Krümelmonster
Es ist mal wieder so weit. Ganz unerwarteten gab es einen „Wintereinbruch“ - Mitte Januar. Deutschland kollabiert unter Schnee und Blitzeis und wie jedes Jahr kam alles ganz unerwartet, trotz Unwetterwarnung.
Da drängt sich mir die Frage auf, wie hat die Fraktion über 40, das früher nur überlebt?

Gerüchten zufolge soll es ja früher öfters mal geschneit haben. Habt ihr ein halbes Jahr Winterschlaf gemacht? Das würde die „schlechte Produktivität“ von früher erklären.
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Jetzt mal im Ernst. Was hat sich denn in den letzten 30 Jahren geändert, dass es jetzt eine Unwetterwarnung gibt, wenn mal 15 cm Schnee fallen?
Pfiffikus
Also ich mich versuche zu erinnern. An einem W50 gehörten doch Schneeketten zur Standardausrüstung. Oder? Heute erscheint solche Ausrüstung als Standard wohl zu teuer?
Pfiffikus,
der damals als kleiner Steppke seinen Vater gelöchert hat, warum an den Lastwagen solche Ketten hängen
Aschemännl
Der W50 hatte an der Ölwanne auch noch eine Halterung für eine Lötlampe.
Damit konnte man bei Kälte das Motorenöl vorwärmen.
Krümelmonster
Zitat: |
Pfiffikus hat am 19. Januar 2024 um 07:10 Uhr folgendes geschrieben:
Also ich mich versuche zu erinnern. An einem W50 gehörten doch Schneeketten zur Standardausrüstung. Oder? Heute erscheint solche Ausrüstung als Standard wohl zu teuer?
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Vergleichbares fällt mir immer bei den Straßenbahnen in Erfurt auf. Die EVAG hat - scheinbar aus Kostengründen - von der Anschaffung von Schneeflügen für Straßenbahnen abgesehen, zumindest habe ich weder bei diesem „Wintereinbruch“ oder zum letzten großen Schneefall welche im Einsatz gesehen. Selbiges scheint ja auch für die Bahn zu gelten. Lieber stellt man den Betrieb ein, so lagen der Schnee liegt.
Pfiffikus
Früher war der Berufsverkehr etwas resilienter. Man nutzte ein Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit und das war im Winter ebenso. Auch die Bahnen waren nicht so empfindlich gegen Schnee und Eis.
Heute ist das anders. Große Teile der Bevölkerung fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Im Sommer, bei schönem Wetter, da sind die Fahrradständer bei uns voll.
Ende vergangene Woche - da hatte ich den ganzen Platz für mich allein, ich kam als einziger mit dem Rad. Die vielen anderen Leute kommen mit anderen Verkehrsmitteln zum Ziel. Also werden die Busse und Bahnen, wenn sie fahren, im Winter stärker ausgelastet als im Sommer. Und der Rest weicht eben auf das Auto aus. Anders als mein Radweg stößt dann auch so manche Straße an die Kapazitätsgrenze.
Pfiffikus,
der damals weniger von solcher witterungsbedingtem Wechsel des Verkehrsmittels beobachtet hat
Aschemännl
Du hast doch auch noch Schneeketten an deinem Fahrrad.
Pfiffikus
Im Gegenteil!
Pfiffikus,
der auf Slicks unterwegs ist
Krümelmonster
Zitat: |
Pfiffikus hat am 23. Januar 2024 um 01:10 Uhr folgendes geschrieben:
Und der Rest weicht eben auf das Auto aus. Anders als mein Radweg stößt dann auch so manche Straße an die Kapazitätsgrenze.
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Und deswegen schaffen sich Transportunternehmen keine Schneeflüge mehr an? Verstehe den Zusammenhang nicht
Pfiffikus
Zitat: |
Krümelmonster hat am 23. Januar 2024 um 12:18 Uhr folgendes geschrieben:
Und deswegen schaffen sich Transportunternehmen keine Schneeflüge mehr an? |
Nun, die GVB hat noch einen Schneepflug und betreibt auch noch einige frostsichere Straßenbahnen, die in anderen Städten wohl schon ausgemustert wurden.
Ob andere Verkehrsbetriebe Schneepflüge vorhalten, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Bahn kapituliert wohl eher ab einer gewissen Schneehöhe, sie wurde kaputt gespart.
Und für die Straßen sind die Straßenverkehrsbehörden zuständig. Die besitzen sehr wohl Schneepflüge. Zusätzlich kaufen die sich noch solche Dienstleistungen von privaten Unternehmen, die Schneepflüge besitzen.
Pfiffikus,
der einfach feststellt, dass die Straßen an extremen Wintertagen noch viel zusätzlichen Verkehr verkraften müssen, der bei Schönwetter andere Wege nimmt