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Der Schimmelreiter ohne Kopf |
Beitrag Kennung: 764
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Fast wurde behauptet und geglaubt, dass in finstern Nächten zur Zeit des Neumondes am Schlossberge hinter dem heutigen Krug'schen Gute zwischen 11-12Uhr ein Reiter auf weißem Pferde auf- und abritt, seinen abgeschlagenen Kopf trug er dabei im Arm. Wehe dem, der dem Reiter zu nahen wagte, zerbrochene Glieder und langes Siechtum waren sein Ende. Wer den Reiter sah, rief in seiner Herzensangst: "Alle guten Geister loben den Herrn" und entfloh. Auf diese Weise geschah ihm kein Unglück. Die alten, nun längst verstorbenen Männer August Wohlfarth und der Schloßnachtwächter Gottlob Tischendorf wollten den schrecklichen Reiter mehrmals gesehen haben. Dass es an diesem Orte um die Mitternacht "nicht richtig" war, wusste früher niemand.
Jetzt geht jeder ruhigen Schrittes dort vorbei, die Zeit der Geiste, welche im Grabe keine Ruhe haben sollten, ist eben vorbei, sie sind, wie der Volksglaube es eben aussprach, erlößt.
(aus: Chronik für den Amtsbezirk Crossen a. E. von Eduard Fren und Robert Becker, um 1897, S.174/175; Rechtschreibung angeglichen)
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