Gilet Jaunes - Gelbwesten

gastli
Es ist auffällig, wie detailreich die deutsche Konzernpresse über die [angeblichen] Verfehlungen der französischen "Gelbwesten" "berichten".
Wie auffällig sie jede Form von Nachahmung umgehend in die rechte Ecke rücken und wie WENIG [kurz: GAR NICHT] deutsche Mainstream-Medien eines tun.
Schlicht und ergreifend sachlich zu kommunizieren, WAS EIGENTLICH GENAU die Forderungen der mittlerweile laut offiziellen Umfragen von fast 90% der Franzosen unterstützten Bewegung lauten.
Ich bestätige an dieser Stelle mal wieder meine uneingeschränkte Sympathie für die Franzosen.
Die aktuell im Bewusstsein der Taten ihrer Vorfahren - wie der Pariser Kommune von 1871 oder der Revolution von 1789 - auf der Straße ihre Rechte fordern.
DIE muss man nämlich verteidigen.
Und zwar ab dem Zeitpunkt, wo sie mit dem Blut der Vorfahren erstritten wurden.
Das ist eine bewusst archaische Formulierung, und ich meine es genauso.
Wer glaubt, das durch einen imaginären Automatismus all die Errungenschaften unserer Gesellschaft - wenige davon verfassungsrechtlich garantiert - bis in alle Ewigkeit Bestand haben, ist nicht nur blöd, sondern vor allem blind.
Blind für das Unrecht, das eine sich selbst bereichernde, global organisierte neoliberale Finanz- und Konzernelite mithilfe ihrer Polit-Marionetten anrichtet.
Indem sie vermeintlich etablierte Menschenrechte, soziale Errungenschaften, Gerechtigkeit und moralische Werte Stück für Stück aushöhlt und demontiert.
Die dezentral agierende Bewegung der französischen "Gilet Jaunes" hat ein Kommunique mit ihren Forderungen veröffentlicht.
Wer aktuell - indoktriniert von zu viel FAZ und Spiegel online - noch nicht recht weiß, wo er steht, der sollte spätestens nach dem Studium dieses Kommuniques einen Schritt weiter sein.

Original-Quelle:
https://de.scribd.com/…/Les-revendications-des-gilets-jaunes

Deutsche Übersetzung [Auszug]:

Abgeordnete Frankreichs, wir übermitteln Ihnen die Direktiven des Volkes, damit Sie diese in Gesetze umsetzen. Abgeordnete, verschaffen Sie unserer Stimme Gehör in der Nationalversammlung! Folgen Sie dem Willen des Volkes! Setzen Sie diese Direktiven durch:

- Null Obdachlosigkeit: DRINGEND.

- Mehr Progression bei der Einkommenssteuer, das heißt mehr Stufen.

- Mindestlohn von 1.300 Euro netto.

- Förderung der kleinen Geschäfte in den Dörfern und Stadtzentren. Einstellung des Baus großer Einkaufszentren um die Großstädte herum, die den Einzelhandel abwürgen, und mehr kostenlose Parkplätze in den Stadtzentren.

- Steuern: die GROSSEN (MacDonalds, Google, Amazon, Carrefour, ...) sollen GROSSES GELD zahlen, und die Kleinen (Handwerker, Klein- und Mittelbetriebe) zahlen KLEINES GELD.

- Ein einheitliches System der Sozialversicherung für alle (Handwerker und kleine Selbständige eingeschlossen). Abschaffung der Selbständigen-Sozialversicherung (RSI).

- Das Rentensystem muss solidarisch bleiben und demzufolge vergesellschaftet werden. Keine Rente nach Punkten.

- Schluss mit der Erhöhung der Treibstoffsteuer.

- Keine Rente unter 1.200 Euro.

- Jeder gewählte Abgeordnete hat das Recht auf den Durchschnittslohn. Seine Reisekosten werden überprüft und, soweit begründet, erstattet. Recht auf Restaurant- und Urlaubsgutscheine.

- Die Löhne aller Franzosen sowie die Renten und Leistungen sind entsprechend der Inflation zu indexieren.

- Schutz der französischen Industrie: Verbot von Verlagerungen. Schutz unserer Industrie bedeutet Schutz unseres Know-how und unserer Arbeitsplätze.

• Schluss mit der Arbeitnehmerentsendung. Es ist nicht normal, dass jemand, der auf französischem Territorium arbeitet, nicht den gleichen Lohn und die gleichen Rechte erhält. Jede Person, die autorisiert ist, auf französischem Territorium zu arbeiten, ist einem französischen Staatsbürger gleichzustellen, und ihr Arbeitgeber muss für sie die gleichen Abgaben entrichten wie ein französischer Arbeitgeber.

- Zur Sicherung der Beschäftigung: Befristete Arbeitsverträge in großen Unternehmen stärker begrenzen. Wir wollen mehr unbefristete Verträge.

• Abschaffung der "Steuergutschrift für die Förderung des Wettbewerbs und der Beschäftigung" (CICE)*. Nutzung dieser Gelder zur Förderung einer französischen Wasserstoffauto-Industrie (wirklich ökologisch, anders als Elektroautos).

- Ende der Austeritätspolitik. Einstellung von Zinszahlungen auf illegitim eingeschätzte Schulden und Beginn der Schuldentilgung, ohne auf das Geld der Armen und weniger Armen zurückzugreifen, sondern durch Aufspüren der 80 Milliarden hinterzogenen Steuern.

- Korrekte Behandlung von Asylbewerbern. Wir schulden ihnen Wohnraum, Sicherheit, Ernährung sowie Bildung für die Minderjährigen. Zusammenarbeit mit der UNO zur Einrichtung von Empfangslagern in zahlreichen Ländern der Welt in Erwartung des Ergebnisses des Asylverfahrens.

- Umsetzung einer tatsächlichen Integrationspolitik.

- Festlegung eines Maximallohns von 15.000 Euro.

- Schaffung von Arbeitsplätzen für Arbeitslose.

- Erhöhung der Leistungen für Personen mit Behinderungen.

- Begrenzung der Mietpreise. Mehr Wohnungen mit geringen Mietpreisen (insbesondere für Studenten und prekär Beschäftigte).

- Einsatz aller Mauteinnahmen für den Unterhalt der Autobahnen und Landstraßen Frankreichs sowie für die Straßenverkehrssicherheit.

- Da die Gas- und Strompreise seit der Privatisierung gestiegen sind, wünschen wir, dass beides wieder in die öffentliche Hand kommt und die Preise entsprechend gesenkt werden.

- Sofortiger Stopp der Einstellung kleiner Bahnstrecken, der Abschaffung von Postämtern und der Schließung von Schulen und Entbindungsstationen.

- Wohlergehen für ältere Menschen. Verbot der Gewinnerzielung auf Kosten älterer Menschen. "Graues Wohlergehen" statt "Graues Gold".

- Maximal 25 Schüler pro Klasse von der Vorschule bis zur Abschlussklasse.

- Volksentscheide sind in die Verfassung aufzunehmen. Schaffung einer lesbaren und effizienten Website, überwacht durch ein unabhängiges Kontrollorgan, auf der Menschen Gesetzesvorschläge einbringen können. Wenn ein solcher Vorschlag 700.000 Unterschriften erhält, ist er von der Nationalversammlung zu diskutieren, zu ergänzen und ggf. mit Änderungsvorschlägen zu versehen. Die Nationalversammlung ist zu verpflichten, ihn (ein Jahr nach dem Stichtag der Erlangung der 700.000 Unterschriften) der Gesamtheit der Franzosen zur Abstimmung vorzulegen.

- Rückkehr zu einem Sieben-Jahres-Mandat für den Präsidenten der Republik. Die Wahl der Abgeordneten zwei Jahre nach der Wahl des Präsidenten wird dem Präsidenten der Republik ein positives oder negatives Signal hinsichtlich seiner Politik übermitteln. Dies wird dazu beitragen, der Stimme des Volkes Gehör zu verschaffen.

- Rente mit 60 Jahren. Recht auf Rente mit 55 Jahren für alle Personen, die körperlich schwer arbeiten (beispielsweise Maurer oder Schlachthausarbeiter).

- Verlängerung des Systems der Zuschüsse für Kinderbetreuung (Pajemploi) über das sechste Lebensjahr hinaus bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes.

- Förderung des Schienengütertransports.

- Kein Quellensteuerabzug.

- Schluss mit den lebenslangen Bezügen für Altpräsidenten.

- Besteuerung von Schiffsdiesel und Kerosin.
gastli
Am Rande erwähnt:

Zitat:
Dem türkischen Präsidenten Erdogan wird oft Polizeigewalt gegen Demonstranten vorgeworfen. Nun spricht er von „exzessiver“ Polizeigewalt in Frankreich.
[Quelle: tagesschau.de; 9. Dezember 2018]

Schlachter kritisiert Metzger.
gastli
Stellvertretend für alle kapitalistischen Regierungen.
Ihre entmenschlichten Büttel schlagen wieder zu!
NICHTS wird vergeben! NICHTS wird vergessen!



https://www.youtube.com/watch?v=cj_G74iLnYU
gastli
Die Menschen tanzen.
Den Prügelbullen zum Trotz.

https://www.facebook.com/LaBasSiJySuis/v...07187853537125/
gastli
Vor einigen Tagen als wir darüber sprachen, kamen wir zu dem Schluss: Letzte Chance für Macron werden IS-Anschläge sein.
Wie bei seiner Wahl.
Ohne IS-Anschlag wäre er nicht ins Stechen und danach ins Amt gekommen.
Gestern Abend passierte ein Terroranschlag in Frankreich, auf dem berühmten Weihnachtsmarkt in Straßburg.
Die Polizei geht von einem Terror-Hintergrund aus, heißt es beim ZDF.
Macron steht wegen der brutalen Gewaltszenen gegen die Gelbwesten und andere Personen, darunter Minderjährige, massiv in der Kritik.
Was für eine willkommene Ablenkung doch jetzt dieser "Terroranschlag" ist.
Archivar
Und sicher wirst du nach eifrigem Suchen einen Link auf einschlägigen Seiten finden der zu beweisen vorgibt, dass Macron höchstpersönlich hinter diesem Anschlag steckt, um von seiner verfehlten Sozialpolitik abzulenken.
Das Gleiwitz-Syndrom von 1939 scheint bei dir fest verwurzelt zu sein.
Und wiese Terroranschlag in Gänsefüßchen?
War es vielleicht eher eine harmlose Schubserei, bei der einige nur unglücklich gestürzt sind?
Mitunter ist deine Menschenverachtung, in diesem Falle gegenüber den Opfern, kaum noch erträglich.
gastli
Du interpretierst mich falsch.
Du deutest mich falsch.
Du unterstellst Dinge, die ich nicht schrieb, getan habe oder tun werde.
Du stehst wieder auf der Leitung.
Archivar
Ich habe nichts von meinen Worten zurückzunehmen.
Dein krudes Geschreibsel lässt leider keine andere Deutung zu.
gastli
Sich mit Händen hinter dem Kopf in hinknien ist jetzt Protest-Symbol der Jugendlichen in Frankreich.
Ich werde gerade vom Unrechtsstaat verhaftet
Starke Aktion!!!
gastli
Ich fühle mich gerade mehr als bestätigt.

Meta
Im Chaos hat der IS bald freie Bahn in Großen Aktionen zuzuschlagen, Waffen genug wurden ja dafür ab 2015 in Containern geliefert. Dann können sie die Bevölkerung als Geißeln gegen den Staat benutzen. Eine Armee ist immer nur so gut wie das funktionierende Transportsystem, doch dieses läßt sich mit einfachsten Mitteln Landesweit stilllegen, was dann? Wer wird sich dann gegenüberstehen? Wird der IS mit der Armee paktieren oder mit dem um seine Freiheit kämpfendem Franzosen?
Wie sagte doch einst Napoleon zur Armee als er von seiner Verbannung zurückkehrte?
Passend zur Zeit:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhelm-tell-3332/11
https://de.wikisource.org/wiki/Wilhelm_Tell/Dritter_Aufzug

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/...436452-all.html
Zitat:
#
ff
Der Trupp schleppt sich mühsam über holprige Straßen und zerklüftete Pfade. Bis zum 7. März gibt es keinen Feindkontakt. Erst im Bergdorf Laffrey, 25 Kilometer südlich von Grenoble, versperrt Kavallerie den Weg. Sie soll den Kaiser verhaften, im Eisenkäfig nach Paris schaffen. Napoleon eilt mit der Tricolore, die er seit der Landung wieder hisst, allein auf Pistolenschussweite heran. „Feuer“, befiehlt der überforderte Offizier hastig.
Nichts passiert. Die verunsicherten Soldaten zögern. „Soldaten, erkennt ihr mich“, fragt Napoleon mit fester Stimme, „tötet euren Kaiser; ihr könnt es!“ Die Soldaten werfen ihre Gewehre weg und schließen sich Napoleon an.

Das die Soldaten die Gewehre weggeworfen haben glaube ich nun weniger: Was sollte Napoleon mit Soldaten ohne Gewehren anfangen? Paris hätte er mit ihnen nicht erobern können. Vive la France et la Révolution française.
Meta
In Deutschland sieht es mit den Kraftstoffpreisen noch schlimmer aus! Wo bleiben hier die Gelbwesten?

Siehe:
https://www.adac.de/der-adac/verein/aktu...preise-ausland/

Die beiden besten Apps zum sparen beim Tanken:
Benzinpreisblitz und clever tanken
Diese können auch LKW Fahrern helfen Geld zu sparen.
Käptn Blaubär
Zitat:
Meta hat am 15. Dezember 2018 um 09:40 Uhr folgendes geschrieben:
Wo bleiben hier die Gelbwesten?[/B]


Du hast es doch richtig erkannt. Die Deutschen Schlafmichel haben eine App. Ja Oh gar zwei davon. großes Grinsen
kritiker
Zitat:
Meta hat am 15. Dezember 2018 um 09:40 Uhr folgendes geschrieben:
In Deutschland sieht es mit den Kraftstoffpreisen noch schlimmer aus! Wo bleiben hier die Gelbwesten?

es gibt schon einen klugen menschen ----->schau in die frankfurter rundschau

bis dann
gastli
Große Aufregung in den Kreisen der Macht und der Mainstream-Nachrichtenredaktionen.
Am Samstagabend auf den Champs-Elysees wären angeblich "tapfere" Polizisten von den Gelbwesten angegriffen worden.
So das sie sich mit gezogener Waffe wehren mussten.

Man erzeugt diese Aufregung mit einem Fake und verwendet ein gekürztes Video dazu.

Das vollständige Video zeigt jedoch, dass die Gewalt von der Polizei ausging.
Es fehlt der entscheidende Anfang, um die Szene zu verstehen.
An diesem Anfang sehen wir deutlich, dass die Polizei mindestens eine GLI-F4-D4-Granate in eine Menge geeschossen hat, die friedlich marschierte und sie nicht bedrohte.

https://yetiblog.org/autopsie-dune-manip...video-tronquee/

Es ist überall gleich, wenn versucht wird friedliche Proteste mit Gewalt zu überziehen und oder berechtigte Proteste zu kriminalisieren.
gastli
Die Gelbwesten haben in Frankreich ca. 60% der Blitzer zerstört.
Das ist ein genialer Schachzug.
Da haben sie den Staat schön mit geärgert und bei der Bevölkerung Sympathiepunkte eingespielt.
Weil sie aber eben nicht alle zerstört haben, können die Leute jetzt auch nicht sorglos rasen.
Großartig.
Archivar
Fang du doch mal mit dem in Langenberg an. Danach nehme ich mir den in Weißig vor.
Hast du eine gelbe Weste oder nur eine weiße?
gastli
Das wäre aktuell hier in dieser BRD nicht zielführend.
Wir beide würden als verwirrte Einzeltäter abgetan.

Ja ich habe eine gelbe und eine rote.

Weiße Weste?
Wer hat die schon?
Ich nicht.
Archivar
ich lach mich tot
gastli
[Frankreich]
Wenn der Protest Substanz hat und von fortschrittlichen Kräften ausgeht lässt der Staat sein Büttel gegen diese wüten.



Bei der staatlich organisierten Treibjagd in Bordeaux vorgestern, bekam dieser Mann, sein Name ist Olivier, er ist 47 Jahre alt, Vater von drei Kindern und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, im Weglaufen und von hinten einen Flash-Ball in den Hinterkopf geschossen.
Sein Bild, blutüberströmt auf der Straße kniend, direkt vor dem Apple-Store von Bordeaux, ging um die Welt.
Da der Kopftreffer eine Hirnblutung ausgelöst hat, wurde Olivier von den Ärzten zur Behandlung in ein künstliches Koma gelegt.
Der für heute geplante Aufwachprozess musste wegen der instabilen gesundheitlichen Gesamtsituation abgebrochen werden.
Er befindet sich somit weiterhin im Koma, wie seine Frau am Abend in den sozialen Medien mitteilte.

[Deutschland]
[Wenn jedoch ein faschistischer Mob durch die Straßen zieht lässt der Staat seine Büttel aufmarschieren, um die Faschisten zu schützen.]