Riestern Sie noch oder ... oder Leben Sie schon?

as65
Das ARD-Magazin "Monitor" berichtet und alle reagieren. Die Riester-Rente lohnt sich selbst für Durchschnittsverdiener nicht. Das ist die Hauptaussage des TV-Berichts. Ohne Zweifel - ein klarer Aufreger.

... Wird bei der Grundsicherung im Alter die Riester-Rente verrechnet? ...

Natürlich wird die Riester-Rente mit der Grundsicherung im Alter verrechnet. Wer also nur eine Grundsicherung im Alter bekommt, hat umsonst geriestert, denn er erhält keinen Cent mehr. Schließlich ist die Grundsicherung nichts anderes als Sozialhilfe oder Hartz IV im Alter. Egal welchen Namen das Kind trägt, Vermögen und sonstige Einkünfte werden da nun mal verrechnet.

quelle & mehr: n-tv
Bernhard P.
Ich war da eigentlich von Anfang an sehr skeptisch und habe mich, zum Glück, nie darauf eingelassen.
guido
mitbezahlt haste die subventionen dafür aber über die steuern trotzdem :/
Markus
Sehr schön.

Für wen habe ich eigentlich dieses Jahr die Rente abgeschlossen, wenn sie sowieso sinnlos ist.
Ich denke es wird mal wieder nur die Versicherung daran verdienen.

Die Beste Vorsorge wird immer noch das Wohneigentum sein.

Wie sieht es eigentlich bei euch aus?
Zahlen noch mehr von euch an dieser Rente und was habt ihr jetzt für ein Gefühl dabei?

LG
Markus
guido
Das Problem wäre eigentlich keins, wenn nicht durch die Lobby der Versicherer (siehe Nebeneinkünfte Riester) die staatliche Rente gegen den Baum gefahren geworden wäre, um ihre Produkte an den Mann zu bringen. Heute propagiert schon die BILD "Hurra!", wenn es eine 0,x% Rentenerhöhung gib - ausblendend, dass dies inflationsbereinigt 3% Minus ist und bei den aktuellen Teuerungen gefühlte -8%.

Dazu kommt die langahaltene Lohnzurückhaltung, die dafür sorgt, dass die Rentenbeiträge entsprechend niedrig ausfallen und so auch die Rente. Aber hey, wieder mal Lohnstückkosten effektiv verringert, alles super.

Man beachte: bei 32 Jahren Beitragszahlung und angenommenen 1500€ Netto kommt man voraussichtlich nicht über Harz4 (Incl. Miete) hinaus bei der Rente. Das ist dann auch die Schwelle, wo Angespartes aufgebraucht werden muss und monatliche Extra-Einkünfte (wie zB die kapitalgedeckte Riester-Zusatzrente) mit der Grundsicherung verrechnet werden.

Informiert euch, checkt was die Masse der Leute verdienen und wie lange Beiträge gezahlt werden... und denkt noch mal über die 32 Jahre nach.
Da kommt ein Riesenproblem namens Altersarmut auf uns zu.

Der angebliche Ausweg nannte sich kapitalgedeckte Zusatzrente, subventioniert vom Staat.
Problem:
#die Leute die's bräuchten, haben keine Kohle dafür - finanzieren es aber über die Steuern mit.
#Die Leute die's mitnehmen, brauchens eigentlich nicht. (Im Sinne der Bedürftigkeit)
#Und den Leuten, die es sich eigentlich nicht leisten können und es sich doch vom Mund absparen, wird es in Zukunft wenig bringen.

Also zusammengefasst:
Alle finanzieren es über Steuern mit, die schon Wohlhabenden profitieren und der kleine Mann hat nix davon. DIE NUMMER muss doch allen langsam mal bekannt vorkommen.

Lösung:

#Rentenanpassungen pro Jahr entspechend der Inflationsrate
Die Renter kriegen nix geschenkt von uns, sie haben Beiträge gezahlt. Und jedes jahr in dem die Renten effektiv sinken, bescheißen wir sie UND uns um die geleisteten Rentenbeiträge.

#Die Möglichkeit schaffen, aus Riesterverträgen rauszukommen ohne Federn zu lassen

#Lohnzurückhaltung aufgeben: es bringt nix, wenn wir zwar Exportweltmeister sind, aber die Leute im Land nicht klarkommen. Gerechte Löhne steigern die Binnennachfrage und sorgen für eine stabile Wirtschaft, die von externen Einflüssen unabhängiger ist.

#Keine 1€ Jobs mehr - dort wird Arbeit gemacht die man einen regulär Beschäftigten machen lassen kann, der dafür auch Rentenbeiträge zahlt

#Mindestlohn: sofort einführen. Die Diskussion darum ist nutzlos, wir brauchen ihn, weil die Wirtschaft alleine keine gerechte Bezahlung bebacken kriegt. Wenn bestimmte Preise dann steigen ist das normal und OK. Dann kostet halt der Haarschnitt mehr, aber es kann nicht sein, dass eine Firma nur auf Basis von Ausbeutung funktioniert. Genauer: Eine Firma die nur so funktioniert hat in unserem reichen Land keine Existenzberechtigung!
Durch den Mindestlohn würden auch wieder mehr Beitragszahler entstehen, weil es weniger "Aufstocker" geben würde, die ihren Lohn noch mit Harz4 pimpen müssen.



Aber die Punkte wären ja linke Politik, HUCH

Geht ja nicht, also schnell wieder die Einheitspartei CDUCSUSPDGrüne wählen gehen bei der nächsten Gelegenheit... (Ironie, bitte nicht umsetzen)


Um jetzt Markus nicht die Plattform zu nehmen:
#Habt ihr son Riesterdingens abgeschlossen?
#Was denkt ihr euch nun dabei?
Käptn Blaubär
Riestern Sie noch oder ... oder Harzten Sie schon?

Ich stelle die Frage mal so um auf der Ebene derer zu bleiben die mit unserem Leben nicht mehr zu tun haben als das sie es am Liebsten beendet sehen würden.
Adeodatus
Dr. No hat im Thema "Mehrere Ausländer von Deutschen ganz totgeprügelt." folgende Aussagen getroffen.

Zitat:

Zitat: Dr. No
Meine Eltern haben auch über 40 Jahre in der DDR gearbeitet und heute Leben sie ihr Leben so richtig aus und das ohne den Jackpot im Lotto geknackt zu haben. Das sind meine Vorbilder und dort möchte ich mich später mit meiner Frau auch zur Ruhe setzen.

Ich würde gerne meine Rentenversicherungsbeiträge privat anlegen um später was auf der Kante zu haben, aber wie soll so ein System wie in den USA oder GB von heute auf morgen realisiert werden? Unser alte Kanzler Bismarck hat das heutige Rentensystem eingeführt und hier ist sicherlich Handlungsbedarf.



Wenn man diese zwei Zitate liest merkt man das er und so geht es den meisten hier in Deutschland zwar schon etwas von der Riesterrente gehört hat aber nichts darüber weis wie zum Beispiel:

- das er von seiner Riesterente seinen Lebensabend nicht im Ausland verbringen kann (dies würde eine sofortige Rückzahlungsverpflichtung der Förderung und der Steuervorteile mit sich bringen!) Also kann er seinen Traum von der Finka beerdigen das wäre ihm mit einer vernünftigen Altersrente nach Bismark nicht passiert.

- bei seinem vorzeitiges Ableben noch während der Ansparphase würde die schon angesparte Summe ausschließlich einer bis dahin hoffentlich mal vorhandenen Ehegattin (unter großen Einschränkungen!) zur Verfügung stehen, könnte aber keinesfalls an Kinder oder andere Verwandte vererbt werden Nun sollte er den Fall annehmen er hat keine Kinder und keine Frau (wer freut sich dann über seine Kohle?)

und noch ein dritter Punkt eine vorzeitige Kündigung wäre ebenfalls mit sofortiger Rückzahlung von Förderung und Steuerersparnis verbunden
Käptn Blaubär
Zitat:
Die Bezeichnung „Riester-Rente“ geht auf Walter Riester zurück, der als Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung die Förderung der freiwilligen Altersvorsorge durch eine Altersvorsorgezulage vorschlug. Anlass war die Reform der gesetzlichen Rentenversicherung 2000/2001, bei der das Nettorentenniveau des Eckrentners, also eines idealtypischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, der 45 Jahre lang Sozialversicherungsbeträge eingezahlt hat, von 70 % auf 67 % reduziert wurde.
(Wikipedia)


Es geht um die Schließung einer Lücke von 3%. Das große Geld ist das so oder so nicht.

Aber. Durch widerwärtige Politik wurden 3% der Nettorente geraubt. Und im Gegenzug bieten die selben widerwärtigen Politiker in Form der Riesterrente die Wundermedizin an um die von ihnen gerissenen Löcher wieder zu schließen. Selbstverständlich über den Umweg der privaten Versicherungswirtschaft, damit diese mit dem in guten Glaube an die Sache durch die Bürger auch mal zu was kommt.
Adeodatus
Hierzu eine neue Horrormeldung das Riestern kostet zukünftigen Rentnern die sich eine solche monatliche Belastung nicht leisten können 4% ihrer Altersrente.

Zitat:
Blüm: Riester-Rente treibt Kleinverdiener in Armut
Bundesbürger mit sehr kleinen Einkommen werden durch die Riester-Rente nach Ansicht des früheren Bundesarbeitsministers Norbert Blüm (CDU) im Alter noch tiefer in die Armut getrieben. "Die Lage der Ärmeren wird durch die Riester-Rente nicht nur nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert", schreibt Blüm in
der Zeit.

http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/648/155243/
gastli
Adeodatus
Am 05.02.2008 lief auf ARD ein Beitrag zur staatlichen Rente wer es nicht gesehen hat kann nun hier einmal das für und wider nachlesen.

Zitat:
Gesetzliche Rente Besser als ihr Ruf SR, Dienstag, 5. Februar 2008

Katharina und Herbert K. sind zufrieden. Sie haben es in 50 gemeinsamen Jahren zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht. Mit ihrer Rente kommen sie gut über die Runden. Ob dies auch für die nächste Generation gilt, da haben sie Zweifel. „Man macht man sich natürlich Sorgen, wie es mal aussieht eines Tages bei den Kindern und den Enkeln. Ob da die Rente reicht, um den Lebensstandard zu halten“, fragt sich Herbert K. Und für seine Frau Katharina steht fest: „Wenn einer lange gearbeitet hat, müsste doch so viel eingezahlt sein, dass er davon leben kann.“

Das meint auch der langjährige Sozialminister Norbert Blüm. Die Renten-Reformen der letzten Jahre bringen ihn richtig in Rage. Damit habe man die Altersarmut von morgen vorbereitet, sagt er. Die Privat-Vorsorge könne und dürfe nie ein Ersatz für eine gesetzliche Rente sein: „Ich bin nicht gegen private Ergänzung. Das ist immer vernünftig. Aber man darf die private Ergänzung nicht auf dem Buckel der Rentenversicherung ausführen. Mit anderen Worten, mit Hilfe der privaten Ergänzung die Rentenversicherung ramponieren und dann die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dass die Rente sinkt. Das habt ihr doch gewusst. Das ist doch Ziel der Übung“, sagt Blüm.
Der Generationenvertrag und die Rentenpolitik
Die gesetzliche Rente funktioniert als Umlageverfahren. Die Arbeitnehmer überweisen einen Teil ihres Gehalts an die Rentenkasse. Diese leitet es sofort an die Rentner weiter. Ein einfaches und effizientes Verfahren. Nur so war es möglich, nach dem Krieg die Alten sofort ins Wirtschaftswunder mitzunehmen – und nach der Wende die Rentner im Osten.

Dieses bewährte System werde jetzt geopfert, sagt Albrecht Müller. Der Ökonom und SPD-Politiker war früher enger Mitarbeiter von Karl Schiller, Willy Brandt und Helmut Schmidt. Die aktuelle Rentenpolitik nütze den Konzernen, aber nicht den Versicherten, sagt Schiller: „Die Versicherungswirtschaft, die Banken und die Finanzdienstleister handeln in ihrem Interesse. Das ist legitim. Sie haben sich ausgerechnet, wenn es ihnen gelingt, nur zehn Prozent der gesetzlichen Rente auf ihre Mühlen umzulenken, dann haben sie ein Umsatzplus von 16 Milliarden Euro Prämien pro Jahr. Und mit 16 Milliarden kann man natürlich eine riesige Propaganda machen,“ so Schiller.
Die versteckten Kosten der privaten Vorsorge
Bei dieser Propaganda fällt oft unter den Tisch, welche Kosten die Privatvorsorge hat. Die Provisionen für Vertreter, hohe Vorstandsgehälter, millionenschwere Werbekampagnen und der Gewinn für die Aktionäre. All das zahlen letztlich die Kunden, oft mit zehn bis 20 Prozent ihrer Beiträge.

Die gesetzliche Rente hat dagegen nur 1,5 Prozent Verwaltungs- und Verfahrenskosten. Der Rest geht an die Rentner, an Erwerbsunfähige und Reha-Patienten, die auch mitversorgt werden.

Ein Beitrag von Dietrich Krauss und Ingo Blank
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag...6fwbal68~cm.asp

http://www.daserste.de/mediathek_blank/play.asp?cid=16832
U.Walluhn
Es ist doch immer wieder "schön" zu sehen, wie das ganze System BäErrDäh fertig hat. Alles gackert durcheinander wie ein Schwarm Hühner - und der Karren Deutschland rollt ganz langsam den Abhang hinunter.
gastli
Hans-Werner Sinn lügt wieder für sein Schmiergeld bei der BILD

Die Nachdenkseiten regen zum nachdenken über diesen Unsinn an.
Meister
Riester hat uns die Rente gekürzt durch eine neue Rentenformel und seine Truppe spendet ihm auch noch Beifall bei der Förderung der Altersarmut.
Ich werde ihm nicht hinterher fliegen, wie ein Kramsvogel. Nee Ne

Bevor ich dem was in den Rachen schiebe gehe ich lieber zum Dupperabend. Dort bekommst dann eben wenn du Glück hast, eine neue Büchse ganz kostenlos. großes Grinsen

Meister
Meister
Solange die Taktischen Spielchen der Politiker aufgehen, die Jungen und die Alten zu spalten und somit ein Gleichgewicht zu erreichen, halten sie die Alten schön im Zaun.
Man braucht sich nur in die Spielchen richtig rein denken, um zu erkennen, was wirklich dahinter steckt.
Die Rechnung könnte ja wirklich aufgehen wenn da nicht die bösen Wahlen währen und die Jungen sich über den Nuggel ziehen lassen würden mit frisierten Argumenten.

Meister
gastli
Göttinger Gruppe: Kaum Hoffnung für Anleger. 200.000 Menschen haben ihr Geld bei der Göttinger Gruppe für die Rente angelegt. Doch das Unternehmen ging unter anderem wegen Betrug pleite. Jetzt hat sich die letzte Hoffnung der Kleinanleger auf Rückzahlung ihrer eingezahlten Beträge zerschlagen.“
(zdf heute)

Soviel zum Thema private, kapitalgedeckte Altersvorsorge.
Adeodatus
Zitat:
Das populärste Anlagemodell der Göttinger Gruppe war ein Steuersparmodell für den sprichwörtlichen kleinen Mann: Es sah vor, dass sich Anleger als atypisch stille Teilhaber an Konzerngesellschaften beteiligten. In den ersten Jahren sollten bei den Gesellschaften hohe Verluste anfallen, mit denen die Anleger ihre Steuerlast hätten senken können, am Ende der Laufzeit sollte das angelegte Geld gut verzinst und auf einen Schlag an die Anleger ausgezahlt werden.

http://www.graumarktinfo.de/gm/aktuell/d...html?mode=print


Der Verlust der Anlagen bei der Göttinger Gruppe kann im Extremfall für die Betroffenen zum kleinsten Übel werden. Denn die Anleger konnten einen Verlust als „Teilhaber“ beim Finanzamt geltend machen, nun kann es aber durchaus passieren dass die Anleger als „Teilhaber“ auch für die Verluste in die Pflicht genommen werden.
EFler
Wer sich wirklich absichern will sollte meiner Meinung nach Silber kaufen, dies hat auch den positiven Nebeneffekt das der Kapitalismus ganz schön ins rudern käme, wenn nur ein paar Millionen Menschen, ihr überschüssiges Geld in Silber investieren würden!
Meister
Da lasse ich mir doch lieber die Rosette versilbern, da habe ich keine Verluste und alles immer bei mir.

Meister
Adeodatus
Da meinten die Anleger etwas für das Alter zu sparen und nun ist alles futsch, leider gibt es in Deutschland keine private Haftung für die Verantwortlichen solcher Geldvernichtungen.

Zitat:
Das von 200 000 Anlegern der Göttinger Gruppe in Pensionssparpläne und weitere als Altersvorsorge beworbene Beteiligungen eingezahlte Geld wurde „nahezu komplett verpulvert“. Von 900 Millionen Euro seien nur eine Million Euro übrig geblieben, erläuterte Insolvenzverwalter Peter Knöpfel auf der Gläubigerversammlung zur Pleite der Securenta AG Ende März. Die Firma gehört zur Göttinger Gruppe.
http://www.test.de/themen/geldanlage-ban...669715/1669715/