gastli
Das wird alles noch viel "lustiger".
Russland wird alle Erdgaslieferungen an Polen einstellen. Polen will Erdgas nicht wie von Russland gefordert in Rubel bezahlen.
Nachtschicht
Zitat: |
gastli hat am 26. April 2022 um 21:06 Uhr folgendes geschrieben:
Das wird alles noch viel "lustiger". |
"Lustig" ist auch, dass Euro im Vergleich zum Rubel immer mehr an Wert verliert.

gastli
Russland ist, egal wie unsympathisch Putin jetzt erscheint, aber dennoch eine globale Supermacht und fängt offenbar gerade erst an, richtig fies zu werden.
Die Freunde der militärischen Involvierung und der Eskalation könnten schneller als erwartet merken, wie die Wirtschaft ohne Russlands Energie abstürzt.
Man muss Lawrow nicht glauben und ihn schon gar nicht mögen, aber ich denke, seine Warnung vor einem dritten Weltkrieg, ist viel weniger abwegig, als es einige im Moment noch denken, die so gern Waffen liefern.
Pfiffikus
Zitat: |
Nachtschicht hat am 26. April 2022 um 23:57 Uhr folgendes geschrieben:
"Lustig" ist auch, dass Euro im Vergleich zum Rubel immer mehr an Wert verliert.
|
Das ist kein Zufall.
Dollar und Euro sind nur ganz schnödes
Fiatgeld. Und wenn das Fiatgeld nicht reicht, um die Rohstoffe und Kriege zu finanzieren, wird eben neues Fiatgeld gedruckt, besonders seit dem
Sündenfall von Bretton Woods. Ist ja logisch, was mit solchem Geld langfristig passiert...
Die Saudis haben das inzwischen begriffen. Sie verkaufen jetzt auch Öl gegen Yuan.
Dem gegenüber steht der Rubel.
- Die russische Zentralbank hat zugesichert, dass sie künftig ein Gramm Gold für 5000 Rubel aufkaufen will. Mit dieser Zusage wurde der Rubelkurs nach unten abgesichert.
(Der Rubel ist noch nicht vollständig an Gold gekoppelt, denn die russische Zentralbank verkauft kein Gold zu diesem Kurs. Der Rubelkurs ist durch diese Zusage eben nur nach unten abgesichert.)
- Russlands nicht unwesentliche Goldreserven liegen vollständig in Russland und können aus diesem Grunde nicht einfach so geklaut werden, wie die Devisenreserven, die in Form von Dollars auf ausländischen Konten lagerten.
Die russische Zentralbank wäre wahrscheinlich in der Lage, eine vollständige Kopplung ans Gold zu vollziehen. Genug Gold für alle im Ausland zirkulierenden Rubel dürfte vorhanden sein.
(Putin behält sich diesen Schlag ins Gesicht des Westens mutmaßlich noch vor, wenn er weiter provoziert werden sollte.)
- Der Rubel ist eine Währung, die auch von Rohstoffen gedeckt ist. Mit dieser Währung lassen sich günstig und sehr zuverlässig Rohstoffe und Energie kaufen, vorzugsweise mit sehr langfristigen, stabilen Lieferverträgen.
Dieses Mal führt der Westen keinen Wirtschaftskrieg gegen Kuba, Nordkorea oder Venezuela.
Pfiffikus,
der schon die ganze Zeit darauf hinweist, dass der Westen dieses Mal nicht wie gewohnt nach Belieben mit seinem neuen Sparringspartner umspringen kann
gastli
Die Handelspartner, die ordnungsgemäß für das gekaufte Öl und Gas in Rubel bezahlen, nehmen zu.
https://www.bloomberg.com/news/articles/...ments-to-russia
Deutschland löst das dank seiner "Geiz ist geil Mentalität" noch wesentlich besser und komfortabler für den russischen Geschäftspartner.
Zitat: |
So muss Deutschland bis 2030 für russisches Erdgas selbst dann bezahlen, wenn das Gas nicht mehr importiert wird. Grund dafür sind sogenannte Langfristverträge mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren, die deutsche Unternehmen mit dem russischen Konzern GAZPROM abgeschlossen haben.[Quelle: https://www.zdf.de/politik/frontal/basf-...em-gas-100.html] |
Großartig.
Pfiffikus
Zitat: |
gastli hat am 28. April 2022 um 08:35 Uhr folgendes geschrieben:
Deutschland löst das dank seiner "Geiz ist geil Mentalität" noch wesentlich besser und komfortabler für den russischen Geschäftspartner. |
Wenn sich jemand das nahe liegende Pipelinegas zu langfristig günstigen Preisen sichert und dafür bei teurem Gas aus anderen Ländern abwinkt, würde ich das eher als "vernünftig" bezeichnen.
Ein Lieferant für Pipelinegas hat natürlich ein legitimes Interesse daran, den Absatz (wenigstens die Bezahlung) des Gases langfristig sicher zu stellen, denn nur so kann eine Rentabilität der Investitionen in Pipelines und Förderanlagen sicher gestellt werden. Das haben die russischen Lieferanten offensichtlich in die Verträge eingebaut.
Zitat: |
Das ZDF hat folgendes geschrieben:
So muss Deutschland bis 2030 für russisches Erdgas selbst dann bezahlen, wenn das Gas nicht mehr importiert wird. Grund dafür sind sogenannte Langfristverträge mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren, die deutsche Unternehmen mit dem russischen Konzern GAZPROM abgeschlossen haben. |
Kein großes Problem, alles halb so wild.
Wir dürfen davon ausgehen, dass die Importeure von dem Moment an vertragsbrüchig werden, wenn sie die benötigten Gasmengen anderswo einkaufen konnten oder der Bevölkerung einen vollständigen Verzicht auf das preiswerte Gas verkauft haben. Im vorletzten Satz des ZDF-Beitrages wird das doch schon angedeutet.
Bei Nordstream2 interessiert sich die deutsche Seite schließlich auch nicht mehr dafür, was früher einmal vereinbart worden ist.
Pfiffikus,
der hofft, dass dieses preiswerte Pipelinegas noch viele Jahre lang bezogen werden darf
Pfiffikus
Russland hat einen wichtigen Schritt geschafft, um Handel mit alternativen Partnern treiben zu können.
Eine neue Eisenbahnbrücke zwischen Russland und China
ist fertig gestellt worden.
Fraglich ist nun noch, ob die transsibirische Eisenbahn genügend Transportkapazität bietet, um alle vorgesehenen Transporte zu realisieren.
Pfiffikus,
der weiß, dass diese Brücke nicht erst wegen der aktuellen Sanktionen geplant und gebaut worden ist
Meta
Treffen die Sanktionen das Ziel oder werden hauptsächlich Unschuldige davon betroffen?
Wer es wissen will, der muß sich die Zeit zum Lesen nehmen. Aufgearbeitet, anschaulich für interessierte und in Kurzfassung ist es leider nicht.
Die Folgen der Sanktionen treffen leider zuerst die Menschen, welche den Sanktionismus betreiben. Wer hatte doch gleich im TV gesagt, was die deutschen diesbezüglich zu tun haben?
Pfiffikus
Leute, rennt schnell in die Drogeriemärkte und hamstert Kondome, so lange es noch welche gibt!
Zitat: |
Meta hat am 02. Mai 2022 um 11:56 Uhr folgendes geschrieben:
Treffen die Sanktionen das Ziel oder werden hauptsächlich Unschuldige davon betroffen? |
Natürlich trifft es hauptsächlich Unschuldige.
Dieser Schuss ins Knie sitzt. Die Kondomherstellung, mutmaßlich auch in Erfurt, ist erst mal pleite, weil die Umsätze nicht aus Russland in den Euro-Raum transferiert werden können.
Pfiffikus,
der bedauert, dass es viele unschuldige Mitarbeiter dieser Firma ausbaden müssen
Pfiffikus
Im Focus finden wir eine interessante Übersicht, wie sich diverse Währungen innerhalb eines Jahres, zwischen dem 5. Mai 2021 und dem 4. Mai 2022, gegenüber dem Euro verändert haben.
Quelle
Es stellt sich für mich kaum noch die Frage, ob Russland den erklärten Wirtschaftskrieg gewinnen oder verlieren wird.
Gründe hatte ich hier schon genannt.
Es stellt sich für mich die Frage, ob die EU, die EZB und die Bundesregierung eine Politik betreiben, die uns zum Vorteil gereicht, wenn alle Währungen, die hier in grüner Farbe zu sehen sind, gegenüber dem Euro Zugewinne erzielt haben.
Pfiffikus,
der froh ist, dass der Euro wenigstens nicht so viel Wert verloren hat, wie die Türkische Lira, Pesos oder Zlotys
Meta
Wirtschaftssanktionen = Sanktionen = Wirtschaftskriege
Zitat: |
HANKS WELT
Wann wirken Sanktionen wirklich?
Sind Sanktionen tatsächlich „milde“ Waffen? Wer den Wirtschaftskrieg will, muss wissen, dass er Wohlstandsverluste, Hunger und Tod vieler Menschen in Kauf nimmt.
VON RAINER HANK-AKTUALISIERT AM 08.05.2022-14:05
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u...n-18011174.html |
Suche:
-- Wirtschaftskriege und Sanktionen
Der jetzige Wirtschaftskrieg führt mehr oder weniger zur Selbstgeißelung der Staaten, welche sich an den Sanktionen beteiligen. Als sinnvoll kann man das nicht gerade bezeichnen. Wenn Sanktionen wirklich wirken sollen, so müssen diese wie man sieht sich auf den Vorbehalt von Wirtschaftsgütern beziehen; dh. in unserem Falle, wir dürften Russalnd nicht dringend benötigte Wirtschaftsgüter verkaufen. Mittels Sanktionen mit Gas und Öl welches wir nicht mehr abnehmen wollen, jedoch womöglich bezahlen müssen, wird man das allerdings nicht erreichen können.
Hat man sich diese Sanktionen richtig überlegt? Diese Frage kann inzwischen jeder für sich selbst beantworten.
Pfiffikus
Zitat: |
Meta hat am 09. Mai 2022 um 08:29 Uhr folgendes geschrieben:
Wirtschaftskriege und Sanktionen |
Die widersprechen allerdings im Gegensatz zu einem Überfall auf das Zielland nicht der UN-Charta. Praktisch sind mir wirtschaftliche Methoden der Einflussnahme allemal lieber, als kriegerische Auseinandersetzungen.
Natürlich muss man sich in jedem Fall überlegen, ob man genügend wirtschaftliche Kraft hat, den kontrahenten wirtschaftlich zu bezwingen. Und genau an dieser Stelle habe ich meine Zweifel.
Selbst Kuba leidet seit mehr als 60 Jahren unter Sanktionen der USA und der westlichen Welt. Und? Haben sie zu einem Wechsel der Gesellschaftsordnung geführt?
Nordkorea wurde seit -zig Jahren mit Sakntionen überzogen. Irgendein Erfolg?
Heute verhängt der Westen gegen ein riesiges Land wie Russland Sanktionen. Ohne Frage werden diese Sanktionen Spuren in der russischen Wirtschaft hinterlassen. Doch ich kann mir nicht im Geringsten vorstellen, dass der Westen Russland mit solchen Sanktionen in die Knie zwingen könnte. Am Ende wird Russland gestärkt aus dem Wirtschaftskrieg hervorgehen, während der Westen das Vertrauen in seine eigenen Währungen torpediert. Die Entwicklung der Wechselkurse ist kein Zufall.
Pfiffikus,
der deshalb bedauert, dass wir Europäer, insbesondere wir Deutschen, einen Großteil unseres Wohlstandes sinnlos opfern müssen
HeMu
Vermutlich haben die Ukrainer nur auf eine Gelegenheit gewartet, ihre wochenlangen Forderungen nach Gas-Embargo nun selbst durchzusetzen.
Es hat mich schon die ganze Zeit gewundert, weshalb sie den Gashahn nicht schon früher einfach zugedreht haben.
gastli
Es geht natürlich auch andersherum.
Muhahaha.
Suse
Zitat: |
gastli hat am 12. Mai 2022 um 19:54 Uhr folgendes geschrieben:
Russland hat Sanktionen gegen 31 Energiefirmen angekündigt. |
Ist schon interessant. Gefühlte Millionen Sanktionen gegen Russland werden seit Wochen umgesetzt ohne wirkliche Auswirkungen auf Russland. Nun kündigt Russland Sanktionen gegen die von der EU enteigneten russischen Firmen an und Deutschland wird hektisch und panisch.
Sorry, wenn ich über die Figuren in Berlin nur noch lachen kann. Wenn Putin wollte, hätte er schon lange den Gashahn zudrehen können. In welcher Blase leben die "Volksvertreter" eigentlich. Glauben die ihre eigene Propaganda, welche den ganzen Tag über die Medien auf uns einprasselt?
Großer Fehler.
Meta
Da Deutschland nicht auf die USA gehört hat, muss es nun die Sanktionen ertragen. Wer weiß, in wie weit noch andere EU Staaten betroffen sind?
https://de.statista.com/statistik/daten/...opec-seit-1960/
Wie werden sich die Sanktionen auf den € auswirken? Die Stabilität des € hängt von den Geberländern der EU ab. So wie diese durch die Sanktionen schwächeln, wackelt der €. Die Länder, welche nicht vom € abhängig sind, werden bald einige Vorteile haben. Während dessen die €-EU-Staaten womöglich schwierige Zeiten, bis hin zum Staatsbankrott durchstehen müssen. Ich hoffe nur, es kommt nicht so weit, denn niemand weiß, wie sich das auf die Stabilität, der EU auswirken würde. England ist diesbezüglich, durch den Brexit fein raus aus dem Schlamassel. Das wird letztendlich nicht ohne Auswirkungen auf das Bündnis mit der USA bleiben, wenn man weiterhin zu den falschen Maßnahmen greift, da die Sanktionen, über das gemeinsame Währungs- und Unterstützungssystem, zu einer Destabilisierung von ganz Europa führen können, wenn dieses System überlastet wird, dann wird es viel Not und Elend in Europa geben.
gastli
Die Sanktionen sind das Beste, was passieren konnte...
.... für das Kapital.