timoeyr
Ich finde sinnvoll die Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes auf mindestens 420 Euro im Monat wegen der gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise und der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 % auf 19 % und die Inflation,die den Realwert des Hartz-IV Regelsatzes drastisch reduziert haben.
Adeodatus
Ein frommer Wunsch, denn mit der Erhöhung des Regelsatzes würden noch mehr Bezugsberechtigte (auf grund ihrer geringen Verdienste) auf den Staat zukommen, also wird sich der Staat hüten diese Erhöhung überhaupt in Augenschein zu nehmen.
Käptn Blaubär
Hier fehlt im Moment eindeutig der "Druck von der Straße."
.:Volkwart:.
Ein gespaltenes Volk kann keinen "Druck von der Strasse" erzeugen. (Damit meine ich das ewige Links-Rechts Geseiere.)
Aufgrund der ständigen Erhöhungen der Lebensmittel- und Energiepreise halte ich eine Erhöhung von H4 angemessen.
Leider finde ich jetzt nicht auf die schnelle eine aktuelle Armutsgrenze denn meines Erachtens sind 420 Euro immer noch zu wenig.
Adeodatus
Das hat nichts mit einer Aufteilung der Gesinnung in Rechts oder Links zu tun! Ich kenne auch niemanden der sich eine Zusammenarbeit beider Lager wünschen würde.
In Gesprächen mit Betroffenen erhielt ich auf meine Frage "Warum geht ihr nicht zu den Demos"? Die mir einleuchtende Antwort " wir wollen uns weder von Linken noch von Rechten Instrumentalisieren lassen". Das ist m. E. der wahre Grund auch wenn ich mit meiner Einstellung wohl eher links einzuordnen wäre, bin ich gegen die von Rechts und Links betriebene Bauernfängerei, die in Zeiten der Not für jede Demokratie eine große Gefahr bedeutet. Die Menschen wollen von niemanden vor den Karren gespannt werden der Ihnen nur als Ausweg eine Diktatur anbietet.
as65
Nennt, soweit möglich, Parteinamen und verwendet nur wenn wirklich nötig linke und rechte Verallgemeinerungen.
Das betrifft jedes Thema im Forum und dürfte oft ein Abtriften des Themas verhindern.
.:Volkwart:.
@spidy
Zitat: |
"Warum geht ihr nicht zu den Demos"? Die mir einleuchtende Antwort " wir wollen uns weder von Linken noch von Rechten Instrumentalisieren lassen" |
Das meinte ich doch mit "Geseiere". Begriffe wie "Bauernfänger" lehne ich persönlich ab, da es den freien Willen der Wähler abwertet.
Aber wir trifften vom Thema ab...
Adeodatus
Um zurück zum Thema zu kommen sind die Erhöhung um 73,00 € ebenso wie Steuersenkungen in der jetzigen Situation nicht machbar. Ein Existenzsicherndes Einkommen für alle wäre sinnvoller, ebenso wie gezielte Förderung der Familien mit Kindern die mit einem Minimaleinkommen auskommen müssen. Hier würde mir ein Einkommensabhängiges Kindergeld vorschweben das sich mit steigendem Einkommen gegen Null bewegt, Mietbeihilfen für Familien mit Kindern statt Umzug wenn die Wohnung für Hartz zu teuer wird. Man könnte vieles machen aber solange zuviele mit Minilohn oder Hartz oder Kombi auskommen müssen werden die Steuereinnahmen nicht so sprudeln wie sie sich der Staat wünscht. Daher muss man über eine gezieltere Wirtschaftsförderung Arbeitsplätze schaffen die ein Leben in Würde ermöglichen und Hartz zu dem machen was es eigentlich sein soll "Hilfe in der Not".
.:Volkwart:.
Dein letzten Beitrag könnte ich so unterschreiben. Vor allem bei der Förderrung und Unterstützung von Familien mit Kindern.
Tatsache ist aber auch das H4 Leben am Limit bedeutet. Ich kenne Fälle wo das H4 nur für 2 Wochen reicht.
die_gute_fee
Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht, zumindest nicht was Alleinstehende angeht. Ein Alleinstehender kann von dem Geld anständig Leben.
Kinder/Familien müssen aber dringend stärker und gezielter gefördert werden, vor allem was die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Bildungschancen angeht.
Ich finde Ganztagsschulen, nebst eines breiten Angebots an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, wären zumindest ein Ansatzpunkt. Wenn man Sport- und andere Vereine mit ins Boot holt, ließe sich hier auch mit wenig Geld was aufbauen.
Bernhard P.
Zitat:
Zitat: |
Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht, zumindest nicht was Alleinstehende angeht. |
1. selbst Langzeitarbeitslloser sein
2 neu nachdenken
edit as65: hatte gerade ein fehler gemacht
SirBernd
Zitat: |
die_gute_fee hat am 10. Januar 2008 um 16:41 Uhr folgendes geschrieben:[SIZE=9]
Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht, zumindest nicht was Alleinstehende angeht. Ein Alleinstehender kann von dem Geld anständig Leben.
/SIZE] |
***
Selten so gelacht ....
edit as65
U.Walluhn
Fee (wieder einmal!): "Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht, zumindest nicht was Alleinstehende angeht. Ein Alleinstehender kann von dem Geld anständig Leben." Sooo??? Ein solcher Satz zeugt von absoluter Inkompetenz bezüglich sozialer Probleme im Lande. Ein Alleinstehender ist am härtesten betroffen! Er muss alle Kosten, wie Strom, Warmwasser, Versicherungen, Nahverkehr, Telefonanschluss usw. zu 100% - also ganz allein - von der viel zu knappen Regelleistung aufbringen. Siehe Wiesbadener Analyse der Unterdeckung im AGL II. Mir fehlt jetzt leider die Zeit, die genauen Regelsätze für Essen und Kleidung herauszusuchen. Sie sind so lächerlich niedrig, dass es z.B. nicht einmal für ein tägliches Frühstück im Bistro an der Ecke reicht. 19 Euro für den Nahverkehr im Monat! Und und schließlich soll man auch noch Geld ansparen für defekte Kühlschränke, Waschmaschinen, zur Renovierung der Wohnung und und und. Klar, da kann man anständig leben. Für 3,50 Euro den ganzen Tang lang ernähren. Freilich. Das ist genug und anständig.
Fee - weniger polemisieren, Fachwissen erwerben! "Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht..." Hausaufgaben machen! Die Studien der Sozialverbände lesen! Sind alle im Weltnetz zu finden. Googeln und los.
Herasun
Zitat: |
die_gute_fee hat am 10. Januar 2008 um 16:41 Uhr folgendes geschrieben:
Ich sehe die Notwendigkeit einer Erhöhung nicht, zumindest nicht was Alleinstehende angeht. Ein Alleinstehender kann von dem Geld anständig Leben. |
Ich weiß nicht, ob du selbst von diesem Regelsatz leben mußt oder nicht, und gehe einfach mal davon aus, daß es so ist.
Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht, eine Liste aller meiner Fixkosten und der grundsätzlich wichtigen Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Waschmittel etc. pp. zu erstellen.
Auch ich bin zu dem Schluß gekommen, daß man durchaus leben kann von diesem "Regelsatz".
Allerdings habe ich auch feststellen müssen, daß leider so gut wie nichts übrigbleibt für Arztbesuche, Medikamente, Friseur, neue Kleidung, Reparaturen für defekte Geräte bzw. Neuanschaffung derselben; ganz zu schweigen von Geldern für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben (die ich für ganz besonders wichtig erachte).
Nach meiner Berechnung kann man höchstens zweimall jährlich zum Friseur, allerdings nur, wenn man gerade keine neuen Schuhe oder dergleichen braucht.
Ich könnte das hier unendlich fortsetzen, will aber dazu eigentlich nur sagen, daß du da deine Formulierung nicht ganz korrekt gewählt hast.
Ich würde sagen:
Man kann davon
überleben.
Aber:
Solange es in Deutschland keinen Mindestlohn gibt, wird auch der "Regelsatz" nicht steigen.
Daß beides eng miteinander verknüpft ist, will so Mancher nicht sehen, folgt aber einer einfachen Logik.
U.Walluhn
In einem zivilisierten und sehr reichen mitteleuorpäischen Land, wie dem unsrigen, kann die Fagen nicht heißen "überleben" (wir haben nicht Sommer 1945 oder Winter 1946/47 und wir leben auch nicht in Bangladesch) sondern muss heißen "menschenwürdig leben".
Herasun: "Allerdings habe ich auch feststellen müssen, daß leider so gut wie nichts übrigbleibt für Arztbesuche, Medikamente, Friseur, neue Kleidung, Reparaturen für defekte Geräte bzw. Neuanschaffung derselben." Eben. Zu einem menschenwürdigen Leben gehören nun aber Arztbesuche, Medikamente (ich denke nur an chronisch Kranke) ebenso wie Kleidung (die muss nicht mal ladenneu sein, auch gebrauchte kostet Geld!), Kühlschrank, Waschmaschine, Fernseher (auch die müssen nicht fabrikneu sein und kosten trotzdem Geld!).
Also - von "anständig" leben kann keine Rede sein.
Einen primären Zusammenhang zwischen Mindestlohn und Hartz 4-Regelsatz existiert nicht. Ein Sozialhilfe-Regelsatz garantiert das soziokulturelle Minimum einer Zivilgesellschaft, ein Mindestlohn verhindert sittenwidrige Dumpinglöhne. Das sind zunächst zwei verschiedene Paar Schuhe.
Bernhard P.
Es muss hier keiner erklären das man mit Hartz IV leben kann wenn selbst Wirtschaftsexperten mittlerweile zugeben das dies menschenunwürdig ist. Auf der anderen Seite ist interessant dass das Bruttosozialprodukt der BRD ständig gestiegen ist und heute bedeutend höher ist als zu Zeiten als es noch ein einigermaßen vernünftiges ALG II gab. Wisst ihr wie ich das erkläre? Die Kapitalisten kriegen den Rachen nicht voll mit Geld und deshalb wird stets in der Masse gekürzt. Das ist der Grund und deshalb finde ich ALG II in keinster Weise angemessen. Für mich ist es ein arger Verstoß gegen mehrere Artikel des Grundgesetzes der BRD und ein staatlich angeordnetes und legalisiertes Sozialverbrechen.
U.Walluhn
Es ist richtig, einerseits werden von deutschen Großkonzernen Profite in schwindelerregender Höhe gemacht, andererseits arbeiten immer mehr Menschen unter dem Europäischen Existenzminimum und zugleich werden immer mehr aus dem Wertschöpfungsprozess ausgegliedert. Selbst ein einfach gestrickter Bürger erkennt, dass mit diesem System fundamental etwas nicht in Ordnung ist. Das ist einfach eine Grunderkenntnis jenseit persönlicher politischer Haltungen.
Herasun
Zitat: |
U.Walluhn hat am 10. Januar 2008 um 19:43 Uhr folgendes geschrieben:
Also - von "anständig" leben kann keine Rede sein. |
Genau das war der Grundtenor meines Beitrags.
Deshalb sprach ich auch vom lediglichen
Überleben.
Zitat: |
U.Walluhn hat am 10. Januar 2008 um 19:43 Uhr folgendes geschrieben:
Einen primären Zusammenhang zwischen Mindestlohn und Hartz 4-Regelsatz existiert nicht. Ein Sozialhilfe-Regelsatz garantiert das soziokulturelle Minimum einer Zivilgesellschaft, ein Mindestlohn verhindert sittenwidrige Dumpinglöhne. Das sind zunächst zwei verschiedene Paar Schuhe. |
Ja, und das sieht eben zunächst nur so aus, denn:
Solange Menschen für Dumpinglöhne arbeiten und dabei auch nicht mehr oder gar weniger rumkommt als der Regelsatz für AlgII-Empfänger, hat sich nicht nur meines Erachtens die Diskussion über die Anhebung dieses Regelsatzes vorerst erübrigt.(Ob sie tatsächlich angebracht oder notwendig wäre, steht dabei auf einem völlig anderen Blatt!) Das ist politisch so gewollt, deshalb auch die strikte Weigerung der Politiker aller Fraktionen, über einen gesetzlichen Mindestlohn überhaupt erst nachzudenken.
Ich denke, da schließt sich der Kreis.
Und wenn es Sie glücklich macht, dann ist der Zusammenhang eben ein sekundärer, aber er besteht definitiv!
SirBernd
Aber gerade das ist doch der Fehler am derzeitigen System. Geld, um was auf die Rippen zu kriegen und Luft zum Atmen gegen Ende des Monats zum normalen Existieren kriegen doch immer weniger, trotz dieses phänomenalen Aufschwungs laut der Medien und Presse tagtäglich.
Es muss bald eine Erhöhung des Des Harz 4 Regelsatzes, aber auch ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden, sonst sterben bald nicht wenige an Unterernährung, Unterkühlung usw. wie die Fliegen.
Hugo
Zitat: |
SirBernd hat am 10. Januar 2008 um 22:09 Uhr folgendes geschrieben:
Aber gerade das ist doch der Fehler am derzeitigen System. Geld, um was auf die Rippen zu kriegen und Luft zum Atmen gegen Ende des Monats zum normalen Existieren kriegen doch immer weniger, trotz dieses phänomenalen Aufschwungs laut der Medien und Presse tagtäglich.
Es muss bald eine Erhöhung des Des Harz 4 Regelsatzes, aber auch ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden, sonst sterben bald nicht wenige an Unterernährung, Unterkühlung usw. wie die Fliegen. |
Gefunden bei Yahoo-Nachrichten: ddp - Montag, 7. Januar, 14:09 Uhr
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