U.Walluhn
Ja was bitte sind dies denn für Maßnahmen? Augenwischerei. Sozial schwachen Familien ist damit kein Jota geholfen. Wenn diese Ausbeuter- und Ellbogengesellschaft schon nicht kurzfristig zu beseitigen ist, würde es zum Mindestmaß gehören, im reichsten Land Europas (2 Billionen Euro Privatvermögen!) die Hartz4-Sätze und Gleichgestellte auf das Niveau des Europäischen Extsienzminimus heraufzusetzen. Dies gilt insbesondere für Kinder. Ich erinnere: In Erfurt leben 35 % aller Kinder in Armut, also unter diesem Minimum. Das ist mehr als das Doppelte des Bundesdurchschnittes. Im zweitreichsten Land der Welt. Dann sage mir mal einer, hier wäre alles in Ordnung.
RudiRatlos
Zitat: |
U.Walluhn hat am 10. Dezember 2007 um 01:51 Uhr folgendes geschrieben:
Ja was bitte sind dies denn für Maßnahmen? Augenwischerei. Sozial schwachen Familien ist damit kein Jota geholfen. |
Zum Beispiel die effektivere Arbeit der Jugendämter dort selbst und die Zusammenarbeit z.B. mit der Polizei und der Justiz. Wie gesagt, es mangelt an der Umsetzung.
U.Walluhn
Und was bitte sollen die Jugendämter tun? Hartz 4 abschaffen? Die Regelsätze für Schulbedarf erhöhen? Die zerrütten Familien widerherstellen, die kaputten Ehen kitten? Ich denke, das ist viel zu kurz gedacht. Es ist doch wohl auffallend, dass es in der jüngeren Geschichte Deutschland noch nie so viele Kindstötungen jund verzweifelte Müter gab. Dies hat ja wohl ganz sicher Ursachen.
RudiRatlos
Das ist doch Quatsch, dafür sind die Jugendämter nicht zuständig.
Es kann nicht genügen nur stichprobenartig bei gefährdeten Familien vorbei zu schauen.
Im übrigen kann ich mir auch nicht vorstellen das die lieben Nachbarn nie etwas mitbekommen haben wollen.
Dieses Elend beschränkt sich nicht nur auf das bestehende System, da bist du auf einem Auge blind wie mir scheint.
U.Walluhn
"Dieses Elend beschränkt sich nicht nur auf das bestehende System, da bist du auf einem Auge blind wie mir scheint." Letzteres mitnichten. Wir haben von China und einigen Randstaaten einmal abgesehen nur noch dieses eine System. Nochmals zum mitschreiben: Das Elend hat sich in den letzten 10 Jahren in Deutschland erheblich verschärft. Daran haben ja wohl kaum die Gezeiten der Nordsee schuld. Es dürfte sich um ein schweres Systemproblem handeln.
1) was sind gefährdete Familien?
2) was soll man tun, sie flächendeckend bespitzeln?
Oder wäre es nicht klüger, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu verändern, dass die Zahl der Kindstötungen auf ein Maß zurückgeht, das (wieder) marginal wird. Ich denke letzteres ist sinnvoll. Es wäre interessant zu wissen, wie hoch die Zahl der Kindstötungen in den Großstädetn der USA ist. Das wird sich vermutlich nicht ermitteln lassen, weil es dort nicht einmal Einwohnermeldeämter gibt.
RudiRatlos
Da hast du meine vorherigen Beiträge wohl nur unzureichend verstanden, für mich beginnt Kindstötung schon bei der Abtreibung, die Rate war in der DDR verdammt hoch. Und statistisch gesehen sind diese Fälle von Kindstötung gerade im Zeitraum der besagten letzten 10Jahre sogar rückläufig.
U.Walluhn
Ich habe sehr gut verstanden. Ich habe bezüglich des Themas keine Statistiken gesehen. Die Medienberichte, denen man natürlich mit einer gehörigen Portion Vorsicht begegnen muss, sprechen allerdings eine andere Sprache. Nämlich die der Häufung.
Moment bitte - Abtreibung (wie hieß es in der DDR amtlich?) ist ein anderes Thema. In der DDR hatte die Frau die freie Wahl, ein Kind auszutragen oder auch nicht. Das mögen andere Menschen für bedenklich halten, ich nicht. Zwischen geborenem und ungeborenem Leben gibt große Unterschiede!
Wir sprechen hier von Kindstötungen, also der Tötung von Kindern nach ihrer Geburt und nicht vom gezielten Wunsch einer Frau (in der DDR) ein Kind bekommen zu wollen oder nicht.
RudiRatlos
Wieder verschiedene Sichtweise, ok.
Wo bitte ist der Unterschied zwischen geboren und ungeboren, beides lebt vom Moment der Zeugung an, ansonsten empfehle ich Verhütung.
Ansonsten akzeptiere ich diese Art der Kindstötung nur in Fällen ungewollter Schwangerschaft infolge von Vergewaltigung und der gleichen.
U.Walluhn
Gut, dies mag eine persönliche Meinung sein, ganz gleich vor welchem Hintergrund, und die will ich natürlich akzeptieren. Unstreitig allerdings ist, dass es in der DDR bei weitem nicht diesen Prozentsatz an Kindstötungen (geborener Kinder) gab, wie heute. Hierbei muss auch beachtet werden, dass die Zahl der absoluten Tötungen ins Verhältnis zu den Geburtenzahlen gesetzt werden muss, und die sind seit 1990 stark rückläufig.
RudiRatlos
Richtig und ein auch von mir akzeptables Schlusswort, zumindest für heute.
Bin dann mal weg.
timabg
Zitat: |
süsse hat am 09. Dezember 2007 um 20:27 Uhr folgendes geschrieben:
Guten abend allerseits.
Erstmal möchte ich dazu sagen,das es nicht"normal" und"ok" ist,hin und wieder ein baby einzufrieren,bloß weil wir in in der heutigen zeit in einer solchen gesellschaft leben.es ist sehr traurig,das wir schon so leben müssen,aber viel kann man dagegen nicht machen.die frau aus dem thüringischen Nordhausen hat ja bereits einen neunjährigen sohn,deshalb verstehe ich nicht,warum sie dieses baby nicht gleich versorgt hat und sie hätte doch dieses baby weggeben können(babyklappe usw.)so hätte dieses baby eine chance gehabt.ob sie überfordert war,kann niemand sagen,ich bin es auf jedenfall nicht.wenn man schon vorher weiss,das die frau ein problem hat,da sollte sich doch das jugendamt einschalten,aber wenn sowas ist,sind die nicht da.ich weiss langsam nicht mehr,für was eigentlich das jugendamt gut ist.vielleicht in manchen sachen,aber nicht,wenn es darum geht,sowas zu kontrollieren.wie seht ihr das?aber solche frauen können doch ihre kinder nicht lieben,oder?ich liebe meine kinder über alles auf der welt und wenn ich sowas höre und lese,geht es mir eiskalt den rücken runter.Kurzschlüsse oder mal überfordert zu sein,sollte es geben,aber nicht so.es muss einfach mal etwas passieren,sonst sehen wir bald keine kinder mehr auf dieser welt.
süsse |
Um mich kurz zu fassen möcht ich mich den Ausführungen und Gedanken meiner süssen in vollem Umfang anschliesen.
Es soll ja auch Menschen geben denen es nicht gegönnt ist eigene Kinder zu bekommen! Denen sowie den Kindern, deren Tot absolut unbegreiflich ist, wäre ein längeres bzw. erfüllteres Leben gegeben!
Mina
vielen dank timabg,wenigstens jemand,der mich ein wenig versteht.ich weiss genau,was du meinst.sorry,das es so ist,wie es ist.
gerassimov
Eine Diskussion über Hartz 4 und das soziale Elend ist an dieser Stelle eigentlich völlig daneben. Die Frau in Darry war psychisch krank und von der Frau in Plauen wüsste ich nicht, dass sie aufgrund von Hartz 4 oder dergleichen ihre Babys getötet hätte.
Ansonsten wäre ich mal vorsichtig damit, Frauen, die in psychiatrischer Behandlung waren, gleich zu irgendwelchen Arztbesuchen zu verpflichten. Die sind stigmatisiert genug. Besser wäre es, betreuende Stellen (wie Jugendamt, psychosoziale Dienste etc.) nicht permanent zu kürzen und immer weiter in ihrer Funktion zu behindern. Dort gehört die Betreuung solcher Familien hin. Nur leider sind die mittlerweile immer mehr vollkommen überlastet. Hauptsache schlanker Staat!?
Von unserem in Wahlkampfzeiten fröhlich mitdiskutierenden Bürgermeister Hein (ein Vertreter des schlanken Staates) hört man zu solchen Anlässen leider auch nichts.Schade eigentlich. Wann ist denn eigentlich wieder Wahl?
Opus
Zitat: |
gerassimov hat am 10. Dezember 2007 um 16:24 Uhr folgendes geschrieben:
Von unserem in Wahlkampfzeiten fröhlich mitdiskutierenden Bürgermeister Hein (ein Vertreter des schlanken Staates) hört man zu solchen Anlässen leider auch nichts.Schade eigentlich. |
Herr Hein hat sicher viel zu tun und ist ein Mann der Tat und nicht der vielen Worte.
Opus
Was mich schokiert, dass das nächste tode Baby aus Gera kommt. Auf unserem Bundesland scheint ein Fluch zu schweben.
Ich bin fassungslos.
(Auch diesmal ist kein Hartz IV daran schuld)
ClaudiaPoser
Gera
Erneut Kindstötung in Thüringen
Wieder einmal bleibt nur die Frage danach (Archivbild); Rechte: dpa
Wieder einmal bleibt nur die Frage danach (Archivbild)
In Thüringen ist erneut ein Säugling getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft Gera am Morgen bestätigte, soll eine 24 Jahre alte Frau in Gera bereits Mitte September ihr sechs Wochen altes Baby getötet haben. Demnach habe die alleinerziehende Mutter der Polizei gestanden, ihre Tochter zweimal auf den Boden geschlagen zu haben, erklärte Oberstaatsanwalt Steffen Flieger. Weil es dem Säugling danach schlecht gegangen sei, habe sie einen Notarzt gerufen. Das Kind starb vier Tage später an einem Schädelbruch im Krankenhaus.
Keine Ermittlung wegen Mordes oder Totschlags
Die Frau sitze erst seit Mitte November in Untersuchungshaft, da die Beweislage "sehr kritisch" gewesen sei, sagte Flieger. Es hätten mehrere Personen überprüft werden müssen, die Kontakt zu dem Kind hatten. Inzwischen spreche die Beweislage aber gegen die Frau. Ihr Lebenspartner komme als Täter nicht in Frage. Dass der Fall bislang von Polizei und Staatsanwaltschaft verschwiegen wurde, erklärte Flieger damit, dass dieser Fall nicht in eine Reihe gestellt wurde mit den anderen tragischen Fällen in Altenburg oder Erfurt. Die Staatsanwaltschaft ermittle auch nicht wegen Mordes oder Totschlags sondern wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Bei einer Verurteilung drohen der Mutter mindestens drei Jahre Haft. Zum Motiv konnte Flieger noch keine Aussagen machen. Die Wohnung der Frau habe einen sauberen und aufgeräumten Eindruck gemacht. Ob die Mutter mit der Erziehung überfordert gewesen sei, werde derzeit geklärt.
Frau war dem Jugendamt bekannt
Nach Angaben der Stadt Gera war die Frau jedoch beim Jugendamt bekannt. Sie habe sich dort selbst kurz vor der Entbindung im August gemeldet und ihre Befürchtung geäußert, sie könne mit der Erziehung des Kindes überfordert sein, teilte eine Stadtsprecherin mit. Der Frau sei daraufhin eine Hebamme angeboten worden sowie die Möglichkeit, vorübergehend in eine Einrichtung der Jugendhilfe zu ziehen. Dies habe die Frau wenig später mit der Begründung abgelehnt, dass sie jetzt von ihrer Familie unterstützt werde. Das Jugendamt habe zu keinem Zeitpunkt davon ausgehen können, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
Althaus kündigt Gesetz zur Frühuntersuchung an
Das Baby ist bereits das neunte getötete Kind, das in diesem Jahr in Thüringen entdeckt wurde. Zuletzt war in Nordhausen ein nur wenige Stunden altes Baby leblos gefunden worden. Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sprach von einer erschreckenden Tat. Er kündigte an, das Kabinett werde im März ein Gesetz zu verbindlicheren Früherkennungsuntersuchungen verabschieden. Althaus warnte gleichzeitig vor übertriebenen Reaktionen. Die Zahl von Kindstötungen in Deutschland bliebe mit etwa 100 Fällen pro Jahr konstant. Zuvor hatte die Linke der Landesregierung Tatenlosigkeit vorgeworfen. Familienpolitikerin Margit Jung erklärte, die Regierung lasse sich erstaunlich viel Zeit mit der Vorlage eines Kinderschutzgesetzes. Der Fall zeige einmal mehr, wie dringend das Hilfesystem für Mütter und Kinder ausgebaut werden müsse.
zuletzt aktualisiert: 18. Dezember 2007 | 17:31
www.mdr.de
ClaudiaPoser
Zitat: |
Leona hat am 08. Dezember 2007 um 14:49 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat: |
ClaudiaPoser hat am 08. Dezember 2007 um 13:57 Uhr folgendes geschrieben:
Warum werden Frauenarztbesuche nicht zweimal im Jahr zur Pflicht.
Claudia |
Und wie stellst du dir das praktisch vor? Sollen die Frauen, die ihren Termin nicht wahrnehmen, zwangsweise vorgeführt werden, mit Polizeigewalt vielleicht?
Und wenn der Frauenarzt eine Schwangerschaft feststellt, soll er dann die Behörden informieren (Schweigepflicht wird natürlich aufgehoben), auf daß ein Mitarbeiter des Jugendamtes fortan die Schwangere ständig überwacht? Na danke .... |
Althaus kündigt Gesetz zur Frühuntersuchung an
Das Baby ist bereits das neunte getötete Kind, das in diesem Jahr in Thüringen entdeckt wurde. Zuletzt war in Nordhausen ein nur wenige Stunden altes Baby leblos gefunden worden. Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sprach von einer erschreckenden Tat. Er kündigte an, das Kabinett werde im März ein Gesetz zu verbindlicheren Früherkennungsuntersuchungen verabschieden. Althaus warnte gleichzeitig vor übertriebenen Reaktionen. Die Zahl von Kindstötungen in Deutschland bliebe mit etwa 100 Fällen pro Jahr konstant. Zuvor hatte die Linke der Landesregierung Tatenlosigkeit vorgeworfen. Familienpolitikerin Margit Jung erklärte, die Regierung lasse sich erstaunlich viel Zeit mit der Vorlage eines Kinderschutzgesetzes. Der Fall zeige einmal mehr, wie dringend das Hilfesystem für Mütter und Kinder ausgebaut werden müsse.
Quelle: mdr.de
Also liege ich ja gar nicht mal so falsch mit meinem Vorschlag.
Claudia Poser
Leona
Zitat: |
ClaudiaPoser hat am 18. Dezember 2007 um 21:44 Uhr folgendes geschrieben:
Also liege ich ja gar nicht mal so falsch mit meinem Vorschlag.
Claudia Poser |
Da liegst du aber total daneben! Es ist ein himmelweiter Unterschied,ob du unbescholtene gebärfähige Frauen zwangsweise zum Gynäkologen vorführen oder ob du dich um bereits geborene Kinder kümmern möchtest. Zum zweiten stimme ich dir zu, da ist "Kümmern" richtig. Aber das gibt es ja bereits. Vielleicht muß man das auch zwangsweise machen.
U.Walluhn
Leute, versucht zu verstehen, dass die Ursachen all dieses Unglückes und dieser Untaten letztendlich in einem kaputten, historisch überlebtem System zu suchen sind, dem es nur noch um den Profit einer superreichen Oberschicht geht. Alles andere sind nichts als Lippenbekenntnisse, um das Volk ruhig zu halten.
Natalie
Zitat: |
U.Walluhn hat am 19. Dezember 2007 um 01:19 Uhr folgendes geschrieben:
Leute, versucht zu verstehen, dass die Ursachen all dieses Unglückes und dieser Untaten letztendlich in einem kaputten, historisch überlebtem System zu suchen sind, dem es nur noch um den Profit einer superreichen Oberschicht geht. Alles andere sind nichts als Lippenbekenntnisse, um das Volk ruhig zu halten. |
Quatsch mit Sose. Die meisten kamen aus normalen Verhältnissen, wo Geld nicht die gehobene Rolle spielt.
Für solches Handeln kannst du nicht den Staat verantwortlich machen, der Einrichtungen zur Hilfe bereit hällt. Wenn die Mütter die Einrichtungen nicht nutzen sind sie selbst schuld. Vorsorgeuntersuchungen gibt es ja schon, sie sollten nur noch Pflicht werden. Ob damit allerdings ein solches Verhalten verhindert werden kann?