WARUM DER BENZINPREIS STEIGT

der alte Sack
WARUM DER BENZINPREIS STEIGT
(Der Text ist mindestens 15 Jahre alt)


Die OPEC-Länder steigern ihre Produktion - der Benzinpreis steigt.
Dies ist aufgrund ökonomische Gesetze unserer Marktwirtschaft zurückzuführen: Die gestiegene Nachfrage nach Tankerkapazität verteuert die Frachtraten überproportional.

Die OPEC-Länder drosseln ihre Kapazität - der Benzinpreis steigt.
Das ist ökonomisch bedingt: Das Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage, dadurch wird die Ware teurer.

Im Nahen Osten herrscht Waffenruhe - der Benzinpreis steigt.
Die Ruhe ist trügerisch, die Lager werden vorsorglich gefüllt. Die zusätzliche Nachfrage erhöht den Marktpreis.

Im Nahen Osten wird gekämpft - der Benzinpreis steigt.
Hamsterkäufe erhöhen die Nachfrage und damit den Marktpreis.

Die Verbraucher sparen - der Benzinpreis steigt.
Der Minderverbrauch sorgt dafür, daß die Raffinerien weit unterhalb ihrer Kapazität produzieren müssen. Dies erhöht den Einheitspreis (Kosten pro Liter), den in einer Marktwirtschaft die Konsumenten zu tragen haben.

Die Verbraucher sparen nicht - der Benzinpreis steigt.
Die Ölgesellschaften erfüllen eine lebenswichtige Funktion in der Marktwirtschaft: Durch Preiserhöhungen wirken sie einer noch größeren Abhängigkeit vom Erdöl entgegen.

Die Verbraucher weichen auf Substitute aus - der Benzinpreis steigt.
Die Verbundproduktion der verschiedenen Erdöl-Derivate kommt durcheinander. Das erhöht die Kosten pro Liter.

Der Dollarkurs steigt - der Benzinpreis steigt.
Alle Erdöl-Kontrakte werden in Dollar abgerechnet. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. In einer Marktwirtschaft
wirken sich alle Änderungen sehr schnell aus.

Der Dollarkurs sinkt - der Benzinpreis steigt.
Längst nicht alle Abschlüsse auf dem Spotmarkt in Rotterdam werden in Dollar abgewickelt. Im übrigen dauert es immer eine gewisse Zeit, bis sich Änderungen beim Verbraucher auswirken.

Die Lager sind randvoll - der Benzinpreis steigt.
Große Lagerbestände drücken auf die Gewinnmarge. Die Filialen der großen Erdölkonzerne leisten freiwillig einen unschätzbaren Beitrag zur Landesversorgung in Notzeiten. In einer freien Marktwirtschaft ist es nur natürlich, daß sich die Konsumenten an den hohen Kosten beteiligen.

Die Lager sind leer - der Benzinpreis steigt.
Die hohen Lagerverluste wurden bisher stets von den Erdölgesellschaften zu Lasten ihrer Erfolgsrechnungen getragen. Das ist nicht mehr länger möglich.

Ein OPEC-Mitglied stoppt infolge innerer Unruhen sämtliche Exporte - der Benzinpreis steigt.
Das Angebot auf dem Weltmarkt hat sich verringert. Die Preise reagieren entsprechend.

Ein OPEC-Mitglied nimmt seine Ausfuhren wieder auf - der Benzinpreis steigt.
Die seither eingetretene Inflation wurde entgegen den Gesetzen freier Marktwirtschaft von den Konzernen aufgefangen. Das kann nicht ewig so weitergehen.

Neue Erdölvorkommen werden entdeckt - der Benzinpreis steigt.
Es gibt viel zu tun, packen wir's an. Um die Versorgung in der Zukunft zu sichern, müssen heute gewaltige Investitionen getätigt werden.

Bisher ergiebige Ölfelder erschöpfen sich - der Benzinpreis steigt.
Es wird immer teurer und schwieriger, der unverminderten Weltnachfrage nach Öl gerecht zu werden.

Der durchschnittliche Reingewinn der großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr kaum gestiegen - der Benzinpreis steigt.
In einer freien Marktwirtschaft kann ein Produzent nur mit einer angemessenen Umsatz-Marge existieren.

Der durchschnittliche Reingewinn der Großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr um 380% gestiegen - der Benzinpreis steigt.
Die Zahlen ergeben ein unvollständiges Bild. Im Benzingeschäft allein sieht die Lage schlecht aus. Vereinzelt entstanden sogar Verluste, die von anderen Bereichen getragen werden mußten.
Adeodatus
Guck mal hier! Erfahrungsbericht
EFler
Der Grund für den Anstieg des Ölpreises ist doch völlig klar. In den Förderländern sind verstärkt Politiker an der Macht, die auch an ihr Volk denken und das wertvolle Öl nicht mehr für Schleuderpreise an westliche Heuschrecken verramschen!
U.Walluhn
EF-ler das ist einerseits völlig richtig. Zudem nutzen die raffgierigen Großkonzerne die "Gunst" der Stunde, gleich mal ihre Profite mit zu erhöhen. Letztendlich verdient der Staat, da fast 70 % des Benzinpreises aus Steuern besteht. Der Dumme ist der kleine Mann, der nun bald mit dem Auto nicht mehr zur Arbeit kommt. Vielleicht ganz gut so. Das könnte endlich Bewusstsein schaffen.
gastli
Wenn es um Benzin und Dieselpreise geht, wird immer wieder das Argument der Rohölpreise benannt. Richtig, Rohöl wird immer noch fast überall in der Welt gegen "feste" Dollar gekauft. Zum Glück ist im gleichen Beitrag auf den Umrechnungskurs Dollar zu EURO hingewiesen, dass dieser fast den höchsten Stand erreicht hat und man erwartet, dass die 1,50 Marke überschritten wird. Wenn wir also Benzin und Diesel an den Tankstellen gegen Dollar kaufen müßten, wäre die Erhöhung vollkommen in Ordnung. Wir bezahlen jedoch in EURO und dieser hat gegenüber dem Dollar enorm an Wert gewonnen, umgerechnet liegt also das Barrel bei etwa 67 $. Überprüfe doch mal jemand, wann der Preis 67 $/Barrel bei EURO=Dollar, letztmalig bezahlt werden mußte. Zu den Zeiten kann ich mir Dieselpreise noch unter 0,80 EURO vorstellen. Der Rest ist nur Panikmache, Verdummung der Menschen und Gier nach Gewinnen.
Dass diese verlogene Regierung gegen diese Preise nichts unternimmt ist vollkommen klar. Wer an der Tanke 100 EURO bezahlt, hat die Staatskasse um mehr als 60 EURO reicher gemacht, denn nur etwa 40 EURO bekommt die Mineralölwirtschaft und davon einen winzigen Teil der Tankstellenpächter. Dieser Staat ist doch über jede Preiserhöhung froh, stopft sie doch alle Löcher im Staatshaushalt. Unternehmer stört dieser Vorgang nur wenig. Ihre Nobelkarossen werden als Betriebskosten abgerechnet, egal wohin Herr Cheff gerade unterwegs ist, es ist immer dienstlich. Flugbenzin ist immer noch steuerbefreit und auch die Transportbranche legt diese Preise aufs Produkt um. Leidtragender nur einzig und allein die Werktätige Masse, der Rentner, natürlich auch der Mittelstand, dessen Finanzreserven immer weiter schrumpfen.
.:Volkwart:.
Nach einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung könnte der Benzinpreis bis 2018 auf vier Euro steigen.

Man sollte die Hoffnung auf billiges Benzin aufgeben.
U.Walluhn
Der Benzinpreis ist unter anderem Ergebnis der ausschließlich profitorientierten Wirtschaft des Kapitals. Wir brauchen zukünftig eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft auf der Basis eines zinsfreien Tauschgeldes. Bezahlbares Benzin, oh doch! Nicht umsonst habe ich im Nationalen Aufbauwerk (Bürgerrat, dort nachlesbar, bzw. teilweise noch nicht, kommt noch ins Netz!) die Gewinnung von Benzin aus Steinkohle nach dem Fischer-Verfahren vorgesehen.
mailingto
Zitat:
der alte Sack hat am 08. Dezember 2007 um 15:01 Uhr folgendes geschrieben:
WARUM DER BENZINPREIS STEIGT
(Der Text ist mindestens 15 Jahre alt)


Wie man sieht ist der Text immer noch aktuell. Nicht schlecht Top
Adeodatus
An Hand des folgenden Artikels kann man Nachvollziehen wer tatsächlich an den horrenten Spritpreisen verdient, dem Staat wird ja immer Raubrittertum vorgeworfen, doch die Steuern zu senken wie derzeit immer wieder im Wirtschaftstreuen Fernsehen gefordert ist nicht die Lösung sondern die Einführung einer Steuer auf Spekulationsgewinne aus dem Energiehandel diese sollte Flexibel gehalten werden und sich an den prozentualen Preissprüngen an der Börse orientieren um die Gewinne zu gunsten der Volkswirtschaft abzuschöpfen.


Zitat:
»Etwa 60 Prozent des heutigen Ölpreises sind reine Spekulation«
Nicht das traditionelle Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt den heutigen Preis für Rohöl. Er wird vielmehr von einem ausgeklügelten Finanzmarktsystem auf der einen und den vier großen angloamerikanischen Ölgesellschaften auf der anderen Seite festgelegt. Bis zu 60 Prozent des heutigen Ölpreises sind reine Spekulation, die von den großen Händlerbanken und den Hedge-Fonds betrieben wird. Mit dem herkömmlichen Mythos des Ölfördermaximums hat das nichts zu tun, sondern vielmehr mit der Kontrolle über das Öl und seinen Preis. Wie funktioniert das?

http://info.kopp-verlag.de/newsletterbei...Hash=6f96ac96b4
gastli
WARUM DER BENZINPREIS STEIGT ?

Weil Benzin gekauft wird!
Adeodatus
Dein Satz ist nicht ganz korrekt der müsste lauten: Weil Benzin gekauft werden muss. Ansonsten wird es bei vielen nichts mit dem auf Arbeit kommen.

Aber davon abgesehen, habe ich beim lesen des Spiegels festgestellt das ich nicht ganz alleine eine Sondersteuer für Spekulationsgewinne aus dem Energiehandel für Denkbar halte.

Breite Front gegen Rekord-Spritpreise
birke
spidy:
Zitat:
Dein Satz ist nicht ganz korrekt der müsste lauten: Weil Benzin gekauft werden muss. Ansonsten wird es bei vielen nichts mit dem auf Arbeit kommen.

Wenn allerdings weniger aus Jux gefahren würde, das ist sicher eine Menge, könnte das durchaus senkend wirken und die Pendler hätten auch was davon.
Es wird der hohe Benzinpreis auch mit dem Mehrverbrauch von China usw. begründet. Woher haben die denn das Geld für die gestiegenen Weltmarktpreise? Bezahlen die das mit der deutschen Entwicklungshilfe für China?