Alles zur geplanten Batteriewiederaufbereitungsanlage

do4rd
Moin,

Anbei das Drama um voraussichtlich 100 Arbeitsplätze. Rittal ist ja auch weiter ostwärts und hat nur noch Logistik da gelassen.

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...ithium-100.html
Pfiffikus
Zitat:
do4rd hat am 29. September 2024 um 18:09 Uhr folgendes geschrieben:
Anbei das Drama um voraussichtlich 100 Arbeitsplätze.
Diese Zahl ist aber nur Brutto. Entscheidend sollte sein, welcher Nutzen Netto davon übrig bleibt.

Soweit aus der Presse bekannt ist, bringen sie die Führungskräfte selbst mit. Für die Ostthüringer bleiben da allenfalls 90 Arbeitsplätze übrig, wohl nicht die besser bezahlten.

Die Anlage soll Abgase emittieren. Es ist zwar nicht klar, was und wie viel in diesen Gasen enthalten ist. Das erfahren wir erst bei Inbetriebnahme. Aber man sieht sich gezwungen, diese Gase durch relativ hohe Schornsteine zu emittieren. Für das Ausblasen von sauberer Luft, wie zum Beispiel aus einer Wärmepumpe, würde man keine Schornsteine benötigen.

Durch die unklare Zusammensetzung der Abgase ist die Produktionsstätte von ELECTRONICON vakant geworden. Diese Firma ist auf saubere Luft angewiesen. Es ist noch nicht klar, ob sie nach der Eröffnung der Batteriewiederaufbereitungsanlage da oben bleiben können. Und es ist sehr fraglich, ob ein eventueller Ersatzstandort wieder auf dem Territorium unserer Stadt liegen würde. Wie viele Arbeitsplätze bleiben dann in diesem Gewerbegebiet Netto noch übrig.

In der Nähe produziert ein Bio-Hof. Der wird seine Produkte künftig nicht mehr mit Bio-Siegel verkaufen dürfen. Aber für solche kleinen Fische interessiert sich ohnehin niemand, genausowenig wie für die Anwohner aus dem Umland.


Und was haben wir von einer solchen Anlage? Jedenfalls kein Lithium. Denn die Schwarzmasse wird schließlich nach Südkorea überführt und das Lithium dort extrahiert. Wenn wir wieder einmal Lithium brauchen sollten, das können wir dann in Korea käuflich erwerben.

Hier in Gera soll der Plastik-Sondermüll aus den geschredderten Gehäusen bleiben. Den nehmen sie nicht mit nach Korea. Und hier bleiben die Gase, die aus den Schloten entweichen werden.


Wem fällt sonst noch ein Nutzen ein, den wir von dieser Anlage haben könnten?



Pfiffikus,
der bedauert, dass wegen einer solchen Anlage wieder viele Quadratmeter Boden versiegelt werden, um das nächste Hochwasser zu verstärken
Reiner Engel
Das wäre ja noch schöner, wenn im Motz- und Meckerland mal eine Industrieansiedlung gelingen würde. Wo kämen wir da hin?

Den ganzen Tag hört man aus Ostthüringen, vorneweg Gera das Geheule und Gejammer über fehlende Industriearbeitsplätze. Aber wehedem es kommt mal eine Firma daher und will sich ansiedeln. Dann geht das Motz- und Meckerdrama los.

Einmal geht es gegen eine längere Startbahn am Flugplatz, dieses mal gegen die geplante Anlage. Da wird schwärzer gemalt als es die schwarze Masse aus der Produktion der Anlage je sein könnte. Bei den einen sterben die Tiere, beim nächsten brennen die Batterien und dann kommt auch noch Hochwasser. Ein Andrer betrieb mit der Panikmache Wahlkampf.
(Die einzige plausible Kritik kam von der Firma ELECTRONICON)

Also ehrlich mal liebe Gersche: so wird das nichts mit neuen Arbeitsplätzen.

Dieses Tohuwabohu geht ja auch viral durch die Medien. Was denkt ihr denn welche Firma da noch Lust hat in so einem Motz- und Meckerland über Ansiedlung nachzudenken, geschweige denn konkrete Pläne umzusetzen.
Pfiffikus
Es gibt auch Anlagen zum Batterierecycling, die ich sehr wohl begrüßen würde - auch wenn sie in Gera angesiedelt würden.

Lest selbst:
Zitat:
Die Abhängigkeit von ausländischen, teils problematischen Quellen in Asien, Südamerika oder Afrika ist hoch. Allein schon deshalb halten es für viele Fachleute sinnvoll, auf das Recycling gebrauchter Batterien zu setzen.
...
Im Fall der Autobatterien entstehe eine echte Kreislaufwirtschaft eben nur dann, wenn damit wieder entsprechende Batteriezellen gebaut werden können. In Kuppenheim investiert Mercedes-Benz nach eigenen Angaben eine zweistellige Millionensumme und will jährlich mehr als 50.000 neue Batteriemodule für vollelektrische Autos generieren.
So berichtet es die Tagesschau.

Die Anlage, die im Gerschen Norden gebaut wird, ist aber anders konzipiert. Die Schwarzmasse mit den wertvollen Sekundärrohstoffen wird nach Südkorea geschickt, während der Sondermüll aus geschredderten Akku-Gehäusen hier in Deutschland verbleibt.


Pfiffikus,
der meint, dass wir von solchen Schmarotzerfabriken wie der in Gera-Cretzschwitz nur wenig Nutzen haben werden
Pfiffikus
An der TU in Freiberg wird an nützlicheren Verfahren gearbeitet. Hier geht es nicht nur darum, die alten Batterien unschädlich zu entsorgen. Vielmehr dient das dort entwickelte Verfahren dazu, die wertvollen Materialien zurück zu gewinnen und dann könnten sie hier bei uns wieder verwendet werden. Das wäre eher etwas für Gera!
https://tu-freiberg.de/news/gebrauchte-l...eislauf-bringen

Wer sich über verschiedene Methoden und Aspekte des Batterierecyclings informieren möchte, kann Rosie zuhören.




Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass die Australierin uns absolut unbefangen von der Anlage in Gera-Cretzschwitz informiert
do4rd
Was sagt uns das, das primäre abschöpfen von Steuergeldern durch Großkonzerne.
Aschemännl
Man sollte den ganzen Dreck wieder dort vergraben, wo er her kam.
gastli
Zitat:
Aufatmen im Norden von Gera: Nachdem der südkoreanische Investor SungEel am Mittwochnachmittag kurzfristig seine Pläne für einen Batterie-Recyclingpark Thüringen für Gera abgesagt hat, meldet sich kurzfristig die Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz zu Wort. Sie verbucht die Absage der umstrittenen Großinvestition im Industriegebiet Gera-Cretzschwitz als „Erfolg der Bürgerbeteiligung und der sachlichen Argumente“.[Quelle: https://www.otz.de/lokales/gera/article4...en-gesiegt.html]


Investoren verprellen, das kann Gera seit Jahren hervorragend.
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 20. März 2025 um 12:28 Uhr folgendes geschrieben:
Investoren verprellen, das kann Gera seit Jahren hervorragend.
Was steht im Artikel?

Gewiss hatte das Projekt nicht nur Liebhaber. Und es ist auch ein Glück für Deutschland, dass Lithium und Kobalt wohl nicht von uns abgesaugt werden.

Aber zu den Ursachen:
Zitat:
Die Entscheidung sei Teil einer globalen Strategieanpassung von SungEel. Als Gründe nennt er, dass die weltweite Nach- frage nach Batterien für Elektrofahrzeuge bzw. der Markt langsamer wachsen als erwartet. Zudem sinken die Preise für Nickel, Kobalt und Lithium. Gleichzeitig hätten so- wohl Batterieproduzenten als auch namhafte Automobilhersteller in Europa ihre Kapazitäten reduziert, um auf die veränderte Marktsituation zu reagieren.
Quelle: OTZ vom 20.3.2025 - Lokalseite


Pfiffikus,
der Dir ans Herz legt, alle Informationen dazu zu lesen
gastli
Ja, sicher schreiben die das so in die OTZ.
In Wahrheit haben die Koreaner doch keinen Bock mehr auf dieses lächerliche zänkische Dorf hier und investieren halt woanders.

Nebeneffekt:
Solche Dinge werden von anderen Unternehmen auch registriert.
Für die ist dann klar, dass in Gera anzusiedeln keine gute Option ist.

Lose/Lose nennt man das.