntunneln verantwortlich waren?

Wenn die Verkehrssicherheit moderner alternativer Transportsysteme gewährleistet werden kann und der Betrieb nur an alten Verordnungen zu scheitern scheint, so sehe ich da jetzt keinen Grund verbissen daran festzuhalten. Falls das so nicht beabsichtigt sein sollte, es wirkt hier zumindest so.
Zwötzner
Momentan halte ich die Einführung diese Systems für nicht Realisierbar,da nicht jede Strecke mit Streckenblock PZB usw.usw. ausgerüstet ist.
Das Teil würde ja auch nur dort Sinn machen wo nicht ganze Zugladungen verschickt werden,also in der Fläche es würde also die Sparsam technisch ausgerüsteten Nebenbahnen Betreffen.Soll dann jeder Fahrdienstleiter so ein Steuergerät erhalten,weil ja die Nebenbahnen eingleisig ausgeführt sind,und es zu Kreuzungen durch Unregelmäßigkeiten kommen kann.Das das Fahrzeug völlig ohne Personal an Bord fähr dieser Gedanke erscheint mir persönlich Suspekt,weil dann im allsrsclimmsten Fall den ich mal einkalkuliere ein Geisterzug unterwegs wäre,den ich dann gezwungenermaßen auf einen Prellbock fahren lassen müßte.Jetzt soll mir keiner kommen das kann nicht passieren.Es ist doch ganz einfach der Mensch ist nicht Fehlerlos also kann es die von Ihm konstruierte Technik auch nicht sein.
Ein weiteres Problem wären die Anschlüsse der freien Strecke.Diese sind mit ortsbedienten Verschlossenen Weichen ausgerüstet.Weil selbst der Aufwand für eine Fernbedienung zu groß wäre.Diese Weichen fernbedienbar zu machen wäre mit dem Schinken nach der Wurst geworfen.Das sind nur erst mal die einfachsten technischen Probleme,denn der müßte ja auch auf Haltzeigende Signale regieren wie willste das auf einer Strecke ohne Streckenblock und PZB realisieren.Extra PZB einbauen oder Balisen im Gleis versenken.Das kostst alles Extra,ob es sich am Bezahlt macht kann ich nicht sagen.
Es würden damit auch Arbeitsplätze vernichtet.
Deshalb gebe ich im Moment dem Cargosprinter den vorzug.
Die Betrieblichen Aspekte habe ich dabei noch weggelassen,weil ja auch gewisse Fahrplanfenster notwendig sind den Betrieb durchzuführen.
Die ist nur erst mal ne grobe Betrachtung wenn ich ins detail gehen würde würde das den Rahmen bei weiten sprengen.
Es gibt in dieser Richtung schon Experimente Funkfahrbetieb genannt,aber wie weit die technische Reife ist kann ich nicht sagen.
Sicher ist Güterverkehr sollte auf die Schiene vor allem Gefahrgut

Mfg

Zwötzner
Pfiffikus
Hallo Zwötzner,

Zitat:
Zwötzner hat am 07. Februar 2008 um 14:33 Uhr folgendes geschrieben:

Momentan halte ich die Einführung diese Systems für nicht Realisierbar,da nicht jede Strecke mit Streckenblock PZB usw.usw. ausgerüstet ist.

momentan ist garnix machbar. Denn außer den von dir aufgezählten Dingen fehlen vor allen Dingen die noch viel wichtigeren einsatzbereiten CargoMover.

Im Zuge der Einführung solcher Fahrzeige sollte es möglich sein, die Strecken von den in Frage kommenden Beladestellen zum passenden GVZ nachzurüsten.

Zitat:
Zwötzner hat am 07. Februar 2008 um 14:33 Uhr folgendes geschrieben:

Das Teil würde ja auch nur dort Sinn machen wo nicht ganze Zugladungen verschickt werden,also in der Fläche es würde also die Sparsam technisch ausgerüsteten Nebenbahnen Betreffen.

Also alle Geraer Betriebe. Mir würde spontan kein Betrieb in Gera einfallen, der regelmäßig mit einer ganzen Zugladung beliefert werden könnte bzw. eine solche produzieren würde.


Zitat:
Zwötzner hat am 07. Februar 2008 um 14:33 Uhr folgendes geschrieben:

Die Betrieblichen Aspekte habe ich dabei noch weggelassen,weil ja auch gewisse Fahrplanfenster notwendig sind den Betrieb durchzuführen.

Im Heckfenster eines RE nach Erfurt müsste nur eine Box liegen, die die Größe einer Zigarettenschachtel hat. (Nagut, es darf auch ein wenig solider sein.) Dieses Ding nennen wir mal elektronische Kupplung. Die Elektronik vom CargoMover bräuchte nur noch den richtigen Abstand zu halten. Im Prinzip eine abgespeckte Version der elektronischen Deichsel, die ja schon einsatzreif ist, wäre für den CargoMover nötig.
Brauchste für die elektronisch angekuppelten Wagen noch ein Fahrplanfenster?
Und ein amok laufender Geister-Mover bräuchte keinen Prellbock, er würde nur den vorausfahrenden RE ein büssl schieben.



Zitat:
Zwötzner hat am 07. Februar 2008 um 14:33 Uhr folgendes geschrieben:

Das das Fahrzeug völlig ohne Personal an Bord fähr dieser Gedanke erscheint mir persönlich Suspekt,weil dann im allsrsclimmsten Fall den ich mal einkalkuliere ein Geisterzug unterwegs wäre,den ich dann gezwungenermaßen auf einen Prellbock fahren lassen müßte.

Es gibt doch heute schon Systeme wie die Sifa. Die sind in der Lage, in den Kraftfluss einzugreifen und einen 1000t-Zug anzuhalten. Das muss doch auch bei diesen neuen Fahrzeugen möglich sein! Nur kommt der Befehl zum Zwangsbremsen nicht vom verschlafenen Knopfdruck, sondern von einem roten Knopf im Stellwerk. Alles, was bei der Konstruktion beachtet werden muss ist, dass dieses Signal über einen zweiten Signalweg zum CargoMover übermittelt wird, unabhängig von normalerweise steuernden System, welches ja in einem Defekt schlummern könnte.
Der Stellwerker wird also nicht nach einem gerade freien Prellbock suchen müssen.


Zitat:
Zwötzner hat am 07. Februar 2008 um 14:33 Uhr folgendes geschrieben:

Sicher ist Güterverkehr sollte auf die Schiene vor allem Gefahrgut

Theoretisch haste ja Recht. Doch solange du und die Öffentlichkeit noch Bedenken wegen Geisterzügen hast, halte ich die Breckle-Matratzen für eine angemessenere Zuladung der ersten CargoMover.



Pfiffikus,
der Gefahrgut vorerst lieber konventionell transportiert sehen würde
U.Walluhn
Liebe Leute, liebe Leute. Wir sind nicht auf der Spielzeugeisenbahn...
Frank
Zitat:
Pfiffikus hat am 07. Februar 2008 um 22:28 Uhr folgendes geschrieben:
Und ein amok laufender Geister-Mover bräuchte keinen Prellbock, er würde nur den vorausfahrenden RE ein büssl schieben.


Mich würde mal interessieren mit wieviel Verletzten und Toten Reisenden du während des Ein- und Ausstieges rechnest, während dein Geisterzug ein büssl nachschiebt. Macht es dann viel aus, wenn der ICE mit z.B. 200 km/h auch noch ein büssl schiebt?

Frank,
der nicht wissen will, was sich auf Pfiffikus´ Modelleisenbahn-Platte abspielt.
Markenhai
Zitat:
Frank hat am 03. Juli 2009 um 00:15 Uhr folgendes geschrieben:
...
Frank,
der nicht wissen will, was sich auf Pfiffikus´ Modelleisenbahn-Platte abspielt.


Frank, haste mal den Film "Addams Family I." gesegen? Da gibs auch so ne schöne MEP!