Was ist energieautarkes Wohnen?

AndiMagEuch
Hallo,

kürzlich flatterte ein Brief meines Vermieters ins Haus, dass er das haus auf lange Sicht in ein energieautarkes Haus umwandeln wolle. Energieautarkes Wohnen. Was heisst das?

In dem Brief stand jetzt nicht mehr drin. Finde ich auch frech, Muss der Vermieter sich nicht erklären?
BodoRammel
Das war letztens im Radio ein Beitrag drüber: Es geht im Grunde darum, dass die Nebenkosten wie Strom auch in ein sogenanntes All Inklusive der Miete fallen. Das heißt, du zahlst auch für Strom eine Pauschale an den Vermieter. Der regelt das dann für das ganze Haus - Der Clue ist dabei, dass er eventuell eine alternative Energiequelle für Strom installiert für das Haus. Sprich: Er sorgt für eine Photovoltaikanlage, sodass das Haus einen teil des Stroms über eine Solaranlage beziehen kann.
Im Hausverwalterscout, was so eine Online Zeitung mit News über Miete / Mietrecht und -pflicht ist, steht folgendes dazu: "Zwar ist die Miete inklusive pauschaler Energiekosten stark vom Standort abhängig, aber einige Ausnahmen gibt es schon, dort, wo die Neubauten mit wenig zusätzlicher Wärme auskommen und die Dämmeigenschaften ideal sind. So wurden in Schleswig und in Husum bereits Objekte erreichtet, in denen die Wärme von einer Solaranlage produziert wird."

Quelle: hausverwalterscout. de

Grüner Strom ist eh ein Trend. Ich finde die Tendenz sehr gut und bin sogar ein wenig gespannt, wie die Projekte aussehen werden, die jetzt entwickelt werden. Natürlich werden nicht alle mitgehen ohne Wenn und Aber. Doch im Grunde ist es ja eine gute Entwicklung.

Ich denke, dein Vermieter wird dir noch eine ordentliche Erklärung schicken, wenn er ernst macht.

Liebe Grüße!
Pfiffikus
Zitat:
BodoRammel hat am 07. September 2017 um 12:01 Uhr folgendes geschrieben:
Das war letztens im Radio ein Beitrag drüber: Es geht im Grunde darum, dass die Nebenkosten wie Strom auch in ein sogenanntes All Inklusive der Miete fallen. Das heißt, du zahlst auch für Strom eine Pauschale an den Vermieter.

So angenehm eine solche Pauschale/Flatrate auch sein möge - bei Energie wird das nicht funktionieren! Schade eigentlich.


Zitat:
BodoRammel hat am 07. September 2017 um 12:01 Uhr folgendes geschrieben:
Der regelt das dann für das ganze Haus - Der Clue ist dabei, dass er eventuell eine alternative Energiequelle für Strom installiert für das Haus. Sprich: Er sorgt für eine Photovoltaikanlage, sodass das Haus einen teil des Stroms über eine Solaranlage beziehen kann.
In Eigenheimen, in selbst genutzten Eigentumswohnungen kann das wunderbar funktionieren, aber doch nicht in Mietwohnungen! Die dazu erforderlichen Klauseln im Mietvertrag müssen erst einmal ersonnen und dann durch die Rechtsprechung bestätigt werden.

Es würde darauf hinaus laufen, dass der Vermieter die ganzen Investitionen zu stemmen hat. Und wenn die Anlage einmal funktioniert, dann wird der Mieter, unterstützt durch den Mieterbund usw. sehr schnell auf der Matte stehen und geltend machen, dass Betriebskosten immer nur in der Höhe geltend gemacht werden dürfen, wie sie dem Vermieter tatsächlich entstehen. Und da ihm der Solarstrom praktisch keine laufenden Unkosten verursacht, hätte der Vermieter da schlechte Karten.

Noch schlechter werden seine Karten, wenn in dieser Anlage mal eine Störung auftritt. Dann sieht sich der Vermieter nicht nur Mietminderungen/Schadenersatzforderungen gegenüber und es entstehen Reparaturkosten, die bekanntlich kein Bestandteil der Betriebskosten sind und nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen.

Der Vermieter ist besser beraten, wenn sich der Mieter selbst einen Stromversorger der eigenen Wahl sucht und mit diesem einen Versorgungsvertrag abschließt. Gerne darf der Mieter auch grün lackierten Strom beziehen. Und bei einem Stromausfall ist das eine Sache zwischen dem Versorger und dem Mieter. Der Vermieter bleibt außen vor.


Zitat:
BodoRammel hat am 07. September 2017 um 12:01 Uhr folgendes geschrieben:
Grüner Strom ist eh ein Trend. Ich finde die Tendenz sehr gut und bin sogar ein wenig gespannt, wie die Projekte aussehen werden, die jetzt entwickelt werden. Natürlich werden nicht alle mitgehen ohne Wenn und Aber. Doch im Grunde ist es ja eine gute Entwicklung.

Das steht und fällt mit der Frage, ob dieser Strom zu einem bezahlbaren Preis erzeugt werden kann und ob ein grüner Versorger in der Lage ist, flächendeckend Haushalte zu versorgen. Wenn das einmal gegeben ist, will keiner mehr Kohlestrom haben. Versprochen!


Pfiffikus,
der beide Voraussetzungen noch nicht vollständig erfüllt sieht
phoenix
bei uns im Haus hat der Vermieter den einen Schritt getan und macht keinen Versorgungsvertrag für alle Mieter. So ist jeder Mieter für seinen Energieversorgungsvertrag selbst verantwortlich. Der Vermieter trägt nur die Kosten für Heizungsanlage und Stromnetz. Nur beim Wasser wird der verbrauch unter allen Mietern aufgeteilt.

Gruß phoenix
Pfiffikus
Zitat:
phoenix hat am 08. September 2017 um 08:24 Uhr folgendes geschrieben:
bei uns im Haus hat der Vermieter den einen Schritt getan und macht keinen Versorgungsvertrag für alle Mieter.

Einen Schritt? Eher nein.

Er hat offenbar nichts gemacht und Du hast einen Mietvertrag wie es bei den allermeisten Mietverhältnissen seit Jahrzehnten üblich ist. Darüber hinaus hast Du noch einen Versorgungsvertrag mit dem Energieversorger Deiner Wahl.




Zitat:
phoenix hat am 08. September 2017 um 08:24 Uhr folgendes geschrieben:
So ist jeder Mieter für seinen Energieversorgungsvertrag selbst verantwortlich.

Genau so muss es auch sein.


Pfiffikus,
der keinen Grund sieht, weshalb sich der Vermieter als Zwischenhändler dazwischen schalten sollte
AlenKuro
Aktive und passive Häuser, frage ich mich, wie man den guten Meister findet verwirrt