Riestern Sie noch oder ... oder Leben Sie schon?

gastli
Weil ein Lump in diesem System selten allein ist .

Rürup-Rente oft ohne jeden Ertrag
Wer eine Rürup-Rente abschließt, macht meist ein schlechtes Geschäft: Ein 30-Jähriger, der sich für diese Form der privaten Altersvorsorge entscheidet, muss schon stolze 102 Jahre alt werden, um auf eine 4,45-prozentige Rendite zu kommen.
[rundschau-online.de]
T_Baumbach
Rürup schließt man ja auch nicht (ausschließlich) aus "Rendite-Gründen" ab. Es kann aber für Selbständige sinnvoll sein, die keine Riester-Förderung bekommen, um eine Harz4-sichere Geldanlage/Vorsorge aufzubauen. Alles eine Frage einer guten Informationsbeschaffung/Beratung.
gastli
Zitat:
T_Baumbach hat am 05. August 2008 um 14:00 Uhr folgendes geschrieben:

Rürup schließt man ja auch nicht (ausschließlich) aus "Rendite-Gründen" ab.


Korrekt, genau wie Riester ausschließlich zur Geldvernichtung, (des eigenen Geldes wohlgemerkt).
T_Baumbach
Da finde ich die Kreuzzüge der Banken mit "kostenlosen Giro-Konten", "Gold-Sparbüchern", "Super Festgeld-Zinsen" aber deutlich schlimmer, was Geld-Vernichtung angeht. Aber das führt jetzt zu weit OT
Meister
Ob nun Riester oder Rürup würde man die gleichen Beiträge als Pflichtbeiträge für die staatl. Rente einsetzen währe es wahrscheinlich sicherer angelegt.
Das Problem ist aber, Vater Staat könnte nicht mehr glänzen mit niedrigen Beiträgen und der Arbeitgeber würde nicht entlastet und müsste zu seiner Sozialen Verantwortung stehen.
Am Ende also nur eine Schein Rente die den Namen Zusatzrente nicht verdient?



Meister
Adeodatus
Und was passiert wenn man einen Teil seines Gehalts in die betriebliche Altersvorsorge steckt? Weiß jemand wie er sich selbst das Messer in den Rücken rammt?
Na dann hier einmal eine interessante Aussage.

Zitat:


Wer einen Teil seines Gehalts in die betriebliche Altersvorsorge steckt, spart zwar Rentenbeiträge ein, bekommt aber auch weniger Rente.

Bad Homburg (sth). Schätzungsweise neun Millionen Arbeitnehmer nutzen inzwischen die Möglichkeit, einen Teil des Monatsgehalts oder einer Sonderzahlung in die betriebliche Altersvorsorge zu stecken. Auf den ersten Blick hat das nur Vorteile: Die Einzahlungen sind steuer- und sozialabgabenfrei. Erst auf die Zusatzrente im Alter werden Steuern sowie Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fällig. Die Sache hat aber auch einen Haken: Für die eingesparten Rentenbeiträge gibt es später keine Rente. Die steuerlich geförderte Entgeltumwandlung wurde 2002 gleichzeitig mit der Riester-Rente eingeführt. Sie sollte vor allem dazu beitragen, der damals stagnierenden betrieblichen Altersversorgung neuen Schub zu geben. Inzwischen ist die Zusatzvorsorge über die Arbeitgeber jedoch so weit wiederbelebt, dass der Rentenversicherung aufgrund der Entgeltumwandlung jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro entgehen, wie das Bundessozialministerium errechnet hat. Dadurch haben sowohl die heutigen als auch künftige Rentner geringere Rentenansprüche - auch wenn sie die Entgeltumwandlung gar nicht nutzen. Weitere Informationen zur betrieblichen Altersvorsorge sowie eine kostenlose Broschüre sind bei jeder Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung, am kostenlosen Servicetelefon 0800 1000 4800 oder per E-Mail unter info@deutsche-rentenversicherung.de erhältlich

http://www.ihre-vorsorge.de/Entgeltumwan...sprueche-2.html


Aber das ist nur die halbe Miete denn es geht nicht nur darum das man seine Steuerschuld ins Alter verschiebt und aus der staatlichen Rente weniger ausgezahlt bekommt. Auf den Nachdenkseiten gibts noch einen kräftigen Nachschlag nämlich in Form von Einbußen die keinem Arbeitnehmer mitgeteilt werden.

Zitat:


Anmerkung Martin Betzwieser:

Wer eine solche beitragsfreie Entgeltumwandlung hat, wird auf der Gehaltsabrechnung feststellen, dass nicht nur Rentenversicherungsbeiträge gespart werden, sondern Sozialversicherungsbeiträge in allen Zweigen. Das bedeutet dann auch weniger Arbeitslosengeld I, weniger Krankengeld, weniger Übergangsgeld, weniger Krankengeld bei unbezahlter Freistellung zur Betreuung eines kranken Kindes, weniger Kurzarbeitergeld. Eigentlich klar – wer weniger Sozialversicherungsbeiträge zahlt, wird im Leistungsfall nicht behandelt, als wäre nichts. Schätzen wir doch auch mal vorsichtig aber gewissenhaft den Verlust für die anderen Sozialversicherungszweige aus.

Da haben wir

- einen durchschnittlichen Krankenversicherungsbeitrag von 14,8%; macht einen jährlichen Verlust von über 890 Millionen Euro

- einen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von 3,3%, macht einen jährlichen Verlust von fast 199 Millionen Euro

- und einen Beitrag zur Pflegeversicherung von 1,7% für Menschen mit Kindern bzw. 1,95% für Kinderlose (jeweils Stand 01/2008 ); grob gerechnet mit einem Durchschnittssatz von 1,825% macht das einen Verlust von über 110 Millionen Euro.

Das macht dann einen jährlichen Verlust von über 2,4 Milliarden Euro!

Quelle: nachdenkseiten.


Und unter welchem Preis will man dann die Beitragssätze senken? Draufzahlen tun in jeder Form die Beschäftigten in dem sie Freiwillig zu gunsten dritter auf Geld und Leistung verzichten und ihren eigenen Sozialstaat liebevoll demontieren.
Meister
Gut versichern und vorher abkratzen, macht nichts wens vorne brennt und hinten kichert hoffentlich Alia....versichert. Lachen

Witwer oder Witwe werden im Falle eines Unfalls denken,bei diesem schönen Geld und mein Deep läuft weg?

Wie viel der Hinterbliebene dann wohl bekommt? Schwere Rechnung? Ja
In einer Bedarfsgemeinschaft bekommt sicher der Hinterbliebene...... verwirrt

Keine Ahnung von der Planung. nachdenklich


Meister
gastli
Lasst Bilder sprechen.
Riestern Sie noch oder ...



... oder lassen Sie gerade Ihr kleines Erspartes an einem Kapitalmarkt verbrennen?
gastli
„Fast eine Million Riester-Verträge gekündigt. Mit staatlichen Zulagen wollte die Bundesregierung die Bürger zu mehr privater Altersvorsorge bewegen. Doch fast eine Million Riester-Sparer kündigten ihren Vertrag bereits wieder. Verbraucherschützer führen die Unzufriedenheit auf hohe Provisionen und Kosten zurück.“
(www.tagesschau.de; 8. Dezember 2008)

Fast eine Million schlaue Leute. Es ist zu hoffen, dass die internationale Finanzmarktkrise noch mehr Menschen die Augen öffnet. Aber auch ohne diese gilt: Private Rentenversicherer müssen ausbezahlte Renten, Verwaltungskosten und möglichst hohe Gewinne erwirtschaften. Öffentlich-rechtliche Rentenversicherer müssen nur die ausbezahlten Renten und ihre Verwaltungskosten erwirtschaften. Wo also legen schlaue Leute ihre Rente an?
Meister
@gastli, wenn es keine Flaschensammler sind,auf das Konto ihrer Kinder, falls was übrig ist.


Meister
T_Baumbach
Zur sinnvollen Diskussion fehlt da leider die recherchierte Ursachenforschung. Eine solche Aussage kann man erstmal in jede beliebige Richtung (miß)gebrauchen. Vielleicht sind es ja auch 1 Mio Menschen, die auf neue "Berater" reingefallen sind und einfach einen bestehenden Vertrag durch einen neuen ersetzt haben... Und abgesehen davon gibt es sicherlich deutlich mehr gekündigte KFZ- / Unfall- / Lebensversicherungen ect.
Meister
Eine Altersversicherung mit einer KFZ Versicherung vergleichen das sind aber nun wieder Äpfel und Birnen.

Wenn 1 Million Menschen, Opfer von sogenannten Heimchenfängern werden, ist das kein Pappenstiel.

Meister
gastli
Der Arbeitskreis "Gesundheit und soziale Sicherung" der Linkspartei hat schön zusammengefasst, von welchen Banken und Versicherungen die Parteien von 1998 bis 2008 Spenden erhalten haben, die auch Riester-Produkte anbieten. Insgesamt ließen die Finanzdienstleister in den letzten 10 Jahren ca. 10,4 Millionen Euro an Parteispenden springen.

Zu den Banken und Versicherungen gehören unter anderem: Dresdner Bank AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Bayerische Hypo-und Vereinsbank, DVAG und die Allianz AG. Besonders großzügig ist hierbei die Allianz AG mit jährlich jeweils 50 – 60.000 Euro für die Grünen, die FDP, die CDU, die CSU und die SPD. Auch die Commerzbank AG und die Deutsche Bank AG überwiesen von 1998 – 2008 öfters fünf- bis sechsstellige Summen. Einsame Spitze ist die Deutsche Bank AG im Jahre 2005: dort spendete sie an die CDU satte 425.400 Euro.

Quellen: Rechenschaftsberichte der Parteien nach dem Parteiengesetz (1998 – 2006) bzw. Homepage (2007/200cool .
Adeodatus
Beim Stern kann man nachlesen wie Riestern richtig funktioniert. Hier lesen. Stern Online
gastli
Die staatlich geförderte Abzocke ist wieder einmal in den Schlagzeilen.

[daserste.de]
Wie Riester-Berater reihenweise durchfallen
Ausgerechnet bei der staatlich geförderten Altersvorsorge ist die Beratung der Kunden katastrophal. Kaum ein Berater weist auf die Kosten hin.
T_Baumbach
... Drum prüfe, wer sich ewig bindet ...

Und ganz nebenbei und wieder aktuell: Wenn sich die meisten Menschen nur halb soviel mit der Erziehung Ihrer Kinder befassen würden, wie sie Zeit haben, um sich mit den Kosten einer Riester-Versicherung auseinanderzusetzen, wäre das Thema Altersvorsorge viel nutzbringender und humaner gelöst...
gastli
[nachdenkseiten]
Würden Riester-Rentner nach den Kosten fragen, würden sie sich wundern. Und nicht unterschreiben.
Am 3.6.2008 erreichte uns die Mail eines Lesers, der den schwer lesbaren Gebührenteil seines Vertragsangebots durchgeprüft hat und keinen Riester-Vertrag abschließt. Zur Sicherheit hat er mit einer unabhängigen Finanzberaterin auch noch ein Beratungsgespräch geführt. Seinen Bericht über seine Berechnungen und über das Beratungsgespräch finden Sie im folgenden. - Für uns als Steuerzahler noch besonders interessant: Unser NachDenkSeiten-Leser hat auch ausgerechnet, wie viel Geld für Gebühren an die Versicherungswirtschaft fließt, wenn man von der gemeldeten Zahl von 11 Millionen Verträgen ausgeht: Rund 3 Milliarden jährlich und rund 77 Milliarden € insgesamt. Die 3 Milliarden entsprechen ungefähr dem, was wir als Steuerzahler für die Förderung bezahlen. Raus aus den Taschen der Steuerzahler, rein in die Taschen der Finanzwirtschaft
gastli
Die WiWo versucht es einmal mit verantwortungsvollem Journalismus und klärt auf über die Staatlich geförderte Altersvorsorge, die Riester-Lüge.
Einfache Sätze, die jeder Riesterfan verstehen kann, so er will.

Zitat:
So muss ein 30-jähriger Riester-Fondssparer mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 52.500 Euro 92 Jahre alt werden, um seine eigenen Beiträge samt Zinsen als Rente ausgezahlt zu bekommen. Tatsächlich hat ein derzeit 30-jähriger Mann nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber eine Lebenserwartung von nur 78 Jahren, Frauen sterben im Durchschnitt mit 83 Jahren. Es sei besonders für Männer „sehr schwierig, so alt zu werden, dass sich die Riester-Rente lohnt“, sagt Jaeger.


In diesen Sätzen steckt alles was ich immer wieder sage. Widerliche Menschen mit widerlichen Motiven nutzen ein widerliches System um der privaten Versicherungswirtschaft die Gewinne zu sichern. Genau die selben Akteure zerstören die sozialen Systeme.
gastli
„Riestern“ zahlt sich aus – für Versicherungsanbieter.
[Tagesschau, 7. Dezember 2009]

* Jetzt lästert sogar schon der Staatssender.
strubbel
schließ eine solche versicherung doch einfach nicht ab, fertig ! großes Grinsen wozu das herumgelamentiere drum? ist doch keine pflicht. und das sich das ganze unterm strich kaum auszahlt, war doch eigentlich klar, oder? geld wird nicht verschenkt (auch wenns auf der wunschliste einiger steht)