Gemach, Leute! Es ist doch nichts Unnormales passiert.
Es gab in den letzten Tagen einige Abstimmungen, bei denen die Abgeordneten den Artikel ihr Abstimmverhalten an der Sache ausgerichtet haben und nicht an der Frage, wie die Abgeordneten anderer Parteien darüber abstimmen. Gut so, in beiden Fällen! Denn das wäre ja ohnehin die Pflicht der Abgeordneten - und nicht die Parteipolitik.
Als die AfD noch weniger Prozente erzielte, konnten sich andere Parteien leisten, eine Zusammenarbeit mit dieser Partei auszuschließen. Extremisten haben sogar eine virtuelle "Brandmauer" errichtet, die eben solche Abstimmungen wie die oben erwähnten ausschließen sollten.
Brandmauer heißt: Sollten sich Weidel und Höcke zusammen tun, Tino Chrupalla zustimmen und lautstark verlangen, dass in Deutschland Rechtsverkehr praktiziert wird, dann verlangen die Brandmauer-Parteien lautstark, dass sie lieber links fahren wollen. Sch...egal, ob sie die Faschisten dann als Geisterfahrer bezeichnen. Denn man darf ja niemals gemeinsam mit der AfD stimmen (oder fahren)!!!
Inzwischen haben sich aber,
zum Beispiel aktuell hier erläutert, die Brandmauer-Parteien immer weiter ins Abseits regiert und der AfD dadurch immer mehr Zuspruch beschert. Die Verantwortlichen wissen, dass sich dieser Boykott eines massiven Anteils der Wählerstimmen
nicht auf Dauer demokratisch durchsetzen lässt. Die Partei-Oberen müssen dem Wahlvolk nun verkaufen, warum sie die Brandmauer künftig ignorieren, ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren.
Es wird in der Zukunft immer häufiger zu pragmatischen, eher an der Sache orientierten Abstimmungen kommen. Wenn die eine Seite sachorientiert abstimmt, dann werden Holgersheim und Freunde wahrscheinlich wieder Gift und Galle spucken. Wenn die andere Seite mal vernünftig abstimmen sollte, werden sie es wieder schön reden. Verlasst Euch drauf!
Glücklicherweise hat das BSW von vorn herein klar gemacht, dass sich diese Partei nicht hinter eine solche Brandmauer stellen will. Vielmehr haben sie klar gemacht, dass sie das Abstimmverhalten von Fall zu Fall immer nach Vernunftgründen prüfen und praktizieren werden.
Pfiffikus,
der nicht ausschließt, dass das BSW in Fragen der Umsetzung des Rundfunk-Staatsvertrages oder bei der Aufarbeitung der Corona-Politik gemeinsam mit der AfD abstimmen könnte