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U.Walluhn hat am 20. Januar 2008 um 20:16 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn das Grundrecht auf angemessene Arbeit nach Lesart einiger Forenteilnehmer nicht wichtig ist, sollten diese den Antrag stellen, es aus der Genfer Konvention zu streichen. Umsonst steht es wohl ganz sicher nicht drin. Anders ausgedrückt: Die "Macher" der Genfer Konventuion werden sich ganz bestimmt etwas dabei gedacht haben, dieses Grundrecht hier aufzunehmen. |
dir ist sicher bekannt, zu welcher Zeit diese Konventionen formuliert worden sind. (Ich glaub, es war das Jahr 1948, da gab es noch massig Arbeit bei der Beseitung von Kriegsschäden, beim Aufbau und später beim Wirtschaftswunder.) Und den Machern dieser Konvention ist wahrscheinlich nicht in den Sinn gekommen, was heute unter den hier versammelten Diskutierenden Konsens zu sein scheint.
Es ist in unserer Gesellschaft nicht genügend Arbeit für alle da. Und somit ist ein Recht auf Arbeit überhaupt nicht realisierbar.
Nun gibt es in der Tat einige, die aus diesem Menschenrecht und dessen fehlender Realisierbarkeit folgern, dass die heitige Gesellschaftsordnung abgeschafft werden müsse. Doch hier wird doch gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet!
Würde die Konvention heute geschaffen, würde ich mitreden dürfen, so wär darin ein
Menschenrecht auf ein vernünftiges Einkommen manifestiert. Dieses sollte vorzugsweise durch Erwerbsarbeit erzielbar sein.
Für den Fall, dass dies nicht möglich ist, springt der Staat ersatzweise in finanzieller Form ein. Ein solches Menschenrecht macht aus heutiger Sicht Sinn.
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U.Walluhn hat am 20. Januar 2008 um 20:16 Uhr folgendes geschrieben:
Die Tatsache, dass z.B. in Erfurt 35 % aller Kinder... |
Ich will hier um Himmels Willen nicht so tun, als sei hier alles Bestens. Auch ich sehe täglich Fälle, bei denen die Eltern das zur Verfügung stehende Geld genau einteilen müssen. Und da steht der neue Schreibblock, den das Kind in der Schule braucht, nicht immer an erster Stelle der Prioritätenliste.
Ich kenne Fälle, bei denen sich der Mathematiklehrer bei der Unterrichtsvorbereitung nicht nur fachliche Gedanken macht, sondern genau aus diesen Gründen auch noch die Maße der zu konstruierenden Dreiecke so wählt, dass möglichst wenig Papier gebraucht wird.
Ja, genau diese Kinder empfinden ihre begrenzten finanziellen Möglichkeiten sehr schmerzhaft. Wenn jemand die Teilnahme einer mit Sicherheit erlebnisreichen Klassenfahrt absagen muss, weil es die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, ja das fühlt sich in der Tat sehr besch... an.
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U.Walluhn hat am 20. Januar 2008 um 20:16 Uhr folgendes geschrieben:
Also auch keine Walluhn' sche Übertreibung. |
Auch in muss an dieser Stelle zugestehen, dass es sich bei der Schilderung dieser Gefühle keinesfalls um eine Übertreibung handelt. Das hab ich auch nie so geschrieben.
Somit gestehe ich ein, dass der Satz für alle die Personen, die sich unverschuldet in dieser Zwangslage befinden, in der Tat zu niedrig ist.
Pfiffikus,
der nicht ohne Grund für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädiert