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Meta hat am 07. Mai 2020 um 13:52 Uhr folgendes geschrieben:
Wozu sollen wir Methan synthetisch herstellen? Es reicht doch das Methan, welches die Natur geschaffen hat, das klappt mittels Bakterien sogar ohne Technik |
Qualitativ stimmt das zwar, was Du da schreibst, quantitativ geht das aber absolut in die Hose.
Erstens:
Damit die Bakterien Methan schaffen können, müssen zuvor Pflanzen mit Hilfe von Photosynthese Kohlehydrate produzieren. Entweder in der Vergangenheit (fossile Brennstoffe) oder in der Gegenwart (Biogas).
Und da kommt es auf die Geschwindigkeit an. Du hast es ja selbst sehr treffend formuliert:
Zitat: |
Meta hat am 07. Mai 2020 um 13:52 Uhr folgendes geschrieben:
was die Natur seit Milliarden von Jahren ganz allein geschaffen hat? |
Um die fossilen Brennstoffe für etwa zwei Jahrhunderte zu produzieren, hat die Natur Millionen von Jahren gebraucht.
Die noch verbleibenden Vorräte werden deshalb ganz sicher über kurz oder lang zur Neige gehen. Völlig unwichtig, ob das noch zwei, drei oder zehn Jahrzehnte dauert.
Photosynthese hat in etwa nur einen geschätzten Wirkungsgrad von einem Prozent. Der Rest vom Sonnenlicht wird von den Blättern wieder reflektiert, zur Erwärmung oder zur Verdunstung von Wasser verwendet. Aber dieses eine Prozent wirkt nur in der Vegetationsperiode. Also bei einem Maisfeld etwa von Mitte Juni bis September. Für den Rest des Jahres trifft die Sonnenstrahlung nutzlos auf braunen Boden oder braune Blätter.
Schon die billigsten ausrangierten Solarpaneele aus den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts haben einen höheren Wirkungsgrad als Photosynthese. Moderne Zellen verwandeln sogar 25% und mehr Strahlung in Strom - sogar ganzjährig!
Welche Art der Energieausnutzung von Sonnenstrahlung kann den rasant steigenden Energiehunger in der Zukunft nur decken?
Zweitens:
Um den Naturprozess der Photosynthese in Biogasanlagen zu nutzen, um daraus Methan oder Strom zu gewinnen, ist der Anbau von riesigen Monokulturen aus Mais oder anderen Energiepflanzen nötig. Diese Vermaisung der Landschaft ist heute schon eine ökologische Katastrophe für Artenschutz, Insektensterben, Pestizideinsatz usw.
Diese Biogasanlagen sind sehr sinnvoll, wenn sie Abfälle, die ohnehin schon vorhanden sind, vergären können (Gülle, Speisereste, Stroh usw.). Aber zur großen Entlastung der Energiewirtschaft kann dieses Methan aus physikalischen Gründen niemals beitragen.
Also wenn in ferner Zukunft wirklich Methan in nennenswerten Mengen zum Einsatz kommen soll, kann das nur vorwiegend aus Ökostrom hergestelltes synthetisches Methan sein.
Pfiffikus,
der auch noch keinen Kletterkran in Sicht hat, der (abgesehen von einer Baugenehmigung) Deine Riesenwindräder bauen wird