Ortel
Paris - Bei einer der schlimmsten Katastrophen in der deutschen Luftfahrt sind heute offenbar alle 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder einer Germanwings-Maschine in Südfrankreich ums Leben gekommen. Unter den Opfern sind nach Angaben der Lufthansa-Tochter vermutlich 67 Deutsche. Die Ursache für den Absturz ist noch unklar.
"Es ist ein Schock, der uns, die Franzosen und die Spanier in tiefe Trauer stürzt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz. Ihre Gedanken und Anteilnahme, auch der ganzen Bundesregierung, seien bei den Familien. "Wir setzen alles daran, dass sie die Hilfe finden, die es in solchen Stunden geben kann."
Die Maschine vom Typ A320 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den südlichen Alpen im Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Laut der Airline waren 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord. Es gab keine Überlebenden.
Spiegel ONLINE
gastli
Trauer.
Um 150 Menschen an Bord von Germanwings-Flug 4U9525 die ihr Leben verloren.
Doppelte Trauer.
Neben den 150 Menschen an Bord von Germanwings-Flug 4U9525 die ihr Leben verloren gibt es noch ein Opfer.
Den Journalismus der die Verhältnisse noch wahrt.
Wo ist Anfang und Ende des Irrsinns der sich gestern abspielte.
Der sich in den deutschen Medien abspielte.
Wenige Minuten nach den ersten Meldungen füllten bereits Spekulationen die Sendezeiten.
Es gab einen Ticker-Eintrag nach dem anderen.
Es wurde alles aufgetischt:
Wetter, menschliches Versagen, technischer Fehler.
Noch bevor überhaupt eine Bestätigung des Unglücks vorlag, wurde über Ursachen spekuliert.
Kamera-Teams überfielen den Düsseldorfer Flughafen.
Alles nur wegen Einschaltquoten.
Wegen Profit.
Und dann noch die Heuchelei von denen, die sich sonst um 1000de Tote überhaupt nicht bis wenig scheren.
Widerlich.
gastli
Die Gerüchteküche kocht.
Der Versuch einen nationalen Trauer- und Betroffenheitshype auszulösen, wird zur Katastrophen-Gigantomanie.
Es sieht so aus, als befänden sich mehr Journalisten an der Absturzstelle als Rettungskräfte.
Die Liveticker ticken.
Sondersendungen bringen die Fernseh- und Rundfunkprogramme durcheinander.
Die Sensation macht Quote und Auflage.
Gute Geschäfte.
Ortel
Das Rätselraten um die Ursache der Germanwings-Katastrophe hat ein Ende: Der Copilot hat sie absichtlich herbeigeführt. Wer war Andreas L.? Warum reißt ein junger Mann 149 Menschen mit sich in den Tod? Erste Hinweise könnten auf psychische Probleme hindeuten.
mehr faz.net
Käptn Blaubär
Zitat: |
........ sagte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, am Donnerstag am Flughafen Marignane. „Es sieht so aus, als habe der Copilot das Flugzeug vorsätzlich zum Absturz gebracht und damit zerstört.“
Mit diesem Satz endet das zwei Tage dauernde Rätselraten um die Ursache des Unglücks........ |
(Quelle auch FAZ)
So einfach ist das. Aha. Es sieht so aus, als habe man ein Lösung. Es sieht so aus, als habe das Wetter keine Schuld. Es sieht so aus, als wäre das Flugzeug abgestürzt. Es sieht so aus, als könne man den Copilot nicht dazu befragen. Es sieht so aus, als ........
orca
Kennt Ihr "Mayday", eine Serie über spektakuläre Flugzeugabstürze?
Da gab's mal einen ähnlichen Fall, in dem ein (ich glaube südkoreanischer) Pilot eine Maschine im Sturzflug in einen Fluß lenkte. Er hatte finanzielle Probleme und beging damit das, was in der Psychiatrie "erweiterter Suizid" genannt wird. In der Kriminalistik läuft das unter "Amoklauf".
Auch er hatte den Copiloten unter einem Vorwand aus dem Cockpit geschickt und die Tür verriegelt, den Autopiloten abgeschaltet und die Maschine manuell gezielt mit einer halben Rolle im Steilflug zum Absturz gebracht.
Eine Maschine fällt bei technischem Versagen nicht eben mal so innerhalb weniger Minuten aus Reiseflughöhe in die Alpen (so hoch sind die nun auch nicht, die Differenz beträgt immerhin etwa 7km). Schon gar nicht, ohne daß die Crew einen Notruf absetzt.
Wir werden (eventuell) sehen und hören. Je nachdem, wie hoch die kriminelle Energie der Untersucher und Billigflug-Lobbyisten zur Vertuschung ist.
gastli
Hat der Copilot eigentlich Killerspiele gespielt?
War der in einem Schützenverein?
Woher wussten die Medien eigentlich, dass es sich nicht um einen Terroranschlag handelt?
Wäre das auch so gewesen, wenn der einen arabisch klingenden Namen gehabt hätte?
Hat eigentlich der Uhl schon die Vorratsdatenspeicherung gefordert?
Adeodatus
Das ging mir alles ein bisschen Schnell mit dem finden und veröffentlichen der Ursache, gestern wurde zum Thema auf n-tv ein ähnliches Unglück geschildert auch da wurde einem der beiden Piloten die Schuld für den Absturz gegeben erst Monate später konnte rekonstruiert werden das das Flugzeug einen Defekt am Höhenleitwerk hatte und dadurch in den Sturzflug überging und nicht mehr abzufangen war.
Pfiffikus
Zitat: |
Adeodatus hat am 27. März 2015 um 09:41 Uhr folgendes geschrieben:
auch da wurde einem der beiden Piloten die Schuld für den Absturz gegeben erst Monate später konnte rekonstruiert werden das das Flugzeug einen Defekt am Höhenleitwerk hatte und dadurch in den Sturzflug überging und nicht mehr abzufangen war. |
Wahrscheinlich meinst Du das ägyptische Flugzeug, das 1999 in den Atlantik abgestürzt ist. Dieses Unglück ist nicht hundertprozentig aufgeklärt worden.
Die amerikanischen Behörden haben einen Abschlussbericht vorgelegt, der einen Suizid des Ersatz-Copiloten als Ursache nennt. In Amerika ist diese Version auch heute noch aktuell.
Die ägyptischen Experten kamen zu einem anderen Ergebnis, welches das verhakte Höhenleitwerk als Absturzursache nennt. Die Amerikaner haben an Simulatoren versucht, diesen Defekt am Flugsimulator nachzustellen. Bei keinem Versuch kam das Flugzeug dadurch in eine Lage, die nicht durch einen routinierten Piloten abgefangen werden könnte. Trotzdem ist diese Version mit defektem Höhenleitwerk in Ägypten heute noch offiziell.
Dieser Unfall und dessen Untersuchung hat sogar diverse diplomatische Verwicklungen verursacht. Beide Versionen sind nicht in sich widerspruchsfrei und stimmig. nicht einmal über die exakte Übersetzung der Gebete, die der Copilot während des Sinkfluges murmelte, und deren Bedeutung besteht Einigkeit.
Pfiffikus,
der nicht davon ausgeht, dass dieser Absturz von 1999 endgültig einvernehmlich geklärt werden kann
gastli
Der Widerling des Tages:
Zitat: |
+++ 13.49 Uhr: Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Jarzombek hat eine bessere internetbasierte Flugzeug-Bodenkontrolle gefordert, zu der auch Web-Cams in den Flugzeugen gehören. "Wenn Flugzeuge künftig mit Internet ausgerüstet sind, sollten wir einen Kommunikationskanal zur Bodenkontrolle außerhalb des Cockpits einrichten", sagte Jarzombek unserer Redaktion. "Die Bodenkontrolle sollte durch Internet-Kameras ins Flugzeug schauen können", sagte der Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete. "Auch die Bodenkontrolle muss künftig in der Lage sein, Cockpit-Türen über das Internet von außen zu öffnen", sagte Jarzombek. Zudem schlug Jarzombek einen zweiten Spezialcode für Cockpit-Türen vor. "Wir brauchen unbedingt einen zweiten Spezialcode, mit dem sichergestellt wird, dass die Piloten die Cockpit-Tür jederzeit von außen öffnen können, wenn sie von innen blockiert ist", sagte Jarzombek. "Die Katastrophe muss dazu führen, dass wir Verkehrspolitiker das gesamte Regelwerk der Flugsicherheit überprüfen und für die Zukunft an vielen Stellschrauben drehen." |
[Quelle:
http://www.rp-online.de/panorama/deutsch...m-aid-1.4974952]
Warum?
Weil der CDU Heini sofort ans Geschäft dabei denkt.
Sein Geschäft.
prospero
"Hängt das Schwein auf" las ich schon gestern und mich überkam spontan tiefes Mitgefühl mit denen, die schon immer die Todesstrafe für Selbstmordattentäter gefordert haben. Nein, das ist kein Witz. Der Ruf nach härteren Strafen ist Teil eines Rituals, das mit Sinn und Verstand nichts anfangen kann. Affekt ist gefragt, wogegen ich nicht einmal allzu große Rede halten könnte, wäre es nicht exakt der Affekt, der übermüdeten Kindern den Schlaf raubt. Es kann nie genug sein, nie laut und groß genug, und wenn man die Müllmedien machen lässt, geht das eben wochenlang so und bis zur rasenden Barbarei.
Was die Hetzzeitung hetzt, mag noch immer das strahlende Vorbild sein für den Rest der verseuchten Landschaft, aber in einem sind sie sich längst einig, still und ohne den zartesten Stimulus einer verantwortlichen Synapse: Alles muss raus! Schnellschnell Meldung, Kommentar, Sen-sa-tion. Das ist eben Journalismus 2.0: Wer heute ein Geschäft verpasst, macht es morgen schon gar nicht mehr. It's all about the money.
Wenn ich also lese - ein beliebiges Beispiel - "Die Ratlosigkeit nach der Katastrophe", ist das genau so Machwerk wie ein "Das ist das Schwein und das seine Schweinefamilie". Es hat keine "Katastrophe" stattgefunden, sondern ein Verkehrsunfall. Niemand ist "ratlos", aber das klingt so schön verzweifelt und passt ins Corporate Design des Verlags, dessen Printausgabe "Ausgeliefert" titelt und den Grusel der Stunde zu nutzen weiß.
Wer am Wühltisch zögert, geht eben leer aus.
Es gibt nichts zu berichten, gar nichts. Es ist eben nicht geklärt, was passiert ist. Guter Journalismus, der leider nicht auf die Verwertungskette zu bringen ist, hätte sich die Weisheit zu eigen gemacht: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten". Ganz im Gegenteil ist aber der Mix aus Leichengeruch, Explosionsstaub und Ungewissheit der optimale Nährboden für jede Art Schauergeschichte und Betroffenheitslyrik. Angesichts des Booms, den das auslöst, sollte man darüber reden dürfen, ob so ein Knall nicht eine Wohltat ist, etwas ungemein Soziales. Wir reden hier schließlich von Arbeitsplätzen!
Wer es lesen will, erfährt also, was das Pilotenschwein geträumt hat, warum der schon immer eine Sau war und man nur den gesunden Volkskörper hätte fragen müssen, wie man solche ausmerzt. Wer es nicht ganz so hart mag, kriegt auf dem anderen Kanal die bemüht kultivierte Version der Denunziation geboten. Auch da war noch nichts bewiesen, aber wir sind ja nicht vor Gericht. Medien Suchen nicht die Wahrheit und können sie eh nicht rechtzeitig finden. Da setzt dann halt ihre Kreativität ein.
Die Resteverwerter kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Der politische Weihrauchschwenker, der mit einsetzender Ebbe leisere Töne anschlägt und übergangslos die Heuchelarbeit einleitet. Da muss eine chice Location her, na klar: Der Kölner Dom, weil wir es uns wert sind. Aber wieso? Wir haben reichlich luxuriöse Fußballstadien, in denen auch multimedial mehr geht. Vielleicht beim nächsten Mal. In der Zwischenzeit werden ein paar Gurken sauer eingelegt; ein bisschen transatlantische Handelspolitik, ein paar geostrategische Wühlarbeiten, solche Dinge eben, für die sich niemand interessiert. Irrelevantes Zeug halt.
Adeodatus
Die Meldungen über den Flugzeugabsturz werden immer abstruser, jetzt wird folgendes verbreitet.
Zitat: |
Germanwings-Katastrophe: Copilot las über Selbstmord und Türsicherung
Düsseldorf. Copilot Andreas Lubitz hat sich vor dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich im Internet über Arten von Suizid und über Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren informiert. Bis einen Tag vor dem Absturz habe er in Internetsuchmaschinen entsprechende Begriffe eingegeben, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Donnerstag (02.04.2015) mit.
Quelle: OTZ
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Abgesehen davon das solche Meldungen ein Armutszeugnis für die Lufthansa und ihre Tochter Germanwings darstellt, stellt sich zeitgleich die Frage ob die Piloten ihren "Pilotenschein" in der Abendschule machen. Als Pilot oder Copilot weiß man, oder besser gesagt muss man zwingend über die Sicherheitsmechanismen einer Cockpittür bescheid wissen, da muss niemand im Internet danach suchen. Mich wundert daher das der Copilot nicht gleich noch nach einer Bedienungsanleitung für das Höhenleitwerk gesucht hat.
gastli
Eine neue Frage stellt sich mir:
Was soll man von einer Fluggesellschaft halten,
die einen Piloten fliegen lässt, der seinen Beruf nicht beherrscht, da er anscheinend erst googeln muss, wie der Cockpit-Tür-Mechanismus seines Fliegers funktioniert?
So zumindest muss man sie stellen wenn man
den neuesten Geck ernst nimmt, den die Staatsanwaltschaft Düsseldorf von sich gab.
gastli
Es ist beeindruckend.
Der Absturz von Flug Germanwings 4U 9524 erfolgte am 24. März 2015.
Heute 10 Tage später sind alle wesentlichen Fragen geklärt.
Die Ermittlungen bis auf die persönliche Situation des Todespiloten sind praktisch abgeschlossen.
Die Öffentlichkeit wurde schnell und umfassend informiert.
Vergleicht man diese Ermittlungen mit den Vorgängen um Malaysia-Airlines-Flug MH17 wird klar wie die beeindruckend die Ermitler gearbeitet haben.
MH17 ist vor mehr als 8 Monaten abgestürzt.
Bis heute wissern wir nichts Offizielles wie es zu dem Absturz kam.
Unsere Systemmedien fragen vorsichtshalber auch nicht mehr nach.
Im Grunde ist es ja auch jedem klar, dass die Bevölkerung die Wahrheit nicht wissen darf.
Es ist eben beeindruckend..... zum staunen.
Ach ja, da fällt mir noch so eine Frage ein.
Wieso lässt man eigentlich einen Pilot als Co-Pilot mitfliegen, der an nichts anderes denkt, als seinen Kapitän zu beobachten und darauf hofft, dass der in der kurzen Flugzeit, zur richtigen Zeit pissen geht, damit er ja nicht den Felsen verpasst, wo er aufzuschlagen gedenkt?
Wieso?